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IndyCar: Vorschau Kohler Grand Prix at Road America

von Rainer
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Nach einer kurzen LeMans-Pause feiert die IndyCar Series die Rückkehr nach Road America. Das letzte IndyCar- beziehungsweise Champ Car-Rennen in der Nähe von Elkhart Lake gewann 2007 Sebastien Bourdais.

16C_5207-1Bevor ich zum Kohler Grand Prix komme, möchte ich noch kurz auf den ersten Teil des Firestone 600 eingehen. Das Chaos rund um die beiden Starttermine sowie die katastrophale Informationspolitik der IndyCar Series haben wohl die meisten mitbekommen. Glücklicherweise wurde mit dem 27. August ein neuer Termin für die noch ausstehenden 177 Runden gefunden. James Hinchcliffe führt so das längste Rennen der Geschichte weiterhin an. Die schwer verunfallten Conor Daly und Josef Newgarden dürfen, mit einem entsprechenden Rundenrückstand, am restlichen Rennen teilnehmen. Die Verletzungen von Newgarden sind zum Glück nicht so schlimm (gebrochenes Schlüsselbein, Fraktur an der Hand) wie die Bilder des Unfalls haben befürchten lassen, sodass er dieses Wochenende wieder antreten will.

Der diesjährige Kohler Grand Prix ist das 27. IndyCar-Rennen auf der Strecke bei Elkhart Lake. Die Premiere 1982 gewann Hector Rabaque für Forsythe Racing. In den folgenden Jahren findet man aber die ganzen großen Namen der IndyCar Series in der Siegerliste. Alleine sechs Siege gehen auf das Konto der Familie Andretti (jeweils drei für Mario und Michael). Emerson Fittipaldi konnte auch dreimal siegen, sein Neffe Christian 1999. In dem Jahr schieden Juan Pablo Montoya und Helio Castroneves mit Defekten frühzeitig aus. Das letzte Champ Car-Rennen gewann 2007 Sebastien Bourdais vor Will Power. Graham Rahal belegte Platz 4 und Simon Pagenaud kam auf Platz 12 ins Ziel. Neben den schon genannten Fahrern absolvierten auch Scott Dixon und Ryan Hunter Reay schon Rennen in Road America.

Strecke

RoadAmerica-TrackMapDie 4,048 Meilen (6,515 km) lange Strecke mit ihren 14 Kurven ist bei den Fahrern sehr beliebt. Es gibt sowohl technisch anspruchsvolle Kurven (Kurve 3, 5, 8) als auch sehr schnelle Passagen (von Kurve 9 bis 12, Kurve 13). Mit den Kurven 1, 5 und 12 gibt es auch drei ganz ordentliche Überholstellen. Kurve 3, ein 90 Grad-Rechtsknick, ist im Rennen besonders wichtig, da sie auf die zweitlängste Vollgaspassage der Strecke führt. An deren Ende befindet sich mit Kurve 5 eine enge Linkskurve, vor der Fahrer aus dem Windschatten überholen können. Kurve 6 muss man über eine kleine Kuppe blind anbremsen. In Kurve 7 kann man innen über den Abweiser abkürzen, muss aber am Ausgang genau die Linie treffen. Direkt neben dem Randstein verliert man im Dreck die Haftung. Kurve 8, eine langsame 90 Grad-Linkskurve, führt ins Karussell. Für eine gute Rundenzeit muss man möglichst viel Schwung durch die lange Doppelrechts mitnehmen. Im schnellen Rechtsknick (Kurve 11) hatte Katherine Legge 2006 einen schweren Unfall. Die folgende Vollgaspassage mündet in einer langsamen 90 Grad-Rechtskurve. Nach einer schnellen Linkskurve bringt Kurve 14 die Fahrer schon wieder auf die Start- und Zielgerade. Aufgrund der langen Geraden muss man die Kurve perfekt fahren, was aber durch Bodenwellen in der Anbremszone erschwert wird.

Favoriten

Ganz oben auf der Favoritenliste steht Simon Pagenaud. Der Franzose liefert eine absolut beeindruckende Saison bisher ab. Selbst nach einem schlechten Rennen in Detroit, hat er am Ende Punkte auf seine Kontrahenten, über das ganze Wochenende gerechnet, gutgemacht. Erste Verfolger sollten Scott Dixon und Will Power sein. Power konnte das letzte Renne in Detroit gewinnen. Dixon hatte ein tolles Wochenende in LeMans. Zusammen mit Ryan Briscoe und Richard Westbrook belegte er Rang 3 in der GTE Pro-Kategorie. Dixon absolvierte dabei in seinem Ganassi Ford GT auch die schnellste Runde aller GTE-Piloten. Nicht schlecht für einen „Rookie“ an der Sarthe.

Noch ein wenig besser verliefen die 24h von LeMans für Sebastien Bourdais. Mit Joey Hand und Dirk Müller hat er die GTE Pro-Wertung gewonnen, ebenfalls in einem Ganassi Ford GT. Dieser Erfolg sollte noch einen extra Schub Motivation und Selbstvertrauen bringen. Durch den Sieg im ersten Detroit-Rennen hatte er auch schon einen davon mit in seine Heimat genommen.

Der Favorit im Honda-Lager ist James Hinchcliffe. Seit Long Beach war der Kanadier richtig gut unterwegs. In Detroit hatte er aber zweimal Pech. Im ersten Rennen war es noch sein Fehler, aber dem Crash in Kurve 1 von Rennen 2 konnte er einfach nicht ausweichen. Auch die wenigen Runden in Texas liefen sehr gut für den Kanadier. Hinter Hinchcliffe gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Ryan Hunter-Reay und Graham Rahal. Beide hatten schon richtig gute Rennen in diesem Jahr. In anderen Rennen waren sie hingegen absolut chancenlos hinsichtlich Topplatzierungen. Zwischen Top 3 und außerhalb der Top 15 ist eigentlich alles möglich.

Normalerweise ist Josef Newgarden ein konstanter Kandidat für die Top 10. Die Verletzungen aus dem Firestone 600 machen aber ein größeres Fragezeichen hinter seine Form. Dann gibt es in der IndyCar Series auch noch die Kandidaten auf eine Topplatzierung, wenn sie einfach einen richtig guten Tag erwischen. Zu dieser Kategorie zählen zum Beispiel Takuma Sato, Charlie Kimball und seit Detroit auch Conor Daly.

Spencer Pigot übernimmt für die restlichen Stadt- und Straßenrennen die Nummer #20 von Ed Carpenter Racing. So umfasst die Entry-List (PDF) 22 Meldungen.

Zeitplan (local time, MEZ)

Freitag 24. Juni

11:00 a.m. – 12:15 p.m. (18:00 – 19:15) – Verizon IndyCar Series practice #1, NBCSN (Live)
3:00 – 4:15 p.m. (22:00 – 23:14) – Verizon IndyCar Series practice #2, RaceControl.IndyCar.com (Live)

Samstag, 25. Juni

11:00 – 11:45 a.m. (18:00 – 18:45) – Verizon IndyCar Series practice #3, RaceControl.IndyCar.com (Live)
3:00 p.m. (22:00) – Qualifying for the Verizon P1 Award (three rounds of knockout qualifying), NBCSN (5:30 p.m. ET, same-day delay)

Sonntag 26. Juni

8:00 – 8:30 a.m. (15:00 – 15:30) – Verizon IndyCar Series warmup, RaceControl.IndyCar.com (Live)
11:32 a.m. (18:32) – Driver Introductions
12:07 p.m. (19:07) – Command to Start Engines

12:15 p.m. (19:15) – Kohler Grand Prix (50 laps/202.4 miles), NBCSN; Sport1 US (Live)

Für das ganze Wochenende sind sonnige 27-28°C vorhergesagt. Chaos, zumindest aufgrund von Regen, ist also nicht zu befürchten.

(c) Photos: IndyCar Media; Chris Owens

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