Home HerstellerChevrolet NASCAR: Vorschau Daytona Juli 2015 – Strandparty bei 200 mph

NASCAR: Vorschau Daytona Juli 2015 – Strandparty bei 200 mph

von Steffen Nobis
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Das Versammlungsgesetz der NASCAR sieht jedes Jahr zur besten Sommerzeit eine große Party an der sandgesäumten Küste von Florida vor. Damit die Sommerhitze niemandem zu Kopfe steigt, richtet man das ganze Event Sonntagnacht aus.

Coke Zero 400 full color on white bkg logoDa sind wir wieder: Daytona steht erneut ganz oben auf der Liste und besiegelt dabei den Auftakt in die zweite Saisonhälfte. Zeit, um eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. Vor knapp über vier Monaten starteten wir ebenfalls in Daytona in die neue Saison und sahen in den ersten Saisonrennen ein stark auffahrendes Team Penske. Mit dem Sieg von Joey Logano sicherte man sich bereits im ersten Saisonlauf den Saisonhöhepunkt und baute danach langsam ab. Zwar konnte Logano immerhin noch vier Pole Positions einfahren, diese allerdings nie in einen Sieg ummünzen. Unvergessen hingegen der riskante Move von Brad Keselowski in Fontana, durch den er Kurt Busch den sicher geglaubten Sieg doch noch wegschnappte. Dies blieb jedoch der einzige Höhepunkt in einer sonst konstanten, aber highlightlosen Saison. Aktuell liegen die Penske-Piloten auf Rang drei (Logano) und sechs (Keselowski) in der Meisterschaft. Solide, aber zuletzt hatte man nichts mehr mit den Entscheidungen um die erste Position zu tun.

Dies kann man nicht von Stewart-Haas Racing berichten. Nach der Meisterschaft von Kevin Harvick im letzten Jahr knüpfte man an diesen Erfolg nahtlos an. Mit insgesamt 14 Zieleinläufen in den Top Ten, elf in den Top Five und zwei Siegen drückte die #4 der Saison 2015 bis jetzt klar den Stempel auf. Zwar verpasste man einige Male unnötigerweise den verdienten Erfolg, trotzdem führt man in der Meisterschaftswertung mit über 50 Punkten Vorsprung die Tabelle an. Teamkollege Kurt Busch ist nach seiner anfänglichen Suspendierung ebenfalls wieder voll in Fahrt gekommen. In seinen nur 13 Saisonläufen schaffte er zwei Einfahrten in die Victory Lane und konnte damit zumindest in dieser Statistik mit Harvick gleichziehen. In der Meisterschaft hat sich die #41 inzwischen schon auf Platz zehn vorgearbeitet und befindet sich damit bereits jetzt vor Gordon. Der Rest des SHR-Teams kann mit diesen Leistungen nicht mithalten. Tony Stewart scheint die letzten Jahre nicht mehr ganz bei der Sache zu sein und Danica Patrick konnte einige Ausrufezeichen setzen, hat aber noch Probleme, diese konstant zu bestätigen. Ein Aufwärtstrend ist bei ihr aber allemal erkennbar.

Für Jeff Gordon ist sein letztes Jahr ein schwieriges. Auf seiner Abschiedsreise lief bis jetzt noch nicht viel zusammen. Magere zwei Einfahrten in den Top Five gibt es bei ihm zu verzeichnen. Zu wenig, wenn man sich an die letzte Saison erinnert. Da fuhr man bei fast jedem Event um den Sieg mit und scheiterte letztendlich im Chase beim Texas-Rennen, als sich Gordon unnötigerweise in der Schlussphase am Penske-Ford von Keselowski den Reifen aufschlitzte. Aktuell scheint der Fokus der Medien auf den Fahrer der #24 diesen abzulenken, zumindest blieb das auf der Strecke gebotene farblos. Das kann man nicht von Teamkollegen Jimmie Johnson behaupten, denn dieser meldete sich nach seiner schlechtesten Saison im Sprint Cup im letzten Jahr wieder zurück und konnte mit vier Siegen die meisten “Winner”-Sticker auf seinen Chevrolet kleben. Aufgrund mangelnder Konstanz reicht es in der Meisterschaft allerdings aktuell nur zu Rang vier.

Zwei Plätze davor schiebt sich die Überraschung des Jahres: Martin Truex Jr. Mit dem kleinen Team von Furniture Row kämpfte er seit Saisonbeginn mit den “großen Jungs” und konnte sich mit jedem Saisonrennen dominanter aufstellen, was unweigerlich im hochverdienten und heiß ersehnten ersten Saisonsieg in Pocono mündete. Ob sich dieser Trend in der zweiten Saisonhälfte bestätigen wird, ist eine der großen Fragen, die es ab dem Sonntag zu beantworten gilt. Dann greifen wieder die Überraschungspiloten wie Jamie McMurray (P7 in der Meisterschaft) oder Aric Almirola (P15) zusammen mit der bisher eher durchschnittlichen Joe Gibbs-Armada, die nach dem Sieg in Sonoma voll motiviert nach Florida fliegt, ins Lenkrad.

Zur Strecke muss wohl nichts mehr gesagt werden, denn der Daytona International Speedway ist die Definition amerikanischen Motorsports. Auf aberwitzig überhöhten Kurven geht es 2,5 Meilen lang im Kreis und das bei über 200 mph. Pack Racing ist wieder angesagt und wer da nicht einschaltet, ist selber schuld. Aufgrund der in der Regel großen Hitze in Florida zur Sommerzeit wird das Rennen in der “Stille” der Nacht ausgetragen, allerdings am Sonntag. Dies bedeutet für uns europäische Zuschauer, dass die Nacht von Sonntag zum Montag im Mittelpunkt des Interesses steht. Ich hoffe, ihr habt entweder bereits Urlaub genommen oder für den Montag schon eine gute Ausrede für den Chef parat.

Darum müssen sich die 45 gemeldeten Teams wahrlich keine Sorgen machen, denn für sie steht zuallererst die Qualifikation zum Coke Zero 400 im Fokus. Traditionell haben die Wood Brothers die #21 mit Ryan Blaney wieder ins Rennen geschickt. Zudem dürfen wir Altmeister Bobby Labonte zurück begrüßen, denn er darf das Wochenende in der #32 von Go FAS Racing in Angriff nehmen. Brian Scott wechselt mal wieder in die #33 und Brett Moffitt kann in der #34 gesichtet werden.


Abseits des Daytona-Trubels gab es für die Jeff Gordon-Fans unter der Woche eine lang erhoffte Rückkehr: Das Regenbogen-Design ist zurück! Mit der Hilfe von Axalta bringt man die legendäre Beklebung, mit der Gordon von 1992 bis 2000 fuhr, wieder in den NASCAR-Zirkus. Einsatzort für das Fahrzeug auf LSD wird der Bristol Motor Speedway werden, wenn der NASCAR Sprint Cup am 22. August zum Irwin Tools Night Race auf der Strecke gastiert. Weitere Einsätze sind bislang nicht geplant, aber zumindest eine letztmalige Ausfahrt beim Saisonfinale in Homestead wäre aus meiner Sicht wünschenswert.

Für das Coke Zero 400 am Sonntag in Daytona müssen wir im Gegensatz zu den letzten Wochen mit anderen Kommentatoren vorlieb nehmen, denn die zweite Saisonhälfte wird seit diesem Jahr von NBC übertragen. Dabei werden die Events teilweise auf dem Hauptkanal bzw. dem Spartensender NBC Sports Network ausgestrahlt. Für MotorvisionTV-Zuschauer ändert sich nichts. Für Details zu den Übertagungszeiten einfach weiter runter scrollen. Zum Abschluss bleibt noch der Verweis auf die aktuellen Stände der Fahrer- und Ownerwertung.

Freitag, 03.07.2015
20:00 Uhr, Xfinity Practice, NBCSN (NBC Sports Network)
21:00 Uhr, Sprint Cup Practice, NBCSN
22:00 Uhr, Xfinity Final Practice, NBCSN
23:00 Uhr, Sprint Cup Final Practice, NBCSN

Samstag, 04.07.2015
20:30 Uhr, Xfinity Qualifying, NBCSN
22:30 Uhr, Sprint Cup Qualifying, NBCSN

Sonntag, 05.07.2015
01:30 Uhr, Xfinity Race, NBCSN

Montag, 06.07.2015
01:00 Uhr, Sprint Cup Race, NBC & MotorvisionTV (Green Flag: 02:04 Uhr)

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