Für das dritte Saisonrennen reist die Super GT ins thailändische Buriram. Nach der erfolgreichen Premiere im Herbst letzten Jahres, leiten die hohen Temperaturen um die 35 Grad beim einzigen Auslandsrennen des Kalenders offiziell die Hochsommer-Periode der Meisterschaft ein.
Einen Hitzeschock sollten die Super-GT-Piloten an diesem Wochenende jedoch nicht erhalten, schließlich sind Temperaturen um die 35 Grad keine Seltenheit währen des Sommers in Japan. Zusätzlich begrüßte die thailändische Hitze die Teams auch im vergangenen Jahr, als die erfolgreiche Premiere auf dem Chang International Circuit bei satten 34 Grade vonstattenging. Die Bedingungen erinnern an den alljährlichen Auftritt im malaysischen Sepang, wo die Super GT jeweils im Juni bis 2013 gastierte. Beim Rennen am Sonntag werden Höchstwerte von bis zu 37 Grad erwartet, die aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sich eher wie 42 Grad anfühlen sollten. Eine heiße Angelegenheit somit für alle Beteiligten. Für zusätzliche Würze wie auch eine kleine Abkühlung könnten vereinzelte, dafür aber kräftige Regenschauer sorgen, die verteilt übers gesamte Wochenende aber jeweils lediglich in den Nächten hinabfallen sollen. Ähnlich Malaysia ist es zu dieser Jahreszeit in Thailand allerdings nicht unüblich, dass in den Nachmittagsstunden kleinere Regenschauer einen Überraschungsbesuch abstatten.
2014 gastierte die Super GT erstmals im Oktober in Buriram. Ursprünglich war der diesjährige Auftritt ebenfalls für den gleichen Zeitraum geplant. Allerdings baten die thailändischen Organisatoren um eine Verlegung des Rennens, da zum gleichen Zeitpunkt ein Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 im direkt neben der Strecke liegenden Stadion stattgefunden hätte. Die Bitte veranlasste einige größere Modifikationen des diesjährigen Rennkalenders, der insbesondere den in Le Mans aktiven Herstellern wie auch Fahrern sehr gelegen kam, da so die Überschneidung des dritten Saisonlaufes mit dem Testtag aufgehoben werden konnte. Somit findet der ursprünglich als drittes Saisonrennen angedachte Auftritt in der Autopolis erst im Herbst statt. Gleichzeitig wurde der Lauf im Sportsland Sugo erstmals seit 1995 wieder in den September gelegt. Somit eröffnet Thailand die Hochsommer-Periode der Super GT, welche Anfang August am Fuji Speedway fortgesetzt und Ende des gleichen Monats bei der 1000km-Schlacht in Suzuka ihr Ende findet. Das Hochsommer-Triple sozusagen.
Buriram liegt rund sechs Autostunden von Bangkok entfernt, nahe der Grenze zu Kambodscha. Entsprechend hatten die Piloten auch eine „interessante“ Anreise. Die GT500-Marken flogen größtenteils geschlossen als Gruppenreisen. Von Bangkok aus ging es dann unter anderem mit dem Taxi oder Bus weiter nach Buriram. Für viele verlief die lange Fahrt weniger beschwerlich. Andere wie beispielsweise GT300-Pilot Hiroki Yoshimoto erlebten auf der langen Fahrt hingegen so einige Skurrilitäten. Etwa einen Taxifahrer, der sein Smartphone als Navigationsgerät benutzt, dieses aber per Halterung auf die Mitte des Lenkrads klebte. Airbags sind schließlich überbewertet. Besagter Fahrer hatte es trotzdem geschafft, sich zu verirren. Letztlich kamen jedoch alle Beteiligten an der Strecke an, die direkt neben dem Stadion des örtlichen Fußballklubs errichtet wurde. Zwar liegt Buriram sehr weit von Bangkok entfernt. Dennoch scheint es sich hierbei um keinen Standort „Inmitten vom Nirgendwo“ zu handeln, was das Fußballstadion beweist. Seit letzter Saison wird die Super GT auch im thailändischen Staatsfernsehen übertragen. Man hat also verstanden, dass man auf jeden Fall den Zuschauern die Serie näher bringen muss, bevor man erwarten darf, dass jemand zur Rennstrecke kommt. Die Nachfrage an der japanischen GT-Meisterschaft scheint auf jeden Fall groß zu sein. Mit insgesamt 117.765 Zuschauern (davon allein 75.168 am Renntag) war die letztjährige Premiere nicht nur ein voller Erfolg, sondern auch das bestbesuchte Rennen des Jahres. Im Schnitt besuchen 58.000 Menschen die Super-GT-Rennen in Japan, wobei das 500-Kilometerrennen am Fuji Speedway, wohl auch aufgrund des Termins während der Golden Week, mit rund 80.000 Zuschauer, gefolgt vom 1000km-Klassiker in Suzuka, das am stärksten frequentierte Rennen ist.
Der ehemals Buriram United International Circuit genannte Kurs wurde von Herman Tielke entworfen – und fällt entsprechend auch flacher als eine Flunder aus. Hinzu kommen großläufige Auslaufzonen, schließlich handelt es sich hierbei um einen FIA-Grade-1-Kurs. Für das geneigte Zuschauerauge wirkt der Kurs, insbesondere wenn man ihn mit anderen Tielke-Kreationen wie Sepang vergleicht, eher langweilig. Der erste Teil der 4,554km langen Strecke ist der Highspeed-Teil, mit einer auf die erste Kurve folgenden, knapp 1000m langen Geraden, die allerdings einen kleinen Knick enthält. Es folgt ein U-Turn, bevor man anschließend eine weitere Gerade entlangbrettert. Direkt dahinter ist mit einigen technisch anspruchsvollen Kurven das Infield. Nach den Kurven zehn und elf folgt eine weitere Gerade, die in eine scharfe Rechtskurve zurück auf die Start- und Zielgeraden mündet. Spannend und einfallsreich sieht auf den ersten Blick anders aus, erst recht wenn man Naturbahnen wie Sugo oder Autopolis gewohnt ist. Am ehesten ist die Thailand-Bahn mit dem Twin Ring Motegi vergleichbar, obgleich der Zwillingsring nicht ganz so flach ausfällt. Dennoch waren alle Fahrer nach dem letztjährigen Gastspiel vom Kurs überrascht. Die Strecke ist schnell und lässt sich sehr flüssig fahren, zusätzlich war man von der Größe der Anlage beeindruckt. Entsprechend erntete die neuste Tielke-Kreation viele Lorbeeren, die flüssig und somit spaßig zu fahren ist. Internationale Anerkennung gab es bereits von Seiten der Superbike-Weltmeisterschaft. Auch die WTCC wird Ende des Jahres ihr erstes Gastspiel in Thailand haben, obgleich die im Vergleich deutlich langsameren Tourenwagen auf dieser großen Anlage wohl etwas „verloren“ wirken dürften. Schön: Von der Haupttribüne aus hat man freien Blick auf den kompletten Kurs. Ansonsten wird die Bahn selbstredend auch von der nationalen GT-Meisterschaft befahren. 2014 wurde die Strecke wurde erst wenige Wochen vor dem Super-GT-Rennen fertig, weshalb die Japaner die Ehre hatten, den Chang International Circuit offiziell einzuweihen.
Im Folgenden eine Onboard-Runde mit dem B-Max NDDP GT-R aus der GT300-Klasse:
GT500
Die letztjährigen Gewinner James Rossiter und Kazuki Nakajima stammten aus dem Hause Petronas Team Tom’s. Zum Triumph führte ein gewagter strategischer Coup, indem während des Boxenstopps auf einen Reifenwechsel verzichtet wurde. Trotz der heißen Temperaturen war dies insbesondere wegen des frischen Asphalts möglich, wodurch die Bridgestone-Pneus nicht allzu stark beansprucht wurden. Ob die Michelin-, Yokohama-, respektive Dunlop-bereiften Mannschaften eine ähnliche Taktik hätten anwenden können, ist ungewiss. Tatsächlich erklärte James Rossiter im Sieger-Interview, dass es ein Ritt auf Messers Schneide war. Ein unnötiger Rutscher und die Taktik wäre wohl nicht aufgegangen. Erkennbar war dies unter anderem am Schwesterwagen, dem KeePer Tom’s RC F, der sich am gleichen Trick versuchte, in den finalen Runden aber noch von zwei Nissan GT-R vom Podium verdrängt wurde. Der Sieg ging somit an das Petronas-Lexus-Duo, obgleich der Speed der Nissan-Armada deutlich höher war. Ob ein ähnlicher Coup in diesem Jahr möglich ist, ist fraglich. Zum einen fand seit letztem Oktober ein erhöhter Fahrbetrieb auf dem Chang International Circuit statt, zum anderen dürften die Asphalttemperaturen an diesem Wochenende nochmals höher als 2014 ausfallen. So wurden am Donnerstag 69 (!) Grad gemessen. Am Freitag waren es immerhin noch schlappe 52,2 Grad.
Es ist mit einer Asphalttemperatur innerhalb dieses Bereichs fürs Wochenende zu rechnen, was für Mensch, Maschine und Reifen eine hohe Herausforderung herausstellen wird. Aufgrund der Renndistanz von 300 km wird es lediglich einen Boxenstopp mitsamt Fahrerwechsel geben. Das Reifen-Management wird bei den hohen Temperaturen somit wohl eine verstärkte Rolle einnehmen. In der Vergangenheit hatte unter solchen Bedingungen insbesondere der Michelin-Gummi einen Vorteil. Allerdings konnte Bridgestone in diesem Punkt nachbessern, was insbesondere der geringe Verschleiß bei der letztjährigen Thailand-Ausgabe zeigte. Dennoch wird letztlich erst das eigentliche Rennen als erster Indikator für die weiteren Hitzeschlachten gelten. Die einzigen GT500-Teams mit Bereifung des französischen Herstellers sind der Motul Autech GT-R (Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli sowie der S Road Mola GT-R (Satoshi Motoyama / Masataka Yanagida). Letztere sicherten sich vergangenes Jahr die Buriram-Pole, mussten trotz sehr guter Renn-Performance selbiges jedoch aufgrund eines Motordefekts vorzeitig beenden. Selbstredend profitierte man damals vom geringen Gewichts-Handicap, was auch dieses Wochenende wieder zum Vorteil werden könnte, schließlich ist das japanische Duo mit lediglich acht zusätzlichen Kilos unterwegs. Die Titelverteidiger von Nismo gewannen den Fuji-Lauf Anfang Mai, schleppen entsprechend somit 40 kg mit sich. Die japanisch-italienische Fahrerpaarung pilotierte ihren Flitzer vergangene Saison mit insgesamt 60 kg, was die Performance (Startplatz drei) nicht allzu stark beeinflussen zu schien. Ausgebremst wurden sie lediglich von einer selbstverschuldeten Kollision mit dem GT300-Überrundungsverkehr, wodurch man auf den zehnten Platz zurückgeworfen wurde. Generell gilt die Nissan-Flotte, nachdem sie bei den Mischbedingungen beim Saisonauftakt in Okayama noch Probleme hatten, als die großen Favoriten für den Sieg in Thailand. So wurden Lexus und Honda vom schieren Speed der Yokohamer beim Doppeltriumph am Fuji überrascht, weshalb die Konkurrenten sich nach eigener Aussage verwundert die Augen rieben, ob es sich nicht um einen komplett anderen Wagen handeln könnte. Das sogenannte Dark-Horse könnte der D’station Advan GT-R (Daiki Sasaki / Lucas Ordonez) sein, dessen Yokohama-Pneus bei sehr heißen Bedingungen am besten funktionieren. Letztes Jahr feierte Kondo Racing in Thailand mit Platz zwei das beste Saisonresultat. Für den Spanier Ordonez ist es übrigens der vorerst letzte GT500-Einsatz, da ab dem kommenden Rennen wieder Michael Krumm den Nissan GT-R übernehmen wird.
Honda hat im Gegensatz zur letzten Saison viele Verbesserungen am NSX Concept-GT vorgenommen. Dennoch fehlen der Marke noch immer einige entscheidende Zehntel zum Rennsieg. Die schnelle Charakteristik des Chang International Circuit sollte allerdings insbesondere dem Raybrig NSX Concept-GT (Naoki Yamamoto / Takuya Izawa) zugutekommen, schließlich errang man in Okayama den Silberrang. Mit 30 Zusatzkilos fällt ihr Gewichts-Handicap auch noch relativ moderat aus. Auf der Highspeed-Bahn am Fuße des Fuji waren es hingegen Koudai Tsukaoshi / Hideki Mutoh (Keihin NSX Concept-GT), welche mit Rang vier die Kohle aus dem Feuer für Honda holten. Mit lediglich 16 kg Zusatzballast ist der Keihin-NSX auch noch relativ leicht unterwegs. Das letztes Jahr vorhandene Hitzeproblem, was unter anderem dazu führte, dass alle Honda am Fuji ausfielen, wurde bis zur Saisonhälfte behoben, so dass in diesem Punkt – Suzuka sowie Thailand waren gute Generalproben für die Kühlungsproblematik – wohl kein Nachteil zu erwarten ist. Etwaiger Regen könnte Honda in die Karten spielen, da man unter diesen Bedingungen in Okayama nur knapp den Sieg verpasste. Unter normalen Umständen sollte der Rennsieg wohl jedoch zwischen Nissan und Lexus ausgefahren werden. Interessant wird dabei die Performance der derzeitigen Tabellenführer Ryo Hirakawa / Andrea Caldarelli (KeePer Tom’s RC F) zu beobachten sein. Mit 50 kg Zusatzgewicht überschreitet das japanisch-italienische Duo nämlich die magische Handicap-Grenze. Bedeutet: Alle Zusatzkilos werden entfernt, dafür ein Benzinflussbegrenzer eingebaut, der die Motorleistung reduziert. Weitere erzielte Meisterschaftspunkte werden anschließend wieder ganz normal als zusätzliche Gewichte hinzuaddiert. Neben dem besagten leichteren Petronas Tom’s-Schwesterwagen (Daisuke Ito / James Rossiter) sollte man auch den Denso Kobelco RC F (Kohei Hirate / Heikki Kovalainen) sowie den Zent Cerumo RC F (Yuji Tachikawa / Hiroaki Ishiura) auf der Rechnung haben. Während erstere gleich zwei fünfte Plätze zu verbuchen haben, kamen letztere in Okayama auf dem Bronzerang ins Ziel. Am Fuji war ebenfalls ein gutes Resultat in Aussicht, ehe ein Bremsproblem den roten Flitzer zur vorzeitigen Aufgabe zwang. Beide Autos sind mit 24 respektive 22 zusätzlichen Kilogramm ähnlich schwer unterwegs. Apropos Sard: Just am Freitag gab man bekannt, dass Christian Klien das Team bei der diesjährigen 1000km-Ausgabe in Suzuka als dritter Fahrer unterstützen wird. Der ehemalige Formel-1-Fahrer, der auch als Testfahrer für das zukünftige LMP-Projekt der japanischen Truppe agiert, ist somit der erste dritte GT500-Fahrer beim Langstreckenklassiker seit Takashi Kobayashi im Jahr 2010.
GT300
Im GT300-Feld gibt es einige Änderungen für das Gastspiel in Thailand zu vermelden, da gleich mehrere kleinere Teams aufgrund ihres geringen Budgets auf die lange Reise verzichteten. Namentlich sind dies Team Mach, Pacific Racing, Dijon Racing, LM-corsa (lediglich der BMW Z4 GT3 des Teams blieb zu Hause, mit dem Lexus RC F GT3 tritt man an), Rn-Sports sowie Tomei Sports. Stattdessen nimmt mit Reiter Vattana Motorsport ein lokales Team per Wildcard am Rennen teil. Wie der Name suggeriert, wird die Truppe von Reiter Engineering unterstützt und nimmt normalerweise an der thailändischen GT-Meisterschaft teil, in der übrigens auch Fahrzeuge nach JAF-GT300-Reglement startberechtigt sind. Der eingesetzte Lamborghini Gallardo R-EX Reiter (gemeldet als Reiter Gallardo) wird von Lokalmatador sowie dem in Europa bekannten Thomas Enge pilotiert. Der Michelin-bereifte Einsatz, als einziges Team in der GT300, bedeutet gleichzeitig auch, dass jener genannter neuer Lamborghini sein Super-GT-Debüt feiert. Das Duo gilt nicht nur wegen ihrer Erfahrung auf dem Chang International Circuit als Geheimfavoriten, sondern auch wegen des nicht vorhandenen Gewichts-Handicaps wie auch der Michelin-Bereifung. Eine Kombination, die letztes Jahr bereits fast zum Sensationserfolg der Wildcard-Teilnehmer von i-Mobile-AAS führte. So dominierten Vutthikorn Inthraphuvasak und Alexander Imperatori (fährt heuer für Porsche Team KTR an der Seite von Kenta Yamashita) in ihrem Porsche 911 GT3 Qualifying und Rennen auf ihren Michelin-Reifen, ehe ein schleichender Plattfuß alle Siegträume zerplatzen ließ. Die Erben waren Kazuki Hoshino / Lucas Ordonez im B-Max NDDP GT-R.
Just der gleiche Wagen (mit Kazuki Hoshino und Mitsunori Takaboshi am Steuer) errang am Fuji Speedway den Silberrang, hinter dem Gainer Tanax GT-R von Andre Couto und Katsumasa Chiyo. Letzterer wird aufgrund eines Terminkonflikts mit der Blancepain Endurance Series von Ryuichiro Tomita ersetzt. Ebenfalls von dieser Überschneidung betroffen ist Marko Asmer, der dadurch bereits sein zweites Rennen verpasst. Erneut übernimmt Yuji Ide, an der Seite von Yuhki Nakayama, das Steuer des Upgarage Bandoh 86. Nicht anderswertig unterwegs, nach seinem schweren Unfall bei den 24 Stunden am Nürburgring aber noch nicht gänzlich auskuriert, ist hingegen Christian Mamerow. Für den Deutschen nimmt deshalb einmalig Masanobu Katoh im Racing Tech Audi R8 Platz. Sein ist wie gehabt Shinya Hosokawa. Nachdem Kimya Sato als dritter Fahrer des Manepa Lamborghini GT3 beim vergangenen Lauf am Fuji Speedway aufgrund des frühen Ausfalls nicht zum Fahren kam, feiert der Japaner an der Seite von Manabu Orido in Thailand sein Super-GT-Debüt.
Die von der SRO exklusiv für die Super GT ausgetüftelte Balance of Performance unterlief für den dritten Saisonlauf einige Veränderungen. So bekamen der Audi R8 LMS ultra sowie der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 jeweils fünf Kilogramm aufgebrummt. Noch schlimmer hat es den BMW Z4 GT3 erwischt, der gleich ganze zehn Kilos draufbekam, was Jörg Müller und Seiji Ara, die dieses Wochenende mit dem Studie Z4 als einzige BMW-Repräsentanten unterwegs sind, weniger erfreuen dürfte. Ebenfalls fünf Extrakilos bekam der McLaren MP4-12C. Wie bereits erwähnt, trat dieser Wagen (Pacific Racing) die Reise nach Thailand jedoch nicht an. Über eine Gewichtsreduktion dürfen sich hingegen der Porsche 911 GT3 sowie der Ferrari 458 Italia GT3 freuen. Während ersterer um fünf Kilogramm abspeckte, wurde der Flitzer aus Maranello gleich um satte 15 kg leichter. Damit dürfte sich der KsFrontier Direction 458 (Naoki Yokomizo / Kyosuke Mineo) zu einem echten Geheimfavoriten mausern, nachdem das Duo nach einer starken Pre-Season zum Saisonstart etwas unter der Balance of Performance litt. Doch nicht nur die BoP der FIA-GT3-Renner wurde angepasst. Auch die JAF-GT300-Fahrzeuge unterliefen einigen Änderungen. So wurde die Bodenfreiheit des Toyota Prius apr GT (Koki Saga / Yuichi Nakayama), des ARTA CR-Z GT (Shinichi Takagi / Takashi Kobyashi) sowie des Subaru BRZ R&D Sport (Takuto Iguchi / Hideki Yamauchi) von 53 mm auf mindestens 50 mm reduziert. Damit wurden diese drei Fahrzeuge den beiden Mother-Chassis Toyota GT86 und Lotus Evora angepasst. Nach der dominanten Siegesfahrt in Okayama sowie der Pole-Position am Fuji, wurde der Durchmesser des Luftmengenbegrenzers des schnellsten Prius der Welt um 1,5% verkleinert. Jener des Subaru BRZ wurde hingegen um 1% vergrößert.
Einen eindeutigen Siegfavoriten auszumachen stellt sich als schwierig heraus. Insbesondere deshalb wird der Thailand-Auftritt als wichtiger Indikator für den restlichen Saisonverlauf gelten. So wird sich unter anderem zeigen, wie gut einige der Fahrzeuge mit dem Gewichts-Handicap umgehen können. Mit 56 kg (in der GT300 wird bis 100 kg ohne Benzinflussbegrenzer aufgeladen) ist der derzeit in der Meisterschaft führende Toyota Prius apr GT der schwerste Wagen im Feld, gefolgt vom Gainer Tanax GT-R mit 48 kg, B-Max GT-R GT3 (36 kg) sowie dem ARTA CR-Z GT (30 kg). Dahinter entsteht eine kleine Lücke, unter anderem zu den Titelverteidigern Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka im Goodsmile Hatsune Miku SLS (24 kg), die mit jedem weiteren Rennkilometer mehr Erfahrung mit ihrem neuen Wagen sammeln. Anders als der Fuji Speedway sollte die Streckencharakteristik des Chang International Circuit, ähnlich Okayama, auch wieder den Stärken des Mother-Chassis entsprechen. Bester Wagen dieser Teams war bislang der VivaC 86 MC (Takeshi Tsuchiya / Takamitsu Matsui).
TV-Zeiten Buriram (Thailand)
Nismo-TV wird erneut mit dem englischen Kommentar von Radio Le Mans das dritte Saisonrennen der Super GT live übertragen. Da es sich hierbei aber um einen YouTube-Stream handelt, werden deutsche Zuschauer sich mit einem der zahlreichen Proxy- respektive VPN-Klienten aushelfen müssen. Bei wem das nicht funktioniert, kann auf die mehr oder weniger beliebte Graualternative zurückgreifen. Aufgrund der Zeitverschiebung zu Thailand, sind die diesmaligen Sendezeiten etwas angenehmer. So überträgt der japanische TV-Sender J Sports 2 die Qualifikation am Samstag ab 9:45 Uhr live. Am Sonntag steigt J Sports 4 ab 9:30 Uhr in die Live-Übertragung ein. Der Rennstart erfolgt eine halbe Stunde später um 10 Uhr deutscher Zeit.
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