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V8 Supercars: Vorschau Eastern Creek 2015

von ThomasB
2 Kommentare

Am kommenden Wochenende machen die V8 Supercars in Eastern Creek Station. Auf dem Sydney Motorsport Park wird mit den Läufen 21 bis 23 nicht nur die zweite Saisonhälfte eingeläutet, es sind auch die letzten Rennen vor dem Enduro Cup, zu dem es an dieser Stelle auch noch ganz interessante News gibt.

V815-Mobile-SMP1Nun aber erstmal zum aktuellen Geschehen. Prodrive und Mark Winterbottom marschierten auch in Ipswich vorneweg und sind natürlich in Sydney wieder der große Favorit. Doch auch wenn die Konkurrenz meist nur hinterherfährt, hat sie sich noch lange nicht aufgegeben. Zumindest Craig Lowndes (RBR) und James Courtney (HRT), die beiden bestplatzierten Nicht-Prodrive-Fahrer in der Gesamtwertung, machen sich noch Hoffnungen, in den Titelkampf einzugreifen. Courtney betonte zuletzt, dass immerhin noch sieben Rennwochenenden anstehen und es bei jedem einzelnen 300 Punkte zu verteilen gibt, sein Rückstand von 371 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Winterbottom also durchaus aufholbar sei. Die Rechnung ist ja eigentlich auch ganz einfach: Allein in Sandown und Bathurst kann man mit zwei Siegen insgesamt 600 Punkte holen, und wenn Winterbottom in einem der beiden Rennen Probleme bekommt, von denen er bisher ja verschont geblieben ist, oder ganz ausfällt, rücken ihm seine Konkurrenten schneller auf den Pelz, als ihm lieb ist. Dafür müsste HRT allerdings auch an der Pace in den Qualifikationen arbeiten, denn wenn sie regelmäßiger aus den ersten zwei bis drei Startreihen starten würden, könnten sie Prodrive auch sofort angreifen und nicht erst gegen Rennende, nachdem sie sich durch das halbe Feld arbeiten mussten. Andersrum kann Frosty in seiner momentanen Form den Enduro Cup nutzen, um seinen Gegnern komplett zu enteilen.

Und auch Lowndes (256 Punkte Rückstand) äußerte sich vor dem Sydney SuperSprint kämpferisch. Mut macht ihm vor allem, dass er und sein Team zuletzt auf dem Queensland Raceway nah an Prodrive dran waren, und auch die flüssige Streckencharakteristik des Sydney Motorsport Park ihm und Red Bull entgegen kommen könnte. Helfen würde ihm zudem, wenn sich auch andere Fahrer zwischen ihn und das Prodrive-Duo Winterbottom-Mostert schieben könnten. Da wären allen voran sein Teamkollege Jamie Whincup sowie Shane van Gisbergen (Tekno) oder auch Fabian Coulthard (BJR), die in dieser Saison sehr unkonstant sind, vom Material her aber regelmäßig in die Top fünf fahren müssten.

Die StreckeSydney_Motorsport_Park_Gardner

Den Sydney Motorsport Park kennen Fahrer und Teams durch den Pre-Season-Test ja wie ihre Westentasche. Wie bereits erwähnt ist der 3,9 Kilometer lange Kurs sehr flüssig zu fahren.

Turn 1 ist eine langgezogene Linkskurve, in der man nur leicht vom Gas gehen muss. Mit Turn 2, einer weiteren Linkskehre, folgt eine der beiden langsamsten Stellen der Strecke und die erste Überholmöglichkeit. Danach geht es über eine kleine Kuppe, ehe die Strecke nach Turn 3 stark abfällt.

Die Turns 4 und 5 sind eine mittelschnelle Rechts-Links-Kombination, schwierig ist hierbei, dass Turn 4 bergab angebremst werden muss, genau wie Turn 6. Danach fährt man wieder bergauf und mit Turn 7 durch eine weitere lange Linkskurve. Turn 8 ist eine Haarnadel, auch hier ist Überholen möglich.

Die Turns 9 bis 11 sind die letzten drei Kurven der Strecke. Hat man diese sauber durchfahren, kann man sich anschließend auf der 800 Meter langen Start-Ziel-Geraden im Windschatten seines Vordermannes heransaugen und vorbeiziehen.

Im vergangenen Jahr gewannen hier zweimal Shane van Gisbergen und einmal Scott McLaughlin (Polestar-GRM), wobei die Sprints am Samstag von Regen beeinflusst wurden. Auch für das kommende Wochenende sind momentan Regenschauer vorhergesagt.

Zeitplan

Samstag
06:25 – Rennen 1 – 16 Runden (60km)
08:35 – Rennen 2 – 16 Runden (60km)

Sonntag
06:00 – Rennen 3 – 52 Runden (200km)

(Zeiten in MESZ und ohne Gewähr.)

News

Für das Bathurst 1000 sind jetzt beide Wildcards vergeben. Die erste geht an das Dumlop-Series-Team Novocastrian Motorsport aus Newcastle, New South Wales. Das von der Familie Russell geführte Team wird mit einem von GRM aufgebauten Holden Commodore an den Start gehen. Pilotiert wird das Auto mit der Startnummer 62 von Aaren Russell und seinem älteren Bruder Drew. Aaren absolviert gerade sein sechstes Jahr in der Dunlop Series, während sich Drew Ende 2013 aus dem Motorsport zurückzog. Für die beiden wird es die erste Teilnahme am Bathurst 1000. Ihr Vater Wayne Russell startete in den 1990er-Jahren dreimal am Mount Panorama. Hauptsponsor wird Plus Fitness.

Die zweite Wildcard dürfte hierzulande dafür etwas mehr Aufmerksamkeit erregen, zumindest bei denen, die die Serie regelmäßig verfolgen. Wie im vergangenen Jahr mit SuperBlack Racing wird Prodrive wieder einen Wildcard-Entry stellen. Das besondere ist dieses Mal, dass die Fahrerbesetzung aus zwei Frauen besteht: Renee Gracie und Simona de Silvestro. Gracie, gerade einmal 20 Jahre jung, fährt momentan in der Dunlop Series für Paul Morris Motorsport und hat auch schon zwei Saisons im australischen Porsche Cup absolviert.

De Silvestro wird da schon mehr Lesern ein Begriff sein. Zuletzt bei der Formula E und bei der IndyCar im Einsatz wird es für sie nicht nur eine Premiere in Bathurst und bei den V8 Supercars, sie war in ihrer Karriere überhaupt noch nie in einem Tourenwagen zu sehen. Einen Hauptsponsor soll es auch geben, der ist aber noch nicht vorgestellt worden.

Die letzte Frau, die am Bathurst 1000 teilnahm, war Leanne Tander 2009. Mit De Silvestro, Alex Prémat, Sébastien Bourdais, Alex Buncombe und Oliver Gavin sind beim diesjährigen Bathurst 1000 somit fünf Europäer vertreten. Die vollständige Entry List gibt es bei speedcafe.com.

Mehr zum Enduro Cup gibt es in der Vorschau zum Sandown 500.

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2 Kommentare

valentina 21 August, 2015 - 14:01

Es gab in Sydney einen Unfall bei dem James Courtney verletzt wurde. Er fährt für HRT und ist Teamkollege von Garth Tander. Eine Thorax verletzung war die Folge. Der Unfall passierte als ein Mini Hubschrauber zu tief über der Boxengasse geflogen war. Er wird dieses Wochenende durch Jack Perkins vertreten werden. Die Nachricht vom diesjährigen Bathurst 1000 Rennen war die Sensation schlechthin. Renee Gracie mit ihrem Wildcard Einsatz! Sie gilt als das Talent in Australien.

ThomasB 21 August, 2015 - 19:35

@ valentina:
Ja, das ist wirklich sehr schade für Courtney, gerade im Hinblick auf die Meisterschaft und ich bin gespannt wie sich Perkins schlagen wird. Sicher nicht die schlechteste Vorbereitung auf die Enduros für ihn.
Ich hoffe für Courtney, dass er bis dahin wieder fit wird, aber mit gebrochenen Rippen und einer kollabierten Lunge wird das schwer.

Auf Renee Gracie bin ich auch schon gespannt, man hört ja immer wieder mal von ihr und bei den Porsches und der Dunlop Series sind ihre Ergebnisse nicht so schlecht. Mal sehen wie sie sich mit Simona De Silvestro schlägt.

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