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V8 Supercars: Analyse Sandown 500 2015

von ThomasB
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Mark Winterbottom und Chaz Mostert bescherten Prodrive am vergangenen Wochenende in Sandown den nächsten Doppelsieg – den fünften in der laufenden Saison. Doch auch wenn dieser am Ende recht ungefährdet erschien, es sah lange Zeit nicht danach aus.

V815-Mobile-SND5001Denn von Beginn an führten erst Paul Dumbrell und später dann Jamie Whincup (RBR) über 100 Runden lang das Rennen an. Vor allem Dumbrell sorgte mit einer starken Anfangsphase – in der er auch die schnellste Rennrunde hinlegte – dafür, dass Whincup, als er nach 55 Runden übernahm, eine komfortable Führung hatte. Die Prodrive konnten da zunächst nicht mithalten und fielen zeitweise auch hinter Jonathon Webb (Tekno) zurück. Auch nach den Fahrerwechseln und der ersten Caution für den gestrandeten Alex Buncombe (Nissan) gegen Rennmitte lief für die #1 alles nach Plan. Whincup führte das Rennen vor van Gisbergen (Tekno) und den beiden Prodrive an und zu keiner Zeit schien ein Sieg in Gefahr zu sein. Im Gegenteil, mit Fahrfehlern (van Gisbergen) und Positionskämpfen (van Gisbergen, Winterbottom, Mostert) hielten sich seine Gegner teilweise auch noch selber auf. Bis Whincup in der 111. von 161 Runden zum vierten Mal an die Box kam.

Normalerweise hätte man mit vier Stopps durchfahren können, doch dafür hätte Whincup um Runde 120 herum pitten müssen. Da man aber mit einem höheren Spritverbrauch unterwegs war, als vorher berechnet, war damit auch klar, dass Whincup noch ein fünftes Mal hätte stoppen müssen, wenn es nicht noch eine längere Gelbphase geben würde. Doch damit nicht genug: Beim Wechseln der Bremsbeläge unterlief seiner Crew ein Fehler, ein Teil der Pit-Konstruktion, an dem auch die Schläuche für die Schlagschrauber entlanglaufen, fiel unter das Auto, Whincup fuhr drüber und beschädigte sich einen Reifen. Drei Runden später kam er mit einem schleichendem Plattfuß erneut an die Box. Statt Erster zu werden, wurden Whincup und Dumbrell so nur 15. und der Sieg ging an Mark Winterbottom und Steve Owen.

Den hätte er aber fast noch an Chaz Mostert verloren, der ihm in der Schlussphase immer weiter auf die Pelle rückte, aber keine Möglichkeit mehr fand vorbeizugehen. Dass Mostert aber auch nicht alles riskierte, versteht sich meiner Meinung nach von selbst, nicht nur weil Winterbottom sein Teamkollege ist, sondern vor allem im Hinblick auf die Meisterschaft. Eine überhastete Aktion hätte ihm und seinem Team ein gutes Ergebnis, an dem auch Mostert’s junger Co-Driver Cameron Waters maßgeblichen Anteil hatte, zunichtegemacht und natürlich auch etliche Punkte gekostet.

Aber das Rennen bestand ja nicht nur aus den oben Genannten. Shane van Gisbergen und Jonathon Webb wurden nach einem guten Rennen Dritte, ein Ergebnis was Tekno gerade nach dem schlechten Wochenende von Eastern Creek wieder Auftrieb geben könnte. Hinter ihnen landeten Garth Tander / Warren Luff (HRT), David Reynolds / Dean Canto (RNR) und Tim Slade / Tony D’Alberto (Walkinshaw) auf den Plätzen vier bis sechs.

Beeindruckend auch die Leistung von Tim Blanchard und Karl Reindler (LDM). Von Platz 15 gestartet fiel das Duo im gesamten Rennen quasi gar nicht auf und wurden nach einem sauberen Rennen starker Achter. Und das obwohl Reindler sein letztes V8-Supercar-Rennen vor zwei Jahren in Surfers Paradise fuhr. Gleichzeitig ist es mit Abstand das beste Saisonergebnis von Blanchard, der zuvor nur in Barbagallo (12. Platz) in ähnliche Regionen vorstoßen konnte.

Ebenfalls gut unterwegs waren Jack Perkins und Russell Ingall (HRT). Im Quali-Rennen wurde Perkins noch von Craig Lowndes (RBR) abgeschossen, weswegen man nur von Platz 24 ins Rennen gehen konnte. Doch vor allem Ingall zu Beginn machte viele Plätze gut und man wurde schließlich mit dem neunten Platz belohnt. Ob Ingall aber auch in Bathurst (11. Oktober) starten wird, ist immer noch unklar. Das hängt ganz davon ab, ob James Courtney bis dahin wieder fit wird. Mit der Form von Sandown aber ist man bei HRT auch mit Ingall sehr gut aufgestellt.

Auf Platz zehn kamen Rick Kelly und David Russell im besten Nissan ins Ziel, ganz knapp vor ihrem Teamkollegen Michael Caruso mit Co Dean Fiore.

Scott Pye und Marcos Ambrose (DJR-Penske) mussten sich mit dem zwölften Platz zufrieden geben, nachdem Ambrose den Start verpatzte und bis ans Ende des Feldes zurückfiel. So gesehen ist es eigentlich noch ein recht ordentliches Ergebnis. Es wird auf jeden Fall interessant zu sehen, wo das Duo in Bathurst landen kann. Der Speed™ für ein Top-10-Ergebnis ist auf jeden Fall vorhanden.

Craig Lowndes wurde für die oben angesprochene Kollision mit Perkins im Quali-Rennen mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, sodass er und Steven Richards das Hauptrennen vom letzten Platz aus beginnen mussten. Für sie wäre vielleicht auch ein Top-10-Ergebnis machbar gewesen, doch auch bei der #888 hatte man einen höheren Benzinverbrauch und es wurde ein weiterer Stopp nötig. Lowndes‘ und Richards‘ „Aufholjagd“ endete somit auf Rang 13. Woran Red Bulls höherer Verbrauch lag, ist noch nicht geklärt.

Noch schlechter lief es beim Team Erebus. Will und Alex Davison lagen lange auf Platz neun, bis beim letzten Pitstop der Motor abstarb, als der Wagen noch aufgebockt war. Daraufhin stand man lange an der Garage und wurde schließlich mit sechs Runden Rückstand 23. Auch Ash Walsh und Jack Le Brocq hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun, sie wurden nur 19.

Zum Schluss dann noch ein Blick auf die Fahrerpaarungen mit europäischer Beteiligung:

Lee Holdsworth und Sébastien Bourdais (CSR) wurden starke Siebte. Beim Start fiel Bourdais zwar noch einige Plätze zurück, doch man konnte sich wieder berappeln und kämpfte sich wieder in die Top Ten.

Alex Prémat und Scott McLaughlin (Polestar-GRM) hingegen mussten sich früh von einem guten Ergebnis verabschieden, nachdem Prémat beim ersten Stopp den Druckschlauch des Wagenhebers mitriss und daraufhin nicht nur ein weiteres Mal an die Box musste, sondern auch noch eine Drive Through aufgebrummt bekam. Mehr als ein 14. Platz sprang für die beiden nicht heraus.

Schlimmer kam es für Todd Kelly und Alex Buncombe (Nissan). Erst hatte man mit einer defekten Benzinpumpe zu kämpfen, weswegen man lange an der Box stand. Später sorgte man noch mit einem Ausritt in T9 für eine Caution. Mit 14 Runden Rückstand wurden sie 24. und Letzte.

Nick Percat und Oliver Gavin (LDM) schieden mit einer gebrochenen Aufhängung sogar ganz aus, und das, nachdem man in den Quali-Rennen einen guten zehnten Startplatz einfahren konnte. Man kann nur hoffen, dass die beiden in Bathurst mehr Glück haben. Im vergangenen Jahr fuhr man dort auf das Podest.

Hier noch alle wichtigen Links zum Rennen:

Highlights Sandown 500
Ergebnis Sandown 500
Fahrerwertung
Teamwertung
Stewards Summary

bathurst-rb
Und da wir schon beim Bathurst 1000 sind: Das nächste Rennen der V8 Supercars findet 9. bis 11. Oktober am Mount Panorama statt. Dann auch mit der Dunlop Series und den Aussie Racing Cars im Programm. Die genauen Startzeiten werdet ihr in unserem TV-Planer finden.

Die Vorschau für das Saison-Highlight gibt es dann wie gewohnt in der Woche vor dem Rennen, dann auch mit mehr Infos zu den Wildcard-Teams, u.a. mit Simona de Silvestro.

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