Home LMS24 H Le Mans 24h von Le Mans: Eine Zusammenfassung der ersten Stunden

24h von Le Mans: Eine Zusammenfassung der ersten Stunden

von Flo aus N
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Die 24 Stunden von Le Mans waren bislang alles andere als ereignisarm. Eine kurze Übersicht über die Geschehnisse und einige Dinge, die aufgefallen sind:

#6 TOYOTA GAZOO RACING (JPN) / MICHELIN / TOYOTA TS050 - HYBRID / Stéphane SARRAZIN (FRA) / Michael CONWAY (GBR) / Kamui KOBAYASHI (JPN)Le Mans 24 Hour - Circuit des 24H du Mans - Le Mans - FranceIn der LMP1 erlebte der Audi mit der #7 schon sehr früh einen herben Rückschlag: In den ersten Stunden musste der Turbolader getauscht werden, da dieser den Geist aufgab. Ein Defekt, der bislang so nur 2014 aufgetreten ist, dort aber zwei Mal. Bei Audi war man selbst total überrascht, denn damit hatte man eigentlich nicht gerechnet. Der 20-minütige Reparaturstopp dürfte der #7 unter normalen Umständen sämtliche Chancen auf den Sieg geraubt haben.

Die #8 hat mittlerweile einen Rückstand von 1,5 Runden auf die führenden Toyota. Der Grund ist auf den ersten Blick recht einfach, auf dem zweiten aber sehr schwierig. Man kommt nicht auf das Tempo vom Vortest. Im ersten Sektor bewegen sich die Zeiten um ~33 Sekunden, womit man im Schnitt eine halbe Sekunde auf die Konkurrenten verliert. Noch schlimmer ist es aber im zweiten Sektor. Dort verliert man im Vergleich zum Vortest im Schnitt 2,5 Sekunden und auf die Konkurrenten gut 1,5 Sekunden pro Runde, teilweise sogar mehr. Die Gründe dafür sind noch nicht ganz klar. Man hat bereits früh im Rennen über den Frontflügel die Aerobalance an der #7 verändert, was aber ohne Wirkung blieb. Später hat man an beiden Autos die Fahrwerkseinstellungen getauscht, was etwas gebracht hat, aber immer noch nicht den Zeitverlust gerade im zweiten Sektor erklärt. Auch liegt das Auto trotz der Fahrwerksveränderungen gerade in langsameren Kurven sehr unruhig. Teilweise haben die Autos Unter-, teils Übersteuern. Dies kann ein Indiz sein, dass man das komplexe Fahrwerkssystem nicht optimal abstimmen konnte. Komplett unklar ist momentan noch der Zeitverlust im zweiten Sektor, welcher eigentlich nur aus der langen Geraden und den beiden Schikanen besteht. Normalerweise ist das der Sektor mit der geringsten Varianz in Sachen Rundenzeiten. Da die #7 weiter zurück ist, nimmt man diesen Wagen nun teilweise als Testauto, um mögliche Veränderungen auszuprobieren, bevor man diese an der #8 durchführt wie zum Beispiel die Anpassung des Setups.

2016-WEC-6-Heures-de-Spa-Francorchamps-Adrenal-Media-GT7D6402_hdWas auffällig ist: Audi bleibt vor allem bei der #8 von den hohen Randsteinen, genannt Baguettes, fern, um das Differentialgetriebe des KERS zu schonen, denn dies gilt als eine der Achillesfersen des neuen R18. Dafür verliert man aber Schwung für die folgenden Geraden.

Bei Porsche liegt die #2 noch im Rennen um den Sieg, nachdem man ohne Probleme fahren konnte. Die #1 hatte ein Problem in einem der Kühlwasserkreisläufe. Dort musste eine Pumpe getauscht werden, was dem Auto sämtliche Chancen auf den Sieg raubte. Kurz nachdem man rausfuhr, hatte man wieder ein massives Problem, welches noch nicht geklärt ist.

Toyota liegt derweil sehr gut im Rennen und bekleidet die Positionen 1 und 3. Zum einen ist man in Sachen Speed in etwa auf der Höhe der Porsche, zum anderen kann man Stints von 14 Runden fahren. Dies wird Toyota im Vergleich zu Porsche und Audi zwei Stopps sparen, was in etwa 120 Sekunden übers gesamte Rennen bedeutet. Bislang musste man nur bei der #5 einmal extra die Reifen tauschen, da man einen schlechten Satz erwischte und Vibrationen hatte.

LMP2:
In der LMP2 geht das erwartete Ausscheidungsfahren weiter. Besonders auffällig sind hierbei die Oreca, welche circa 5 bis 10 kmh auf den Geraden schneller sind als die anderen Chassis. Der hoch eingeschätzte ESM-Ligier hatte einen Dreher sowie einen Unfall und hat sich daher aus dem Kampf um den Klassensieg verabschiedet. Ansonsten gab es bereits mehrere Zwischenfälle, die aber aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.

GTE-Pro:
#69 FORD CHIP GANASSI TEAM USA (USA) / MICHELIN / FORD GT / Ryan BRISCOE (AUS) / Richard WESTBROOK (GBR) / Scott DIXON (NZL)Le Mans 24 Hour - Circuit des 24H du Mans  - Le Mans - FranceIn der GTE-Pro geht der Zweikampf zwischen Ford und Ferrari in die nächste Runde. Diese beiden Fahrzeuge sind im Trockenen eine eigene Liga und zwei Sekunden schneller als die Konkurrenten. Gerade der Ford zeigt einen recht hohen Topspeed und hat die anderen GTE auf den Geraden damit teilweise einfach stehen gelassen. Es kämpfen momentan die #68 und die #69 mit dem Risi-Ferrari um die ersten drei Plätze. Was extrem auffällig ist: Die Fords können extrem über die Randsteine fahren und sind auf der Bremse sehr stark. Vorhin wollte ein LMP2 einen GT innen eingangs der Ford-Schikanen überholen – tja, der Ford hat sich außen wieder vorbeigebremst. So etwas habe ich auch noch kaum gesehen. Momentan führt der Risi-Ferrari knapp vor den beiden Ford GT mit der #69 und der #68.

Porsche hofft hierbei noch auf den Regen, welcher sich für Sonntag angekündigt hat, denn im Regen zu Beginn war man recht stark und konnte die Klasse anführen, jedoch hat man im Trockenen keine Chance. Ein Porsche ist mit einem Motorschaden schon raus. Die Corvette haben in diesem Jahr keine Chance, hier wirkt sich die BoP brutal aus.

Einzig der Aston Martin mit der #95 kann vielleicht noch ein Wort in diesem Zweikampf mitreden, falls die Ford und Ferrari noch Probleme bekommen, aber aus eigener Kraft hat man keine Chance. Was sich jetzt schon zeigt: Die Ferrari und Ford haben mit ihren Turbomotoren mehr Leistung als die Sauger von Porsche, Aston oder Corvette. Das wird auch in Zukunft noch einige Diskussionen geben.

Wetter: Seit dem ellenlangen SC-Start, welcher ruhig zwei oder drei Runden vorher hätte stattfinden können, bleibt es trocken an der Strecke und bis Sonntagvormittag soll es auch trocken bleiben. Ab diesem Zeitpunkt können wieder Niederschläge niedergehen.

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