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NASCAR: Analyse Sonoma / Vorschau Daytona Juli 2016

von KristianStooss
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Das Rennen plätscherte nicht zuletzt wegen der nur vier Cautions eher vor sich hin, doch dann lieferten Tony Stewart und Denny Hamlin einen sehenswerten Schlussspurt ab. Smoke gewann und holte damit den so wichtigen Saisonsieg zur möglichen Chase-Qualifikation. Jetzt muss er noch neun Punkte für den Einzug in die Top-30 aufbringen.

Analyse Sonoma 2016

SR_NSCS_Decal_062616Tony Stewart sicherte sich in Sonoma nach einer sieglosen Serie von über 80 Rennen den ersten Erfolg nach dem Frühjahrsrennen in Dover 2013 und besitzt damit nun recht gute Chancen auf eine Teilnahme am Chase. Die NASCAR rief für Smoke eine Sondergenehmigung aus, nachdem er die ersten acht Saisonrennen wegen einer Rückenverletzung pausieren musste. Für ihn kommt es jetzt in den nächsten zehn Meisterschaftsläufen bis zum Beginn der Playoffs nur noch darauf an, die Top-30 in der Fahrerwertung zu knacken. Dazu fehlen ihm aktuell winzige neun Zähler, was bei konstanter Fahrt in die Top-20 eine überschaubare Hürde darstellt. Dass Stewart überhaupt in die Victory-Lane fahren konnte, verdankt er einer günstig gefallenen Gelbphase und ein bisschen wohl auch Denny Hamlin.

Crew-Chief Mike Bugarewicz entschied sich dazu, seinen Fahrer bereits früh zum Ende des Benzinfensters für den letzten geplanten Stopp an die Box zu holen. Da zuvor lediglich zwei Cautions – wegen eines Elektronikschadens bei Clint Bowyer sowie Debris – ausgerufen werden mussten, blieb die Strategie der meisten Teams konservativ. In Runde 88 entdeckte NASCAR dann ein zweites Mal Trümmer auf der Strecke und rief eine Gelbphase aus, bevor auch der Rest des Feldes und darunter die Führenden den Tankstellenbesuch absolvieren konnten. Tony Stewart spülte dies anschließend nach ganz vorne, wo er bis zum Ende des Rennens verbleiben sollte. Auch beim Restart nach einer vierten und letzten Caution, die Michael McDowell mit einem Schaden an der Hinterachse auslöste, konnte Smoke sich gegen die Verfolger mit Namen Martin Truex Jr. und Denny Hamlin durchsetzen.

Im letzten Shortrun über gute 15 Runden wurde es dann zum ersten Mal richtig spannend, da Denny Hamlin Druck auf Martin Truex Jr. ausübte und diesen schließlich auch überholen konnte. Sofort nahm die #11 den Leader ins Visier und kam durch zwei Fehler von Tony Stewart in den letzten beiden Umläufen jeweils in Turn 7 beziehungsweise 7a der #14 immer näher. Smoke hatte mit dem klassischen Wheelhop zu kämpfen und musste Hamlin in der finalen Runde dann auch ziehen lassen, doch Stewart wäre nicht Stewart, hätte er an dieser Stelle aufgegeben. In der letzten Kurve, dem Haarnadel-Turn 11, geriet vermutlich auch Hamlin in Probleme, bremste zu spät an und kam auf die Außenbahn. Stewart zog innen durch, schickte Hamlin kurzerhand in die Mauer und beschleunigte umgehend in Richtung Zielflagge.

Es gab anschließend einige Stimmen, die dem Daytona-500-Sieger Denny Hamlin vorwarfen, er habe seinen ehemaligen Teamkollegen Tony Stewart absichtlich ziehen lassen. Immerhin benötigte Hamlin im Gegensatz zu Stewart nicht unbedingt einen weiteren Saisonerfolg. Der Unterlegene nahm anschließend jedoch zu den Ereignissen in der letzten Kurve Stellung und räumte seinen Bremsfehler ein. Hamlin war sich zudem im Klaren darüber, dass Stewart ihn vermutlich abgeschossen hätte, wäre er die Kurve zu eng und innen angefahren, von daher habe er laut eigener Aussage ohnehin keine Wahl gehabt. Ich persönlich glaube auch nicht, dass Hamlin einen Sieg einfach so verschenkt, auch nicht in dieser besonderen Situation. Immerhin ist er Rennfahrer und dieses spezielle Völkchen kennt im Normalfall keinen anderen Platz als den ersten.

Den letzten Platz auf dem umkämpften Podium hinter Tony Stewart und Denny Hamlin sicherte sich schließlich Joey Logano, noch vor Carl Edwards und Martin Truex Jr. Die Top-10 komplettierten Kevin Harvick, Kyle Busch, Ryan Newman, Kasey Kahne und Kurt Busch. Edwards startete zwar von der Pole und konnte in der ersten Rennhälfte immerhin 24 Führungsrunden einfahren, musste sich aber später AJ Allmendinger und Hamlin geschlagen geben. Allmendinger präsentierte sich über eine lange Zeit als Favorit und häufte 20 Lead-Laps an, wurde aber von der dritten Caution kalt erwischt und anschließend nach einem in der Boxengasse davongerollten Rad von der NASCAR ans Ende des Feldes beordert. Eine gute Aufholjagd wurde am Ende immerhin mit Rang 14 „belohnt“.

Kasey Kahne als bester Hendrick-Pilot auf Rang neun überraschte mich etwas, doch bei seinen Teamkollegen lief einfach überhaupt nichts zusammen. Dale Earnhardt Jr. wurde in mindestens ein Scharmützel auf der Strecke verwickelt und kam schließlich auf Platz elf ins Ziel. Bei Jimmie Johnson schwenkte man extrem früh auf eine alternative Strategie um, die jedoch überhaupt nicht zündete – Rang 13 lautete sein Ergebnis. Chase Elliott (21.) und auch die weiteren Rookies Ryan Blaney (23.) sowie Brian Scott (33.) blieben komplett farblos, ebenso wie Road-Racer Patrick Carpentier (37.), der allerdings in der #32 bei GO FAS Racing auch nicht gerade über Top-Material unter dem Hintern verfügte.

Race-Results
Driver-Standings
Owner-Standings

Vorschau Daytona Juli 2016

319322In der NASCAR steht jetzt ein Wendepunkt an, denn ein Rennen vor Halbzeit verabschiedet sich FOX bereits in die Winterpause, in der man aus meiner Sicht schnellstens Darrell Waltrip ersetzen sollte. Der Kontrast zu einem überragenden Jeff Gordon wurde in der ersten Saisonhälfte mehr als deutlich, das konnte man letztes Jahr im Vergleich mit Larry McReynolds noch nicht so stark sehen. Hier sollte FOX dringend auf die Suche nach einem halbwegs aktuellen und erfolgreichen Crew-Chief für 2017 gehen. Ab sofort übernimmt NBC unter anderem mit Steve Letarte und Jeff Burton, die bereits im letzten Jahr überzeugen konnten, und läutet damit den „Race to the Chase“ ein, die letzten zehn Rennen vor den Playoffs.

Dazu findet am Wochenende auf dem Daytona International Speedway auch der erste zweite Besuch einer Rennstrecke in diesem Jahr statt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag steht Restrictor-Plate-Racing auf dem 31-Grad-Banking des 2,5-Meilen-Ovals auf dem Programm. Gefahren wird im Gegensatz zum Daytona 500 jedoch traditionell nur über 400 Meilen beziehungsweise 160 Runden, was der Action jedoch im Normalfall eher gut tut, da die zähe Mittelphase etwas verkürzt wird. Einen Gewinner darf wie immer jeder für sich selbst prognostizieren, ich werde das hier nicht versuchen, weil die Superspeedways natürlich eher eine Lotterie darstellen. Da fährt sich halt auch schon mal ein Aric Almirola in den Chase.

Auf der Entry-List stehen erneut 41 Fahrzeuge, da Front Row Motorsports mit David Gilliland in der #35 ein drittes Fahrzeug in die Qualifikation schickt. Die einzige weitere Abweichung von den letzten Rennen stellt Bobby Labonte in der #32 von GO FAS Racing dar, ansonsten sitzt auch wieder Reed Sorenson in der #55 von Premium Motorsports. Ein letzte kleine Anmerkung noch zum Racing: Die NASCAR kündigte nach den Überschlägen von Talladega an, das Setup der Autos überdenken zu wollen. Passiert ist allerdings genau gar nichts und ich hoffe, dass die Schwierigkeiten durch abhebende Autos sich dieses Mal trotzdem in Grenzen halten. Sollte es wieder zu Problemen kommen, können sich die Offiziellen da nur schwer herausreden.

Entry-List

Zeitplan für das TV-Programm am Wochenende:

Donnerstag, 30.06.
20:00 Uhr, XFINITY Series Practice, NBCSN
21:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, NBCSN
22:00 Uhr, XFINITY Series Final Practice, NBCSN
23:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, NBCSN

Freitag, 01.07.
20:00 Uhr, XFINITY Series Qualifying, NBCSN
22:00 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, NBCSN
01:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (Subway Firecracker 250), NBCSN ab 1 Uhr

Samstag, 02.07.
01:45 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Coke Zero 400), NBC & Motorvision TV ab 1 Uhr

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