Auch wenn die Rennen der FIA WTCC nicht schlecht waren, so bleiben doch nur die zweifelhaften Entscheidungen der Rennleitung im Gedächtnis.
Die Idee, ein Rennen in der thailändischen Dämmerung zu fahren, war eigentlich gut, jedoch kam die Dunkelheit deutlich schneller als gedacht und man konnte daher das zweite Rennen nicht beenden. Für viele Fans (mich eingeschlossen) ist es absolut unverständlich, wie es zu so einer Situation kommen konnte, denn die Organisatoren sollten schon vorher wissen, bis wann man fahren kann und ab wann es kritisch wird. Selbst mit den Sendeverpflichtungen von Eurosport (WEC) hätte man das erste Rennen 15 Minuten früher starten können und damit problemlos die beiden Rennen hinbekommen. Ansonsten hätte man auch die Reparaturpause zwischen den Rennen verkürzen können. Ein (spontaner) Rennabbruch zwei Runden vor Schluss im zweiten Rennen war also komplett unnötig, vor allem da das Rennen um den Sieg wieder spannend wurde und so die Zuschauer um einen guten Kampf „betrogen“ wurden. Zusätzlich wurde mal wieder deutlich, dass die FIA WTCC mit einem zu kleinen Starterfeld zu kämpfen hat, doch dazu mehr in der Analyse zum ersten Rennen.Rennen 1
Die Pole Postion konnte sich Jose-Maria Lopez vor Sebastian Loeb und Yvan Muller sichern. Während an der Spitze der Start recht friedlich ablief, kam es im Mittelfeld zu einer Kollision zwischen Tom Coronel, Nicolas Lapierre und Nick Catsburg. Da die Wagen alle recht heftig ineinander gerutscht sind, war für alle beteiligten Piloten das Rennwochenende zu Ende. Auch für Yvan Muller und Hugo Valente war das Rennen schon vor dem Beenden der ersten Runde beendet, da Gabriele Tarquini Valente anschob und dieser in Muller rutschte. Zusätzlich musste auch Norbert Michelisz das Rennen nach der ersten Runde aufgeben. Durch die Unfälle standen insgesamt fünf Fahrzeuge auf oder neben der Strecke und das Safety-Car musste für vier Runden kommen.
Nach dem Restart lag Lopez vor Loeb und Mehdi Bennani, aber recht schnell konnte sich Ma Qing-Hua den dritten Platz sichern. Im Mittelfeld kollidierten noch Filippi und Tiago Monteiro, sodass Filippi das Rennen aufgeben musste. In Runde 10 erwischte es dann auch noch Tom Chilton, der davor ein richtig gutes Rennen hatte und durchweg auf Platz 5 lag. Er musste mit technischen Problem an die Box und am Ende kamen nur noch zehn Fahrzeuge ins Ziel. So bekam auch der thailändische Gaststarter Sritrai Punkte. Im Kampf um die Führung konnte zwar Sebastian Loeb an Jose-Maria Lopez dran bleiben, aber für einen Angriff reichte es nicht. Der dritte Rang ging an Ma Qing-Hua. Da Yvan Muller nicht ins Ziel kam, sammelte Jose-Maria Lopez bereits im ersten Rennen genug Punkte für die Weltmeisterschaft.
Rennen 2
Dank des Reverse Grid durfte Norbert Michelisz von Platz 1 in das Rennen gehen, vor Tiago Monteiro und Tom Chilton. Für Yvan Muller war das Rennen erneut nach der ersten Runden zu Ende, da er mit Mehdi Bennani kollidierte. Während er immerhin noch starten konnte, schafften es Nick Catsburg, Nicolas Lapierre, Tom Coronel und Hugo Valente gar nicht erst in die Startaufstellung, da sie noch Schäden aus dem ersten Rennen hatten.
Im Kampf um die Führung konnte Tiago Monteiro an Norbert Michelisz vorbei, doch dieser musste eine Durchfahrtsstrafe antreten, da er gegen die Parc Ferme-Bestimmungen verstoßen hatte. Monteiro konnte sich die meiste Zeit zwei bis drei Sekunden vor Sebastian Loeb halten. Wesentlich mehr war im Mittelfeld los, wo sich eine Kampfgruppe mit Ma, Chilton, Tarquini und Lopez gebildet hatte. Nach einigen Runden konnten sich die beiden Citroen-Piloten aber durchsetzen. Immerhin konnte sich Max Chilton aber vor Gabriele Tarquini halten.
Sebastian Loeb kam dann in den letzten drei Runden noch an Tiago Moteiro ran, aber die Rennleitung entschied sich in Runde 12 von 14 für den Rennabbruch aufgrund der Dunkelheit. Ansonsten hätte sich Loeb wohl noch den Sieg auf der Strecke gesichert, aber auch so durfte er sich am Ende über 25 Punkte freuen. Tiago Monteiro wurde sieben (!) Stunden nach dem Rennen disqualifiziert, da die Fahrzeughöhe bei ihm nicht gepasst hat. So waren mit Sebastian Loeb, Ma Qing-Hua und Jose-Maria Lopez mal wieder drei Citroen-Piloten auf dem Podium. Tom Chilton erreichte einen sehr guten vierten Platz.
Man hat am Wochenende mal wieder gesehen, das die Citroen am Besten sind und die Honda immer näher herankommen. Abgeschlagen dahinter liegen Lada und RML. Man darf gespannt sein, ob zumindest Lada nächstes Jahr einigermaßen konkurrenzfähig ist. Weiter geht es für die FIA WTCC in drei Wochen in Katar. Die Rennen finden bereits am Freitag statt.