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Super GT: Motul-Nissan ringt Lexus beim Okayama-Auftakt nieder

von geinou
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Erfolgreicher Start in die Mission Titelverteidigung: Tsugio Matsuda und Ronnie Quintarelli (Motul Autech GT-R) gewannen den abwechslungsreichen Saisonauftakt der Super GT in Okayama vor dem Lexus-Gespann Ryo Hirakawa / James Rossiter (KeePer TOM’s RC F) und den Nissan-Markenkollegen Satoshi Motoyama / Katsumasa Chiyo (S Road Craftsports GT-R). In der GT300-Klasse triumphierte erstmals der Leon Cvstos AMG-GT mit Haruki Kurosawa und Naoya Gamou am Steuer.

Anders als noch im vergangenen Jahr wurde der Super-GT-Saisonauftakt auf dem Okayama International Circuit nicht von mehreren Regenschauern heimgesucht. Die trockenen Bedingungen taten der Action jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die insgesamt an diesem Wochenende 26.300 Zuschauer sahen ein äußerst spannendes wie auch abwechslungsreiches Rennen. Während in der GT500-Kategorie Tsugio Matsuda sich mit seinem nunmehr 17. Triumph als Rekordhalter in die Geschichtsbücher der japanischen GT-Meisterschaft eintrug, bejubelte das noch junge Team von K2 R&D Leon Racing ihren allerersten Sieg überhaupt.

 

GT500

Super GT Okayama 2016 GT500 StartVon wegen eingebremst: Die Qualifikation am Samstag offenbarte, dass trotz der diesjährigen Begrenzung der Benzinflussmenge von 100kg/h auf 95kg/h die GT500-Boliden dank der Weiterentwicklung der Reifen sowie Motoren sogar an Geschwindigkeit gewannen. Gleich acht Teams schlugen den im letzten Jahr aufgestellten Streckenrekord von 1:19.008. Als schnellster umrundete Ryo Hirakawa (KeePer RC F) den ehemaligen Grand-Prix-Kurs mit 1:18.126. Dahinter platzierte sich die Markenkollegen Kazuya Oshima und Andrea Caldarelli im Wako’s 4CR RC F, gefolgt von den Titelverteidigern Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli (Motul Autech GT-R). Frust hingegen bei Honda: Keiner der NSX Concept-GT erreichte den finalen Qualifikations-Teil (Q2). Stattdessen ging die Armada geschlossen von den allerletzten Plätzen (11-15) ins Rennen.

Am Start konnte sich KeePer-Startfahrer James Rossiter bei angenehmen 20 Grad Außen- sowie 26 Gradstreckentemperatur direkt vom Feld trennen.Super GT Okayama 2016 Motul Autech GT-R Des Briten Strategie war die Flucht nach vorne, wodurch er bereits nach drei Runden rund zwei Sekunden Vorsprung auf Markenkollegen Andrea Caldarelli herausfuhr. Auch im GT300-Überrdungsverkehr, der ab dem siebten Umlauf immer wieder eine entscheidende Rolle spielen sollte, behielt der letztjährige Suzuka-Sieger einen kühlen Kopf. Dadurch gelang es Rossiter seinen Vorsprung sukzessive auf bis zu fünf Sekunden zu vergrößern. Dahinter fanden besonders im vorderen Mittelfeld mehrere Schlagabtäusche statt. Der Dreikampf des Calsonic Impul GT-R, Denso Kobelco SARD RC F sowie Zent Cerumo RC F um Position fünf mutierte schnell zu einem Vierkampf, als Yuhi Sekiguchi im WedsSport Advan GT-R starken Gebrauch seiner direkt betriebsbereiten Yokohama-Reifen machte. Geschickt den GT300-Überrundungsverkehr ausnutzend, machte der Japaner mit seinem Landsmann Kohei Hirate im Denso-Lexus kurzen Prozess, nachdem dieser kurz zuvor in einer ähnlichen Situation am Zent-Lexus von Hiroaki Ishiura vorbeizog. Für einige Runden setzte der ehemalige Nissan-Pilot auch Hironobu Yasuda im blauen Calsonic-Nissan unter Druck. Ein erfolgreiches Überholmanöver gelang ihm jedoch nicht. Stattdessen ging es für den WedsSport Advan GT-R im weiteren Verlauf bis letztlich auf die neunte Position zurück.

An der Spitze nahm derweil der vierfache Rekord-Champion Ronnie Quintarelli die Jagd auf Vorjahressieger Andrea Caldarelli auf. Womöglich die Titelmelodie des Weißen Hai summend, robbte sich das NISMO-Ass an seinen Vordermann heran. Ab der 20. Runde kam es letztlich zum italienischen Duell, das einen packenden Zweikampf sah. Im 28. Umlauf glückte Quintarelli schlussendlich das Manöver in der überholfreundlichen Haarnadel gegen den Wako’s 4CR RC F. Bei nun leicht erhöhten Außen- wie auch Asphalttemperaturen nahm der Titelverteidiger umgehend die Verfolgung gen Spitzenreiter Rossiter auf. Die Michelin-bereiften Teams schienen zu jenem Zeitpunkt im Vorteil, da auch der vierplatzierte Satoshi Motoyama (S Road Craftsports GT-R) den Druck auf Andrea Caldarelli erhöhen konnte.

Super GT Okayama 2016 KeePer TOM's RC FRunde um Runde knabberte der Motul Autech GT-R am Abstand des KeePer TOM’S RC F: 4,9, 3,6, 2,4, 1,4 Sekunden – James Rossiter konnte förmlich den Atem des Italieners spüren. Nach lediglich fünf Umläufen betrug der Abstand nur noch schlappe 0,9 Sekunden, weshalb TOM’s ihren Piloten in der 35. Runde zum Boxenstopp beorderte. Der rote Nissan blieb jedoch draußen. Quintarelli nutzte die freie Fahrt sowie die noch immer griffigen Michelin-Pneus, um einen kleinen Vorsprung auf den Lexus-Konkurrenten herauszufahren. Und tatsächlich: Als der Italiener nach einem kurzen Sprint das Lenkrad an seinen Teamkollegen Tsugio Matsuda in der 39. Runde übergab, gelang es der NISMO-Crew mit 40,9 Sekunden einem rund acht Sekunden schnelleren Stopp als TOM’s durchzuführen. Trotz der mit kälteren Reifen schwierigen Outlap (Reifenwärmer sind in der Super GT verboten), blieb der Motul Autech GT-R somit mit nahezu neun Sekunden in Führung. Diese sollte Tsugio Matsuda, der den Vorsprung gar auf 15 Sekunden ausbaute, bis zum Ende auch nicht mehr abgeben.

Dahinter machte hingegen ein weiterer Nissan-Schützling auf sich aufmerksam. Nachdem Katsumasa Chiyo (S Road Craftsports GT-R) den Staffelstab von Serienveteran Satoshi Motoyama übernahm, brannte der GT500-Rookie Fabelzeiten zwischen 1:22 bis 1:23 Minuten in den Asphalt. So gelang es dem vierplatzierten zügig den Rückstand auf den zum mittlerweile von Kazuya Oshima pilotierten Wako’s 4CR RC F zu reduzieren. Nach einem rundenlangen Kampf, der beide Fahrzeuge mehrmals nebeneinander sah, gelang dem letztjährigen Bathurst-Helden im 52. Umlauf außen in der Haarnadelkurve letztlich das erfolgreiche Überholmanöver, wofür er viel Applaus vom Kommandostand erntete. Ryo Hirakawa konnte das Tempo des führenden Matsuda nicht mitgehen. Stattdessen musste sich der aus Hiroshima stammende Japaner nach hinten orientieren. Von dort raste nämlich Katsumasa Chiyo heran. Der einstige zehn-sekündige Vorsprung halbierte sich binnen zehn Umläufe, ehe der 29-jährige Chiyo ihm gar jeweils eine ganze Sekunde pro Runde abnahm.

Zehn Runden vor Schluss war der Zweikampf auf der Strecke eröffnet. Hirakawa griff dabei tief in die Trickkiste, indem er geschickt den GT300-Verkehr ausnutzte, um den GT500-Rookie hinter Super GT Okayama 2016 S Road Craftsports GT-Rsich zu halten und möglicherweise in einen Fehler zu treiben. Und tatsächlich: In Runde 72 übertrieb es der Nissan-Pilot leicht, als er abseits der Strecke aufs Gras kam und dabei fast die Kontrolle über seinen silbernen Godzilla verlor. Furchtlos wie das Filmmonster schüttelte er die Schrecksekunde allerdings sofort ab, indem er den Zweikampf umgehend fortsetzte. Chiyos Sprint in der zweiten Rennhälfte forderte jedoch seinen Tribut. Die Hinterreifen überstrapazierend, rutschte der S Road Craftsports GT-R durch die Kurven. Dies nutzte der cool gebliebene Hirakawa aus, um nach 300 km den Silberrang über die Ziellinie zu retten. Kastumasa Chiyos GT500-Debüt hinterließ jedoch einen sehr starken Eindruck. Lob gab es auch von Teamkollegen sowie dreifachen Super-GT-Champion Satoshi Motoyama: „Das war ein großartiger Kampf“. In dieser Hinsicht sind sich die beiden Duellanten nicht ganz unähnlich, denn auch Hirakawa sorgte vergangenes Jahr für erstaunte Gesichter, als er in Okayama den KeePer-Lexus sprichwörtlich übers Wasser trug. Einziger Unterschied: Eine Saison zuvor sprang der TOM’s-Pilot zweimalig für den WEC-verhinderten Kazuki Nakajima ein.

Staunende Gesichter gab es nach dem Rennen auch bei NISMO. So ganz hatte man mit dem Sieg nicht gerechnet. „Ich kann noch immer nicht glauben, dass wir gewonnen haben“, gab Ronnie Quintarelli nach dem Rennen zu Protokoll. „Die Testfahrten verliefen schlecht, dem Team gelang es jedoch den Wagen perfekt für dieses Wochenende abzustimmen“. Einen entscheidenden Faktor spielten dabei die Michelin-Reifen, die insbesondere auf die Distanz gesehen den besseren Grip boten. Dass der japanische Gummi etwas benachteiligt war, zeigt auch die Performance des Calsonic Impul GT-R. Das Duo Hirnobu Yasuda und Joao Paulo de Oliveira konnte nicht ganz mit der Performance ihrer beiden Michelin-bereiften Markenkollegen mithalten. Am Ende krallte sich der Brasilianer noch den fünften Platz von Yuji Tachikawa (Zent Cerumo RC F). Nick Cassidys (au TOM’s RC F) GT500-Debüt verlief durchwachsen. So konnte man das ganze Wochenende über nicht die Pace des KeePer-Schwesterwagens gehen. Dennoch zog der 21-jährige Neuseeländer an der Seite von Serienveteran Daisuke Ito mit Position acht ein positives Fazit, da er fehlerfrei wertvolle Testkilometer während seines Stints sammelte.

Super GT Okayama 2016 GT500 PodiumLange Gesichter hingegen bei Honda. Die Befürchtungen nach den Testfahrten traten allesamt ein. Nach dem desaströsten Qualifying, das die gesamte NSX-Flotte auf den letzten Plätzen wiederfand, entblößte sich die Renn-Pace als ebenfalls schwach. Lediglich dem Raybrig NSX Concept-GT (Naoki Yamamoto / Takuya Izawa) gelang es auf Platz zehn in die Punkteränge vorzustoßen. Für Tomoki Nojiri, der sich vor dem Wochenende noch Hoffnungen auf eine bessere Renn-Performance machte, und Kosuke Matsuura endete das Rennen gar vorzeitig nach 23 Runden, als sie ihren ARTA NSX Concept-GT mit Bremsproblemen in der Garage abstellen mussten. „Es ist frustrierend“, kommentierte der zwölfplatzierte Hideki Mutoh (Drago Modulo NSX Concept-GT) nach dem Rennen. Der Wegfall des Hybrid-Systems, wodurch man zwar ein wenig Zusatzleistung verlor, durch die Reduktion des Minimalgewichts von 1077kg auf 1049kg jedoch eine bessere Fahrzeugbalance erhoffte, sollte den nötigen Schub für diese Saison bringen. Weil das Mittelmotor-Layout des NSX Concept-GT nicht zum Chassis passt, scheint der Wagen jedoch der größte Feind von sich selbst zu sein. Für den 500-Kilometer-Lauf am Fuji am 04. Mai steht der Traditionsmarke einiges an Arbeit bevor. Am Fuße des japanischen Wahrzeichens werden Nissan und Lexus wieder zu den Top-Favoriten gehören. Toyotas Luxusmarke ist auf Revanche aus, da man auf der eigenen Haus- und Teststrecke seit 2014 sieglos ist.

GT500-Ergebnis Okayama
GT500-Gesamtwertung

 

GT300

Super GT Okayama 2016 GT300 StartAuch die GT300-Klasse sah am Qualifikations-Samstag mit insgesamt sieben Fahrzeugen ihren alten Rundenrekord (1:26.532) fallen. Den perfekten Job erledigten hierbei Takeshi Tsuchiya und Takamitsu Matsui, die mit einer Fabelzeit von 1:25.586 ihren VivaC 86 MC zum zweiten Mal auf die Pole-Position stellten. Gerade mal marginale 0,0038 Zehntel dahinter positionierte sich der Leon Cvstos AMG-GT (Haruki Kurosawa / Naoya Gamou). Die Top-5 wurden vom Studie BMW M6 (Jörg Müller / Seiji Ara), dem Subaru BRZ R&D Sport (Takuto Iguchi / Hideki Yamauchi) sowie dem Gainer Tanax AMG GT3 (Katsuyuki Hiranaka / Björn Wirdheim) komplettiert.

Direkt vom Start entbrannte ein spannender Zweikampf zwischen dem VivaC 86 MC sowie dem Leon Cvstos AMG-GT. Zwar gelang es Takeshi Super GT Okayama 2016 Leon Cvstos AMG-GTTsuchiya immer mal wieder den Vorsprung auf rund zwei Sekunden auszubauen. Stets wusste Leon-Pilot Haruki Kurosawa jedoch zu kontern. Die Oberhand konnte Tsuchiya erst im GT500-Verkehr ab Runde 22 gewinnen, indem er wohlüberlegend die schnelleren Autos an den passenden Stellen vorbeiließ, um den Zeitverlust so gering wie möglich zu halten. Zuvor entbrannte ein Dreikampf um Position sechs zwischen dem ARTA BMW M6 GT3 (Shinichi Takagi / Takashi Kobayashi), Hitotsuyama Audi R8 LMS (Richard Lyons / Tomonobu Fujii) sowie Goodsmile Hatsune Miku AMG (Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka). Takagi konnte direkt am Start zwei Plätze gutmachen. Nach rund 15 Runden bauten jedoch bereits die Hinterreifen des orangenen BMW ab, so dass dieser mit stumpfen Waffen bis zum Ende des Stints weiterkämpften musste. In einem sehenswerten Manöver, das kurzzeitig alle drei Wagen nebeneinander sah, ging letztlich Tomonobu Fujii an seinem Konkurrenten vorbei. Tatsuya Kataoka tat es ihm gleich. Am Ende verpasste ARTA nicht nur wegen des erhöhten Bridgestone-Verschleißes auf dem elften Rang knapp die Punkte. So musste das Team auch wegen fehlender Ersatzteile mit einer defekten Kupplung antreten.

Super GT Okayama 2016 Goodsmile Hatsune Miku AMGTaktische Meisterleistung an der Spitze: Mit dem sogenannten Undercut gelang es K&2 RD Leon Racing mit ihrem Mercedes AMG GT3 am Toyota-Mother-Chassis vorbeizuziehen. Hierfür beorderte die Mannschaft Haruki Kurosawa früher als geplant in Runde 34 zum Service. Zusätzlich wurden für Teamkollege Naoya Gamou lediglich neue Yokohama-Pneus auf der linken Fahrzeugseite aufgezogen, was die Stoppzeit verringerte. Die Tsuchiya-Truppe reagierte prompt einen Umlauf später auf die veränderte Strategie ihrer Konkurrenten. Zudem bekam der fortan im Wagen sitzende Takamitsu Matsui lediglich die Hinterreifen gewechselt – ein fataler Fehler. So verlor man wegen des Undercuts nicht nur die Führung. Mit lediglich zwei frischen Schlappen war der Reifenverschleiß des VivaC 86 MC deutlich größer als bei der restlichen GT300-Spritzentruppe. So musste Matsui nicht nur auf Gamou abreißen, sondern auch mitansehen, wie er mit gegen Rennende nahezu stumpfen Waffen bis auf den sechsten Platz zurückgereicht wurde. Das Team zog trotzdem ein positives Fazit aus dem Saisonauftakt, da man insbesondere in der ersten Rennhälfte eine sehr gute Performance zeigte. Mit einem Vier-Reifen-Stopp wäre womöglich jedoch das Podium noch möglich gewesen. So muss man sich mit dem ZF Engineering Award sowie der schnellsten Rennrunde (1:28.120) begnügen.

Spannend wurde es um Position zwei. So gelang es der Crew des bunten Goodsmile Hatsune Miku AMG Nobuteru Taniguchi schneller an der Box abzufertigen, wodurch dieser noch in der Pitlane Super GT Okayama 2016 Studie BMW M6am Studie BMW M6 von Seiji Ara vorbeiging. Damit war der Weg auf den Silberrang für den von Position acht kommenden Itasha-Mercedes frei. Zwar versuchte Drift-König Taniguchi im letzten Renndrittel noch den Abstand auf den Leon Cvstos AMG-GT zu verringern. Gamou cruiste jedoch mit knapp 13 Sekunden Vorsprung zu seinem wie auch für das seit 2013 als eigenständiges in der Super GT startende Team allerersten Sieg. Haruki Kurosawa empfing seinen Teamkollegen mit offenen Armen im Parc Fermé, schließlich beendeten sie seine persönliche Durststrecke seit Autopolis 2007. „Das war wahrlich ein Erfolg vom ganzen Team“, lobte er die Mannschaft nach dem Rennen, da die Mechaniker Tag und Nacht am Setup des brandneuen Mercedes AMG GT3 bastelten, nachdem dieser bei den Testfahrten noch an kleineren Kinderkrankheiten litt. Den Doppelsieg für die Sternenmarke aus Stuttgart machten Nobuteru Taniguchi und Tatsuya Kataoka im Goodsmile Hatsune Miku AMG perfekt. Der Bronzerang ging an das deutsch-japanische Studie BMW M6-Ensemble – und das obwohl man wegen eines defekten Getriebes keinen einzigen Kilometer beim Vorsaisontest in Okayama fuhr. Für den kommenden Langstreckenlauf am Fuji Speedway ist man hingegen mit einer Tagesbestzeit bei den dortigen Testfahrten bereits gerüstet.

Super GT Okayama 2016 Leon Cvstos AMG-GT FinishDas positive Mercedes-Result rundeten Katsuyuki Hiranaka / Björn Wirdheim (Gainer Tanax AMG GT3) auf dem vierten Platz ab, nachdem man sich auf den letzten Metern noch den Angriffen des JMS LMcorsa 488 GT3 (Akihiro Tsuzuki / Morio Nitta) erwehrte. Letztere fuhren von Startrang neun kommend eine gänzlich andere Strategie, indem sie bereits in Runde 28 als erster Stopper den verpflichtenden Fahrerwechsel vollzogen. Die Strategie ging auf, womit es dem Gespann deutlich besser als dem kränkelnden Schwesterwagen Syntium LMcorsa RC F GT3 (Akira Iida / Hiroki Yoshimoto) auf Endplatzierung 25 erging. Wie erwartet mangelt es Lexus‘ GT3-Renner noch immer an Performance. Immerhin kam man, im Gegensatz zu den winterlichen Testfahrten, gänzlich ohne technische Probleme durch die 300-Kilometer. Nach einem guten Start in der zweiten Rennhälfte abfallend, kam der Dunlop-bereifte Hitotsuyama Audi R8 LMS (Richard Lyons / Tomonobu Fujii) auf dem siebten Rang ins Ziel. Direkter dahinter GT300-Titelverteidiger Andre Couto mit seinem neuen Teamkollegen Ryuichiro Tomita (Gainer Tanax GT-R), die nach einer verkorksten Qualifikation (Platz 17) auf der achten Position noch Schadensbegrenzung betrieben.

Einen katastrophalen Rennsonntag erlebten hingegen Takuto Iguchi und Hideki Yamauchi (Subaru BRZ R&D Sport), die nach dem vierten Startplatz noch sehr zuversichtlich auf den Auftakt Super GT Okayama 2016 GT300 Podiumblickten. Im Rennen wurde der blaue Boxer mit schwerwiegenden Reifenproblemen bis auf den 23. Platz zurückgereicht. Der Verschleiß war gar so hoch, dass man kurz vor Rennende einen zweiten Boxenstopp einlegte – bei dem man sich glatt auch noch eine Durchfahrtsstrafe einfing. Das Verschleißproblem des BRZ ist kein neues. So konnte man bereits die letzten beiden Jahre häufig die gute Qualifiying-Performance nicht auf die gesamte Distanz umwandeln. Für Fuji steht dem Team somit einiges an Arbeit bevor. Dort war man im verregneten Sommerrennen 2014 zuletzt siegreich. Ebenfalls blass an diesem Wochenende blieben beide Toyota Prius apr GT. Nach den an just gleicher Stelle mit einer Bestzeit abgeschlossenen Testfahrten, kamen die beiden Hybrid-Geschwister lediglich auf den Rängen zwölf (Koki Saga / Yuichi Nakayama) sowie 14 (Hiroki Nagai / Kota Sasaki) ins Ziel. Von der vierfachen Hurican-Armada schaffte es lediglich der Manepa Lamborghini GT3 (Manabu Orido / Kazuki Hiramine) auf Platz neun in die Punkte, nachdem die von der SRO exklusiv für Japan ausgetüftelte Balance of Performance diese mit 70 kg Übergewicht belegte. Jann Mardenborough (B-Max NDDP GT3) beendete sein Super-GT-Debüt auf dem zehnten und finalen Punkterang. Der graduierte GT-Akademiker musste in der zweiten Rennhälfte ein Defizit wettmachen, nachdem einer der Toyota Prius seinen Teamkollegen Kazuki Hoshino ins Kiesbett schickte. Nicht am Rennen nahm nach einem Motorschaden im Freien Training der Gulf NAC Porsche 911 (Ryohei Sakaguchi / Hiroki Yoshida) sowie der am Sonntagmorgen im Warm-up verunfallte Mach Syaken MC86 (Tetsuji Tamanaka / Junichiro Yamashita) teil.

GT300-Ergebnis Okayama
GT300-Gesamtwertung

 

News

Auf der Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt in Okayama hat GTA-Präsident Masaaki Bandoh verkündet, dass man sich zusammen mit der ITR sowie Vertretern aller beteiligten Super-GT- und DTM-Hersteller am 11. Mai in Japan für eine weitere Sitzung des Steuerungskomitee treffen wird. Nachdem das Deutsche Tourenwagen Masters die Einführung der Turbomotoren auf spätestens 2019 verschob, soll laut dem Super-GT-Oberhaupt bei den Gesprächen die Kosteneffizienz priorisiert werden. Dabei steht natürlich auch die Zukunft der Kooperation im Gespräch. Zugleich gab er bekannt, dass man weiterhin mit einer Reglementänderung in der GT500-Klasse für 2017 plane. So soll ab der kommenden Saison aus Sicherheitsgründen ein neues Chassis mit 25 Prozent weniger Downforce eingeführt werden. Des Weiteren verkündete Masaaki Bandoh, dass die Super GT zusammen mit Stéphane Ratels SRO Motorsports Group für Februar 2017 ein gemeinsames Rennen im chinesischen Guangzhou plant. Dort soll interessanterweise auf einer temporären Strecke, einem ansässigen Flughafen, ein Event mit zehn ausgewählten Teams aus der GT300-Klasse sowie des Blancpain GT Pro Cup stattfinden. Spezifische Details müssen allerdings noch erst verhandelt werden. Zusätzlich wurde zwischen den beiden Organisationen vereinbart, dass dieses Jahr erstmals Teams aus der japanischen GT300-Kategorie bei den 12 Stunden von Sepang (ehemals Merdeka Millenium Endurance Race) im Dezember dieses Jahres startberechtigt sind.  Einzelheiten wie die Logistik sowie Reifenauswahl sollen in den kommenden Monaten finalisiert werden.

Copyright Photos: GT Association

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1 Kommentare

Stefan 12 April, 2016 - 22:04

Hey Yankee,

tausend Dank für Deine Analysen und Berichte zur Super GT!!!
Leider ist im deutschsprachigen Raum zu dieser (gemeinsam mit der WEC) besten Rennserie überhaupt, kaum etwas zu lesen/finden.
Das Rennen war wie immer sehr unterhaltsam.
Ich hoffe das aus der Kooperation zwischen SGT und DTM nichts wird. Jede Einmischung der ITR in die Super GT kann dieser nur schaden.

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