Home IRLIndyCar IndyCar: Vorschau Chevrolet Dual in Detroit

IndyCar: Vorschau Chevrolet Dual in Detroit

von Rainer
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Ohne Pause nutzt die IndyCar Series den Schwung aus dem Indy 500 und trägt einen Double-Header in Detroit aus. Zum Glück ist es die einzige Veranstaltung mit zwei Rennen in dieser Saison.

16C_1495-1Am Montag wurde noch groß in Indianapolis gefeiert. Neben einem Schluck Milch, einem Platz in den Geschichtsbüchern und einer Menge an Meisterschaftspunkten konnte sich Alexander Rossi auch über ein Preisgeld von 2,5 Millionen Dollar freuen. Carlos Munoz hingegen versteht bis heute nicht, wie er das Rennen nicht gewinnen konnte. Die knapp 800.000 Dollar für Platz 2 werden ihn kaum trösten. Die Fahrer und Teams können sich aber nicht lange mit dem Indy 500 beschäftigen, da in Detroit schon die nächsten Rennen auf dem Plan der IndyCar Series stehen und am Sonntagabend ist auch die Hälfte der Saison schon wieder vorbei.

Strecke

DetroitBelleIsle_TrackMapDie IndyCar Series nutzt seit einigen Jahren wieder die alte Variante des Raceway at Belle Isle. Die kurze Start- und Zielgerade mündet in eine schnelle Rechts-Links-Passage. Die längste Gerade der Strecke endet in einer 90 Grad Rechtskurve. An dieser Stelle sind Überholmanöver möglich. Durch den Belagwechsel von Asphalt zu Beton ist die Kurve aber nicht einfach zu fahren. Insgesamt ist das der technisch anspruchsvollste Teil der Strecke. Eine schnelle Rechts- und etwas engere Linkskurve führen wieder auf die zwischenzeitlich genutzte Strecke. Eine weitere 90 Grad Rechtskurve mit ziemlich rutschigem Belag bringt die Fahrer auf die geschwungene Gegengerade direkt am Detroit River entlang. Die Gerade wird durch einen Bogen ins Inselinnere unterbrochen. Beim Anbremsen der Rechtskurve ergibt sich eine zweite Überholmöglichkeit. Es folgen drei Linkskurven, die immer weiter werden. Eine langsame Rechtskurve bringt die Fahrer wieder auf die Gerade. An der Spitze der Insel beschreibt der Casino Way zwei mittelschnelle Rechtskurven, bevor eine längere Gerade mit einem schnellen Rechtsknick am Ende wieder auf die Start- und Ziel-Gerade mündet.

Favoriten

04CJ4132Im Gegensatz zur Vorwoche sollten die Fahrer von Andretti Autosport nicht weit vorne zu finden sein. Zu schwach waren ihre Leistungen mit den Honda Aero-Kits für Stadt- und Straßenkurse in den letzten 15 Monaten. Die einzige Ausnahme war aber gerade das erste Rennen in Detroit im Vorjahr, das mit einem Doppelsieg für Carlos Munoz und Marco Andretti endete. Begünstigt wurde der Doppelsieg aber durch leicht chaotische Zustände bei nasser Strecke und sehr sehr fragwürdige Entscheidungen der Konkurrenz. So ließen Chip Ganassi Racing und Team Penske bei absolut trockener Strecke Regenreifen aufziehen. Nur wenn das Wetter und die Konkurrenz mitspielen, haben Alexander Rossi und Co. eine Chance auf eine Topplatzierung.

Gemäß den Erfahrungen aus den ersten Stadt- und Straßenrennen sind die Topfavoriten im Chevrolet-Lager und besonders bei Team Penske zu suchen. Von den zwölf Podiumsplätzen in St. Petersburg, Long Beach, Birmingham und Indianapolis gingen sieben an Team Penske – allein drei Siege gelangen dabei Simon Pagenaud. Das vierte Rennen gewann im übrigen Juan Pablo Montoya. Helio Castroneves und Juan Pablo Montoya sind auch mit Abstand die beiden Fahrer, die die meisten Führungsrunden in Detroit (Castroneves 247, Montoya 152) bisher absolviert haben. Scott Dixon auf Platz 3 dieser Statistik hat 80 Führungsrunden zu Buch stehen. Besondere Motivation erhält das Team durch Roger Penske, für den die Dual in Detroit seine Heimrennen darstellen. Auch wenn das Indy 500 sehr unglücklich verlief, sollte man nicht gegen Team Penske wetten.

Wie jedes Rennwochenende muss man auch Chip Ganassi Racing zu den Favoriten zählen, auch wenn die Strecke auf der Belle Isle nicht zu den besten für das Team gehört. Der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2012 durch Scott Dixon, damals aber noch mit einer etwas anderen Streckenführung. Zwei dritte Plätze fuhren noch Tony Kanaan und Charlie Kimball 2014 ein. Sonst steht nicht viel für Chip Ganassi Racing zu Buche. Trotzdem sollte man sie nie zu früh abschrieben.

Nach einem enttäuschenden Indy 500 wird Graham Rahal alles daran setzte, an die guten Rennen davor anzuknüpfen. Zu viel Motivation ist ihm aber mehr als einmal schon zum Verhängnis geworden. Vom reinen Speed her sollte er um das Podium mitkämpfen können. Die größte Konkurrenz aus dem Honda-Lager dürfte Schmidt Peterson Motorsports darstellen. Nach einem etwas schwächeren Saisonstart ist James Hinchcliffe seit Long Beach wieder im Spitzenfeld der IndyCar Series angekommen. Gerade in den Wochen im IMS hat er hervorragende Leistungen erbracht.

Im Vorjahr hat Sebastien Bourdais das zweite Rennen gewonnen. Man sollte also auch ein Auge auf den schnellen Franzosen haben. Josef Newgarden hingegen konnte selten in Detroit überzeugen. Eher Außenseiter sind auch die Fahrer von Dale Coyne Racing und AJ Foyt Enterprises, auch wenn Takuma Sato durchaus für positive Überraschungen sorgen kann. So eine gelang ihm vor einem Jahr mit Platz 2 im zweiten Rennen in Detroit.

Außerhalb von Indianapolis ist das Startfeld (PDF) wieder auf die 21 Stammfahrer geschrumpft.

Zeitplan (local time, MEZ)

Freitag, 3. Juni

10:45 a.m. – 12:00 p.m. (16:45 – 18:00) – Verizon IndyCar Series practice #1
3:30 – 4:45 p.m. (21:30 – 22:45) – Qualifying for the Verizon P1 Award Race #1 (three rounds of knockout qualifying)

Samstag, 4. Juni

10:05 – 10:35 a.m. (16:05 – 16:35) – Verizon IndyCar Series practice #2
3:30 p.m. (21:30) – Übertragungsbeginn ABC, Sport1 US
3:50 p.m. (21:50) – Chevrolet Dual in Detroit #1 (70 laps/164.5 miles)

Sonntag, 5. Juni

10:45 – 11:15 a.m. (16:45 – 17:15) – Qualifying for Verizon P1 Award Race #2 (Two groups/15 minutes each)
3:30 p.m. (21:30) – Übertragungsbeginn ABC, Sport1 US
3:50 p.m. (21:50) – Chevrolet Dual in Detroit #2 (70 laps/164.5 miles)

Im Gegensatz zu unserem Wetter soll es in Detroit am Wochenende weitesgehend trocken bleiben. Nur am Sonntagmorgen besteht ein etwas höheres Risiko für Gewitter.

(c) Photos: IndyCar Media; Chris Owens, Chris Jones

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