Home Motorsport FIA WTCC: Vorschau Katar 2015 – Was passiert 2016?

FIA WTCC: Vorschau Katar 2015 – Was passiert 2016?

von Max Albrecht
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Citroen hat angekündigt, 2016 nur noch mit José Maria Lopez und Yvan Muller anzutreten, bevor man 2017 den Werkseinsatz komplett aufgibt. 

37 LOPEZ Jose Maria (arg) Citroen C Elysee team Citroen racing action 68 MULLER Yvan (fra) Citroen C Elysee team Citroen racing action during the 2015 FIA WTCC World Touring Car Championship race at Losail from November 25th to 27th 2015, Qatar. Photo Francois Flamand / DPPI

37 LOPEZ Jose Maria (arg) Citroen C Elysee team Citroen racing action 68 MULLER Yvan (fra) Citroen C Elysee team Citroen racing action during the 2015 FIA WTCC World Touring Car Championship race at Losail from November 25th to 27th 2015, Qatar. Photo Francois Flamand / DPPI

Eigentlich sah es in den letzten Monaten ganz gut für den Verbleib Citroens in der FIA WTCC aus, da Sebastian Loeb für Rundstreckeneinsätze war und man in der WRC keine Chance gegen Volkswagen hat. Trotzdem hat man sich entschieden, 2016 nur noch zwei Fahrzeuge werksseitig einzusetzen und ab 2017 das Projekt komplett einzustellen. Es könnte dann eventuell noch Privateinsätze geben, aber Volvo dürfte mit dem Werkseinsatz spätestens ab 2018 dominieren, falls bis dahin kein neuer Hersteller kommt. Auch bei Honda hat man bisher nur einen weiteren Einsatz für das Jahr 2016 zugesagt und bei dem aktuellen Misserfolg in der WTCC halte ich eine Verlängerung des Projekts für eher unwahrscheinlich. Für Honda wäre wohl die TCR die bessere und vor allem kostengünstigere Alternative.

Obwohl die FIA WTCC schon seit einigen Jahren in einer Krise steckt, kann ich die Entscheidung bei Citroen nicht verstehen. Man gewinnt regelmäßig und hätte mit Volvo ab 2016 einen weiteren Konkurrenten gehabt, mit dem man sich messen kann. In der WRC hingegen dominiert Volkswagen mit zwölf Siegen bei 13 Veranstaltungen und für das neue 2017er Reglement baut Volkwagen jetzt schon am Auto. Citroen hingegen wird nächstes Jahr in der WRC aussetzen und dann erst den neuen WRC entwickeln. Ähnlich macht es Ford, sodass nächstes Jahr in der WRC nur noch zwei Werke vertreten sind. Auch aus Marketingsicht läuft es in der FIA WTCC nicht besonders gut, auch wenn eventuell Eurosport die Vermarktung übernehmen wird. Insgesamt wäre aus meiner Sicht ein Verbleib in der WTCC sinnvoller gewesen.

Für Sebastian Loeb werden die beiden Rennen in Katar schon die letzten für Citroen sein, da er innerhalb des PSA-Konzerns zu Peugeot wechselt und an der Rally Dakar teilnehmen wird. Auch wird er einige andere Rally Raid-Veranstaltungen für Peugeot fahren. Für Ma Qing-Hua steht noch nicht fest, was er 2016 macht, aber vielleicht darf er wieder ein paar Wildcard-Einsätze fahren. Unklar ist auch, ob Mehdi Bennani weiterhin einen Citroen bekommt. Falls Citroen nur noch zwei Fahrer 2016 hat, könnte man nicht am Teamzeitfahren teilnehmen und Honda wäre dann der einzige Teilnehmer.

Doch immerhin dieses Wochenende könnte es noch ein reines Citroen-Podium geben, denn im ersten Rennen wird José Maria Lopez von der Pole starten, vor Mehdi Bennani und Sebastian Loeb. Zwischen Loeb und Yvan Muller geht es auch noch um den zweiten Rang in der Meisterschaft, den Muller mit acht Punkten momentan verteidigt. Muller wird im ersten Rennen nur von Rang 8 in das Rennen gehen, aber dafür darf er im zweiten Rennen den dritten Startplatz einnehmen. Insgesamt sehen die Chancen also für Muller besser aus. Die Citroen müssen mal wieder mit 60 Kilogramm Zusatzgewicht fahren.

Bei Honda müssen die Civic 40 Zusatzkilos mit sich tragen und das merkte man auch im Qualifying. Norbert Michelisz startet von Platz 6, während es für Tiago Monteiro nur von Platz 11 in das Rennen geht. Gabriele Tarquini konnte sich sogar nur auf Platz 14 qualifizieren und dadurch könnte Michelisz noch bester Honda-Pilot der Saison werden. Momentan fehlen ihm 21 Punkte auf Tarquini und bei zwei Podiumsplatzierungen sollte das möglich sein. Es ist aber erschreckend, dass die beiden Honda-Werksfahrer sich nicht in den Top 10 qualifizieren können.

Nick Catsburg konnte sich auf Platz 4 qualifizieren und die Steigerung des Lada-Werksteams in dieser Saison ist schon beeindruckend. Zwar hat man mit zehn Kilogramm nur ein recht geringes Zusatzgewicht, aber man kann fast immer in die Top 10 fahren. In der nächsten Saison sollten regelmäßige Podiumsplatzierungen möglich sein und eventuell kann man 2017 sogar den Weltmeistertitel angreifen. Dann sollte es nur nicht so enttäuschend laufen wie für Rob Huff, der sich nur als 17. für die Rennen qualifizierte.

Die RML-Chevrolets dürfen mal wieder ohne Zusatzgewichte fahren, aber die Wagen sind dieses Saison halt extrem schlecht im Vergleich zum restlichen Feld. Immerhin konnte sich Hugo Valente auf Platz 4 qualifizieren und Filippi wird im zweiten Rennen von der Pole starten. Man darf gespannt sein, wie viele Teams RML die Treue halten werden und auch nächstes Jahr mit den ehemaligen Chevrolets antreten. Eventuell werden auch einige Teams in die TCR wechseln.

Eurosport überträgt die beiden Läufe heute (!) Abend (!) ab 19:45.  Als Gaststarter wird Nasser Al-Attiyah einen RML Chevrolet pilotieren.

WM-Stand

 

 

 

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