Am letzten Wochenende standen auf dem National Circuit von Donington Park die Läufe 4, 5 und 6 der BTCC auf dem Programm. Mat Jackson, Rob Collard und Matt Neal holten sich jeweils einen Sieg, womit es in der jungen Saison nun sechs verschiedene Sieger in sechs Rennen gibt.
Es ist also ohne Frage spannend in der BTCC Saison 2016, wenngleich die beiden Dynamics Honda als Meisterschaftsführende aus Donington abreisen und sie nach wie vor das stärkste Paket zu haben scheinen. Dennoch waren keineswegs dominant, denn zum einen konnten sich auch die West Surrey BMW sehr gut in Szene setze und zum anderen waren der bestimmende Faktor in Donington eindeutig die Reifen. Wie bekannt sein dürfte, gibt es in der BTCC zwei Reifentypen – soft und medium. Das Reglement schreibt vor, dass der Soft-Reifen in einem der drei Läufe am Renntag gefahren werden darf – beziehungsweise besser gesagt: gefahren werden muss. Denn die vordergründige Eigenschaft des Soft-Reifens ist weniger, dass er für eine bestimmte Zeit mehr Grip bietet, sondern vielmehr, dass er nicht in der Lage ist, eine volle Renndistanz durchzuhalten.
Dieser Effekt war schon letzte Saison zu beobachten, hat sich aber in diesem Jahr mit den neuen Reifenmischungen noch einmal verstärkt. Die Folge ist klar: Hast du den Soft-Reifen aufgezogen, kannst du das Rennen mehr oder weniger vergessen, denn gegen Rennende sind die Reifen einfach komplett fertig. In Donington war das bei den niedrigen Außentemperaturen, die am Renntag geherrscht haben und durch die die Soft-Reifen nicht auf die notwendige Arbeitstemperatur kamen, sehr auffällig und hat jedes der drei Rennen bestimmt.
Das ganze birgt natürlich Raum für taktische Spielereien. So legten Matt Neal und Gordon Shedden den Grundstein für den Doppelsieg im dritten Lauf bereits vor dem ersten Lauf. Wegen des hohen Zusatzgewichts ohnehin chancenlos, um um die Pole zu kämpfen, zogen beide Dynamics Honda die weichen Reifen schon im ersten Lauf auf und schenkten diesen damit quasi weg. Als im dritten Lauf dann der Großteil des Feldes auf den Soft-Reifen starten musste, hatten die Honda mit den Medium-Reifen freie Fahrt und holten sich einen Doppelsieg.
Man kann nun darüber streiten, ob solch eine Regel sinnvoll ist, weil sie für mehr Spannung und Abwechslung sorgt, oder ob es nicht doch eine zu starke Verzerrung der tatsächlichen Kräfteverhältnisse darstellt. Im Prinzip ist diese Reifenregel in der BTCC aber auch nichts anderes als in vielen anderen Serien (bei der F1 angefangen), in denen pro Rennen ebenfalls verschiedene Reifenmischungen benutzt werden müssen. Da die BTCC keine Boxenstopps macht, gilt die Regel hier halt verteilt auf alle drei Läufe am Renntag. Und sie gilt immerhin für alle Fahrer und jeder muss damit klarkommen.
Aber damit erst mal genug vom Exkurs zum Thema Reifen. Fangen wir vorne an. Bereits in der Quali spielten die Pneus eine wichtige Rolle – hier ging es jedoch um den besten Zeitpunkt, um von Regenreifen auf Slicks zu wechseln. Der größte Teil der Session war verregnet und fand auf nasser Piste statt. Gegen Ende kam jedoch die Sonne raus und es bildete sich eine zunehmend trockener werdende Ideallinie.
Mit nur noch wenigen Minuten auf der Uhr entstand ein erster Shootout um die Pole Position, der jäh unterbrochen wurde, als Andrew Jordan seinen Ford ins Kiesbett bei Old Hairpin knallte. Sessionabbruch und ein Reset der Uhr auf fünf Minuten waren die Folge. Und in diesen letzten Minuten ging es dann Knall auf Fall. Die Strecke war in der Zwischenzeit noch weiter getrocknet und wer wie Jordan nicht noch mal eine schnelle Runde hinlegen konnte, wurde hoffnungslos nach hinten durchgereicht. Zunächst war es Mat Jackson, der sich an die Spitze des Tableaus setzen konnte, bevor auch er eine halbe Runde später sein Auto im Kiesbett versenkte. Dieses Mal verzichtete die Rennleitung aber auf einen Abbruch und so konnten unter anderem die beiden MG ihre begonnen Runden zu Ende fahren und sich eindrucksvoll die ersten Startreihe sichern.
Ashley Sutton holte sich damit bei seinem erst zweiten BTCC-Qualifying die Pole Position vor Teamkollege Josh Cook. Es folgten der im Kies gestrandete Mat Jackson, Gordon Shedden, Tom Ingram, Rob Collard, Árón Smith, Jack Goff, Matt Neal und etwas überraschend Jake Hill. Wie sehr es darauf ankam genau den richtigen Moment auf der abtrocknenden Piste zu finden zeigte sich an den für die BTCC ungewöhnlich großen Zeitabständen. So hatte Polesitter Ash Sutton beispielsweise eine knappe halbe Sekunde Vorsprung auf seinen Teamkollegen Josh Cook auf P2. Matt Neal auf P9 fehlten schon mehr als zwei Sekunden und Sam Tordoff, der am Ende keine schnelle Runde mehr drehen konnte, fehlten auf P21 mehr als fünf Sekunden.
Reihe 1 war natürlich eine großartige Ausgangsposition für die schon in Brands Hatch wiedererstarkten MG. Die Chance auf einen Sieg vereitelte aber Mat Jackson bereits beim Start zum ersten Lauf, als er noch vor Redgate zwischen den beiden mit viel Wheelspin startenden MG vorbeizog. Mit dem halben Auto in der Wiese konnte dahinter auch Rob Collard am MG von Sutton vorbeigehen, verlor diese Position aber bereits in der ersten Runde wieder und musste auch Tom Ingram passieren lassen.
Es bildete sich eine Spitzengruppe aus Jackson, Cook, Sutton, Ingram, Collard und Jack Goff, an deren Spitze sich Mat Jackson bis zur Rennmitte leicht absetzen konnte. Dahinter folgten zunächst die weich bereiften Dynamics Honda von Matt Neal und Gordon Shedden, ihr Markenkollege Jeff Smith, dessen Namensvetter Árón Smith, Hunter Abbot, Adam Morgan und Colin Turkington im besten Subaru.
In Runde 11 konnte Tom Ingram dann Ashley Sutton in Redgate für P3 überholen. Im weiteren Rundenverlauf gingen auch die BMW von Collard und Goff am MG vorbei. Spätestens jetzt setze jedoch der Reifen-Drop-off bei den weich bereiften Fahrzeugen ein. Eines der Opfer war Rob Collard, der im weiteren Rennverlauf relativ chancenlos war und sich in Runde 13 von seinem Teamkollegen Goff sowie von Suttons MG überholen lassen musste. Etwas weiter hinten fielen nun auch die beiden Dynamics Honda Position um Position zurück und mussten sich am Ende sogar Colin Turkingtons Subaru geschlagen geben. Auch der zunächst stark fahrende Hunter Abbott verlor wegen der weichen Reifen seine Position innerhalb der Top Ten und wurde am Ende nur 15.
In Runde 15 gerieten Matt Simpson und Dan Welch vor Coppice aneinander, was eine Safety Car-Phase zur Folge hatte. Ärgerlich war das Safety Car vor allem für Tom Ingram, der gerade dicht am zweitplatzierten Josh Cook dran war. Glücklich war es dagegen für Rob Collard und alle anderen weich bereiften Piloten, die ihre Positionen dadurch halten und die Reifen schonen konnten.
Während der Safety Car-Phase ging dann plötzlich der Subaru von James Cole lichterloh in Flammen auf. Glücklicherweise konnte Cole sich schnell aus dem Auto befreien und das Feuer war rasch gelöscht. Weil der Subaru aber im Boxengassenausgang stand und dichte Rauchschwaden nach dem Löschvorgang über die Start Ziel-Gerade wehten, entschied sich die Rennleitung, das Rennen mit der roten Flagge zu beenden. Mat Jackson holte damit den ersten Ford-Sieg in diesem Jahr. Josh Cook und Tom Ingram komplettierten dieses wieder einmal durchaus überraschende Podium. Es folgten Jack Goff, Ash Sutton, Rob Collard, Jeff Smith, Árón Smith, Sam Tordoff, der das halbe Feld überholt hatte, sowie Colin Turkington. Erst dahinter kamen die Hondas von Shedden und Neal ins Ziel.
Beim Start zum zweiten Lauf war es zunächst Jack Goff, der wie an einer Schnur gezogen wegkam, dann aber keinen Platz fand, um Ingram und Cook zu überholen. Besser machte es da sein Teamkollege Rob Collard, der außen mehrere Positionen gutmachen konnte und ausgangs Redgate Dritter hinter Jackson und Ingram war. Nach einer kurzen Safety Car-Phase, um die beim Start im Kies gestrandeten Autos von Ollie Jackson und Kelvin Fletcher zu bergen, ging Goff an Cook für P4 vorbei. Die Reihenfolge lautete Jackson, Ingram, Collard, Goff, Cook und Sutton, während in einem gewohnt turbulenten BTCC-Lauf dahinter alle anderen gleichzeitig die Ziellinie zu überqueren schienen.
Als es gerade zu einem schönen Dreikampf um die Spitze kam, strandete Colin Turkingtons Subaru im Kiesbett der Schikane, was eine weitere Safety Car-Phase erforderlich machte. Nach dem Restart setzte sich vor allem Árón Smith im VW CC in Szene, als er zunächst die beiden MG von Sutton und Cook überholen konnte und dann schnell Anschluss an die Spitze fand. Dahinter arbeiteten sich auch die beiden nun Medium-bereiften und zudem komplett vom Zusatzgewicht befreiten Dynamics Honda Position um Position nach vorne.
In Runde 12 ging Rob Collard dann vor der Schikane an Tom Ingram für P2 vorbei. Ingram wollte sich aber nicht geschlagen geben und versuchte auf Start-Ziel zu kontern, was wiederum auch Jack Goff erlaubte, sich neben den Toyota zu setzen. Seite an Seite legten beide eine halbe Runde zurück, bevor Goff in McLean‘s endlich vorbei war. Dadurch waren aber nun die nachfolgenden Kontrahenten, allen voran Árón Smith, an beiden dran. Zu dritt nebeneinander fahrend schossen Goff, Ingram und Smith auf die Schikane vor Start-Ziel zu, mit dem besten Ende für Smith, der gleich beide überholen konnte, während Goff und Ingram sich gegenseitig anrempelten und mehrere Plätze verloren.
Während im Mittelfeld der in diesem Lauf weich bereifte Ash Sutton aus den Top Ten fiel, entbrannte an der Spitze ein Kampf um den Sieg zwischen Mat Jackson und Rob Collard. Dahinter folgten nun Áron Smith, Gordon Shedden, Jack Goff und Matt Neal. In Runde 15 konnte Collard dann vor der Schikane die Führung erobern und diese in den ersten BMW-Sieg 2016 verwandeln. Dahinter querte Mat Jackson die Ziellinie, gefolgt von Árón Smith, der in den letzten Runden noch dem Druck von Gordon Shedden standhalten musste. Hinter Shedden auf P4 komplettierten Jack Goff, Matt Neal, Josh Cook, Sam Tordoff, Aiden Moffat und Rob Austin die Top 10.
Der Draw für die Startaufstellung des dritten Laufs beförderte dann zum zweiten Mal nach Brands Hatch Sam Tordoff auf die Pole Position. An sich wäre das eine ideale Ausgangsposition gewesen, um den zweiten BMW-Sieg an diesem Wochenende klarzumachen, wäre da nicht auch das Damoklesschwert in Reifenform über Donington Park geschwebt. Denn sowohl Tordoff als auch die hinter ihm platzierten Josh Cook und Jack Goff mussten im dritten Lauf die weichen Reifen aufziehen, die sie bisher nicht verwendet hatten. Das rückte direkt die beiden Honda von Neal und Shedden ins Rampenlicht, die die weichen Dunlops ja bereits im ersten Lauf gefahren hatten und nun als bestplatzierte Autos auf Mediumreifen in der Startaufstellung standen. Außer den beiden Dynmaics Honda hatten von den vorne Platzierten auch Rob Collard, Aiden Moffat und Rob Austin ihre Pflicht bereits getan und konnten ebenfalls auf den Medium starten.
Beim Start machte Sam Tordoff das einzig Richtige und setzte seine Pole in eine saubere Führung um, um anschließend möglichst pflegeleicht mit seinen Reifen haushalten zu können. Dahinter gingen Matt Neal und Jack Goff an Josh Cook vorbei, der sich wenig später auch Gordon Shedden geschlagen geben musste. In der zweiten Runde konnte Jack Goff dann Neal für P2 überholen und vorerst eine BMW-Doppelführung vor den beiden Dynamics Honda herstellen.
Hinter dem Spitzenquartett folgten zunächst Josh Cook, Mat Jackson, Rob Collard, Áron Smith, Aiden Moffat, Ash Sutton und Jeff Smith. Wie zu erwarten war, begann dann etwa zur Rennhalbzeit der Einbruch der Soft-Reifen. Ein erstes Opfer war Árón Smith, dessen VW schon in Brands Hatch mit der Mischung aus weichen Reifen und hohem Zusatzgewicht überhaupt nicht klargekommen war. Auch Mat Jackson war nun chancenlos und musste sich durchreichen lassen. Von hinten kommend machten dagegen die Medium-bereiften Aiden Moffat und Rob Austin sowie insbesondere Ash Sutton mehrere Positionen gut.
In Runde 10 konnte Matt Neal P2 vom weich bereiften Jack Goff erobern und auch Shedden ging schnell am BMW vorbei. Sam Tordoff hielt sich zunächst wacker an der Spitze, hatte dann aber in Runde 14 ebenfalls keine Chance mehr, als Matt Neal ihn in einem typischen Matt-Neal-Manöver in McLean‘s überholte und die Führung übernahm. Eine halbe Runde später war auch Shedden am BMW vorbei und machte den Honda-Doppelsieg perfekt. Hinter Rob Collard auf P3 schaffte Ash Sutton einen schönen vierten Platz, nachdem er kurz vor Schluss noch Jack Goff überholen konnte. Es folgten Moffat und Austin auf den Mediumreifen sowie Cook und Andrew Jordan, der mit P10 sein bestes Resultat an diesem Wochenende erzielte. Wie dramatisch der Drop-off der weichen Reifen war, zeigte sich an Mat Jackson und Árón Smith, die nur auf P14 und 15 die Zielflagge sahen und sich in den letzten Runden den allesamt Medium-bereiften Fahrzeugen von Hunter Abbott, Martin Depper und Michael Epps (bitte wer?!) geschlagen geben mussten.
Die Resultate der drei Läufe aus Donington können hier abgerufen werden. Und auf der Website von ITV könnt ihr euch alle drei Rennen noch mal re-live ansehen und überprüfen, ob ich keinen Unsinn geschrieben hab.
In der Meisterschaft führt weiterhin Matt Neal mit 78 Punkten vor Teamkollege Gordon Shedden (73) und den BMW-Piloten Jack Goff (66) und Rob Collard (64). Alle Meisterschaftstände gibt es hier als PDF.
Was war sonst noch?
Subaru. Bislang ist wenig bis keine Steigerung zu vermelden. Vielmehr wurde der Top Speed-Mangel in Donington besonders deutlich. Ich sag da schon mal: Viel Spaß in Thruxton ;-P Colin Turkington war mit Startplatz 10 und P10 im ersten Lauf erneut bester Levorg-Pilot. Teamkollege Jason Plato verkündete derweil, dass er sich zur Zeit ohnehin eher als Entwicklungsfahrer und nicht als Rennfahrer sehe und James Cole muss darum bangen, dass sein abgefackelter Subaru angesichts der ganzen Hausaufgaben, die das Team noch bei der Fahrzeugentwicklung zu tun hat, rechtzeitig vor Thruxton wieder aufgebaut werden kann. Witzige Notiz am Rande: Wegen des verregneten Qualifyings konnte sich Team-Patron Warren Scott in der Startaufstellung vor Jason Plato platzieren. Das würde ich mir ja einrahmen.
Ziemlich unter dem Radar war das gesamte Wochenende Adam Morgan unterwegs, dessen beste Platzierung P11 im zweiten Lauf war. Im dritten Lauf hätte er theoretisch auch von den Medium-Reifen profitieren können, landetet aber nach einem Zweikampf im Kiesbett. Ähnlich mies lief es für Andrew Jordan, der bereits in der Quali verwachste, als er sein Auto im Kiesbett vergrub.
Überraschend gut waren dagegen Jeff Smith, Hunter Abbott und Jake Hill unterwegs. Smith und Abbott kämpften in allen Läufen beständig im Mittelfeld rund um P10, während Hill in der Quali sehr stark war, dann aber leider im ersten Lauf schon früh ausfiel.
Die Pastor Maldonado-Gedächtnismedaille geht an diesem Wochenende an Matt Simpson, der es schaffte, in zwei Rennen gleich drei Mal von der Rennleitung mit Strafpunkten belegt zu werden. Im ersten Lauf drängelte er zunächst Rob Austin aus dem Weg, bevor er dann Dan Welch bei der Anfahrt zu Coppice abräumte und es dabei schaffte, den quer über die Fahrbahn kreiselenden Proton am Kurvenscheitelpunkt ein weiteres Mal zu erwischen und final abzuräumen. Für beide Vorfälle gab es je zwei Strafpunkte – und eine fette Strafpredigt von Dan Welch, der verlauten ließ, dass er nicht beabsichtige, mit Simpson befreundet zu sein. Im zweiten Lauf räumte Simpson dann Kelvin Fletcher bereits beim Start ab und bekam weitere zwei Strafpunkte. Weil das nun schon der dritte Vorfall war, musste er Lauf 3 von ganz hinten in Angriff nehmen und blieb dieses Mal brav.
Bild und Tweet des Wochenendes stammen von Kelvin Fletcher aus dem freien Training. Deswegen konnte der rennfahrende Schauspieler dann auch nicht an der Quali teilnehmen.
Mistook my #BTCC Chevrolet for my #JohnDeere today. Won't be doing that again! 😁 @UKPMR #GrassCutter pic.twitter.com/52N6RD9wGC
— Kelvin Fletcher (@kelvin_fletcher) April 16, 2016
„Da waren es nur noch zwei“ war im Laufe der vergangen Woche aus dem Dynamics-Lager zu hören. Recht überraschend trennte man sich beim Hondas-Werksteam von Andy Neate, der in dieser Saison eigentlich den dritten an den Start gebrachten Civic pilotieren sollte. Anscheinend waren die Teamverantwortlichen mit seiner schwachen Leistung in Brands Hatch überhaupt nicht zufrieden und setzten Neate kurz vor Donington vor die Tür. Und mehr noch: Statt sich nach einem neuen Fahrer umzusehen, gab man die dritte TDL an die TOCA zurück und setzt die Saison fortan mit zwei statt drei Fahrzeugen fort. Ist schon ein wenig merkwürdig das Ganze und ob allein Neates schlechte Leistung beim Saisonauftakt dabei eine Rolle gespielt haben, lass ich mal dahin gestellt.
„Da sind es plötzlich drei“ heißt es dagegen beim Eurotech-Team. Am Samstag Vormittag wurde verkündet, dass man sich die nun freie TDL gesichert hat und ab Thruxton ein drittes Auto für Alex Lloyd einsetzen wird. Die Erweiterung auf drei Fahrzeuge hatte Eurotech sich bereits vor der Saison vorgenommen, das hatte dann aber mangels Finanzierung nicht geklappt. Nun hat Alex Lloyd offenbar das nötige Kleingeld zusammengekratzt und wird der neue Teamkollege von Jeff Smith und Martin Depper. Lloyd ist natürlich kein Unbekannter. Einige dürften ihn noch von seinen diversen Einsätzen in der IndyCar kennen. Zuletzt war er in GTs, unter anderem in der Pirelli World Challenge, unterwegs.
Die nächsten BTCC-Läufe finden am 8. Mai auf dem Acker auf der Rennstrecke von Thruxton statt. Der schnellste Kurs im BTCC-Kalender bietet üblicherweise allerbeste Unterhaltung. Und das Reifenthema können wir dann auch erstmal vernachlässigen, denn wegen der hohen Tempi werden in Thruxton ausschließlich die Medium-Reifen eingesetzt.