Für die ADAC GT Masters geht dieses Wochenende schon die erste Saisonhälfte in die Schlussphase und der Meisterschaftskampf konzentriert sich auf wenige Fahrer.
Die Rennen am Lausitzring werden am Wochenende vor allem durch die warmen Temperaturen spannend werden, denn der Lausitzring selbst bietet nur selten wirklich gute Rennen. Doch immerhin haben die letzten Jahre gezeigt, dass die verschiedensten Marken auf der Strecke gewinnen können und man somit keinen klaren Favoriten bestimmen kann. Man kann natürlich dabei aber auch nur von den letzten Jahre ausgehen, in denen man noch mit den Yokohama-Reifen gefahren ist, während es für die Pirelli-Reifen das erste Rennen in so heißen Bedingungen ist. Und so kann es sein, dass es am Wochenende sogar ums Reifenschonen geht.
Falls die Gerüchte stimmen, dass der Motor des Audi R8 LMS Ultra bei hohen Temperaturen in einen Schonmodus geht, wird es für die sechs Audis im Starterfeld der ADAC GT Masters extrem schwer. Auch ansonsten läuft der alte R8 nicht mehr besonders gut und eine Podiumsplatzierung wird unter normalen Umständen extrem schwierig.
Wesentlich bessere Chancen haben Klaus Bachler und Martin Ragginger, die dieses Wochenende wieder für GW IT Racing Team Schütz Motorsport im Porsche 911 GT3 R starten. In den letzten Jahren lief der Porsche extrem gut auf dem Lausitzring und besonders für Bachler wären zwei gute Ergebnisse wichtig, um an den Tabellenführern dran zu bleiben. Momentan liegt er 28 Punkte hinter dem Duo Sebastian Asch und Luca Ludwig. Ein Rennsieg würde also reichen, um fast wieder mit den beiden gleichzuziehen.
Aber auch der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 lief in den letzten Jahren recht gut am Lausitzring, sodass Schütz Motorsport und Zakspeed in etwa gleich schnell sein sollten. Ein weiterer SLS wird von HP Racing eingesetzt mit der Fahrerpaarung Harald Proczyk und Andreas Simonsen. Auch für dieses Duo sollte durchaus die Chance bestehen, in die Top 5 zu fahren, aber ein Sieg wird wohl nicht möglich sein.
Sieganwärter sind da schon eher die beiden Corvette Z06.R GT3 von Callaway Competition. Wenn ich mich dort auf ein Duo festlegen müsste, wären es Andreas Wirth und Daniel Keilwitz, die beide bisher eine sehr gute Leistung hingelegt haben. Auch hat man bereits am Red Bull Ring gesehen, dass die Corvette gut mit höheren Temperaturen umgehen kann.
Den ersten Sieg könnte es dieses Wochenende aber auch für das BMW Sports Trophy Team Schubert geben und damit vielleicht sogar den ersten Sieg in der ADAC GT Masters für Uwe Alzen. Der BMW dürfte vor allem in dem kurvenreichen Infield gute Leistungen zeigen, aber das Fahrzeug wird wie immer ein Problem mit dem Überholen auf der langen Geraden haben. Bedeutet also, dass man bereits im Qualifying eine gute Leistung zeigen müsste, um Chancen auf eine gute Endplatzierung zu haben.
Vielleicht wird es auch ganz überraschend den ersten Bentley-Sieg am Wochenende geben. Innerhalb der Bentley-Fahrer wäre wohl das Duo Jeroen Bleekemolen und Luca Stolz der Favorit dafür.
Zwar hat MRS GT-Racing mit dem Nissan GT-R Nismo GT3 sehr viel auf dem Lausitzring getestet, aber die momentane BoP passt gar nicht. Auch die Strecke ist etwas zu kurvenreich für das Fahrzeug und maximal werden Siege in der Gentlemen-Wertung möglich sein. Die #23 mit Florian Strauß und Marc Gassner wird dieses Wochenende nicht an den Rennen teilnehmen, da ein Feuer das Fahrzeug zerstört hat.
Übertragen werden die geilen heißen Rennen ab 12 Uhr am Samstag und Sonntag von Sport1.
2 Kommentare
15 Autos … Das sagt doch alles.
@ Torsten:
Mir scheint es einfach, dass die Blancpain Endurance Series zu stark wurde und die Teams keine Lust mehr auf Sprintrennen haben. In der Blancpain Sprint Series sind auch nur noch unter 20 Fahrzeuge unterwegs und das Teilnehmerniveau ist eher mittelmäßig. Auch war die BoP in den letzten Jahren in der GT Masters immer sehr zugunsten der Deutschen Fabrikate und so hat man dann halt Marken wie Aston Martin, Ferrari und McLaren verloren, während die BES immer weiter wächst.
Inzwischen würde ich mir wirklich eine zweite Klasse (GT4) in der ADAC GT Masters wünschen, damit auch wieder Herrenfahrer in die Serie kommen. Kaum einer kann sich die knapp 300.000-500.000€ pro Saison leisten und außerdem fährt man in der GT3 dann eh nur hinten rum. Auch wäre ein richtige Saisonhighlight mal schön, also z.B. 3 Stunden Hockenheim oder sowas in die Richtung. Wenn die ADAC GT Masters aber so weiter macht, halte ich es für fraglich ob man 2017 noch ein Starterfeld von über 12-13 Fahrzeugen hat.
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