Home GT-SerienSupercars V8 Supercars: Bericht Hidden Valley / Vorschau Townsville 2015

V8 Supercars: Bericht Hidden Valley / Vorschau Townsville 2015

von ThomasB
0 Kommentare

Leider etwas spät, aber besser als nie, hier nun der Bericht zu den V8 Supercars aus Darwin. Zum Schluss folgt dann noch eine kleine Vorschau für das nächste Wochenende, wenn der Stadtkurs von Townsville auf dem Programm steht.

v8supercars_ev_1b_lDarwin lieferte am vorletzten Wochenende endlich mal wieder ordentliche Rennen ab, und der Hauptgrund dafür waren die neu eingeführten Regeln für die Reifenmischungen. In der ersten Qualifikation und im ersten Sprint sind weiterhin harte Reifen vorgesehen, während die jeweiligen zweiten Sessions nun mit der weicheren Mischung absolviert werden müssen. Nur in Phillip Island wird man weiterhin den gesamten Samstag auf den harten Reifen fahren müssen. Das Ergebnis in Darwin waren absolut sehenswerte Sprints: Es wurde nach Herzenslust gebolzt und die Rennleitung hatte dann auch dementsprechend zu tun. Hier jede einzelne Entscheidung zu erklären und zu diskutieren, würde den Rahmen sprengen, dafür gibt es weiter unten dann die Strafenliste des Wochenendes.
Bevor ich aber zu den Rennen komme, eines vorweg: Whincup-Fans sollten vielleicht auf die NASCAR-Vorschau von Steffen ausweichen…

Rennen 1

Den ersten Sprint gewann Chaz Mostert (PRA). Beim Start setzte er sich zunächst gegen James Courtney (HRT) durch, der zwar von der Pole gestartet war, in den ersten Runden aber Probleme hatte, die Reifen auf Betriebstemperatur zu bekommen.

Hinter den beiden erwischte es dann kurz hintereinander die beiden Red Bulls. Erst kollidierte Jamie Whincup (RBR), der aussichtsreich von Platz 3 gestartet war, mit Fabian Coulthard (BJR), woraufhin beide von der Strecke abkamen. Whincup konnte danach zwar noch weiterfahren, beendete das Rennen aber nur auf Platz elf. Coulthard hingegen musste seinen Wagen an der Box abstellen.

Auch für Craig Lowndes (RBR) lief es nicht gut, denn er wurde ebenfalls noch in der ersten Runde Opfer einer Divebomb von Scott McLaughlin (Polestar-GRM), die aber am Volvo mehr Schaden hinterließ als am Auto von Lowndes, sodass McLaughlin nach der ersten Runde bereits aufgeben musste.

Es folgten weitere turbulente Runden, in denen auch zweimal das Safety Car auf die Strecke musste. Das erste Mal bereits nach drei Runden, als Dale Wood (Britek-BJR) in Turn 1 von der Strecke abkam und daraufhin das Gras im Auslauf Feuer fing.

Auch bei der zweiten Caution, als Lowndes nach Kontakt mit Will Davison (Erebus) über das Gras fuhr, musste wieder ein Stück Wiese gelöscht werden. Das ganze erinnerte ein wenig an Szenen von einem Rennen der NASCAR in Sonoma vor ein paar Jahren, als Denny Hamlin auf ähnliche Weise das Gras entzündete.

Doch auch davon ließ sich der in Führung liegende Mostert nicht beirren, beide Restarts brachte er ohne Probleme hinter sich, ganz im Gegensatz zu seinen Verfolgern.

Courtney verbockte dann auch noch den zweiten Restart kurz vor Rennende und übersah den von der linken Seite kommenden Shane van Gisbergen (Tekno). Courtney lenkte in die erste Kurve ein und traf den Neuseeländer, der sich natürlich nicht in Luft auflösen konnte. Zu allem Überfluss rutschten die beiden dann auch noch in Courtneys Teamkollegen Garth Tander, der auf der Außenlinie fuhr, und nahmen ihn mit auf die Wiese. Van Gisbergen rettete sich anschließend immerhin noch auf Platz zwölf, während Tander und Courtney auf den Plätzen 20 und 23 landeten.

Für Prodrive war somit der Weg für den nächsten Doppelsieg frei und es gewann Mostert vor Mark Winterbottom und einem starken Rick Kelly im Nissan. Mit James Moffat und Michael Caruso folgten zwei weitere Nissan, Todd Kelly rundete mit Platz zehn ein sehr gutes Ergebnis für den Hersteller aus Japan ab.

Größte Gewinner des Rennens waren aber Caruso und Scott Pye (DJR-Penske; Rang sechs), die beide jeweils 14 Plätze gutmachten, und das in gerade mal 21 Runden.

Highlights Rennen 1

Ergebnis Rennen 1

 

Rennen 2

Der zweite Sprint begann genauso chaotisch, wie der erste zu Ende ging. Rick Kelly hatte sich in der Qualifikation Startplatz eins gesichert und wollte ihn in Turn 1 unbedingt gegen Coulthard verteidigen, der den besseren Start erwischte. Kelly bremste viel zu spät und räumte Coulthard, den es wie im ersten Rennen direkt beim Start erwischte, ab.

Nur ein paar Kurven später stand dann wieder Whincup im Mittelpunkt. Er hatte in der Qualifikation nur Startplatz 17 erreicht, da man ihn laut Teamchef Roland Dane im Training nicht genug Runden auf den Softs fahren ließ. Whincup steckte somit in der Startphase mitten im Getümmel und wurde in einen Unfall, den Will Davison (Erebus) auslöste, verwickelt.

Dieser räumte in der vorletzten Kurve Andre Heimgartner (SuperBlack) ab, die dahinter fahrenden Whincup, Lee Holdsworth (Charlie Schwerkolt Racing), Tim Blanchard (LDM) und Nick Percat (LDM) konnten nicht mehr ausweichen und kollidierten miteinander. Mit dem Resultat, dass zum einen nun erstmal das Safety Car raus musste, und zum anderen dass Davison mit der Aktion Blanchard, Percat und Heimgartner allesamt aus dem Rennen warf. Auch für Whincup und Holdsworth lief nicht mehr viel zusammen, sie mussten sich mit den Plätzen 16 und 18 zufriedengeben. Davison kam übrigens straffrei davon.

Doch es gab auch Gewinner in diesem Rennen, so zum Beispiel Tim Slade (Walkinshaw), der beim Start gleich sieben Plätze gutmachte und sich vom neunten auf den siebten Platz schob. Oder Craig Lowndes, der sich aus jeglichen Scharmützeln raushielt und sich somit noch vor der Caution auf den ersten Rang setzte.

Hinter den beiden wurde es im weiteren Rennverlauf jedoch sehr eng und einige wie zum Beispiel Mostert und van Gisbergen übertrieben es in den Positionskämpfen ein wenig und hatten in einigen Situationen Glück, nicht auch noch von der Strecke zu fliegen.

Lowndes hatte mit all dem nichts zu tun und sicherte sich seinen 100. Sieg bei den V8 Supercars. Zweiter wurde Tim Slade vor Chaz Mostert und Scott Pye, der wieder eine sehr gute Leistung zeigte.

Der in der Gesamtwertung führende Mark Winterbottom holte sich in einem eher unauffälligem Rennen Platz sieben.

Highlights Rennen 2

Ergebnis Rennen 2


Rennen 3

Im dritten Rennen startete David Reynolds (Rod Nash Racing) von der Pole, vor Fabian Coulthard und Shane van Gisbergen. Mit Chaz Mostert und Mark Winterbottom starteten die besten Prodrive-Fahrer von den Plätzen vier und sechs, während Jamie Whincup und Craig Lowndes nur von den Plätzen zwölf und 15 ins Rennen gingen. Doch für die Red Bulls sollte es noch schlimmer kommen.

Beim Start lief zunächst alles glatt. Vorne verlor Reynolds die Führung an Coulthard, bekam sie aber relativ schnell zurück, als sich Coulthard beim Überrunden der frühen „Pitstopper“ verbremste und auf den dritten Rang zurückfiel.

Während der ersten Pitstops wurde dann klar, welche Strategie die meisten bevorzugten: Den ersten Stint auf Softs fahren und dann früh an die Box kommen, um auf die harte Mischung zu wechseln. Beim zweiten Stopp wurde dann meistens auf die angefahrenen Softs zurückgewechselt. Eine andere Strategie wählten die Volvos, die von weit hinten starteten und auf harten Reifen begannen.

Und auch Red Bull hatte eine etwas andere Taktik gewählt, sie wollten möglichst lange auf den weicheren Reifen fahren und rotierten bzw. wechselten die hinteren Reifen nach vorne und umgekehrt. Der Schuss ging aber nach hinten los, denn nach Reifenschäden an beiden Autos wurde ein dritter Stopp nötig. Für Lowndes und Whincup waren die Top Ten somit unerreichbar und sie beendeten das Rennen auf den Rängen 15 und 22.

Vorne schien nach den Stosps alles klar zu sein, wenn Reynolds mit einem Fehler in Turn 5 nicht noch mal für Spannung gesorgt hätte. Er verpasste die Kurve komplett, ließ die Haarnadel rechts liegen und kam in Turn 7 wieder auf die Strecke. Dass er dafür nicht bestraft worden ist, lag wohl daran, dass er seine Verfolger Mostert und Coulthard wieder näher heran ließ.

Kurz vor Schluss nahm das Rennen somit nochmal unerwartet Fahrt auf. Die ersten drei lagen innerhalb einer Sekunde und sie jagten sich nun gegenseitig mit Rundenzeiten auf Quali-Niveau.

Reynolds machte aber keine weiteren Fahrfehler und gewann sein erstes Rennen seit dem Gold Coast 600 2013. Für ihn ein wichtiger Erfolg, da er um die Verlängerung seines Vertrages im Prodrive-Schwesterteam fährt.

Hinter ihm kamen Mostert und Coulthard ins Ziel, Mark Winterbottom holte mit Platz fünf weitere wichtige Punkte im Kampf um den Titel, gerade im Hinblick auf die momentane Krise bei Red Bull.

In der Gesamtwertung führt nach Darwin weiterhin Frosty mit mittlerweile 1165 Punkten vor Lowndes mit 1070 Punkten. Es folgen Coulthard (1010) und Mostert (991) auf den Rängen drei und vier. Whincup liegt mit 879 Punkten abgeschlagen nur noch auf Platz acht.

Highlights Rennen 3

Ergebnis Rennen 3

Zum Abschluss des Rennberichts wie immer die Links zur Fahrer- und Teamgesamtwertung sowie der Stewards‘ Summary der V8 Supercars.

 

Vorschau Townsville

Weiter geht es bei den V8 Supercars am Wochenende vom 10. bis 12.Juli auf dem Stadtkurs in Townsville. Die Strecke im Nordosten Australiens ist wohl einer der besten Stadtkurse überhaupt und vom Charakter her Adelaide und Melbourne sehr ähnlich. Sie besteht zum einen Teil aus permanenter Rennstrecke und zum anderen Teil aus öffentlichen Straßen, weswegen sie auch einige Bodenwellen aufweist.

13 Kurven verteilen sich auf 2,85 Kilometer, wobei Turn 1 wohl die berüchtigtste ist. Ein leichter Rechtsknick, der mit Vollgas genommen wird und in dem man immer wieder Autos an der Mauer entlangschrammen sieht.

800px-Townsville_(Australia)_street_circuit_track_map.svgMit den Turns 2 und 3 folgen enge Rechtskurven, in denen gut überholt werden kann. Danach kommt man wieder auf eine schnellere Sektion des Kurses, die zu dem Teil der permanenten Rennstrecke führt. Am Ende der Runde hat man mit Turn 11 und 13, der letzten Kurve, noch einmal zwei weitere gute Überholmöglichkeiten.

Im vergangenen Jahr gewannen hier zweimal Jamie Whincup und einmal Garth Tander, beide haben in diesem Jahr aber noch keine Highlights gesetzt. Ich würde auch in Townsville eher Prodrive, Craig Lowndes oder Fabian Coulthard vorne sehen.

Zeitplan

Dieses Mal wird das SuperStreet-Format angewendet, mit jeweils nur einem Rennen am Samstag und Sonntag, und mit 08:15 Uhr sind die Startzeiten doch sehr human:

Samstag
08:15 – Rennen 1 – 70 Runden (200km)

Sonntag
08:15 – Rennen 2 – 70 Runden (200km)

(Zeiten in MESZ und ohne Gewähr.)

Das könnte Dir auch gefallen