Bei winterlichen Temperaturen und zeitweise leichtem Nieselregen fanden sich am vergangenem Samstag zahlreiche Teams am Nürburgring ein, um sich bei den Test- und Einstellfahrten auf die neue Saison vorzubereiten.
Die Trainingszeit wurde von 9:30 bis 18:10 Uhr festgelegt. Aufgrund einer zweistündigen Unterbrechung, die durch eine rote Flagge hervorgerufen wurde, hatte man sich entschlossen, die verlorene Zeit hinten anzuhängen. Vorausgegangen war ein heftiger Unfall im Bereich Fuchsröhre. Dort kollidierte ein Testteilnehmer mit einem Fahrzeug der Streckensicherung. An beiden Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden, alle Unfallbeteiligten kamen ohne Verletzungen und mit dem Schrecken davon.
Mit am stärksten vertreten: Die Fahrzeugklasse der SP9, in der im GT3-Reglement gefahren wird. Bei dem einen oder anderen Team zeichnete sich auch über die Winterpause ein Fahrzeugwechsel ab. Etwa bei Team Rowe: Letzte Saison noch erfolgreich mit einem SLS unterwegs entschied man sich, dieses Jahr mit zwei neuen BMW M6 GT3 an den Start zu gehen. In diesen Fahrzeugen wechselten sich Maxime Martin, Klaus Graf, Alexander Sims und Philip Eng ab, um die ersten Testkilometer im neuen GT3-Boliden unter die Räder zu nehmen. Als zweites BMW-Werksteam startete Schubert Motorsport. Hier saßen, ebenfalls in zwei eingesetzten M6er GT3, bekannte Gesichter aus der DTM hinterm Steuer: Martin Tomczyk, Augusto Farfus und Marco Wittmann.
Nach einer weiteren kurzen Rotphase und dem Trockenfahren der Ideallinie ließen es die Schubert-Jungs so richtig krachen. Runde um Runde wurde abgespult, um genügend Daten zu sammeln.
Auch das Team rund um Henry Walkenhorst war mit zwei neuen BMW M6 GT3 in die Eifel gereist, um mit den Fahrerbesetzungen George Richardson, Matias Henkola, Viktor Bouveng, Christian Kronges, Michele di Martino sowie Tom Blomquist, bekannt aus der DTM, seine ersten Runden rund um die Nordschleife in Angriff zu nehmen. Letzterer, noch ein wenig unerfahren in Sachen Nordschleifenkenntnis, bekam vom Team einen über die Winterpause weiterentwickelten BMW 235i Cup zur Verfügung gestellt. Der 235i besitzt ein neues Aerodynamikpaket verbunden mit einem neu angebrachten grösseren Heckflügel als noch in der Vorsaison.
Mit von der Partie waren die Audi-Fraktionen Land Motorsport, nach fünfjähriger Abstinenz zurück in der VLN, u.a. mit Timo Scheider und Marc Basseng am Steuer, Phönix Racing und Audi Race Experience.
Neu wird auch 2016 der eingeführte Porsche Cayman GT4 Cup sein, der von Manthey Racing betreut wird. Viele Teams haben sich bereits für den neuen Cup eingetragen und waren auch an diesem Tag zahlreich vertreten. Ebenfalls mit Porsche unterwegs, allerdings im neuen 911 991 GT3 wurde u.a. mit Falken Motorsport, Frikadelli Racing und Manthey Racing ausgiebig getestet.
Zum Schluss wurde dann natürlich auch Mercedes mit seinem neuen AMG GT3 genauestens unter die Lupe genommen. Der bullige Bolide wird in der kommenden Saison u.a. von Teams wie Black Falcon, Haribo Racing und Zakspeed rund um die Nordschleife gefahren werden. Haribo Racing kann sich dieses Jahr auf Neuzugang und Nordschleifen-Spezialist Jan Seyfahrt freuen.
Rund um die Nordschleife fanden sich trotz des typischen Eifelwetters bei Temperaturen knapp über null Grad zahlreiche Zuschauer ein, die nun mit voller Zuversicht auf eine spannende Saison 2016 vorausschauen. Das erste Rennen findet am 2. April 2016 mit der 62. Auflage der Westfalenfahrt statt.