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24 Stunden von Spa: Analyse 2016 – Siegreiche Wundertüte und Sternschnuppen

von Philipp Körner
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Die diesjährigen 24 Stunden von Spa hatten vor allem im Bereich Kontroversen und Strafen einiges zu bieten und fanden mit dem neuen BMW M6 GT3 einen Debütsieger, der die historische Liebesbeziehung zwischen dem Ardennenkurs und der bayerischen Marke aufrechterhält. Die Wetterbedingungen im Umfeld der GP-Strecke sollten außerdem den Erwartungen gerecht werden.

Vorprogramm:

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Bereits am Mittwochnachmittag fand das erste Highlight der Veranstaltung statt, als die liebgewonnene Tradition der Parade in Spa und im Umfeld der kleinen Stadt in der Provinz Lüttich begangen wurde. Die Straßen zwischen der Rennstrecke und dem Kurort mit seinen Heilbädern waren gesäumt von vielen Motorsportfreunden, die den einmaligen Anblick von Rennwagen auf normalen Straßen genossen. Selbige waren aber natürlich de facto geschlossen, was den einen oder anderen Fahrer zu Showeinlagen verleiten sollte. Während auf den örtlichen Landstraßen eine Mischung aus Tour de France-Stimmung und Erinnerungen an alte Zeiten, in denen vor 1979 Rennen auf den gefährlichen Asphaltbändern ausgetragen worden sind, herrschte, feierten unzählige Menschen ein Motorsportfest im Umfeld des Kasinos. Denn auf dem Vorplatz des Gebäudes stellten sich Autos und Fahrer, die Autogramme verteilten, vor. Die danach folgende Fahrerbesprechung fand in einem alten Theatersaal statt, bevor es wieder zurück an die Strecke ging. Wenn man also einen Besuch des Klassikers plant, sollte man dieses Angebot unbedingt wahrnehmen und rechtzeitig in die Stadt fahren oder sich an den Straßen günstig positionieren. Dies hat unser Leser Exos getan, der uns etliche tolle Bilder sowohl von der Parade als auch vom Rennen zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank dafür schon mal an dieser Stelle!

Weitere Bilder aus der Innenstadt und dem Umfeld:

Bilderquelle / Copyright: Blancpain GT Series

Qualifikationen:

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Sportlich relevant wurde es nach einigen Trainingssitzungen erst am Donnerstagabend mit den beiden Qualifikationssessions ab 20:00 Uhr. In der normalen Qualifikation setzte sich der #86 AMG – Team HTP Motorsport Mercedes AMG GT3 (Thomas Jäger-Gary Paffett-Maximilian Götz) mit einer Zeit von 2:18.532 Minuten vor die Konkurrenz. Somit konnten die Mercedes-Renner die Favoritenrolle erstmals untermauern. In der daran anschließenden Nachtqualifikation schaffte es jedoch der #58 Garage 59 McLaren 650S GT3 (Shane van Gisbergen-Côme Ledogar-Rob Bell) mit einer 2:18.474 Minuten die Tagesbestzeit zu erfahren. Der neuseeländische Pilot van Gisbergen, der hauptberuflich in einem australischen Supercars-Tourenwagen sein Geld verdient, beschrieb später Parallelen zwischen dieser Runde und seiner atemberaubenden Runde auf dem Mount Panorama Circuit in Bathurst. Mit diesem Eindruck endete der Donnerstag und eine spannende Superpole-Sitzung wurde fast sehnsüchtig erwartet.
Diese fand am Freitagabend um 18:00 Uhr statt und bot den besten 20 GT3-Rennern des Vortages (kombiniertes Qualifikationsergebnis) die Chance, sich in zwei gezeiteten Runden zu beweisen auf einer nahezu leeren Strecke. Mercedes konnte sechs AMG GT3 vorweisen. Darauf folgte Audi mit fünf Boliden. Die beiden deutschen Hersteller wagten zumindest quantitativ also das erste Kräftemessen. In den 30 Minuten kristallisierte sich ziemlich schnell eine absolute Mercedes-Dominanz heraus, denn nach Ablauf der Zeit grüßten sechs Sterne von der Spitze. Die schwarz-gelbe Nummer 86, die von Götz pilotiert wurde, ließ sich jedoch zu früh feiern. Etwa vier Minuten vor Ablauf der Zeit rollte der #58 Garage 59 McLaren aus und stoppte im unteren Bereich der Strecke. Mit einer absoluten Sektorbestzeit im zweiten Teil des Kurses traf Götz an dieser Stelle ein und wollte partout nicht vom Gas gehen. Am Ende der Runde brannte er eine 2:17.651 trotz der Umstände in den Asphalt. Selbst ohne das eindeutige Gelbvergehen, für welches er die Pole noch am Samstag verlor, bot diese Rundenzeit ein großes Potential für Kontroversen.

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Der #28 Audi Sport Team WRT R8 LMS GT3 (Laurens Vanthoor-René Rast-Nico Müller) als bester Ingolstädter und Nicht-Mercedes am Freitag schaffte nur eine Zeit von 2:18.505 Minuten, die im Vorlauf in etwa als Schallgrenze für das Erreichen der Pole antizipiert wurde. Da auch die anderen fünf AMG GT3 dem Audi als nächsten Verfolger weit überlegen waren, reagierte man auf Seiten der Offiziellen mit einer umfassenden technischen Nachkontrolle der Schwaben. Diese lieferte am Samstagmittag eine niederschmetternde Nachricht für den Stuttgarter Hersteller. Alle sechs AMG GT3 wurden aus der Superpole-Wertung genommen und außerdem wurde ihnen eine fünfminütige Stop & Go-Strafe jeweils auferlegt, die in den ersten 30 Minuten des Rennens absolviert werden musste. Somit erbte besagter #28 WRT Audi den ersten Startplatz beim wichtigsten Rennen der Blancpain GT Series. Doch was hatte Mercedes genau verbrochen? In der schriftlichen Entscheidung der Rennleitung wird das Streichen der Zeiten mit einem Agieren außerhalb des Bereichs der Homologation begründet. Die Zeitstrafe basiert auf der Einschätzung dieser Taten als unsportliches Verhalten. Die Schlagwörter „ignition timing“ sind maßgeblich im zwölfseitigen Bericht der Stewards  (zwei Seiten pro Renner) und sorgten für Aufregung im Fahrerlager. Schon vor dem eigentlichen Rennstart entwickelte sich der erste große Balance-of-Performance-Streit, der seinen Anfang schon in der Enttäuschung der Mercedesverfolger am Freitag fand. Mercedes wollte im Übrigen Protest einlegen, aber wurde aufgrund der Deadline daran gehindert. Es seien schlichtweg unterschiedliche Meinungen zur Interpretation der Homologationsbestimmungen gewesen laut ihrem Statement. Zum stehengebliebenen #58 Garage 59 McLaren kann nachgetragen werden, dass er präventiv abgestellt wurde, um größere Schäden zu verhindern. K24h Spa 2016 1ollege Thomas, der vor Ort war, befragte Shane van Gisbergen zu diesem Zwischenfall, der ihn als Öldruckproblem einordnete. Auch bei Thomas möchten wir uns an dieser Stelle für seine Eindrücke und Nachrichten von der Strecke bedanken. Vor allem dank ihm war man sehr nahe an der Entwicklung des Regendramas kurz vor Rennende dran.
Durch die Entscheidung der technischen Kommission verzögerte sich die finale Startaufstellung bis eine Stunde vor dem Start, was nun auch die anderen Teilnehmer in ihrer Vorbereitung etwas durcheinander brachte. Die Bedingungen zum Rennstart waren für Spa außergewöhnlich gut, da es zwar größtenteils windig und leicht bewölkt war, aber Regen in den Anfangsstunden ausblieb. Dieser sollte in späteren Rennphasen erst einiges auf den Kopf stellen.
Top3 der Startaufstellung:

Rennen:

MOTORSPORT : BLANCPAIN GT SERIES - ENDURANCE CUP - 24 HOURS OF SPA (BEL) 07/26-31/2016Um 16:30 Uhr erfolgte die Freigabe des größten GT3-Wettkampfs der Welt und 65 GT-Boliden bahnten sich ihren Weg hinab Richtung Eau Rouge und erklommen ohne Zwischenfälle den Aufstieg namens Raidillon. Ein Anblick, der wohl zu Recht als Höchstes der Gefühle in der GT3-Szene bezeichnet werden kann. Bei so vielen Rennern mit ähnlichem Leistungspotential können Kontakte und Fehler nicht ausbleiben, sodass nach einem Abflug des #333 Rinaldi Racing Ferrari 488 GT3 (Pierre Ehret-Rinat Salikhov-Alexander Matschull-Marco Seefried) aus der Amateur-Klasse ins Kies die erste Full-Course-Yellow-Phase ausgerufen werden musste. Dies war für vier der sechs straffällig gewordenen Mercedes-Boliden ein riesiges Geschenk, die sofort nach der ersten Runde ihre fünfminütige Stop&Go-Strafe antraten. Da sie zur Neutralisierung des Feldes bereits in der Boxengasse vorstellig geworden sind, konnten sie die Restzeit ebenfalls dort absitzen. Neben dem #86 HTP Motorsport AMG GT3 waren der #00 AMG – Team Black Falcon Mercedes AMG GT3 (Maro Engel-Yelmer Buurmann-Bernd Schneider), der #84 AMG – Team HTP Motorsport Mercedes AMG GT3 (Dominik Baumann-Jazeman Jaafar-Maximilian Buhk) und der #88 AMG – Team AKKA ASP Mercedes AMG GT3 (Tristan Vautier-Felix Rosenqvist-Renger van der Zande) dementsprechend die großen Glückspilze der ersten Stunde. Nachdem der Rinaldi Racing F488 GT3 geborgen wurde und an die Box zurückgehumpelt war, erfolgte das Aufheben des 80 km/h-Limits. René Rast im #28 WRT Audi R8 LMS erkannte wohl die Freigabe nicht schnell genug und verlor zwei Plätze, was untypisch für einen gestandenen Profi wie Rast ist, aber relativ häufig im Zuge von FCY-Enden zu sehen ist. Später übernahm Audi die Schuld und bMOTORSPORT : BLANCPAIN GT SERIES - ENDURANCE CUP - 24 HOURS OF SPA (BEL) 2016/07/26-31egründete dies mit unzureichender Kommunikation mit dem Fahrer. Damit war nach den ersten sehr ereignisreichen 15 Minuten der #16 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Mirko Bortolotti-Jeroen Bleekemolen-Rolf Ineichen) auf Rang eins. Außerdem zog der #50 AF Corse Ferrari 488 GT3 (Pasin Lathouras-Michele Rugolo-Alessandro Pier Guidi) an Rasts Nummer 28 vorbei. Der gelbe Ferrari suchte im weiteren Verlauf immer wieder den Anschluss an den Huracán GT3 vor ihm, aber Bortolotti am Steuer des GRT-Boliden behauptete souverän die Führung. Während sich ein Dreikampf an der Spitze entwickelte, bewies die Rennleitung, dass man bei den sogenannten „Track Limits“ eine harte Linie für das Rennen entwickelt hatte. Vor allem eingangs Blanchimont überfuhren etliche Renner die weiße Linie und wurden noch mit Verwarnungen anfangs ausgestattet. Dies schien jedoch Porsche-Werksfahrer Kévin Estre im #77 Attempto Racing Porsche 911 GT3 R (Clément Mateu-Jürgen Häring-Nicolas Armindo-Kévin Estre) aus der Pro-Am-Wertung keine Lehre zu sein und er wurde als erster von vielen mit einer Durchfahrtsstrafe dafür belegt.

Im ersten Boxenstoppzyklus fiel der #50 AF Corse F488 GT3 nach hinten zurück und sorgte dafür, dass der #16 GRT Huracán nun zwei Audis im Rückspiegel sehen musste. Doch nicht der #28 WRT Audi war dadurch der Hauptverfolger, denn dieser wurde von Robin Frijns im #2 Belgian Audi Club Team WRT (Stuart Leonhard-Robin Frijns-Michael Meadows) auf Rang drei verwiesen. Der Niederländer Frijns als Startfahrer der Nummer zwei konnte in den ersten beiden Rennstunden stark auf sich aufmerksam machen und bewies sein Potential in GT-Maschinen. Jedoch waren seine Kollegen nicht in der Lage, die Leistung für einen Gesamtsieg zu bringen, da sie eher der Kategorie „starke Amateure“ zuordenbar sind.

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Auch Estre sorgte wiederholt für Aufmerksamkeit, aber selbige war größtenteils negativer Art. Zuerst fing er sich eine zweite Durchfahrtsstrafe für mangelnden Respekt der Streckenbegrenzung gegenüber ein und nur wenige Minuten später war er Mitauslöser für einen sehr heftigen Unfall. Nach etwa 90 Minuten wollte er im #77 Porsche aus der Box kommend wieder auf die Strecke fahren. Im Gegensatz zu GP-Wochenenden befindet sich die Ausfahrt am Ende der Raidillon sowie nur wenige Meter hinter der Kuppe. Von dort kam der #53 AF Corse Ferrari 488 GT3 (Ishikawa Motoaki-Lorenzo Bontempelli-Olivier Beretta-Giancarlo Fisichella) angeschossen und berührte den 911 GT3 R, der auf den Kurs zurückkam. Der Japaner Motoaki drehte sich nach dem Kontakt in den Porsche weg und ließ beide Boliden unkontrolliert in die Leitschienen einschlagen. Richtige Schuldzuweisungen sind in diesem Fall schwer, aber die Situation ist höchst unglücklich verlaufen und reihte sich in das Katastrophenrennen von Estre ein. Obwohl der Franzose leicht humpelte kurz danach, überstanden beide Piloten den Unfall größtenteils unbeschadet. Da man dies von den Leitplanken auf beiden Seiten nur schwer behaupten konnte, wurde aus der FCY-Wahl sehr schnell eine Safety Car-Situation.

Die Neutralisierung samt Reparaturen nahm mehr als eine Stunde in Anspruch und verkomplizierte die Übersicht über die Strategien der Teams, was etliche Führungswechsel entstehen ließ. Der Grund dafür lag in den vorgezogenen Stopps, die sich natürlich in solchen Umständen anboten. Etwa 15 Minuten nach der Wiederaufnahme des regulären Rennbetriebs kam der erste kleinere Regenschauer an der Strecke an, der ohne große Folgen vorbeiziehen sollte. Ein Muster, das über das gesamte Rennen immer mal wieder auftreten sollte und die Köpfe der Strategen ordentlich beanspruchte. In den Wirren der diversen parallelen Strategiestränge setzte sich der #114 Emil Frey Racing Jaguar G3 (Jonathan Hirschi-Christian Klien-Markus Palttala) an die Spitze, was ein historischer Moment in der Geschichte des englischen Autobauers war, der seit seinen Le MansMOTORSPORT : BLANCPAIN GT SERIES - ENDURANCE CUP - SPA (BEL) 2016/07/26-31-Zeiten mal wieder einen großen Langstreckenklassiker anführen konnte. Hoffentlich kann diese Leistung der Schweizer von Emil Frey Racing die Briten überzeugen, den Sprung vom G3 auf einen F-Type GT3 zu unterstützen. Die Nummer 114 konnte die Führung dann etwa zehn Minuten behaupten, da der Boxenstopp anstand. 20:25h to go verabschiedete sich mit dem #50 AF Corse F488 GT3 ein ehemals Führender in ein Kiesbett und konnte ohne FCY geborgen werden. Die eh schon kleinen Gesamtsiegchancen der Ferraristi waren damit endgültig verschwunden. Für Liebhaber einer spannenden und komplexen Strategieschlacht sollte das Rennen ein Fest gewesen sein, denn alleine in den ersten vier Stunden konnten elf Besatzungen sich Führungsrunden ans Revers heften. Nummer 11 war übrigens der #99 Rowe Racing BMW M6 GT3 (Alexander Sims-Philipp Eng-Maxime Martin), der nach vier Stunden Rang eins innehatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte eher der Schwester-BMW M6 GT3 von Rowe Racing mit der Nummer 98 (Nick Catsburg-Stef Dusseldorp-Dirk Werner) geglänzt. Wer hätte geahnt, dass 20 Stunden später immer noch die Nummer 99 von ganz oben grüßen kann? Und das die Rowe-Mannschaft und ihr M6 ihr großes Potential umsetzen konnten?

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Fünf Minuten nach dem Beginn des zweiten Rennviertels flog der #30 Team Parker Racing Bentley Continental  GT3 (Derek Pierce-Chris Harris-Carl Rosenblad-David Perel) aus der Amateur-Klasse unsanft in Les Combes ab. Doch das Schicksal meinte es noch schlechter mit der britischen Truppe, denn auch der Schwester-Continental GT3 aus der Pro-Am-Wertung mit der Nummer 24 (Ian Loggie-Tom Onslow-Cole-Callum MacLeod-Andy Meyrick) verlor massiv Zeit, als er kurz stehenbleiben musste. Nach der kurzen FCY-Unterbrechung deswegen konnten die Teilnehmer fast eine Stunde ungestört Runden abspulen. Während an der Spitze ein virtuelles Strategieduell zwischen dem #99 Rowe Racing BMW und dem #28 WRT Audi entstand, erlaubten sich die Verfolger aus dem Hause Bentley Team M-Sport etliche Fehler. Da man mit dem #8 Bentley Continental GT3 (Maxime Soulet-Andy Souček-Wolfgang Reip) und dem #7 Bentley Continental GT3 (Guy Smith-Vincent Abril-Steven Kane) im Umfeld der Top5 agierte, sollten folgende Fehler besonders schmerzen. Die #8 bekam eine Durchfahrtsstrafe wegen Überschreitung der maximalen Fahrerstintzeitenlänge um acht Sekunden und die #7 erhielt das gleiche Strafmaß für Missachtung der Streckenbegrenzung. Gleichzeitig näherten sich die vier Mercedes AMG GT3 langsam der Top20 mit Ausnahme des #00 Black Falcon AMG GT3, der eine „reguläre“ Durchfahrtsstrafe im Laufe der ersten vier Stunden absolvierte.
Die Nacht erreichte in diesen Minuten die Strecke und ein malerischer Sonnenuntergang war im Gegensatz zu den anderen 24h-Klassikern in diesem Jahr zu sehen. Damit war ein weiteres Feld der klischeemäßigen Checkliste für diese Art von Rennen abgehakt.

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Leider musste 18 Stunden und 50 Minuten vor Rennende das BMW Team Italia ebenfalls einen Haken hinter ihrem #15 BMW M6 GT3 (Max Koebolt-Giorgio Roda-Stefano Colombo-Martin Tomczyk) auf der Ausfallliste machen. Der Pro-Am-BMW M6 GT3 mit den traditionellen BMW-Streifen flog ausgangs Raidillon ab und schlug fast genau in die gleiche Leitschiene ein wie die kollidierten Boliden ein paar Stunden zuvor. Da diese getroffen wurde und Öl auslief, musste die FCY-Entscheidung schnell in ein Safety Car überführt werden, welches 20 Minuten lang zirkulieren sollte. Für die meisten Teams war das Timing hinsichtlich weiterer Stopps optimal und so blieb der generelle Trend an der Spitze weitestgehend erhalten. Den größten Verfolger des #99 Rowe Racing BMW M6 GT3 fand man jedoch nun im #6 Audi Sport Team Phoenix R8 LMS GT3 (Christopher Mies-Frank Stippler-Markus Winkelhock). Der #28 WRT Audi verlor nicht nur seine Ausgangsposition, sondern wurde fünf Minuten nach der Wiederfreigabe in einen Unfall mit dem #114 Emil Frey Racing Jaguar in der Fagnes verwickelt. Offensichtlich wurden aber beide von einem anderen angeschoben. Der Audi erlitt einen Reifenschaden und Beschädigungen des Bodyworks, sodass er langsam an die Box zurückhumpeln musste. Der #114 Emil Frey Racing Jaguar musste sich erstmal aus dem Kies kämpfen, nachdem er einen unschuldigen Ferrari mit ins Verderben gerissen hatte, und ebenfalls länger an der Box repariert werden. In Anbetracht der Führungsminuten vor über zwei Stunden war ihr Fall in der Wertung besonders tief. Da man sich eine Zielankunft im Vorfeld wünschte, reparierte man fleißig in der Garage und dachte nicht mal ansatzweise ans Aufgeben.

Mit diesen dramatischen Wendungen endete die sechste Stunde.  Durch ein glückliches Händchen beim geschilderten Abflug sicherte sich der Rowe Racing BMW M6 GT3 mit der Nummer 99 den Segmentsieg samt Höchstpunktzahl. Das darauf folgende Segment endete nach zwölf Stunden und der letzte mit Punkten gewertete Teil dauerte bis zur schwarz-weiß karierten Flagge an. Mehr zu den Ständen in den Wertungen folgt im Anschluss an den Rennbericht. Die nächsten 100 Rennminuten verliefen sehr geordnet und ohne größere Zwischenfälle, wenn man einige (technische) Schwierigkeiten in der Pro-Am-Klasse ausklammert.
Nachdem das wie immer ausgiebige Feuerwerk den Himmel über dem Kurs erleuchtet hatte und der Elektrokünstler Fedde Le Grand die nicht ganz so großen Motorsportfanatiker für seine Musik erwärmte, vermeldete Bentley im Übrigen den 100.000 Rennkilometer für das Modell Continental GT3.

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Zehn Minuten vor Erreichen der 8h-Distanz flog der #30 Team Parker Racing Bentley (Pro-Am) in Les Combes ab und schlug heftig in die Reifenstapel ein. Diese wurden dabei so stark zerfleddert, dass eine längere SC-Neutralisierung erforderlich war, die jedoch als FCY begann. Die Schäden des weißen Continental GT3 waren zu groß und reihten ihn in die Ausfallliste mit den anderen verunfallten Boliden zu diesem Zeitpunkt ein. Nach 65 Minuten konnte das Renngeschehen mitten in der Nacht wieder aufgenommen werden. Selbige verlief für Audi lange Zeit eher unschön. So erlitt beispielsweise der #6 Phoenix Racing R8 LMS einen Reifenschaden. Im Bereich der zehnten Stunde wurde der #1 Belgian Audi Club Team WRT R8 LMS GT3 (Frédéric Vervisch-Dries Vanthoor-Will Stevens) in seiner Attacke auf die Spitze unsanft gestoppt, als er sich Schäden nach einem Kontakt zuzog. Generell waren unfreiwillige tête-à-tête ein weitverbreitetes Motiv der Nacht und kosteten auch dem #58 Garage 59 McLaren 650S GT3 sehr viel Zeit. Die als Führende angereiste McLaren-Mannschaft erlebte ein hartes Rennen bisher und sah die komfortable Führung in der Blancpain GT Series zu Recht als gefährdet. Im Übergang der Nacht in die frühen Morgenstunden festigten sich erste Muster an der Spitze. Der führende #99 Rowe Racing BMW kam sehr gut durch die Dunkelheit und hatte auch bei der Durchführung des fünfminütigen technischen Boxenstopps etwas Glück mit einer FCY-Phase, von denen noch ein paar weitere folgten in der Nacht. Die obligatorischen, langen Stopps wurden auch von anderen Teams in diesen Rennabschnitt gelegt und fast immer mit einer Bremsenerneuerung verbunden. Die neue Regel war also nichts Dramatisches oder Rennverzerrendes am Ende des Tages. Zu diesem Zeitpunkt war schon absehbar, dass der #8 Bentley Team M-Sport Continental GT3 trotz seiner Durchfahrtsstrafen zum Hauptgegner vom BMW avancieren sollte. Man konnte sogar die Punkte für Platz eins zur Rennhalbzeit auf sein Konto überführen. Etwa zur 12h-Marke trafen auch die ersten Mercedes aus dem bestraften Sextett in der Top10 ein und hofften auf einen anhaltenden Aufstieg in der Rangliste.

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In den Stunden vor dem Sonnenaufgang befanden sich der #6 Phoenix Audi, beide Team M-Sport Bentley (#7/#8) und der #99 Rowe BMW in der Führungsrunde. Bentleys gute Positionierung zu dieser Zeit schafft es immer noch zu verwundern bei den etlichen mittelgroßen Fehlern, die man sich bis dahin geleistet hatte. Wo wäre man nur ohne diese gewesen?
Die Nacht endete für viele Teams mit Schrammen und der Gewissheit der Brutalität der dunklen Stunden in den Ardennen. Auch wenn nun mehr Fluchtlichtmasten den Streckenposten zuliebe errichtet wurden, sind manche Stellen absolut düster und herausfordernd geblieben. Auch Defekte waren oft ein unerwünschter Gast und zwangen beispielsweise den #7 Bentley Team M-Sport Continental GT3 für fast 20 Minuten an die Box. Somit hinterließ er den Schwester-Bentley mit der Nummer 8 als einzige Speerspitze auf Seiten der Briten. Die zog aber zum wiederholten Male den Zorn der Rennleitung auf sich und musste eine dritte Durchfahrtsstrafe antreten. Das mit der maximalen Fahrerstintzeitenlänge hatte man immer noch nicht so recht verinnerlicht.
Der Morgen startete außerdem mit einem kleinen Schreckmoment, als der #55 AT Racing Ferrari 488 GT3 aus der Pro-Am-Klasse (Marco Cioci-Francesco Castellacci-Piergiuseppe Perazzini-Thomas Flohr) seine rechte Front mit einem Mauerkontakt zerstörte und eine FCY-Situation erzeugte. Wohl aus Sorge über die vorhergesagten Schauer sollten die darauf folgenden Stunden ziemlich ruhig ablaufen hinsichtlich Neutralisierungsgründen.

Während der #99 Rowe BMW Führungsarbeit leisten konnte, ergab sich ein weiteres Kapitel in der etwas schwierigen Beziehung zwischen HTP Motorsport und Black Falcon. Der #00 Black Falcon AMG GT3 und der #84 HTP Motorsport AMG GT3 hatten nämlich sieben Stunden vor Ablauf der Zeit das Bedürfnis Seite an Seite die Raidillon zu erklimmen, was natürlich ein ganz blöder Plan gewesen ist. Leidtragender war hingegen nur die #84, die sich wegdrehte und mit leicht angeschlagenem Heck an der inneren Mauer nach der Kuppe stehenblieb. Vielleicht sollte man sich im HTP-Lager vor den schwarzen Falken etwas hüten in Zukunft.

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Sechs Stunden vor Ablauf der Zeit bildete sich die Top3 aus der #99, der #8 und der #6. Man war versucht zu sagen, dass es diese Autos unter sich ausmachen werden, aber der Regen und zusätzliches Drama sollten diese Vorstellung im weiteren Rennverlauf maßgeblich erschüttern.
So erreichte eine halbe Stunde später der erste größere Schauer die Strecke und verleitete den Phoenix Audi zu einem Risiko. Während Rowe und M-Sport die Boliden nicht reinholten, wechselte die Eifelaner Truppe auf Regenreifen. Dies ging zwar fast eine halbe Stunde lang gut, aber ab diesem Punkt drehte sich der Vorteil wieder Richtung Slickbereifung. Blöderweise kam dann auch noch die Sonne zum Vorschein, was in Spa wohl blanker Hohn für Phoenix gewesen sein muss. Diese versuchten die Regenreifen in einen nächsten eintreffenden Schauer zu retten, aber selbige gaben vorher ihren Geist auf. Ein Hinterreifen ging schließlich kaputt und zerstörte das Heck des Boliden so brutal, dass ein Feuer ausbrach. Die Feuerspur war fast auf dem Niveau von „Zurück in die Zukunft“ und Mies sprang sofort nach dem Abstellen aus der brennenden Maschine, die nach einer FCY-Phase verlangte.

Während dieser wählte man bei Bentley Regenreifen, aber die #99 blieb auf Slicks draußen. Alexander Sims, der den M6 von Martin übernahm, konnten den BMW übernatürlich lange bei immer stärker werdendem Regen um die Strecke tragen, bis es schließlich doch zu schlimm wurde. Interessanterweise wählte man nochmals einen Bremsenwechseln, was durchaus eine Reaktion auf den Zeitverlust auf den #8 Bentley vor dem Regen gewesen sein kann. Obwohl die Mischbedingung vor allem positiv für Bentley waren, lag der richtige Regen eher dem Briten im BMW: Alexander Sims. Dieser konnte fast die gesamte verlorene Zeit wieder reinholen. NMOTORSPORT : BLANCPAIN GT SERIES - ENDURANCE CUP - 24 HOURS OF SPA (BEL) 2016/07/26-31utznießer des Audidramas war der #88 AKKA ASP AMG GT3 aus Frankreich, der nach der Aufholjagd in den über 20 Stunden zuvor in der Top3 angekommen war. Damit bewies man, dass die französische Truppe zu Recht als Geheimfavorit im Mercedes-Lager gehandelt wurde. Auch der #28 WRT Audi hatte sich nach dem Ärger der Nacht wieder aussichtsreich positioniert unter den besten fünf Rennern. 4:15h vor Ende entging die Nummer 99 knapp einem Unfall, als zwei Pro-Am-Boliden vor ihr in der La Source einen Auffahrunfall erlitten. Die Mischung aus Trümmern an dieser Stelle und einem oben auf der Raidillon abgestellten Unfallgegner erforderte eine weiter 80km/h-Unterbrechung. Der Mix aus schwierigen Reifenentscheidungen und störenden FCY-Phasen bestimmte ebenfalls die Stunde vor dem Anbrechen der letzten drei Rennstunden: die klassische BGTEC-Distanz. Im Zuge dessen konnte der BMW mit der Nummer 99 wieder Platz eins übernehmen und damit die Basis für den späteren Erfolg legen.

MOTORSPORT : BLANCPAIN GT SERIES - ENDURANCE CUP - 24 HOURS OF SPA (BEL) 07/26-31/2016Man kann sicherlich herauslesen, dass die Morgenstunden eine schwierige Angelegenheit für alle Beteiligten waren und ziemlich zerrupft daherkamen. Ein Vorteil der Schlussphase war jedoch, dass nun endlich die Strategiepläne der Sieganwärter weitestgehend ersichtlich waren. Zudem sollte eine Komponente das Rennende mit einem Klassikermoment ausstatten.
Weitere Trümmer erzwangen aber erstmal eine vorletzte FCY-Geschwindigkeitsbegrenzung. Diese hinderte den direkten BMW-Verfolger aus dem Hause Bentley an der weiteren Aufholjagd.
Im Duell um den Sieg blieb der Abstand im weiteren Verlauf relativ konstant und verlegte den Fokus auf den Zweikampf um Platz drei 100 Minuten vor Ablauf der Zeit. Der schwarz-gelbe #86 HTP Motorsport AMG GT3 nahm nämlich sowohl die Rolle des besten Mercedes als auch die des Anwärters auf das Podium ein, indem er den #28 WRT Audi massiv unter Druck setzte, der eine Durchfahrtsstrafe kassiert hatte. Ein Hauch von DTM war zudem vertreten, da in den Autos Nico Müller und Maximilian Götz Platz genommen hatten.
Rowe Racing erlebte daraufhin einen großen Schreckmoment mit dem Getriebeschaden der Nummer 98, welche lange im Bereich der Top5 agieren konnte. „Besser sie als die #99“ wird bestimmt die Hauptdevise zu diesem Zeitpunkt gewesen sein.
Im zeitlichen Umfeld des Rennendes für die #98 erreichten Rowe Racing aber auch gute Nachrichten. Bei Bentley ging ein Reifen langsam in die Knie und musste ersetzt werden. Doch es wurde noch schlimmer, denn eine vierte Durchfahrtsstrafe wurde von der Rennleitung ausgegeben. Doch nicht mal das brach der britischen Mannschaft endgültig das Genick.
Darum kümmerte sich ein fundamentaler Schauer, der aus Richtung der La Source herangeeilt war. Fast genau 30 Minuten vor Ablauf der Zeit fing es an zu tröpfeln und entsprach Sekunden später schon den berüchtigten Eimerladungen. Der #8 M-Sport Bentley und der #99 Rowe BMW kamen sofort an die Box, um Rang eins und zwei zu bewahren. Das Duell zwischen den beiden GT3-Maschinen war an sich jedoch schon durch die Fehler der #8 entschieden.
Durch das regenbedingte Drama in der Bus Stop und zusätzliche Timing-Probleme an MOTORSPORT : BLANCPAIN GT SERIES - ENDURANCE CUP - 24 HOURS OF SPA (BEL) 07/26-31/2016der Box verlor Bentley in der nötigen finalen FCY-Phase drei Plätze. In der letzten Kurvenkombination vor Start-Ziel entstand Aquaplaning und ließ mehrere Renner unkontrolliert in die Auslaufzone sowie Mauern rutschen. Unter anderem traf es auch den #60 Garage 59 McLaren 650S GT3 (Bruno Senna-Duncan Tappy-Pipo Derani). Die Besatzung mit Starpotential war den ganzen BGTEC-Lauf über nie zurechtgekommen und wurde vom harten Charakter der 24h von Spa schlussendlich besiegt. Beängstigend war ein weiterer T-Bone-Unfall im Hintergrund, der jedoch nur Blechschäden am Ende des Tages hervorrief: Glück gehabt.
Zur Zeit der nötigen Regenreifenstopps machte man beim #86 HTP Motorsport AMG GT3 einen fatalen Fehler und ließ ihn zu früh los. Die Durchfahrtsstrafe für den „unsafe release“ nahm HTP Motorsport einen sicher geglaubten Podiumsplatz.

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So schnell wie der unheilvolle Spuk hereingezogen war, so schnell brach die Wolkendecke wieder auf und ließ den #99 Rowe Racing BMW M6 GT3 (Alexander Sims-Philipp Eng-Maxime Martin) ungestört ins Ziel fahren. Der BMW M6 GT3, den wir im Vorfeld als große Wundertüte bezeichnet hatten, zeigte sich von seiner besten Seite und konnte den finalen Schritt gehen, der ihm am Ring noch verwehrt blieb. Für alle drei Piloten war es der größte Erfolg ihrer Karriere und für Martin eine Familienangelegenheit, denn im Buch der Martins stehen dank Vater und Onkel bereits vier Siege. Man hatte vielleicht nicht das schnellste Auto im Feld, aber überzeugte mit Konstanz und sehr guter Arbeit in der Pitlane.
Platz zwei auf dem Gesamtpodium ging an den #88 AMG – Team AKKA ASP Mercedes AMG GT3 (Tristan Vautier-Felix Rosenqvist-Renger van der Zande), der somit den Höhepunkt der Aufholjagd darstellte. Die Kontroverse um die Mercedes sollte das Rennen maßgeblich prägen und sorgte für viel schlechte Laune im Fahrerlager.
Die dritte Podiumsstufe wurde vom #28 Audi Sport Team WRT R8 LMS GT3 (Laurens Vanthoor-René Rast-Nico Müller) besetzt, die durchaus zufrieden damit sein können, nachdem man in der Nacht etliche Schwierigkeiten durchstehen musste.

Bentley scheiterte um 1.659 Sekunden am Podium und muss sich diesen schmerzhaften Ausgang größtenteils selbst zuschreiben. Die Anzahl der Fehler (vier (!) Durchfahrtsstrafen) war extrem hoch und zerstörte die gegebenen Siegesträume.

In der Pro-Am-Wertung setzte sich der #76 IMSA Performance Porsche 911 GT3 R (Patrick Pilet-Maxime Jousse-Raymond Narac-Thierry Cornac) durch. Man profitierte von vielen Problemen im Ferrari-Lager. Nach 17 Stunden grüßte man das erste Mal dauerhaft von oben und konnte nicht mehr abgefangen werden. Zwar versuchte die Regie öfters in die Pro-Am einzusteigen, aber bis auf Un- und Zwischenfälle blieben die beiden regulären Klassen und der nationale Cup meist unbeachtet.
Platz zwei sicherte sich der #74 I.S.R. Racing Audi R8 LMS GT3 (Franck Perera-Nicolas Lapierre-Henry Hassid-Philippe Giauque) und komplettiert wurde das Podium vom #666 Barwell Motorsport Lamborghini Huracán GT3 (Jon Minshaw-Phil Keen-Oliver Gavin-Joe Osborne). Alle favorisierten Ferraris scheiterten auf eindrucksvolle Weise an sich selbst.

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Im Am-Cup besetzte man dafür das gesamte Podium, was bei der schieren Anzahl an AF Corse-Maschinen und weiteren Ferrari-Besatzungen aber auch kein großes Wunder ist. Siegreich war der #888 Kessel Racing Ferrari 458 Italia GT3 (Marco Zanuttini-Vadim Gitlin-Liam Talbot-Nicola Cadei). Darauf folgten der #51 AF Corse Ferrari 488 GT3 (Peter Mann-Francisco Guedes-Rino Mastronardi-Matteo Cressoni) und der anfangs im Kiesbett gestrandete #333 Rinaldi Racing Ferrari 488 GT3 (Pierre Ehret-Rinat Salikhov-Alexander Mattschull-Marco Seefried).
Im Duell der nationalen Gruppe setzte sich der #911 RMS Porsche 991 GT3 Cup (Fabrice Notari-Jean-Marc Bachelier-Yannick Mallegol-Howard Blank) durch. Auf das Porsche-Duo kann man in Zukunft gerne verzichten, wenn man nicht noch andere interessierte Cup-Teams samt weiteren Modellen (R.S.01, Super Trofeo etc.) findet.

Die 68. Ausgabe der 24 Stunden von Spa war ein Rennen, das es zu jeder Minute schaffte, spannende Geschichten zu erzählen. Jedoch waren die 16 FCY-Phasen und drei Safety Car-Neutralisierungen sehr ungesund für den Rennrhythmus, der nur in wenigen Stunden wirklich zu sehen war. Dies bedeutet keinesfalls, dass die Rennleitung hier Fehler begangen hätte. Mit dem Triumph des BMW M6 GT3 setzt sich die Liebesgeschichte zwischen den Bayern und den sieben Kilometern Ardennenachterbahn fort. 23 Gesamtsiege dort stehen auf dem Briefkopf der „Bayerische[n] Motoren Werke[n]“ und nun ebenfalls einer im Werbematerial des M6 GT3.

In den 24 Stunden gab es 54 Führungswechsel und 13 Führende, die acht Marken zugehörig waren. Eine Statistikübersicht, die sich sehen lassen kann und für den starken Wettbewerb im BGTEC steht.
In der Blancpain GT Series führt nun Rob Bell in der Fahrerwertung und sein Arbeitgeber Garage 59 mit nur noch fünf Punkten Vorsprung auf HTP Motorsport.
Der Sprint Cup gastiert bereits vom 26. bis 28. August auf dem Hungaroring. Der finale Lauf des Endurance Cups ist vom 17. bis 18. September auf der GP-Variante des Nürburgrings, wo die 3h-Distanz in Angriff genommen werden wird. Falls Ihr euch überlegt, ob die Veranstaltung lohnenswert sei, kann man das nur bejahen. Mit der Lamborghini Super Trofeo Series, der Formel Renault 2.0 und dem Seat Leon Eurocup hat man ein spannendes Rahmenprogramm erstellt.

Abschließend möchten wir uns nochmal bei allen bedanken, die das Jahreshighlight des GT3-Bereichs des Racingblogs mit uns verfolgt haben und für die viele positive Rückmeldung in der vergangenen Woche.
Am Wochenende fährt das ADAC GT Masters auf der Sprint-Variante des Nürburgrings, was kommende Woche wieder regulär im GT3-Report aufgearbeitet werden wird. Freunde des GT3-Sports seien außerdem auf die Super GT und die USCC verwiesen. Im Anschluss könnt Ihr noch weitere Bilder von Exos zu Recht bestaunen und weiterhin ein Auge auf seine Flickr-Seite für zukünftige Fotoprojekte werfen.

Bilderquelle / Copyright: Exos; Blancpain GT Series

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