Nach der kurzen Pause läutet der Sprint Cup mit zwei Nachtrennen das Finale des „Race to the Chase“ ein. Dabei erwartet die Fans am Wochenende in der Nacht von Darlington ein absolutes NASCAR-Vintage-Fest, denn etliche Beteiligte lassen sich am traditionellen Labor-Day-Termin in die 70er-Jahre zurückversetzen: It’s Throwback-Time!
Nach zwölf Jahren Pause kehrt die NASCAR wieder zum traditionellen Labor-Day-Termin auf dem Darlington Raceway ein und gibt dem eigenwillig geformten Ei-Oval damit nach dem Abschied im Jahr 2003 endlich, endlich, endlich seine Würde wieder zurück. Da der Montag in den USA ein Feiertag ist, sollten am heutigen Freitag noch schnell alle V8-Nerds bei ihrem Chef zwecks Urlaubsplanung vorstellig werden, denn das Rennen findet etwas ungünstig in der Nacht von Sonntag auf Montag statt. Ich denke, die meisten Verrückten von euch werden sich – wie ich selbst auch – nicht lumpen lassen und sind pünktlich zur Green-Flag am Start, wenn die „Lady in Black“ mit lautem Motorengebrüll nach uns ruft. Natürlich beherzigen auch Veranstalter und Teilnehmer dieses Gebot und haben sich für das (hoffentlich permanente) Revival etwas ganz Besonderes ausgedacht.
In Darlington steht nämlich „Throwback Time“ auf dem Programm und so lassen sich etliche Beteiligte in die 70er-Jahre zurückversetzen. Gleich 30 der 46 Fahrzeuge auf der Entry-List werden mit einem speziellen Paint-Scheme an den Start gehen, um der Tradition der Strecke gerecht zu werden. Wer am Wochenende also etwas Schwierigkeiten haben sollte, seinen Favoriten im Starterfeld ausfindig zu machen, dem wird diese schöne Galerie auf Jayski.com auf jeden Fall weiterhelfen. Ich finde, dass die NASCAR-Garage da eine echt tolle Aktion auf die Beine stellen konnte, welche sicherlich vielen alteingesessenen Hasen die Freudentränen in die Augen treiben wird – vorausgesetzt, es gewinnt nicht wieder Joey Logano!
Die wirklich wichtige Meldung für das Wochenende ist allerdings eine andere: Nach Kentucky dürfen sich die Cup-Piloten nun ein zweites Mal mit der Low-Downforce-Variante auf die Strecke wagen und das ausgerechnet auf einem so anspruchsvollen Oval wie Darlington. Der 1,33 Meilen lange Speedway sorgt mit seinen zwei unterschiedlichen Kurven ohnehin schon für genügend Schweißperlen auf der Stirn der Ingenieure. Dazu kommt noch die äußerst schwierige Ideallinie direkt oben an der Außenmauer entlang, die in der Vergangenheit nicht nur Rookies das Fürchten lehrte. Wenn jetzt auch noch zusätzlicher Abtrieb fehlt, wird das eine sehr interessante Angelegenheit und Kentucky zeigte ja bereits, dass diese Kombination anders als die riesige Pommestheke in Indianapolis und Michigan ihre Wirkung entfalten kann. Fahrer und Fans waren jedenfalls begeistert.
Wer allerdings am Sonntagabend Ortszeit in die Victory-Lane einzieht, darauf wage ich keine Wette. In den vergangenen neun Ausgaben (noch im Mai) fuhren dort immerhin neun verschiedene Piloten unter der Beteiligung aller drei noch im Sprint Cup präsenten Hersteller ein, auch wenn der letzte Ford durch Greg Biffle aus dem Jahr 2006 natürlich schon etwas her ist. Danach zeigten sich vor allem die Teams von Hendrick Motorsports und Joe Gibbs Racing siegreich. Die einzigen beiden Ausnahmen lieferten Regan Smith (2011 für Furniture Row Racing) und der doch eher Hendrick zugeordnete Kevin Harvick (2014 für Stewart-Haas Racing). Abseits davon war bisher kein Fahrer von Team Penske in Darlington am Ende ganz vorne, aber vielleicht ändert sich das ja am Wochenende.
Auf der Entry-List stehen für die Rückkehr zum traditionellen Labor-Day-Termin satte 46 Teams und damit drei Anwärter zu viel für „nur“ 43 Startplätze. Neben Teilzeitstarter Ryan Blaney (#21 – Wood Brothers) steht auch Chase Elliott (#25 – Hendrick Motorsports) vor einer großen Prüfung, denn er muss sich zunächst unter die besten 36 des Qualifyings fahren. Ebenfalls keine Teilnahmegarantie können Travis Kvapil (#30 – The Motorsports Group) und Reed Sorenson (#62 – Premium Motorsports) vorweisen. Sorensons Teamkollege ist am Wochenende erneut Timmy Hill (#98 – Premium Motorsports). Als einzige Überraschung darf man wohl Josh Wise bezeichnen, der sich nach seinem Abgang vom letztgenannten Team eine Chance bei Go Green Racing sichern konnte. Er wird übrigens auch in Richmond in der #32 sitzen. Aufgrund der Owner-Punkte haben bei BK Racing JJ Yeley und Jeb Burton die Startnummern getauscht.
In puncto Chase-Qualifikation gibt es noch fünf Plätze über Rennsiege zu vergeben. Da nur noch zwei Meisterschaftsläufe bis zu den Playoffs auf dem Programm stehen, sind die Sieger von Darlington und Richmond auf jeden Fall in der Entscheidung dabei. Kyle Busch verfügt mittlerweile über einen soliden Vorsprung in Höhe von 46 Punkten auf Platz 31, den Cole Whitt einnimmt. Vorne in der Tabelle haben sich Jamie McMurray (+76), Ryan Newman (+63), Paul Menard (+54), Jeff Gordon (+52) und Clint Bowyer (+35) relativ sicher positioniert. Hier machen sich vor allem Aric Almirola (-35) und Kasey Kahne (-37) noch berechtigte Hoffnungen. Greg Biffle (-83) ist hingegen schon zu weit weg und muss das Gefüge mit einer Fahrt in die Victory-Lane durcheinanderwürfeln und das gilt ebenso für Austin Dillon (-91) und Kyle Larson (-104). Der Kracher wäre es natürlich, wenn Tony Stewart von Rang 26 mit einem Sieg in die Playoffs einfahren würde.
Zum Abschluss folgen an dieser Stelle wie gewohnt noch die Links (PDF) zu den aktuellen Ständen in der Fahrer- und Owner-Wertung sowie die die Entry-List und ein Zeitplan für das TV-Programm am Wochenende.
Freitag, 04.09.
17:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, NBCSN
19:00 Uhr, XFINITY Series Practice, NBCSN
21:00 Uhr, XFINITY Series Final Practice, NBCSN
22:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, NBCSN
Samstag, 05.09.
17:30 Uhr, XFINITY Series Qualifying, NBCSN
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, NBCSN
21:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (VFW Sport Clips Help a Hero 200), NBC ab 21 Uhr
Sonntag, 06.09.
01:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Bojangles‘ Southern 500), NBC & Motorvision TV