Nach einem kontroversen Unfall im letzten Rennen gibt es auch nach diesem Wochenende wieder reichlich Diskussionsbedarf an der Spitze.
Leider haben es im ersten Starterfeld nur fünf von 22 Teams gewagt, unter der Saison auf eines der beiden neuen Fahrzeuge zu wechseln. Die Mutigen waren falcon GP #76, SB Motorsports (beide Mercedes), Tech4Track Racing, MSP_DRIVERS-Home 1 und MSP_DRIVERS-Home 4 (alle drei Audi). Alle anderen sind weiterhin bei dem BMW geblieben.
Bei besten Bedingungen mit 22°C Streckentemperatur waren Bestzeiten programmiert. So zauberte Maximilian Benecke für das Pure Racing Team #119 in der Qualifikation eine Traumzeit von 7:46.357 Minuten hin. Dicht dahinter verfehlte Kay Kaschube von falcon GP #76 mit einem Rückstand von 0.255 Sekunden nur knapp die erste Startposition. Mit etwas mehr als zwei Sekunden dahinter stellten Core Motorsport und Notox 1 ihre BMWs in die zweite Startreihe. Das schnellste Team mit dem Ingolstädter Wagen war MSP_DRIVERS-HOME 1 auf P5.
Auch die RUF C-Specs konnten unglaubliche Zeiten fahren und umrundeten die Strecke fast so schnell wie so mancher Fahrer im GT3. So konnte Angelo Michel sein Team RSO #297 mit einer Zeit von 8:13.527 Minuten auf die Poleposition bringen. Fast eine Sekunde dahinter platzierte sich das Team von Sauerland Racing #228. Eine weitere Sekunde dahinter stand dann das Team Aireisor.
In der Klasse der Mazda tat sich auch so einiges. Denn diese mussten sich komplett an die neue Generation des Mazdas umgewöhnen, was einigen Teams im Vorfeld sauer aufgestoßen ist. So hat der neue Mazda zwar bessere Bremsen und liegt durch das härtere Fahrwerk besser auf der Straße, jedoch macht er dadurch auch mehr Probleme auf den hohen Kerbs der Nordschleife. Gerade hier kam es noch mehr darauf an, wer schnell ein gutes Setup für das Fahrzeug hinzaubern konnte. Dies gelang dem Team RSO wohl am besten, denn das Team konnte mit beiden Fahrzeugen (#397 und #398) nur getrennt von Velocity Motorsports unter die ersten Drei fahren.
Der große Sieger des Starts bei den GT3 war der BMW vom Pure Racing Team #107, der sich auf der Start-Ziel-Geraden und in den ersten Kurven an gleich vier Autos außen vorbeischieben konnte und somit dann auf der fünften Position lag. Aber auch auf den Plätzen dahinter tat sich so einiges. Trotz der vielen Platzwechsel kam es zu keinen Kollisionen.
In der Startgruppe der C-Specs kam es zu weitaus weniger Platzwechseln in der Startphase, es war aber nicht weniger spannend. Nachdem Angelo Michel in der ersten Kurve eine etwas zu weite Linie gefahren ist, konnte Laurin Heinrich von Sauerland Racing fast vorbeiziehen, hatte jedoch in der darauffolgenden Kurve auf der Außenbahn wieder das Nachsehen. So blieb die Reihenfolge an der Spitze unverändert.
Die Mazdas haben es dann am Start wieder weniger entspannt angehen lassen. Die ersten beiden Startreihen schenkten sich nichts und so konnte dann Lars Bol von Velocity Motorsports die erste Kurve für sich gewinnen und die beiden Fahrzeuge von RSO hinter sich lassen.
An der Spitze konnte das Pure Racing Team das Rennen bis in die Runde 18 dominieren. Doch dann kam es zum anfangs erwähnten Zwischenfall. Benecke überrundete auf der Start-Ziel-Geraden Michael Wilhelm im R8 von MSP_Drivers-Home. Der schon beschädigte Audi fuhr auf der rechten Seite der Strecke auf die erste Kurve zu, als Benecke knapp vor ihm nach rechts einscherte und die erste Kurve anbremsen wollte. Wilhelm war durch die Aktion offenbar sehr überrascht und verpasste den Bremspunkt, wodurch er Benecke ins Heck fuhr und seinen BMW von der Strecke schob. Eine sehr ärgerliche Situation für beide Seiten, aber vor allem für das bis dahin führende Pure Racing Team. Ob es ein Versehen war oder eine Aktion à la „Timo, schieb ihn raus“ ist natürlich schwer nachzuvollziehen. Auf jeden Fall wird sich die Rennkommission die Aktion nochmal ansehen und über die Schuld und eine eventuelle Strafe entscheiden. Die Nutznießer des Ganzen waren die Jungs von Core Motorsports, die sich nach einem verpatzten Start wieder bis an die Spitze vorkämpfen konnten und dann das Rennen für die verbleibenden zwölf Runden ohne Gegenwehr anführten. Auf den zweiten Platz fuhr Jonas Wallmeier im zweiten BMW vom Pure Racing Team. Das dritte Team auf dem Treppchen war dann TRITON Racing. Beide Teams konnten sich im Laufe des Rennens um sieben Plätze verbessern und haben somit das bestmögliche rausgeholt. Die besten neuen Fahrzeuge waren die beiden Stuttgarter von falcon GP und SB Motorsports auf den Plätzen sechs und sieben. Die drei Audis waren in Unfälle verwickelt und konnten somit ihre Langstreckentauglichkeit nicht unter Beweis stellen.
Bei den C-Specs konnte RSO den zweiten Saison-Sieg in der Klasse feiern. Die Jungs führten vom Start weg das ganze Rennen an. Und gewannen mit etwa einer Minute Vorsprung vor dem RUF vom Pure Racing Team. Wie auch schon im Qualifying kam das Team Aireisor auf P3.
Auch bei den Mazdas kämpfte RSO um den Sieg. Anfangs ging es hier sogar um einen Doppelsieg. Die Hoffnung hierauf wurde aber ziemlich früh im Rennen schon zerstört, als die Mazdas von RSO #398 und Velocity Motorsports in der Anfahrt zum Galgenkopf kollidierten. Beide Teams mussten daraufhin ihre Fahrzeuge zum Reparieren in die Box bringen. Trotzdem konnte RSO mit dem anderen Mazda, wie auch schon im letzten Rennen, den Sieg einfahren.
In der Gesamtwertung führt weiterhin der RUF vom Pure Racing Team #220 mit den Fahrern Tom Vallenthini und Florian Woithe. Jedoch stehen noch sechs von zehn Rennen aus und bei jedem Team werden die beiden schlechtesten Ergebnisse gestrichen. Somit ist noch lange nichts entschieden.
Das nächste Rennen auf der Nordschleife wird das 24h Rennen sein. Dabei wird es nur ein Starterfeld mit 60 Fahrzeugen geben. Am 23.04. um 12:00 Uhr ist die Qualifikation und direkt im Anschluss das Rennen. Natürlich wird auch das Rennen bei SimRacing Deutschland mit Kommentatoren live übertragen.