Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit, auf Einladung von Lexus zu den 24 Stunden auf dem Nürburgring zu reisen. Hier nun ein kleiner Bericht von meinen Erlebnissen vor Ort.
Für Lexus war es nicht die erste Teilnahme an den 24h, denn mit dem LFA und Gazoo Racing aus Japan sind sie ja schon seit mehreren Jahren regelmäßig vertreten, auch wenn es noch nie für den Gesamtsieg reichte. In diesem Jahr trat man mit einem LFA Code X und den Fahrern Masahiko Kageyama, Hiroaki Ishiura, Kazuya Oshima und Takuto Iguchi in der SP-Pro an. Kageyama fuhr 2012 sein ersten 24h-Rennen auf dem Nürburgring und ist seitdem immer im Gazoo-Kader vertreten, zudem trat er in den 1990er-Jahen für Nissan und Panoz mehrfach in Le Mans an. Ishiura und Oshima fahren für Lexus in der Super GT, Iguchi für Subaru. In ihrer Klasse trafen sie auf die beiden Porsche vom Wochenspiegel Team Manthey und Kremer Racing. Auch der von Ring Racing eingesetzte IS CCS-R, der von Helmut und Horst Baumann, Lorenz Frey und Fredy Barth pilotiert wurde, ist bereits seit zwei Jahren dabei. Die Gegner in ihrer Klasse, der SP8, waren unter anderem drei Werks-Aston-Martin. Neu im Bunde war in diesem Jahr der ebenfalls von Gazoo eingesetzte Lexus RC mit Takayuki Kinoshita, Maoya Gamo und Takamitsu Matsui in der SP3T.
Das Wochenende begann für mich zunächst mit weniger Stress als gedacht. Obwohl ich erst Samstagvormittag an der Strecke ankam, gab es kaum Staus, und auch das Erreichen der Parkplätze stellte kein Problem da. So konnte ich noch schnell ein paar Eindrücke von den WTCC-Rennen erhaschen, ehe es zum ersten Mal zum Lexus-Stand im Ring-Boulevard ging. Dort wurde unter anderem der RC F GT3 vorgestellt, an dem gerade noch gearbeitet wird und der am 20. Juni dieses Jahres sein Debüt in der VLN für Farnbacher Racing feiern wird.
Per Shuttle ging es später zur Hospitality von Toyota, die ihr Quartier am Eingang zur Nordschleife bei Hatzenbach aufgeschlagen haben. Neben Snacks und kühlen Geränken erwarteten mich dort auch ein paar Schmuckstücke aus dem Toyota-Museum. So zum Beispiel ein 2000GT, von denen es in Europa nur noch insgesamt neun Stück geben soll, oder der 222D, ein Rally-Prototyp auf Basis eines MR2 mit knapp 600 PS, der einst nach Gruppe-B bzw. Gruppe-S-Regularien entwickelt wurde, jedoch nie einen Einsatz hatte.
Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder per Shuttle zur GP-Strecke, denn es wurde Zeit für die Startaufstellung. Dort angekommen merkten wir allerdings, dass wir uns doch etwas zu viel Zeit gelassen haben und so mussten wir mit leeren Garagen und einer brechend vollen Start-Ziel-Geraden vorliebnehmen.
Dementsprechend kurz fiel also der Blick ins Grid aus und wir mussten uns langsam aber sicher einen Tribünenplatz suchen. Da die Haupttribüne auf Start-Ziel und die Mercedes-Arena komplett dicht waren, marschierten wir bis zur Tribüne vor Turn 3 und verbrachten dort die erste Stunde des Rennens.
Gegen 17 Uhr fuhren wir wieder zurück zu Toyota, wo es zunächst ein Barbecue gab und im Anschluss eine Führung durch das Fahrerlager mit Isolde Holderied, die unter anderem zweifache Damen-Rallye-Weltmeisterin ist und auch schon einmal an den 24 Stunden teilgenommen hat.
Dort statteten wir der Gazoo-Box einen kurzen Besuch ab, wo es einigermaßen ruhig zuging. Das Rennen hatte so langsam seinen Rhythmus gefunden und alle warteten was, das Wetter macht. Denn inzwischen hatte sich der Himmel mächtig zugezogen, und so war man bei den Reifenausrüstern am meisten damit beschäftigt, die Regenreifen und Intermediates für die Teams vorzubereiten.
Anschließend verbrachte ich noch etwas Zeit in der Toyota-Lounge und konnte verfolgen, wie es an einigen Streckenteilen nun richtig zu regnen begann, ehe ich mich langsam aber sicher wieder auf dem Weg ins Hotel machen musste. Dort angekommen hörte ich von dem Unfall der #54 (Lexus IS CCS-R), die zunächst einen Reifenschaden im Bereich Fuchsröhre hatte und nun in Breidscheid stehen geblieben sein sollte.
Sonntag
Am nächsten Morgen jedoch, ich war gerade wieder an der Strecke angekommen, sah ich, dass die #54 nach den fälligen Reparaturen immer noch im Rennen war und sogar noch Chancen auf einen Klassensieg hatte.
Die Ruhe am Sonntagmorgen nutzte ich, um mal in Ruhe um die GP-Strecke zu schlendern und ein paar Bilder zu schießen. Zudem hatte sich das Wetter im Vergleich zum Samstag deutlich verbessert und man konnte sich bei fast schon muckeligen 17°C in der Dunlop-Kehre in die Sonne setzen.
Kurz nach Mittag machte ich mich bereits auf den Heimweg, um dem Verkehrschaos nach dem Zieleinlauf aus dem Weg zu gehen. Dieses blieb jedoch aus, wie ich später erfuhr. Trotzdem geriet ich später noch in die Rückreisewelle der Kurzurlauber, sodass es vielleicht doch nicht so schlecht war, etwas früher abzureisen.
Für Lexus war das Endergebnis übrigens ganz ordentlich: Der LFA Code X wurde Gesamt-14. und Sieger der SP-Pro, während der RC bei seiner Premiere auf Rang vier in der SP3T und auf Gesamtrang 39 landete. Der IS CCS-R verpasste den Sieg in der SP8 und wurde mit einer Runde Rückstand auf den Klassensieger Zweiter und im Gesamtklassement 59.
Zum Schluss möchte ich mich noch bei Lexus bedanken, die mir die Anfahrt und das Hotel bezahlten, sowie bei der Agentur 05, die mir die Akkreditierung besorgt haben.