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USCC: Vorschau Detroit 2015 – Kommt Bentley?

von DonDahlmann
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Die USCC startet in Detroit mit einem relativ überschaubaren Feld. Die GTLM fehlen, da am Wochenende auch der Testtag in Le Mans ist.

Laguna Seca 2015Dass die USCC nach einem Jahr ihrer Existenz in einer kleinen Krise steckt, ist sicher übertrieben. Aber dennoch rumort es hinter den Kulissen im Moment hörbar. Grund dafür ist das mangelnde Interesse an dem DP-Klasse, dem eigentlichen Anziehungspunkt der Serie. Doch das Starterfeld ist nach den beiden Klassikern in Daytona und Sebring stark ausgedünnt. ESM und Krohn Racing sind nach Europa abgedampft, Ganassi bekommt nicht genügend Sponsoren für ein zweites Auto, Gainsco Stallings hat sich in die Pirelli World Series zurückgezogen und der oft angedeutete Einstieg von Andretti Racing zieht sich auch dahin. Und der Delta-Wing fehlt in Detroit auch, nachdem man die Probleme mit Motor und Getriebe nicht in den Griff bekommt. Das kleine Elend in der DP-Klasse wird in Detroit gut sichtbar.

Zwar vermeldet die Entry-List immerhin neun Autos, aber ein paar davon müssen wir leider abziehen. Da wäre zum Beispiel der seit Wochen immer wieder gemeldete Starworks-DP, der immer als „TBA“ angezeigt wird, aber nie auftaucht. Die beiden Mazda-Lola sind zwar hübsch anzusehen, fahren aber teilweise auf dem Niveau der PC-Klasse rum. Bleiben dann noch fünf DPs und ein LMP2 von Michael Shanks. Immerhin, Action Express, Wayne Taylor, Ganassi und der Visit-Florida Wagen sind ungefähr auf einem Niveau unterwegs, was die Rennen spannend macht. Nur der Shanks-LMP2 und der zweite Action Express fallen etwas ab.

Mit großer Begeisterung dürfte man daher eine Andeutung aus dem Hause Bentley vernommen haben. Gegenüber Sportcar365 erwähnt der Bentley-CEO Wolfgang Dürheimer, dass man sich die USCC und einen Einstieg in die Prototypen-Klasse ab 2017 genau anschauen würde. 2017 würde die IMSA gerne die Regeln für die mittlerweile arg in die Jahre gekommenen DPs ändern, allerdings ist das nicht ganz so leicht. Zum einen muss die Parität mit den LMP2 gewährleistet bleiben, zum anderen muss man die beiden Hauptakteure, Ford und Chevrolet, in der Serie halten. Es gibt gewisse Vorbehalte, was ein komplett neues Reglement betrifft, die vor allem etwas mit den Finanzen zu tun haben. Denn was sollen die Teams mit den alten Chassis dann noch anfangen? Eine komplette Neuentwicklung, die man dann wieder bei Riley usw. bestellen müsste, kostet viel Geld. Auf der anderen Seiten wird man Marken wie Bentley nicht in die Serie bekommen, wenn man beim alten Reglement bleibt, das völlig auf Ford und Chevy zugeschnitten ist. Aber mit den seit 2008 fahrenden Gen.II DPs wird man sicher auch nicht mehr lange unterwegs sein können. Die IMSA muss sich da entscheiden, ob man auch neue, ausländische Hersteller zulassen will, die dann vielleicht weitere Hersteller anziehen, oder ob man weiter die US-Autoindustrie bevorzugen möchte.

imsa_28068138Aus der GTLM gibt es für die USCC auch eine Hiobsbotschaft. Das Falken Porsche-Team zieht sich Ende des Jahres zurück. Die galten eigentlich, neben dem Werkseinsatz, als „gesetzt“ und so richtig klar ist es auch nicht, warum Falken die Serie verlässt. Und vor allem: Wo es sie 2016 hinziehen wird. Die PWC wird sicherlich mal interessiert angeklopft haben, kann aber auch sein, dass Falken komplett aufhört. Was schade ist, zumal es auch überhaupt nicht sicher scheint, dass Porsche seine beiden Werkswagen auch 2016 weiter starten lässt. Das hängt vermutlich davon ab, ob sich die BoP mal wieder zu ihren Gunsten dreht und ob Ford den GT40 auch als GTE (was alle erwarten) an den Start bringen wird. Nach dem Ausstieg von Dodge wäre der Verlust der Porsche dann nur schwer zu verkraften.

Selbst in den GTC gibt es Verluste. Mühlner Motorsport taucht in den Entry-Liste nicht mehr auf und auf der Webseite wird ein 991-Cup-Wagen zum Verkauf angeboten. Mit jetzt nur noch zehn Startern ist die GTC auch nicht gerade üppig belegt.

2015 TUDOR United Sportscar Championship Rolex 24 Hours DaytonaZum Rennen – bei den DPs wird es, wie oben erwähnt, sehr eng werden, einen Favoriten kann man nur schwer ausmachen. Der Sieg in Detroit wird auch davon abhängen, wie man seine Stopps setzt und ob es eine oder mehrere Safety-Car-Phasen geben wird. Ein Kandidat für eine eigene Strategie ist wie immer der Ganassi-Ford, der in Sachen Sprit etwas mehr sparen kann als die Chevy. Eine Offset-Strategie ist also durchaus möglich und die hat schon mehrfach gut gepasst.

In der GTC ist das Rennen ebenso offen. Der Alex-Job-Porsche mit MacNeil/Keen ist ebenso Favorit, wieder Miller Racing R8 mit Haase/von Moltke. Und dann wäre da noch die Ex-Werks-Viper mit Bleekemoolen/Keating, die in Detroit besser zurechtkommen sollte als zuletzt in Laguna Seca. Zumindest hat sich auch nichts in Sachen BoP verändert, sodass einem spannenden Rennen in der GTC nichts entgegen steht.

Wegen des gemeinsamen Auftritts mit der IndyCar startet die USCC ihr Rennen schon am Samstag um kurz nach 18:00 Uhr deutscher Zeit.

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1 Kommentare

Montoya12 29 Mai, 2015 - 23:09

@Don Das heisst Michael Shank nicht Michael Shanks.

http://www.michaelshankracing.com/michael-shank/

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