Home Motorsport FIA WTCC: Vorschau Buriram 2015 – Wird Lopez schon Weltmeister ?

FIA WTCC: Vorschau Buriram 2015 – Wird Lopez schon Weltmeister ?

von Max Albrecht
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Die FIA WTCC fährt dieses Wochenende als erste FIA-Weltmeisterschaft in Thailand auf dem noch recht neuen Chang International Circuit.

 Photo Antonin Grenier/ DPPI.

Photo Antonin Grenier/ DPPI.


Viel wichtiger als das anstehende Wochenende dürfte für die FIA WTCC jedoch sein, dass nächstes Jahr auch Volvo in der Serie antritt. Polestar Cyan Racing wird in der Saison 2016 zwei Fahrzeuge einsetzen und damit kann man nicht am neuen Teamzeitfahren teilnehmen, da man dafür drei Fahrzeuge bräuchte. Für mich ist etwas unverständlich, dass man diese Regelung nicht auf 2017 verschiebt und im nächsten Jahr auch Hersteller mit nur zwei Fahrzeugen antreten lässt. Die Fahrerwahl ist bisher noch nicht getroffen, aber einer der Volvo S60 wird wahrscheinlich von Robert Dahlgren pilotiert. Das zweite Fahrzeug wird wahrscheinlich von einem bisherigen FIA WTCC-Piloten gesteuert. Möglich wäre z.B. Alain Menu, der vor einigen Jahren für das Chevrolet-Werksteam gefahren ist. Genauere Details wird es aber wohl erst nach dem Saisonende der FIA WTCC geben.

Eine schöne Streckenvorstellung hatte der Kollege Yankee vor dem Lauf der Super GT im letzten Jahr bereits geschrieben.

Chang International Circuit Track LayoutDer ehemals Buriram United International Circuit genannte Kurs wurde von Herman Tielke entworfen – und fällt entsprechend auch flacher als eine Flunder aus. Hinzu kommen großläufige Auslaufzonen, schließlich handelt es sich um einen FIA-Grade-1-Kurs. Für das geneigte Zuschauerauge wirkt der Kurs, insbesondere wenn man ihn mit anderen Tielke-Kreationen wie Sepang vergleicht, eher langweilig. Der erste Teil der 4,554 km langen Strecke ist der Highspeed-Teil, mit einer auf die erste Kurve folgenden, knapp 1000 m langen Geraden, die allerdings einen kleinen Knick enthält. Es folgt ein U-Turn, bevor man eine weitere Gerade entlangbrettert. Direkt dahinter befindet sich mit einigen technisch anspruchsvollen Kurven das Infield. Nach den Kurven zehn und elf folgt eine weitere Gerade, die in eine scharfe Rechtskurve zurück auf die Start- und Zielgerade mündet. Spannend und einfallsreich sieht auf den ersten Blick anders aus, erst recht wenn man Naturbahnen wie Sugo oder Autopolis gewohnt ist. Am ehesten ist die Thailand-Bahn mit dem Twin Ring Motegi vergleichbar, obgleich der Zwillingsring nicht ganz so flach ausfällt. Dennoch waren alle Fahrer nach dem letztjährigen Gastspiel vom Kurs überrascht. Die Strecke ist schnell und lässt sich sehr flüssig fahren, zusätzlich war man von der Größe der Anlage beeindruckt. Entsprechend erntete die neuste Tielke-Kreation, die flüssig und somit spaßig zu fahren ist, viele Lorbeeren. Internationale Anerkennung gab es bereits von Seiten der Superbike-Weltmeisterschaft. Auch die WTCC wird Ende des Jahres ihr erstes Gastspiel in Thailand haben, obgleich die im Vergleich deutlich langsameren Tourenwagen auf dieser großen Anlage wohl etwas „verloren“ wirken dürften. Schön: Von der Haupttribüne aus hat man freien Blick auf den kompletten Kurs. Ansonsten wird die Bahn selbstredend auch von der nationalen GT-Meisterschaft befahren. 2014 wurde die Strecke erst wenige Wochen vor dem Super-GT-Rennen fertig, weshalb die Japaner die Ehre hatten, den Chang International Circuit offiziell einzuweihen.

Im Folgenden eine Onboard-Runde mit dem B-Max NDDP GT-R aus der GT300-Klasse:

Der große Favorit für das Wochenende ist mal wieder Citroen, jedoch will Jose-Maria Lopez dieses Wochenende nur Punkte sammeln, damit er am Ende des Wochenendes Weltmeister ist. Momentan hat er 75 Punkte Vorsprung vor Yvan Muller und nach dem Wochenende muss er noch 55 Punkte Vorsprung haben. Im Normalfall sollte Lopez das schaffen und ihm würden sogar zwei Ergebnisse am Rande der Top 5 fast reichen. Bei einem Sieg im ersten Rennen könnte Lopez aber auch schon Weltmeister sein. Ansonsten zählt natürlich auch Yvan Muller zu den Favoriten. Im zweiten Rennen könnte es auch Sebastian Loeb oder/und Ma Qing-Hua auf das Siegerpodest schaffen. Die Citroen müssen mal wieder mit 60 Kilogramm Zusatzgewicht in die Rennen gehen.

Wesentlich enger ist der Kampf zwischen den Honda-Piloten um den fünften Platz in der Gesamtwertung. Momentan liegt Norbert Michelisz noch einen Punkt vor Gabriele Tarquini und sieben Punkte vor Tiago Monteiro. Bei fast allen Rennen lag die Piloten auf einem Niveau und daher kann man auch noch nicht absehen, wer der beste Pilot am Ende der Saison ist. Falls Norbert Michelisz wieder mal bester Honda-Pilot wird, sollte man sich bei Honda fragen, ob JAS weiterhin das richtige Werksteam ist und ob man Michelisz nicht zu einem Werksfahrer machen sollte. Dieses Wochenende wird Honda wohl keine Chance auf den Sieg haben, da man wieder 40 Kilogramm in die Fahrzeuge laden muss. Damit wird man wohl auf einer Augenhöhe mit Lada und RML sein.

RML muss dieses Wochenende keine Zusatzgewichte in die Fahrzeuge laden und trotzdem wird man wohl keine Chance auf das Podium haben. Die ehemaligen Chevrolet Cruzes werden einfach zu wenig weiterentwickelt im Vergleich zu den Werksteams und nächstes Jahr wird es wohl noch schlechter für die RML-Teams sein. Immerhin wird man nächstes Jahr acht Werksfahrzeuge in der Meisterschaft haben und damit dürfte RML gar keine Chancen mehr auf das Podium haben. Auch dieses Wochenende wird es wohl schwer, da man inzwischen auch hinter Lada ist und nur noch über die Performance-Gewichte mit den anderen mithalten kann. Man darf gespannt sein, wie viele Teams nächstes Jahr auf Hondas und Citroens TC1-Fahrzeuge setzen und RML verlassen.

Lada tritt dieses Wochenende mit Rob Huff, Nicolas Lapierre und Nick Catsburg an. Voraussichtlich werden alle drei Fahrer um einen Platz in den Top 10 kämpfen. Momentan liegt Rob Huff nur acht Punkte hinter Hugo Valente, der momentan der beste RML-Pilot ist. Damit könnte Rob Huff der beste Pilot hinter den Citroen- und Honda-Piloten werden. Auch die Lada-Piloten treten dieses Wochenende mal wieder ohne Zusatzgewichte an und selbst ein Top-5-Ergebnis könnte möglich sein.

Der Zeitplan ist dieses Wochenende etwas anders, denn man fährt erst am Sonntag um 4 Uhr das Qualifying. Die beiden Rennen überträgt Eurosport am Sonntag 10:30 Uhr.

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