Ein abwechslungsreiches Rennen mit wechselnden Wetterbedingungen erbrachte einen Überraschungssieger. Aber leider auch einen schweren Unfall nach der Zielflagge, den die Rennleitung mit zu verantworten hat.
Die letzten Runden in Detroit hatten es in sich, denn plötzlich begann es stark zu regnen. Als erstes erwischte es da den „Brumos“-Porsche aus der GTD, der in Turn 1 harmlos in die Reifenstapel rutschte. Er konnte allerdings auch nicht mehr weiterfahren. Da vorne an der Spitze der Kampf um P1 tobte und das Rennen eh in der letzten Runde war, entschied sich die Rennleitung, den Porsche, da wo er war, stehen zu lassen. Was genau dann bei der Zieldurchfahrt passierte, erfassten die Kameras nicht. Plötzlich lagen eine Porsche-Frontschürze und ein Vorderrad auf der Straße und in Turn 1 standen vier GTD-Fahrzeuge. Der Brunos-Porsche mit Jan Heylen am Steuer stand immer noch dort, ein Streckenfahrzeug kümmerte sich um das Fahrzeug und den offenbar verletzten Fahrer. In dieser Situation rutschte der Aston Martin auf nasser Strecke mit Slicks in das Streckenfahrzeug, zwei weitere Fahrzeuge aus der GTD parkten dann auch noch an gleicher Stelle, allerdings ohne schwere Einschläge.
Ergebnis: Ein Streckenposten wurde schwer verletzt. Er liegt mit mehreren Rippenbrüchen und einer kollabierten Lunge im Krankenhaus. Jan Heylen konnte das Spital nach einem Check wieder verlassen. Die Rennleitung muss sich fragen, was da passiert ist. Ja, es war nach dem Fallen der Zielflagge, aber die Autos kamen, teilweise noch in Zweikämpfe verzahnt, mit vollem Speed auf die Zielgerade, die komplett unter Wasser stand. Man hätte zumindest schon vor der letzten Kurve „Gelb“ zeigen müssen. Eine „Full Course Yellow“ wäre ebenfalls möglich gewesen, immerhin stand der Porsche denkbar schlecht, auch für die Rettungsmannschaft.
Es war ein sehr unschönes Ende, eines eigentlich sehr abwechslungsreichen Rennens in der DP. Zu Beginn des Rennens sah alles wie immer aus. Der Action Express #5 mit Fittipaldi/Barbosa führte vor der Taylor-Mannschaft und dem „Visit Florida“-Wagen #90. Im Reichweite blieb der zweite Action Express #31 der „Whelen“-Mannschaft mit Cameron/Curran, die mit Mühe den Shanks-Ligier hinter sich halten konnten.
Spannend wurde es dann nach einer kurzen Unterbrechung wegen eines Trümmerteils auf der Strecke und mit einsetzendem Regen. Die Hälfte des Rennens war da noch zu absolvieren. Jordan Taylor übernahm nach einem erneuten Restart wegen eines Unfalls bei den LMPC die Spitze von der #5, während der zweite Action-Express-Wagen die #90 überholte. Die vier lagen eng zusammen und sorgten für spannendes Racing. In den letzten Runden erlaubten sich die Favoriten allerdings einige Fehler. Erst drehte Richard Westbrook den „Visit Florida“-DP ohne große Not um, konnte aber weiterfahren. Dann schubste Jordan Taylor den GTD-Ferrari von Towsend Bell in die Reifenstapel, was eine Durchfahrtsstrafe nach sich zog und die WRT-Mannschaft auf P7 zurückwarf. Weiter hinten setzte sich Ozz Negri im Ligier gegen den stark drängelnden Joey Hand im Ford-Riley durch und legte einen Endspurt Richtung Podium ein. Wegen des Fehlers von Westbrook und Taylor fand sich die Mannschaft zunächst auf P3 wieder.
Es sollte aber noch besser werden. Die beiden Action-Express-DPs lieferten sich vorne bis in die letzte Runde einen sehr engen Zweikampf. Die #31, in dieser Saison nicht gerade von Glück verfolgt, hatte das Schwesterauto mit der #5 im Nacken. Doch Barbosa erlaubte sich wenige Kurven vor Schluss einen winzigen Fehler und drehte den Chevy um. So konnte der „Whelen“-DP seinen ersten Sieg feiern und auf P2 landete der LMP2-Ligier. Immerhin rettete Barbosa noch P3.
Ein Blick auf die Meisterschaft verrät, dass das Ergebnis auch hier für enge Verhältnisse gesorgt hat. Nach fünf Rennen sieht das so:
Fitipaldi/Barbosa – 156 Punkte
Valiante/Westbrook – 156 Punkte
Cameron/Curran – 148 Punkte
Taylor/Taylor – 144 Punkte
Hand/Pruett – 142 Punkte
Negri/Pew – 136 Punkte
Da man bis zu 36 Punkte an einem Wochenende einsammeln kann und noch sieben Rennen auf dem Programm stehen, wird sich da noch einiges tun. Spannend ist es vor allem auch deswegen, weil es in den bisherigen fünf Rennen fünf verschiedene Sieger gegeben hat. Die Saison in der USCC ist also sehr ausgeglichen, der Kampf um die Meisterschaft dürfte weiter spannend bleiben. Nächstes Rennen der USCC ist Ende Juni, dann geht es zum Sechs-Stunden-Rennen nach Watkins Glen.
Bilder: IMSA