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Formel Eins: Vorschau GP von Österreich 2016

von DonDahlmann
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GP von Österreich 2015

Nach dem eher mauen Rennen in Baku verspricht das Rennen in Spielberg am Red Bull Ring etwas mehr Action. Die Strecke sollte den Mercedes sehr gut liegen, aber kann Rosberg erneut Hamilton distanzieren?

GP von Österreich 2015Seitdem die Formel Eins wieder in Spielberg unterwegs ist, gab es nur einen Sieger: Nico Rosberg. Dem WM-Führenden scheint die kurze Strecke mit den langen Geraden gut zu liegen, auch wenn er im letzten Jahr in der Quali Hamilton den Vortritt lassen musste. Den Briten kassierte er aber direkt in der ersten Kurve. Es spricht also, mal abgesehen von technischen Problemen, wieder viel für den Deutschen in Österreich. Und angesichts der Dominanz von Mercedes auf besonders schnellen Strecken, sollte ein Mercedes-Sieg auch wieder halbwegs sicher sein. Aber ein paar Dinge sind anders als in Baku oder Kanada.

Während die Konkurrenz in Baku meilenweit entfernt war, lag man in Kanada mit den Mercedes durchaus auf Augenhöhe. Ein kleiner Unterschied in der Strategie sicherte Mercedes den Sieg in Montreal, Ferrari war zudem in einer etwas schwächeren Position und konnte die Strategie nicht bestimmen.

Doch es gibt einen gravierenden Unterschied bei diesem Rennen: Der Kurs in Spielberg ist mit 4,3 Kilometer extrem kurz. Rundenzeiten von 66 Sekunden (!) in der Quali und Rennzeiten von ungefähr 70 bis 72 Sekunden sollten die Regel sein. Das bedeutet auch, dass die Abstände zwischen den Teams geringer sein werden als auf der dem 6-Kilometer langen Strecke von Baku. Die Frage ist allerdings, welches Team den Mercedes auf die Pelle rücken wird.

Ferrari hat gute Karten, wie man in Kanada gesehen hat, als Vettel bis auf 0,178 Sekunden an beide Mercedes ran kam. Die Rundenzeiten sind in Montreal wegen der langsamen Haarnadeln bei gleicher Streckenlänge etwa vier Sekunden länger, was einen Ausblick auf die Quali in Österreich gibt. Abhängig von den technischen Updates, wird der Abstand zwischen Mercedes, Ferrari und Red Bull also eng sein. Und das gilt dann auch für das Rennen.

Ferrari hat bekanntermaßen seit dem GP von Kanada neue Turbolader am Motor, die sichtlich etwas gebracht haben. Rein von der Motorleistung her sollten die Italiener an den Deutschen dran sein und auch Renault ist nicht sehr weit weg. Haben sie also Chancen die Mercedes zu schlagen?

GP von Österreich 2015Leicht wird es nicht, denn Rosberg und Hamilton sind einem engen Zweikampf verzahnt. Der Sieg in Baku muss für Rosberg eine Erleichterung gewesen sein, nach all den unerfreulichen Rennen im Mai. Und auch, dass sein Gegner in der Quali einen schweren Fehler machte, dürfte dem Deutschen gefallen haben. Der sonst so fehlerlose Hamilton, der immer so tut, als sei das alles kein Thema für ihn, spürt den Druck also doch. Und die nächsten vier Rennen vor der Sommerpause entscheiden, wer mit Rückenwind in die mit neun Rennen etwas kürzere zweite Saisonhälfte startet. Das gilt aber auch für Vettel, der in den nächsten vier Rennen sehen muss, dass er den Abstand auf beide Mercedes-Piloten auch mal verkürzen kann. Ein Sieg täte der Scuderia sowieso gut.

Was für die Spitze gilt, trifft auch auf das Mittelfeld zu. Es geht eh eng zu zwischen Williams, Force India, Toro Rosso und McLaren. Schon in den letzten Rennen waren die Abstände „too close to call“ wie man im Englischen so schön sagt. In Kanada lagen zwischen Bottas auf P4 und Perez auf P11 in Q2 gerade mal fünf Zehntel. Von daher kann man schwer vorhersagen, wer in Österreich „best of the rest“ wird. Freuen kann man sich auf jeden Fall auf einen engen Kampf im Mittelfeld um die Positionen.

Strategie:

unnamedDie Teams hatten die Wahl zwischen Soft, Supersoft und den Ultras. Wie man in den letzten Rennen gesehen hat, reichen die Ultras knapp 25 bis 27 Runden. Der nicht wirklich aggressive Asphalt in Österreich kann einen ersten langen Stint auf den Ultras ermöglichen. Aber dann müsste man immer noch rund 45 Runden auf den Supersoft zurücklegen, was ein gewisses Risiko darstellt. Im letzten Jahr fuhr Rosberg 33 Runden mit dem Supersoft und wechselte dann auf die Soft bis zum Rennende. Die Ultrasoft werden diese Distanz nicht gehen können, also bleibt ein kleines Fenster für eine Zwei-Stopp-Strategie. Mercedes hat jeweils acht Sätze Ultrasoft für beide Piloten angemeldet, Ferrari sogar neun. Eine Zwei-Stopp-Strategie liefe also auf Ultra-Super-Ultra raus beziehungsweise zweimal Ultra hintereinander. Eine schwierige Entscheidung, wie man schon in Kanada gesehen hat.

Das Wetter könnte zudem einen Strich durch alle Überlegungen machen. Denn am Wochenende ist es unbeständig. Für Samstag erwartet man Regen in der Quali, das Wetter am Sonntag ist unklar. Eine Regenwahrscheinlichkeit von 50% (Stand Mittwoch) lässt alle Möglichkeiten offen. Aber so ein kleiner Regenschauer tut einem Formel Eins-Rennen ja immer gut.

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