Nach einer siebenjährigen Abstinenz kehrt die japanische Super Formula für das zweite Saisonrennen erstmals wieder nach Okayama zurück. Kazuya Oshima ersetzt den verletzten Kazuki Nakajima. Über dem Wochenende hängt jedoch der Trauerflor, in Gedenken an die verstorbene japanische Motorsport-Legende Keiji Matsumoto.
Nach langer Krankheit verstarb der 1949 in Kyoto geborene Keiji Matsumoto im Alter von 65 Jahren. International zwar nicht ganz so bekannt wie Kazuyoshi Hoshino oder Satoru Nakajima, duellierte sich Matsumoto mit seinen Landsmännern in den 70er Jahren in der japanischen Formel 2, dem Vorgänger der ehemaligen Formula Nippon und heutigen Super Formula, welche er 1979 gewann. Als Gesicht des innerländlichen Tabak-Herstellers Cabin gewann der „japanische Marlboro-Mann“ 1985 zusammen mit Kazuyoshi Hoshino das 1000-Kilometer-Rennen der FIA World Sportscar Championship am Fuji Speedway. Just am gleichen Ort überlebte Matsumoto in den Jahren 1981 sowie 1983 zwei fürchterliche Unfälle nahezu unverletzt. Der vielseitige Rennfahrer siegte insgesamt bei neun Sportwagenrennen in seiner Heimat, wodurch er als Nissan-Werkspilot die zweimalige Chance bekam, an den 24 Stunden von Le Mans teilzunehmen. Bei beiden Auftritten in den Jahren 1986 wie auch 1987 musste Matsumoto jedoch aufgrund technischer Probleme vorzeitig aufgeben.
Keiji Matsumoto beendete 1992 seine aktive Motorsportkarriere, um sich der Förderung junger Fahrer zu widmen. Trotz des damals hohen Alters duellierte Matsumoto sich zu Beginn der 90er Jahre noch in der japanischen Formel 3000, dem direkten Vorgänger der Formula Nippon mit international bekannten Namen wie Heinz-Harald Frentzen oder Eddie Irvine. 1990 gelangen ihm sogar noch zwei Rennsiege, als er das Championat auf dem vierten Rang beendete. Zur Ehren von Keiji Matsumoto werden alle Fahrzeuge mit einer großen 8 verziert sein, die Nummer, welcher er während seiner Formel-Karriere bei Team LeMans trug. Für LeMans hat die Startnummer Acht somit nicht nur viel Bedeutung, sondern wird auch immer noch mit Würde von ihnen getragen, aktuell von Kamui Kobayashi.
Obgleich die Rückkehr der Super Formula nach einer siebenjährigen Abstinenz nach Okayama bejubelt wird, fanden in der Vergangenheit in den Jahren 2007 sowie 2008 lediglich zwei Rennen dort statt. Das letzte Rennen auf dem ehemaligen TI Circuit Aida gewann Loic Duval vor André Lotterer und Kohei Hirate. Die Abkürzung „TI“ stand für „Tanaka International“, abgeleitet vom Besitzer der Strecke sowie des ansässigen Golf-Clubs, Hajime Tanaka. Ursprünglich als private Rennstrecke für wohlerhabenere 1990 gegründet, gasierte zwischen 1994 sowie 1995 zweimal die Formel 1 zur Austragung des Pazifik-Grand-Prix auf dem Kurs. Zur Umbenennung der Strecke in Okayama International Circuit führte zum einen der Aufkauf der finanziell angeschlagenen Streckenbetreiber sowie die Zusammenlegung der im Aida-Bezirk liegenden Städte Aida, Mimasaka, Ōhara, Sakutō, Higashiawakura sowie Katsuta (aus dem Katsuta-Bezirk) in die heute mit einer Bevölkerung von rund 30.000 Menschen bekannte Stadt Mimasaka. Die Strecke selbst liegt mit dem Auto rund 25 km entfernt im Gebirge des Hattoji. So schön diese Lage auch ist, sie ist gleichzeitig auch das größte Problem für die Strecke. Aufgrund dieser ungünstigen Infrastruktur ist das Erreichen des Kurses hauptsächlich nur per PKW möglich, obgleich bei Großveranstaltungen wie der Super GT ein limitierter Shuttle-Service angeboten wird. Das Ansteuern des Gebirges für die Teams ist ebenfalls ein relativ anstrengender Akt. Aus diesen Gründen sind die heutigen Rennveranstaltungen in Okayama (Super GT, Super Taikyu, MFJ Superbike) vergleichsweise geringer besucht. Die Streckenlage „mitten im Nirgendwo“ dürfte auch einer der Hauptgründe gewesen sein, weshalb die WTCC nach drei Gastspielen nach Suzuka weiterzog.
Ungünstige Lage hin oder her: Der Okayama International Circuit zählt zu einem der besten Rennstrecken in Japan. Dass der Kurs in die Natur eingebettet ist, passt zur Charakteristik der Pisten in Nippon und macht sie nicht nur optisch, sondern auch fahrerisch zu wahrhaftigen Leckerbissen. Die 3,703 km lange Strecke besitzt insgesamt elf Kurven, von denen einige nach bekannten Persönlichkeiten des Motorsports wie Sterling Moss oder Frank Williams benannt sind. Die größtenteils engen Kurven dürften dem SF14-Boliden mit seiner hohen Kurvengeschwindigkeit, die selbst jene der letztjährigen Formel 1 übertrifft, sehr gelegen kommen. Gleichzeitig können die Autos ihre Geschwindigkeit auf der Start- und Zielgeraden, im Moss-S, der Atwood-Kurve sowie gefolgt von der langen Gegengeraden ausspielen. Die besten Überholmöglichkeiten dürften direkt in der ersten Kurve sowie in der Haarnadel nach der Gegengerade liegen. Zusätzlich ist der letzte Streckenabschnitt ebenfalls für (Überraschungs-)angriffe geeignet. Der Super-Formula-Rundenrekord fällt auf den letzten Auftritt ins Jahr 2008 mit 1:15.018 zurück. Beim Rookie- sowie Herstellertest im Dezember letzten Jahres erzielte Kamui Kobayashi mit 1:11.769 bei kalten Bedingungen die Bestzeit. Während der offiziellen Testtage vor Saisonstart, bei denen die Hosen sprichwörtlich nicht heruntergelassen wurden, positionierte sich James Rossiter mit 1:12.783 oben im Klassement. Der absolute Streckenrekord geht hingegen auf Ayrton Senna zurück, der sich 1994 mit 1:10.218 die F1-Pole-Position sicherte. Die damaligen Gegebenheiten dürften jedoch komplett andere gewesen sein. Dennoch wird mit Spannung erwartet, ob es möglich ist, die Senna-Fabelzeit zu schlagen.
Im Folgenden zwei Onboard-Runden. Zum einen mit Daisuke Nakajima, bei der man mal sehen kann, wie das aussieht, wenn die Fahrzeuge während der Circuit Safari an den Bussen vorbeifahren, sowie eine interaktive Runde mit Kamui Kobyashi, bei der Google-Chrome-Nutzer die Kamera um 360° schwenken können.
Nicht in Okayama am Start ist Kazuki Nakajima. Der Titelverteidiger verunfallte im Training zum WEC-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps schwer und zog sich eine Wirbelfraktur zu. Zwar verläuft der Rehabilitierungsprozess des Japaners besser als zunächst angenommen. Dennoch ist der sich weiterhin in Europa in Behandlung befindliche Nakajima noch nicht fit genug, um wieder ins Rennauto zu klettern. Die Hoffnung auf seine Teilnahme bei den 24 Stunden von Le Mans Mitte Juni ist dennoch gegeben. So befindet sich der Toyota-Pilot auf der Entry-Liste für das verpflichtende Testwochenende Ende Mai. Es würde allerdings an ein halbes Wunder grenzen, wenn Nakajima dann auch tatsächlich das grüne Licht der Ärzte bekommen würde. Vorsichtshalber hat Toyota deshalb Ersatzfahrer Kamui Kobayashi aktiviert, der diese Woche bereits auf der Ardennenbahn den LMP1-Boliden der Marke testete. In Okayama klettert dieses Wochenende stattdessen Kazuya Oshima in den Boliden von Kazuki Nakajima. Ursprünglich wurde von Fans wie auch Experten angenommen, dass möglicherweise Tsugio Matsuda aushelfen könne. So half der zweifache Super-Formula-Champion (2007 und 2008 unter dem alten Seriennamen Formula Nippon) beim letzten Pre-Season-Test in Okayama bei Tom’s aus, als beide Stammpiloten aufgrund des WEC-Prologs in Frankreich verhindert waren. Es war eine emotionale Rückkehr, schließlich gehörte Matsuda in der Vergangenheit zum Inventar von Tom’s. So erklärte Tom’s-Chefingenieur Tsutomu Tojo nach dem Doppelerfolg beim Saisonauftakt öffentlich, dass ohne die Entwicklungsarbeit, die Matsuda in Okayama leistete, der Erfolg in Suzuka nicht möglich gewesen wäre. Wenig verwunderlich befand sich Matsuda somit im Gespräch auf das Cockpit. Sowohl Nissan als auch Toyota dürften allerdings wenig davon überzeugt gewesen sein, dass der Nismo-Werkspilot im Flaggschiff-Wagen von Toyota antreten sollte. Test und Rennen sind dann eben doch noch mal zwei verschiedene Paar Schuhe.
Somit erhält Kazuya Oshima die Chance, der erst letztes Wochenende noch für Toyotas Rennstall Gazoo Racing einen Klassensieg im Lexus LFA Code-X bei den 24 Stunden am Nürburgring feierte. Bei Petronas Tom’s kein unbekannter, fuhr Oshima von 2009 bis 2010 für Toyotas Top-Team. 2010 erzielte er seinen bisher einzigen Saisonsieg im Sportsland Sugo. Seine letzte vollständige Saison absolvierte Kazuya Oshima 2012 für Team LeMans. Am Fuji Speedway rauschte er damals nur knapp an seinem zweiten Saisonsieg vorbei, als er auf der feuchten Bahn mit Slicks das Tom’s-Gespann bis kurz vor Schluss hinter sich hielt. Eine Rückkehr blieb dem derzeitigen Super-GT-Piloten (bei der GT500-Mannschaft von LeMans) aufgrund fehlendem Budget bislang verweilt. Mit einem guten Ergebnis könnte Oshima jedoch wieder auf sich aufmerksam machen, ähnlich Andrea Caldarelli, der nach seinen beiden letztjährigen Gastspielen heuer das zweite Cockpit bei Impul bekam. Einfach wird es für den Japaner allerdings nicht werden, auch weil er bislang erst einmal bei Motorentests am Fuji Speedway vergangenen Sommer den SF14-Boliden pilotierte.
Generell scheint Tom’s mit einem leichten Handicap ins Wochenende zu gehen, denn auch André Lotterer konnte aufgrund seiner WEC-Verpflichtungen noch keine einzige Runde mit dem aktuellen Wagen in Okayama drehen. Nichtsdestotrotz zählt der Suzuka-Sieger auch beim zweiten Saisonlauf erneut zu den Top-Favoriten, nicht nur weil er die Strecke noch aus seinen Super-GT-Tagen sowie der beiden Formula-Nippon-Gastspielen kennt. Die Situation bei Tom’s könnte jedoch die große Chance für die Konkurrenz sein, namentlich Dandelion und Mugen. Letztere stellten zusammen mit Naoki Yamamoto die Pole-Position beim Saisonauftakt, womit er unterstrich, dass Honda auf jeden Fall das Motor-Leistungsdefizit des vergangenen Jahres behob. Im Rennen blieb der Meister von 2013 hingegen glücklos: Den Start verpatzte er. Zudem erlitt er auf dem Bronzerang liegend in der allerletzten Runde einen Motorschaden. Während des Rookie- respektive Herstellertests sowie der Pre-Season-Fahrten machte Yamamoto in Okayama eine sehr gute Figur, weshalb erneut mit ihm im Kampf um die Top-Positionen zu rechnen ist.
Eine der größten Überraschungen in Suzuka war Narain Karthikeyan. Der Inder im Dienste von Docomo Dandelion Racing profitierte von Yamamotos Unglück und erbte den letzten Podiumsrang, nachdem er von Startposition zwei aus nicht ganz die Pace der Führenden mitgehen konnte und zunächst auf Position vier zurückfiel. Karthikeyan unterstrich jedoch die nach oben zeigende Formkurve der Honda-angetriebenen Teams. Besonders interessant dürfte das Team-interne Duell mit Tomoki Nojiri zu beobachten sein, der in Suzuka mit Setup-Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und lediglich auf dem achten Platz ins Ziel kam.
Wie bereits bei der Streckenvorstellung erwähnt, waren es allerdings Serienneuling Kamui Kobayashi sowie James Rossiter, welche den Hersteller- respektive den Pre-Season-Test dominierten. Insbesondere Kobayashis Leistung war überraschend, da er auf Anhieb mit dem Wagen zurechtkam. In Suzuka lief es hingegen etwas durchwachsen für ihn, obgleich Endplatzierung neun als solider Auftakt betrachtet werden darf. Gleichzeitig schlug der ehemalige Formel-1-Pilot seinen Teamkollegen Ryo Hirakawa, der sich nach einer verkorksten Qualifikation an einer anderen Strategie versuchte, bei der er jedoch nicht über den zwölften Platz hinauskam. Dabei könnte sich der Rookie des Jahres 2013 jedoch einen frischen Satz Reifen gespart haben. Zur Erinnerung: Seit dieser Saison erhalten die Teams von Serienausstatter Bridgestone lediglich drei frische Slick-Sätze pro Wochenende. Die anderen drei Reifensätze müssen hingegen aus dem vorausgegangenen Wochenende übernommen werden. Für Suzuka bedeutete dies, dass drei dieser alten Sätze aus den Pre-Season-Tests stammten, während in Okayama hingegen drei dieser aus Suzuka übernommen werden müssen. Mit anderen Worten: Wer einen sparen konnte, hat nun vier frische Sätze zur Verfügung. Leider gibt es keine offizielle Auskunft über den Reifenverbrauch der einzelnen Teams. Meinen Beobachtungen zufolge könnten allerdings neben Ryo Hirakawa auch Andrea Caldarelli sowie James Rossiter jeweils einen frischen Bonus-Satz haben, da alle drei auf einen Reifenwechsel beim letzten Rennen verzichteten. Diese gewagte Strategie spülte James Rossiter auf den vierten Platz nach vorne. Souverän verteidigte sich der Brite auf seinen gebrauchten Schlappen gegen seine Verfolger. Ähnlich Yamamoto sollte aber auch seine Leistung unbelohnt bleiben, da er wenige Meter vor dem Ziel ohne Benzin ausrollte, nachdem sich Kondo Racing beim Spritverbrauch verkalkulierte. Mit einem etwaigen Bonussatz Slicks sowie der Bestzeit aus den Testfahrten im Gepäck zählt James Rossiter zu den Geheimfavoriten an diesem Wochenende.
Nicht vom Kampf um den Rennsieg ausgeklammert werden darf natürlich Impul. In Suzuka noch von Setup-Schwierigkeiten geplagt, kam Neuzugang Andrea Caldarelli nicht über den elften Rang hinaus. Joao Paulo de Oliveira verpasste mit Platz vier das Podium hingegen nur knapp. Beim Auftakt noch leicht von seinem operierten Daumenbruch gehindert, scheint der Brasilianer wieder komplett genesen. Ein möglicher Sieg wäre das größte Geschenk an Impul, die an diesem emotionalen Wochenende um den Anfang Mai im Alter von 72 Jahren verstorbenen Yutaka Kaneko gedenken. 1980 gründete Kaneko zusammen mit Kazuyoshi Hoshino das Zubehör Unternehmen Impul, welches exklusiv Zubehör, Ersatzteile und mehr für Automobile der Marke Nissan vertreibt. Drei Jahre später, zur Vermarktung des Unternehmens, ging der Traditionsrennstall aus dem Unternehmen hervor. Yutaka Kaneko hatte zusammen mit Kazuyoshi Hoshino ein großes Gespür für junge Talente und förderte Namen wie Benoit Treluyer, Satoshi Motoyama, Tsugio Matsuda und Joao Paulo de Oliveira.
Änderungen im Vergleich zum Saisonauftakt gibt es in Form des Benzinflusses. Wie bereits in meiner ausführlichen Saisonvorschau geschrieben, wurde dieser von 100 kg pro Stunde auf lediglich 90 kg pro Stunde reduziert. Einzig in Suzuka sowie am Fuji Speedway wird dieser um fünf Kilogramm auf 95 kg pro Stunde erhöht. Die Reduzierung ist hauptsächlich auf Sicherheitsbedenken zurückzuführen, um so die Autos ein wenig einzubremsen. Erhöht wurde in dieser Saison hingegen die Zusatzleistung des Overtake-Systems (OTS), das pro Rennen jeweils fünf Mal eingesetzt werden darf und 10 kg pro Stunde mehr Leistung generiert. Pflichtboxenstopps gibt es erneut keine. Trotz des geringeren Benzinflusses reicht der Tankinhalt (105 Liter), sofern es nicht zu einer oder mehreren Safety-Car-Phasen kommt, jedoch nicht über die komplette Renndistanz aus, da der Verbrauch pro Runde bei rund 1,55 Liter liegt. Insgesamt werden 68 Runden (250 km) gefahren. Laut Wettervorhersage soll es am gesamten Wochenende bewölkt bei 22-25 Grad werden. Das Regenrisiko am Sonntag liegt bei rund 40%.
News: Steigt Yokohama 2016 als neuer Serienausstatter ein?
Bereits vor über einem Monat tauchte unter den japanischen Insidern das Gerücht auf, dass womöglich Bridgestone ihr Engagement in der Super Formula beenden könnte. Damals berichtete ich aus Mangel an weiterreichenden Informationen nicht über das Thema. Nun festigte sich dieses Gerücht jedoch, nachdem vor zwei Wochen bei einem Herstellertest am Fuji Speedway auch Pneus der Marke Yokohama zum Einsatz kamen. Letztere waren zwar nicht beschriftet. Dennoch konnten diese aufgrund der Anwesenheit einiger Yokohama-Mitarbeiter zur Marke zugeordnet werden. Die beiden Testfahrzeuge von Toyota und Honda wurden von James Rossiter wie auch Takashi Kogure pilotiert, wobei die Testrunden auf den Yokohama-Pneus nur eine sekundäre Rolle spielten. Offizielle Zeiten wurden zwar nicht veröffentlicht. Laut dem japanischen Kollegen von Auto Sport web erzielten die Fahrer mit dem Yokohama-Gummi Rundenzeiten zwischen 1:25 bis 1:27. Zum (unfairen) Vergleich: Die letztjährige Pole-Position-Zeit am Fuji Speedway betrug 1:22.572. JRP-Präsident Hiroshi Shirai kommentierte den Test lediglich damit, dass dieser zu Entwicklungszwecken ausgeführt wurde, um Möglichkeiten für die Zukunft zu erforschen. Yokohama selbst äußerte Interesse daran, ihre eigenen technischen Möglichkeiten zu erforschen und diese wie auch jene der Super Formula zukünftig zu verbessern. Gleichzeitig betonten beide Parteien, dass man bislang absolut keine Entscheidung bezüglich eines zukünftigen Engagements der Marke traf. Sollte Yokohama, so wie es aus der Gerüchteküche zu hören ist, 2016 in die Super Formula einzusteigen, dann als Ersatz für Bridgestone. Ein Reifenkrieg, so interessant dieser laut Hiroshi Shirai auch sein würde, scheint unter den aktuellen Umständen nicht möglich. Bridgestone scheint hingegen ihr Engagement aus Kostengründen zurückfahren zu wollen, weshalb diese Saison statt vier nur noch drei neue Trockenreifensätze zur Verfügung stehen. Glaubt man den Gerüchten, scheint Bridgestone zudem als großer Werbepartner bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokyo einsteigen zu wollen. Dass Engagement als Reifenzulieferer in der Super GT, in der bekanntlich ein harter wie auch gesunder Reifenkrieg herrscht, sei vom möglichen Super-Formula-Ausstieg jedoch nicht betroffen.
TV-Zeiten Okayama
An der derzeitigen TV-Situation hat sich nichts geändert, weshalb auf die mehr oder weniger beliebte Graualternative im Internet zurückgegriffen werden muss. Die Qualifikation am Samstag überträgt der japanische TV-Sender J Sports 2 ab 6:10 Uhr live. Am Sonntag beginnt J Sports 2 die Übertragung am 7:30 Uhr. Der Rennstart erfolgt eine halbe Stunde später um 8:00 Uhr deutscher Zeit.
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