Matt Kenseth sicherte sich in New Hampshire quasi in letzter Minute seinen zweiten Saisonsieg, nachdem zuvor Kyle Busch und Martin Truex Jr. über weite Strecken dominierten. Etwas Schwung kam erst in den letzten fünfzig Runden ins Spiel, in denen die ersten nennenswerten Cautions das Rennen auf knapp drei Stunden ausdehnten.
Analyse New Hampshire Juli 2016
Eigentlich war das Rennen in New Hampshire mit den knapp drei Stunden gar nicht so lang, doch da es ohne nennenswerte Gelbphasen vor sich hinplätscherte und immer dieselben Fahrer an der Spitze zu finden waren, zog es sich gefühlt doch sehr. Bis Runde 258 von 301 dominierten Kyle Busch (133 Führungsrunden) und Martin Truex Jr. (123) ziemlich eindeutig und wurden nur durch drei winzige Cautions kurz eingebremst – eine Competition-Caution, einen Dreher von Chris Buescher und eine Gelbphase wegen Debris. Dann übernahm Matt Kenseth die Spitze des Feldes, während Truex plötzlich mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte. Es ist schon ein Trauerspiel, wie oft der #78 durch solche unverschuldeten Ereignisse ein Strich durch die Rechnung gemacht wird.
Durch eine weitere Debris-Caution in Runde 264, nur knapp nach dem Führungswechsel an Matt Kenseth, gelangte dann der bekannte Satz „Cautions breed Cautions“ schnell wieder in Erinnerung: Zunächst legten Junior-Ersatzmann Alex Bowman und Chase Elliott in Umlauf 274 einen Hendrick-Parallelabflug auf den Asphalt, nachdem beide stark auf Top-10-Kurs unterwegs waren. Später gerieten zuerst Kurt Busch und Brad Keselowski aneinander und nur kurz danach flog Kyle Larson durch eine ungewöhnliche Kettenreaktion über die Dominosteine Austin Dillon, Kasey Kahne und Carl Edwards ab. Zwischen diesen Gelbphasen lagen jedes Mal nur etwa fünf Runden, was Kyle Busch und seinem Long-Run-Auto überhaupt nicht bekam. Bei andauernden Restarts bekam er einfach keinen Fuß in die Tür, obwohl er nach der letzten Caution noch auf Platz 3 lag.
In den finalen zwölf Runden drehte sich das Geschehen dann aber komplett, Kyle Busch wurde bis auf Rang 8 durchgereicht und stattdessen drehte Tony Stewart auf. Nachdem Smoke bereits im Rennverlauf beständig Boden gutmachen konnte, reichte es dann in den letzten Runden sogar für einen Sprung von Platz 6 auf 2. Die Aufholjagd und die Zweikämpfe mit Kevin Harvick und Joey Logano konnte unterdessen Matt Kenseth nutzen und bis zur karierten Flagge einen Vorsprung von knapp zwei Sekunden herausfahren. Hinter dem Quartett Kenseth, Stewart, Logano und Harvick komplettierte Greg Biffle die Top-5, gefolgt von Jamie McMurray, Ryan Newman, Kyle Busch, Denny Hamlin und Ricky Stenhouse Jr. Auch hier fallen wieder die guten Resultate von Roush Fenway Racing auf, einen Chevrolet von Hendrick Motorsports sucht man in den Top-10 dagegen vergeblich.
Race-Results
Driver-Standings
Owner-Standings
Vorschau Indianapolis 2016
Am nächsten Wochenende steht der Indianapolis Motor Speedway für sein jährliches Stelldichein auf dem Programm. Das 2,5-Meilen-Oval ist laut Streckenlänge eigentlich ein Superspeedway, doch die vier Kurven sind mit ihren neun Grad Banking nicht steil genug, um den Einsatz von Restrictor-Plates zu rechtfertigen. Es ist hier im Gegensatz zu den IndyCars einfach nicht möglich, die ganze Runde über voll auf dem Gas stehenzubleiben. Indianapolis ist irgendwie auch kein guter Ort für die NASCAR, denn irgendwo klemmt es immer: Entweder zerbröseln die Reifen wie 2008 oder das Feld zieht sich recht schnell wie Kaugummi auseinander. Meist dominiert ein Fahrer das komplette Rennen und muss nur aufpassen, dass er das Speedlimit in der Boxengasse korrekt einhält – Juan Pablo Montoya hatte damit ja des Öfteren große Probleme.
Da auf dem Brickyard regelmäßig ein höheres Preisgeld ausgelobt wird als auf den meisten Strecken, schwillt an diesem Wochenende auch die Entry-List wieder auf 41 Fahrzeuge an. BK Racing bringt mit Ryan Ellis in der #93 das eine Auto hinzu, das für ein Team die vorzeitige Abreise am Samstag bedeuten wird. Ansonsten sitzt Patrick Carpentier nach Sonoma ein weiteres Mal in der #32 von GO FAS Racing. Die Personalie schlechthin stellt allerdings Jeff Gordon dar, der Dale Earnhardt Jr. aufgrund seiner Gehirnerschütterungssymptome ersetzten wird. Da Junior übrigens auch mindestens am folgenden Rennen in Pocono nicht antreten kann, übernimmt der Rentner dort ebenfalls das Steuer der #88. Alex Bowman stellte sich in New Hampshire zwar recht gut an und befand sich vor seinem Unfall auf Top-10-Kurs, doch einen vierfachen Champion nimmt man dann natürlich lieber.
Zeitplan & TV-Programm:
Freitag, 22.07.
18:00 Uhr, XFINITY Series Practice, NBCSN
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, NBCSN
21:00 Uhr, XFINITY Series Final Practice, NBCSN
22:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, NBCSN
Samstag, 23.07.
17:40 Uhr, XFINITY Series Qualifying, NBCSN
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, NBCSN
21:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (Lilly Diabetes 250), NBCSN ab 21 Uhr
Sonntag, 24.07.
21:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Combat Wounded Coalition 400), NBCSN & Motorvision TV ab 20:30 Uhr