Kleine Überraschung bei der Quali der WEC am Nürburgring. In der LMP1 und der GTE Pro stehen zwei Wagen auf der Pole, mit denen man nicht gerechnet hatte.
In der GTE-Pro waren es überraschenderweise nicht die Ford GT, die nach den fragwürdigen BoP-Entscheidungen des ACO die Pole holen konnten. Es war der Aston Martin mit Thiim/Sörensen, der die schnellste Zeit fuhr. Der Ford mit Mücke/Pla kam auf P2, auf Platz 3 findet sich der nächste Aston mit Turner/Stanaway. Erst danach folgt der AF Corse Ferrari. Porsche ist nach Le Mans nicht mehr mit Werksautos in der GTE-Pro vertreten. Die Startaufstellung verspricht für das Rennen einiges an Abwechslung. Und auch die Abstände sind knapp. Zwischen dem Pole-Sitter und dem Ferrari liegen nur sieben Zehntel. Das wird also ein spannendes Rennen.
Ebenfalls etwas überraschend ist das Ergebnis in der LMP1. Beide Audi konnten die Porsche knapp hinter sich lassen. Die Paarung Fässler/Lotterer schnappte sich die Pole mit zwei Zehnteln Vorsprung vor den Teamkollegen. Erst danach folgen die Porsche 919, allerdings fehlten da nur vier Zehntel auf die Spitze. Es dürfte also auch hier sehr knapp zugehen. Nach den letzten Anpassungen der EoT müssten Audi und Porsche auch in Sachen Stintlänge auf Augenhöhe sein. Klar ist aber, dass die High-Downforce-Variante des Audi offenbar ihren Zweck erfüllt.
Nicht zufrieden wird man bei Toyota sein, wo man ebenfalls eine neue Aerodynamik fuhr. Man erreichte nur die Plätze 5 und 6. Was TMG vor allem nicht gefallen wird, ist der Abstand: 1,2 Sekunden. Auf der kurzen Strecke des Nürburgring ist das schon eine kleine Welt. Warum der Toyota nicht das Tempo der Spitze halten kann, ist unklar. Kann sein, dass man die Reifen nicht auf Temperatur bekommt, eventuell passt halt die Aero nicht. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob der Abstand auch im Rennen so groß ist. Im freien Training lag man zwar auch zurück, aber nur zwischen 0,2 und 0,8 Sekunden. Da Toyota mindestens eine Runde länger draußen bleiben kann, sollte man die Japaner im Rennen nicht abschreiben.
Wer das Rennen morgen sehen will: Eurosport überträgt das gesamte Rennen live über einen kostenfreien Zugang im Netz. (Bitte vor dem Start in den Chat für den Link schauen.)
Bilder: Stefan Schneider (Facebook)