Eines der traditionsreichsten 24H Rennen in Europa steht am Wochenende auf dem Programm. In Spa kämpft eine ganze Horde von GT3 im Rahmen der Blancpain Endurance Series um den Sieg.
Beim 24h Rennen in Spa starten dieses Jahr wieder drei Klassen. PRO, PRO-AM und AM stehen auf dem Programm, wobei vermutlich nur die Wagen der PRO-Kategorie in Frage kommen. Und dort trifft sich auch ein großer Teil der Tourenwagen-Elite aus aller Welt. Vor allem Audi fährt in diesem Jahr richtig groß auf. Gleich vier nagelneue R8 LMS, verteilt auf das Phoenix und das Team von WRT sollen den Gesamtsieg sichern. Da der R8 schon beim 24H Rennen am Nürburgring ziemlich eindrucksvoll den Sieg holen konnte, stehen die Chancen auch in Spa nicht schlecht. Schon gar nicht bei der Fahrerbesetzung.
Bei WRT teilen sich die Nürburgring Sieger Vanthoor, Rast und Winkelhock die #1, in der #2 sitzen Stippler, Ortelli und Nico Müller. Phoenix hat in die #5 die starke Paarung Mamerow, Mies und Nikki Thiim gesetzt. Und der #6 findet sich dann ein „Le Mans Dream Team“ mit Lotterer, Fässler und Rockenfeller. Da fragt man sich dann schon: wer soll denn bitte die Audis schlagen?
Vielleicht die Bentley? Die zeigten auf Hochgeschwindigkeitsstrecken wie Monza sehr gute Ergebnisse und Spa ist ja nun nicht gerade langsam. In der #7 sitzen Guy Smith, Meyerick, Kane, in der #8 Maxi Buhk, Maxi Soulet und Andy Soucek. Beide Wagen sind durchaus in der Lage um den Sieg zu fahren, allerdings darf es dafür dann auch nicht regnen, was in Spa immer so eine Frage ist.
Ob die BMW Z4 im Rennen ein Wort mitzureden haben? Auf der Nordschleife waren sie lange die einzigen Konkurrenten der Audi, aber das war dann wieder eine andere BoP als die der BES. Marc VDS ist das Top Team und hat ein gutes Line Up. In der #45 findet man Lokalmatador Maxime Martin neben Farfus und Dirk Werner. In der #46 Paltalla, Catsburg und Luhr versammelt um den Gesamtsieg zu erlangen. Allerdings – die Z4 sind weiterhin Defekt anfällig.
Bei Mercedes wird man sich wenig Hoffnungen auf den Sieg machen, auch wenn Rowe und Black Flacon mit jeweils zwei Wagen an den Start gehen. Die SLS sind etwas in die Jahre gekommen, den neuen AMG GT setzt man bei internationalen Rennen noch nicht ein. Balck Falcon hat in #21 Hubert Haupt, Al Faisal und Yelmer Buurman gesetzt, die #29 ist mit Christodoulou, Verdonck und Andreas Simonsen ebenfalls gut besetzt. Rowo hat sich in der #98 für Indy Dontje, Nicolai Sylvest und Thomas Jäger entschieden, die #99 ist deutlich besser gesetzt: Nico Bastian, Stef Dusseldorp und Daniel Juncadella haben durchaus Chancen auf den Sieg, wenn es denn gut läuft.
Und dann gibt es noch eine ganze Menge Wagen mit Außenseiterchancen. Da wären zum Beispiel die McLaren 650 S von Von Ryan Racing. Den McLaren fehlt es zwar ein wenig am Gesamtspeed, sowohl auf den Geraden, als auch in den schnellen Kurven, aber dafür sind die Fahrerpaarungen mehr als interessant. In der #58 fahren Kevin Estre, Rob Bell und der australische V8 Supercars Pilot Shane van Gisbergen, der schon bei einigen Ausflügen in die GT3 zu glänzen wusste. In der #59 werden dann Bruno Senna, Alvaro Parente und der ehemalige GP2 Pilot Adrian Quaife-Hobbs Platz nehmen. Jeweils sehr starke Besatzungen, die zumindest für die Top 5 gut sind, wenn der McLaren denn durchhält.
Zumindest ein Auge sollte man auf den ebenfalls neuen Lamborghini Huracan haben, der von Grasser eingesetzt. Der konnte gleich bei seinem ersten Einsatz in Monza gewinnen. Zwar wurde er nachträglich disqualifiziert (der Einspruch läuft noch), aber er zeigte, dass er verdammt schnell unterwegs ist. Da Spa eher eine schneller Strecke ist, könnte der Lambo eine Art „dark Horse“ sein. Die Fahrer der #63 sind Ferrari Nachwuchspilot Mirko Bortolotti, Adrian Zaugg und Giovanni Venturini.
Die PROs sollten das Rennen unter sich ausmachen, dafür ist das Fahrerfeld einfach zu stark. Wie in jedem Jahr sind wieder jede Menge Amateure in Spa unterwegs. Genau diese Amateure haben im letzten Jahr für jede Menge Unfälle gesorgt. Am schlimmsten traf es Marcus Mahy, der erst Monate nach seinem Unfall das Krankenhaus verlassen konnte und seine Karriere beenden musste. Dazu kamen etliche haarsträubende Unfälle in der Eau Rouge, bei denen nur mit viel Glück nicht viel passierte.
Leider soll das Wetter in Spa vor allem am Samstag (Stand heute) richtig schlecht sein. Regen bei gerade mal 18 Grad sind angesagt, was das Rennen nicht einfacher machen wird. Es geht wohl vor allem darum, die Regenstunden zu überstehen, Nachts soll es dann aufhören zu regnen. Der Niederschlag bedeutet auch einen Vorteil für die Audi. Der neue R8 hat deutlich mehr Abtrieb als die alte Version und damit einen erheblichen Vorteil in der Anfangsphase. Aber auch der Z4 hat wegen seiner guten Abtriebswerte im Regen durchaus eine Chance.
Los geht das Rennen ab 16.30 Uhr, es gibt einen Livestream.