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IndyCar: Vorschau ABC Supply Wisconsin 250

von Rainer
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An diesem Wochenende gastiert die IndyCar Series in West Allis, Wisconsin. Das Rennen auf der Milwaukee Mile ist eines der traditionsreichsten der Serie.

die gut gefüllte Tribüne im Vorjahr (c) Chris Owens/ IndyCar Media

die gut gefüllten Tribünen im Vorjahr (c) Chris Owens/ IndyCar Media

Für viele Jahre wurden zwei Rennen auf der Milwaukee Mile ausgetragen, eines davon direkt nach dem Indianapolis 500. Wie viele andere leidet aber auch diese Rennstrecke seit Jahren unter geringen Zuschauerzahlen. 1982 wurden zum letzten Mal zwei Rennen einer IndyCar Serie veranstaltet und im Jahre 2010 fiel das Rennen dann sogar ganz aus. In Folge übernahm Michael Andretti mit seiner Firma die Veranstaltung und die Milwaukee Mile kehrte in den Kalender der IndyCar Series zurück. Jedes Jahr steht das Rennen aber auf wackligen Füßen. Weiteren Druck würde ein Rennen in Road America, das sich nicht nur sehr viele Fans, sondern auch Teams und Fahrer wünschen, erzeugen. Die Strecke am Elkhard Lake liegt nur 60 Meilen nördlich der Milwaukee Mile. Zurzeit befinden sich die Offiziellen der IndyCar Series und Road Americas in Gesprächen für ein Rennen im nächsten Jahr. Vielleicht erleben wir am Sonntag also das letzte Rennen auf der Milwaukee Mile.

Das Rennen in Fontana hatte auch Folgen für einige Fahrer. Will Power muss 25.000 Dollar zahlen, weil er nach seinem Crash ein Mitglied der Safety Crew geschubst hat. Tristan Vautier fuhr seinen Mechaniker an, der sich eine Beinverletzung zuzog, und muss dafür 10.000 Dollar aufbringen. Ein Mitglied der Safety Crew mit beiden Händen leicht nach hinten zu stoßen, ist also 2,5 Mal schwerwiegender, als einen Mechaniker ins Krankenhaus zu bringen. Graham Rahal muss 5.000 Dollar, weitere 5.000 Dollar sind auf Bewährung ausgesetzt, für die Aktion mit dem Tankschlauch zahlen. Das ist IndyCar-Logik in Reinstform.

Weitere Folgen hatte das Rennen in Fontana bisher nicht. IndyCar-CEO Mike Miles konnte sich noch zu keiner klaren Aussage durchringen. Zum einen registrierte er schon die kritischen Stimmen von Fahrern, wie Will Power oder Tony Kanaan, auf der anderen Seite war er aber auch vom Pack Racing fasziniert und die relativ hohen Fernsehquoten waren natürlich auch ein gutes Zeichen. Auch die Probleme mit den abhebenden Wagen sind weiter ungelöst. Mit dem Rennen in Pocono steht auch nur noch ein Rennen mit den Speedway Aero Kits in dieser Saison auf dem Programm. Auf den kleinen Ovalen in Milwaukee und Iowa werden modifizierte Straßenkurs Aero Kits eingesetzt. Aber auch bei denen ist die Ovaltauglichkeit nicht erwiesen. Juan Pablo Montoya warnte schon davor, dass die Fahrer nicht noch mehr Abtrieb benötigen.

Strecke

Die Milwaukee Mile ist ein wenig der kleine Bruder des Indianapolis Motor Speedway. Mit einer Länge von 1,03 Meilen (1,66 km) ist sie aber deutlich kürzer, besitzt mit vier symmetrischen 90-Grad-Kurven aber ein sehr verwandtes Layout. Auch die Kurvenüberhöhung von nur 9,25 Grad ist dem IMS sehr ähnlich. Die Geschwindigkeiten sind natürlich deutlich niedriger. In der Qualifikation des Vorjahres über zwei fliegende Runden wurden trotzdem Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 160 mph (257 km/h) erreicht.

Favoriten

Das ABC Supply Wisconsin 250 ist das erste Rennen der Saison auf einem kleinen Oval und damit auch das erste Rennen dort mit den neuen Aero Kits. Die Teams haben nur zwei Stunden freies Training und damit ist es umso wichtiger, direkt mit einem guten Auto anzukommen. Erfahrungsgemäß holen Team Penske und Chip Ganassi Racing die besten Wagen am Freitag aus den Trucks. Im Vorjahr gewann Will Power vor Juan Pablo Montoya, Tony Kanaan und Scott Dixon. Die ersten vier Plätze gingen also an die beiden Topteams. Für Power und Dixon wird es auch langsam ernst im Kampf um die Meisterschaft. Bei nur noch fünf ausstehenden Rennen beträgt ihr Rückstand auf Montoya schon 46 beziehungsweise 49 Punkte. Für Scott Dixon ist es übrigens der 250. Start in der IndyCar. Nur Helio Castroneves und Tony Kanaan haben mehr Rennen im aktuellen Feld bestritten.

Mit dem Sieg in Fontana hat sich Graham Rahal auf Platz 4 in der Meisterschaft vorgeschoben. Ihm fehlen aber schon 73 Punkte auf die Spitze. An einem Wochenende kann man maximal 44 Punkte gutmachen. Rahal benötigt im Prinzip schon zwei DNFs von Montoya für eine Chance auf den Titel. Realistischer ist dann schon, dass er sich die Position des besten Honda-Piloten sichert. Sein einziger Konkurrent in dieser Wertung ist Marco Andretti.

Bei Andretti Autosport geht es vor allem darum, den Aufwärtstrend der letzten Wochen aufrecht zu halten. Für Marco Andretti läuft es seit dem Indy 500, abgesehen von Platz 13 in Toronto, sehr gut. Die anderen fünf Rennen hat er innerhalb der Top 6 beendet. Ein Spezialist für die Milwaukee Mile ist Ryan Hunter-Reay. Im Vorjahr fiel er aus, aber die beiden Austragungen davor beendete er siegreich. In dieser Saison konnte er sich noch nicht positiv ins Licht setzen.

Justin Wilson wird die restlichen Rennen für Andretti Autosport bestreiten. Die Entry List (PDF) umfasst damit 24 Teilnehmer.

Zeitplan (times local; MESZ)

Saturday, July 11

5 – 6:15 p.m. (0:00 – 1:15) – Verizon IndyCar Series practice

Sunday, July 12

9:15 – 10 a.m. (16:15 – 17:00) – Verizon IndyCar Series practice
12:30 – 1:30 p.m. (19:30 – 20:30) – Verizon IndyCar Series qualifying (single-car format, two laps each), NBCSN (taped, 3 p.m.)
4 p.m. (23:00) – NBCSN on air; Übertragungsbeginn Sport1 US

4:35 p.m. (23:35) – ABC Supply Co. Inc. Wisconsin 250 at Milwaukee IndyFest (250 laps/253.75 miles), NBCSN und Sport1 US (live)

Nach aktueller Wettervorhersage besteht am Sonntag eine 50 %‘ige Wahrscheinlichkeit von Regen und Gewittern. Verschiebungen der Zeiten sind in beide Richtungen also möglich.

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