Eine schlaflose Zeit droht am Wochenende, denn neben den 24h am Ring, dem F1-GP in Monaco und dem Indy 500 steht auch das Coca-Cola 600 auf dem Motorsport-Pflichtplan – viel Zeit für Nickerchen bleibt da nicht. Wir blicken außerdem auch kurz zurück auf das All-Star-Rennen und die etwas konfuse Regelauslegung der NASCAR.
Bevor wir einen Blick auf das längste NASCAR-Rennen des Jahres werfen, müssen wir doch noch kurz über das All-Star-Rennen am vergangenen Wochenende reden. Der angepasste Modus, der übrigens von Brad Keselowski eingebracht wurde, klang vielversprechend und konnte auch zu großen Teilen überzeugen. Der Showdown mit seinen drei Segmenten und Teilsiegern, die anschließend ins Hauptrennen aufrücken sollten, wurde in einer Intensität geführt, wie man sie selten erleben konnte. Mit Chase Elliott, Trevor Bayne, Ryan Blaney und nicht zuletzt Kyle Larson lieferte die Rookie-Klasse eine Vorstellung ab, die den Stars später in der Nacht absolut die Schau gestohlen hat. Im All-Star Rennen selbst führten die etwas komplizierten Boxenstoppregeln dann zudem zu großer Verwirrung.
NASCAR legte sogar Pflichtboxenstopps unter grüner Flagge fest, um aus den unterschiedlichen Grip-Niveaus deutlich mehr Überholmanöver auf der Strecke generieren zu können als gewohnt. Das klappte auch ganz gut, jedoch mit dem Nebeneffekt, dass Matt Kenseth eine Lücke im Reglement fand, die anscheinend kein Offizieller auf dem Schirm hatte. Da er seinen Pitstop unter Rennbedingungen durch eine späte Caution im ersten Segment nicht mehr absolvieren konnte, wurde er zur Bestrafung eine Runde an der Boxengasse festgehalten. Da sich die Rennleitung dazu entschloss, den Pflichtstopp unter Gelb für alle Fahrzeuge vor der Strafe von Kenseth abzuhalten, konnte niemand einen Wavearound nutzen, um seinen Rundenrückstand aufzulösen.
Die #20 hatte ohne Green-Flag-Stopp einen entsprechend großen Vorsprung angesammelt und so war plötzlich das halbe Feld eine Runde zurück, was unter anderem Tony Stewart wieder einmal gefährlich nahe an eine Geldstrafe der NASCAR heranführte. Nach seinem späteren Ausfall durch einen von Chase Elliott ausgelösten Crash fand Smoke deutliche Worte gegen die Rennleitung und ihre Entscheidungen und berichtete vom „dümmsten Ding“ und dem „vermasseltesten All-Star Rennen“, an dem er je teilgenommen hätte. Grundsätzlich konnte das neue Format bieten, was man sich im Vorfeld davon versprochen hatte, nämlich Action auf der Strecke und viele Überholmanöver. An der Umsetzung und den Regelauslegungen müssen die Offiziellen aber noch arbeiten. Es war teilweise so undurchsichtig, dass sogar die Kommentatoren von FOX keine Antworten hatten.
Ergebnisse Showdown
Ergebnisse All-Star Rennen
Doch genug vom All-Star-Rennen, denn an diesem Wochenende steht das längste NASCAR-Rennen der Saison auf dem Plan. Dazu bleiben die Teams in der Heimat der Serie und werden 400 Runden in der Nacht von Sonntag auf Montag auf dem Charlotte Motor Speedway absolvieren, die Urlaubsanträge sollten also langsam eingereicht werden. Die Strecke ist der klassische Cookie-Cutter mit 1,5 Meilen Streckenlänge und 24 Grad Banking. Spätestens seit dem All-Star-Rennen wissen wir, dass spannende Rennaction möglich ist, doch spielt dabei immer das spezielle Format eine Rolle. Der Beweis, dass das Low-Downforce-Paket auch über 600 Meilen enges Racing liefern kann, steht daher noch aus. Die Zwillinge in Atlanta und Texas lassen aber durchaus das Beste hoffen.
Am vergangenen Wochenende spielte zudem das Wetter eine Rolle, sodass leider ein Großteil der Fahraktivitäten ausfallen musste und die Streckensicherung schwer mit durchbrechendem Wasser aus den Asphaltnähten und den SAFER-Barriers zu kämpfen hatte. Für das Coca-Cola 600 sieht die Vorhersage ein wenig besser aus, die Regenwahrscheinlichkeit liegt aktuell bei maximal 30 Prozent. Auf der Entry-List gibt es unterdessen keinerlei Überraschungen und alle 40 gemeldeten Fahrzeuge werden unabhängig vom Ausgang der Qualifikation auch am Rennen teilnehmen dürfen. Einstellen und gewöhnen muss man sich aber auf bzw. an die vielen speziellen Lackierungen und die umfangreichen Beistandsbekundungen an das US-Militär im Rahmen des „Memorial Day“ am Montag.
Entry-List
Driver-Standings
Owner-Standings
Zeitplan für das TV-Programm am Wochenende:
Donnerstag, 26.05.
20:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, FS1
21:30 Uhr, XFINITY Series Practice, FS1
23:30 Uhr, XFINITY Series Final Practice, FS1
01:00 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, FS1
Samstag, 28.05.
16:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, FS1
17:00 Uhr, XFINITY Series Qualifying, FS1
19:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, FS1
20:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (Hisense 4K TV 300), FS1 ab 20 Uhr
Sonntag, 29.05.
00:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Coca-Cola 600), FOX & Motorvision TV ab 23:30 Uhr