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V8 Supercars: Vorschau Hidden Valley 2015

von ThomasB
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Nach ganzen vier Wochen Pause – so manche Rennserie absolviert in diesem Zeitraum eine halbe Saison – sind am kommenden Wochenende mal wieder die V8 Supercars unterwegs. Auf dem Programm stehen die Läufe 13 bis 15 auf dem Hidden Valley Raceway.

v8supercars_ev_1b_lUnd pünktlich zum Ende der „Herbstpause“ hat man sogar positive Nachrichten zu vermelden, zumindest was das Ford-Lager betrifft. Denn nach dem Rückzug von Ford Australia aus der Meisterschaft sieht man im Hauptitz der Marke in den USA das V8-Supercar-Engagement noch lange nicht als beendet an. Nach Informationen von motorsport.com scheinen die neuen technischen Regeln ab 2017 bei Ford auf Interesse gestoßen zu sein. Diese erlauben nicht nur, neben Limousinen auch Coupés einzusetzen, sondern auch Motoren mit vier, sechs oder acht Zylindern sowohl als Saugmotor als auch mit Turboaufladung. Für Ford, die erst kürzlich ihr GT-Programm für die WEC und die USCC vorstellten, sicher nicht uninteressant. Zudem gab es wohl auch Gespräche mit Roger Penske, der sicherlich das eine oder andere gute Wort für die V8 Supercars eingelegt haben wird. Für mich ist es vielleicht auch ein kleiner Fingerzeig, in welche Richtung es mit einer US-DTM (Finde eigentlich nur ich diese Abkürzung daneben?) geht, oder eben nicht geht… 

Wie dem auch sei, die News aus den Staaten dürften die ohnehin schon gute Stimmung bei Prodrive nur noch verbessern, befindet sich das Team doch in einem absoluten Formhoch. Von den letzten sechs Rennen in Perth und Winton gewann man fünf, vier davon gehen alleine auf das Konto von Mark Winterbottom, der nun auch die Gesamtwertung anführt.

Ganz anders dürfte die Stimmung bei Red Bull sein. Die letzten Siege für Jamie Whincup und Craig Lowndes gab es Ende März in Tasmanien. Gerade für Whincup, eigentlich für seine Konstanz berüchtigt, waren die folgenden Wochen ein einziges Auf und Ab. In Perth landete er auf den Plätzen 15, 2 und 19, in Winton wurde er 9., 6. und 10. Wie viel Boden Whincup dadurch verloren hat, kann man sehr gut an dieser Statistik sehen: Von 600 möglichen Punkten holte er gerade einmal 318 (average finish 10,7). Zum Vergleich: Winterbottom holte in den vergangenen sechs Rennen ganze 506 Zähler (average finish 3,5).

Einziger Lichtblick für Red Bull ist Lowndes, der immerhin fünf Top-Ten-Ergebnisse einfuhr und so verhinderte, dass sich Winterbottom in der Gesamtwertung noch weiter absetzen konnte. Dort hat Frosty mit insgesamt 937 Punkten trotz seiner Siegesserie gerade mal zwölf Zähler Vorsprung auf Lowndes. Whincup dagegen ist mit 801 Punkten nur Vierter.

Doch woher kommt Whincups Formtief? Das größte Manko liegt anscheinend in der Abstimmung des Autos. An den letzten Wochenenden wurden immer beide Reifenmischungen benutzt. Doch die Trainingssessions sind sehr kurz und gerade die weichen Reifensätze sind (wie bereits thematisiert) beschränkt, was es sehr schwierig macht, ein richtiges Setup zu finden. Wenn man schon am Samstag auf den harten Reifen Probleme hatte, wie stimmt man dann das Auto für den Sonntag ab, wenn weiche Reifen benutzt werden? „Verschwende“ ich dafür einen weichen Satz im Training? Wenn man an die Strecke kommt und dann nicht sofort das passende Setup findet, kann man eigentlich schon das ganze Wochenende abschreiben. Im letzten Jahr war gerade das die große Stärke bei Red Bull, dieses Jahr scheint zumindest bis jetzt Prodrive das Glück noch auf seiner Seite zu haben.

Mut für das kommende Wochenende könnte Red Bull ein Blick auf das letzte Jahr verschaffen, als man auf dem Hidden Valley Raceway zwei Doppelsiege einfahren konnte. Eine Wiederholung würde die Laune bei Red Bull sicher wieder anheben.800px-Hidden_Valley_Raceway_(Australia)_track_map.svg

Allerdings wartet die Strecke mit einer Unbekannten auf, denn sie hat im Rahmen eines größeren Upgrades eine neue Asphaltdecke verpasst bekommen. Zudem wurden auf der Start-Ziel-Geraden Fangzäune installiert, Turn 1 etwas umgestaltet und einige Erdwälle mit Fangzäunen ersetzt.

Ansonsten erwartet einen nichts neues. Nach der einen Kilometer langen Start-Ziel-Geraden muss man zunächst von 260 Stundenkilometer auf knapp 85 für Turn 1 herunterbremsen, ehe es durch ein Kurvengeschlängel in Richtung Turn 6, der Haarnadel, geht. Turn 1 und 6 stellen zudem die besten Überholmöglichkeiten des Kurses dar. Einige versuchen es vielleicht auch in Turn 5, doch gerade in der ersten Rennrunde ist dies immer ein sehr enges Unterfangen – mit hoher Unfallwahrscheinlichkeit. Nach der Haarnadel durchfährt man wieder eine schnelle Kombination von Kurven ohne echte Überholmöglichkeit. Hat man diese hinter sich gebracht, befindet man sich wieder auf der Zielgeraden, auf der man sicher die eine oder andere Windschattenschlacht zu sehen bekommen wird.

Zeitplan:

Samstag:
06:55 Uhr – Rennen 1 (21 Runden / 60km)
09:15 Uhr – Rennen 2 (21 Runden / 60km)

Sonntag:
06:15 Uhr – Rennen 3 (70 Runden / 200km)
(Alle Zeiten in MESZ und ohne Gewähr.)

Was sonst noch so war:

Erebus strukturiert um und verkleinert den Bereich der Teamleitung auf rund 25 Mitarbeiter, die Anzahl der Mechaniker und eingesetzten Fahrzeuge bleibt jedoch unangetastet. Man muss sich also keine Sorgen um eine Verkleinerung des Starterfeldes machen, Will Davison und Ash Walsh bleiben auch weiterhin die Fahrer.

Alex Buncombe wird wie bereits 2014 Nissan bei den Endurance-Rennen verstärken. Der Brite wird wieder Co-Driver von Todd Kelly.

– 2016 wird es neben den Rennen in Neuseeland ein weiteres Event im Ausland geben: den Kuala Lumpur City Grand Prix. Der Deal für die Stadtrennen in Malaysias Hauptstadt gilt für vier Jahre, Veranstalter ist das Management des Sepang Circuit. Hier noch ein Link zum Streckenlayout sowie ein Video mit einer virtuellen Runde um den Kurs:

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