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GT3-Report: X-Akten aus Utah

von Philipp Körner
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Unweit der Olympiastadt Salt Lake City veranstaltete die Pirelli World Challenge ein eigenes Rennwochenende auf dem Utah Motorsports Campus. In den beiden regulären GT-Läufen veränderte sich das Bild im Meisterschaftskampf maßgeblich bei noch zwei ausstehenden Rennwochenenden. Das Sprint X-Format krankt weiterhin an der mangelnden Unterstützung im Fahrerlager, aber die positiven Stimmen nehmen zu. Am kommenden Wochenende steht die vorletzte Veranstaltung der ADAC GT Masters in Zandvoort an, welche einen sehr spannenden Titelkampf vorweisen kann.

Pirelli World Challenge:

PWC 2015: Pirelli World Challenge Pirelli World Challenge Aug 23Die dreitätige Veranstaltung etwa 50 Kilometer entfernt von der Austragungsstadt der Winterolympiade 2002 begann mit einem heftigen Feuer des #77 Calvert Dynamics Porsche 911 GT3 R. Pilot Andrew Davis konnte den lichterloh brennenden GT3-Renner sicher verlassen, aber musste mitansehen, wie mehrere hunderttausend Euro aus dem Besitz des Neuroophthalmologen (Fachgebiet der Augenheilkunde) Preston Calvert in Rauch aufgingen. Ärgerlicherweise schrumpften dadurch die Felder der GT-Wertung und des Sprint X-Formats um diese Nennung. Die Fehlersuche ergab einen Defekt an einer Ölleitung und die Aussichten für die Zukunft des Chassis waren nach der ersten Evaluation ebenfalls eher schlecht. Glücklicherweise stand noch ein zweiter Calvert Dynamics Porsche 911 GT3 R mit der Nummer 98 zur Verfügung, den das Porsche-Talent Michael Lewis in beiden Rennarten fahren konnte. In den Sprint X-Läufen übernahm Preston Calvert die unterstützende Rolle und konnte so für eine beeindruckende Geschichte sorgen.

Aug 11 Pirelli World Challenge Grand Prix of Utah presented by Energy SolutionsDie GT-X-Pole Position sicherte sich aber der Lokalmatador James Burke im #63 DXDT Racing Audi R8 LMS ultra GT3 (Burke/Askew). Darauf folgte das bisher dominierende GT-X-Team des #46 Mills Racing BMW Z4 GT3 (Mills/Wittmer), die nur sehr knapp die Pole-Position verfehlten. Insgesamt zählte die GT-X-Klasse an beiden Tagen nur fünf Autos. In der GTS-X-Kategorie erhöhte sich die ursprüngliche Starterzahl von drei auf vier am Sonntag. Die klassenbeste Startposition des Samstags ging an den #07 TRG-AMR / Aston Martin Vantage GT4 (Riddle/Wilson).
Trotz der kleinen Teilnehmermenge war der Auftakt des GT3-Wochenendes sehr spannend. Der schon länger in Utah lebende Amateur Burke, welcher nahe des Wüstenkurses lebt, nutzte all seine Erfahrung und hielt den älteren Audi R8 bis zum Pflichtboxenstopp auf Platz eins. Dort weigerte sich der V10-DOHC-Ottomotor seine Arbeit weiterhin zu verrichten und zwang das Team zur Aufgabe. Die enorme Hitze war eine hartnäckige Herausforderung in allen Klassen und sorgte für viele ähnliche Probleme im weiteren Verlauf. Den ersten Platz erbte daraufhin der #46 Mills BMW Z4, dessen gleichnamiger Besitzer vom BMW-Profi Kuno Wittmer abgelöst wurde, der mit einem größeren Vorsprung nach dem Stopp auf die Strecke zurückfuhr. Der Wechsel des vorderen rechten Reifens entwickelte sich im Laufe der zweiten Rennhälfte zu einem massiven Problem, welches etliches an Zeit kostete. Gerade rechtzeitig drehte nun Michael Lewis im #98 Calvert Porsche auf, nachdem sein Chef das Auto solide durch die erste Hälfte gebracht hatte. In 20 Minuten konnte er dem BMW Z4 einen Vorsprung von über 20 Sekunden nehmen, sodass er in der letzten Runde in der Position für einen Angriff war, der glückte. Ein Tag nach dem katastrophalen Raub der Flammen herrschte also riesige Freude über den Sieg im Calvert-Lager, welche sicherlich das gesamte Fahrerlager gönnte. Der zweitplatzierte #46 Mills BMW Z4 GT3 sollte am Ende genügend Vorsprung auf den #14 GMG Racing Porsche 911 GT3 R (Holden/Sofronas) auf Rang drei gehabt haben. Da nur der #09 TRG-AMR / Aston Martin Vantage GT4 (Alexandridis/DeBoer) in der GTS-X problemfreie 60 Minuten erlebte, konnte er sich somit die Klassensiegerehren sichern.

Aug 13 Pirelli World Challenge Grand Prix of Utah presented by Energy SolutionsEinige Stunden später erfolgte der Start des GT-Samstagsrennens der Pirelli World Challenge, der von “Grand Marshal“ Jorge de la Torre begleitet wurde. Der junge Mexikaner war am schweren Unfall Ende Mai im Lime Rock Park beteiligt, wo sein Aston Martin mit dem Bentley von Andrew Palmer kollidierte. Für de la Torre waren die Folgen dramatisch mit diversen Knochenbrüchen, aber Andrew Palmer zog sich sogar noch schwerere Verletzungen zu. Weitere Updates sind für Palmer nicht zu vermelden und wir denken weiterhin an ihn in dieser schlimmen Situation. Der mexikanische Pilot hofft hingegen auf ein Comeback in Laguna Seca im Oktober, wenn die Reha weitestgehend erfolgreich abgeschlossen wurde.

Auf der Pole-Position stand der #9 K-PAX Racing McLaren 650S GT3 von Álvaro Parente, der als Meisterschaftsführender in das Wochenende startete. Sein größter Verfolger in der Gesamtwertung war der Porschewerksfahrer Patrick Long im #58 Wright Motorsports Porsche 911 GTAug 11 Pirelli World Challenge Grand Prix of Utah presented by Energy Solutions3 R, der etwa die Punktezahl für einen Sieg als Zählerrückstand im Gepäck hatte. Das erste Rennen nahm er jedoch als viertbestes Auto der Qualifikation in Angriff. Vor ihm war der #05 Always Evolving Replay XD Nissan GT Academy Nissan GT-R NISMO GT3 von Bryan Heitkotter auf Rang drei und der zweitplatzierte Michael Cooper in seinem #8 Cadillac Racing ATS-V.R. GT3. Die Pole-Position in der GTA-Klasse hatte Frankie Montecalvo in seinem #66 DIME Racing Mercedes AMG SLS GT3 auf Gesamtrang 13. Bester GT-Cup-Pilot des Qualifikationstrainings war Alec Udell im #17 GMG Racing Cup Porsche.
Gleich in der ersten Kurve entwickelten sich dramatische Situationen, als der Nissan-GT-Absolvent Heitkotter die Führung übernahm und in seinem Rückspiegel gleichzeitig erkennen konnte, wie GT-X-Sieger Michael Lewis in seinem #98 Calvert/Curb-Agajanian Porsche 911 GT3 R in der sandigen Auslaufzone stehenblieb. Nach der deswegen ausgerufenen Neutralisierung zeigte sich beim Neustart das gleiche Bild. Dieses Mal kollidierten jedoch mit dem #8 Cadillac von Cooper und dem #9 McLaren von Parente Titelkandidaten auf höchst unglückliche Art und Weise in der ersten Kurve. Der Unfall ließ Parente in der pflanzenlosen Peripherie der Strecke stranden, was eine zweite SC-Phase hervorrief. Cooper erhielt im weiteren Rennverlauf eine Durchfahrtsstrafe für diesen Zwischenfall. Mit dem größten Titelkontrahenten auf einem Abschleppwagen war nun die Zeit für Patrick Long gekommen, der unbedingt einen Weg in die Top 3 finden musste. Aug 11 Pirelli World Challenge Grand Prix of Utah presented by Energy SolutionsDa sich die Spitze in den nächsten Minuten leicht auseinanderzog, wagte die Regie einen ihrer raren Blicke in den GT-Cup, in welchem drei der fünf Porsche in einem Paket um die Strecke zirkulierten und spannende Aktionen boten. Im vorderen Teil des Feldes konnte man einige Überraschungen feststellen. Zum einen hielt sich der Amateur Montecalvo sehr lange in den Top 5, bis er später mit abfallender Performance zu kämpfen hatte. Der Pilot aus Highlands definierte seinen SLS GT3 als Wundertüte und hofft auf einen baldigen Umstieg auf den Mercedes AMG GT3. Auch Ryan Eversley in seinem #43 RealTime Racing Acura TLX-GT war nach einem Start im Mittelfeld weit vorne anzutreffen. Die Acura-Truppe nutzte wie in Mid-Ohio außerdem die Testsessions der PWC, um den neuen Acura NSX GT3 in einem konkurrenzfähigen Umfeld zu testen. Am Donnerstag und Freitag kamen Gerüchte auf, dass der sehr ästhetische Bolide sein Debüt bereits in einem Sprint X-Rennen in Utah feiern könnte. Die Spekulationen von Sportscar365 waren aber schlussendlich nur ein Hirngespinst und die Acura-Verantwortlichen wiesen auf ihren Fahrplan hin. Wichtig ist der BoP-Einstufungstest der FIA in Ladoux im September, der alles überstrahlt. Zum Saisonabschluss möchte man bei gutem Homologationsverlauf zumindest nochmal den Boliden in Laguna Seca im Testbetrieb vorführen. Spätestens dann wird Sportscar365 wieder über ein Debüt spekulieren.

Im Rennen sollte der TLX-GT mangels Pace nach hinten durchgereicht werden, wodurch Adderly Fong im #88 Bentley Team Absolute Continental GT3 auf Platz zwei vorrücken konnte. Später sicherte sich Long nach einem geglückten Manöver gegen Eversley den dritten Platz. Da Heitkotter dem Feld entwachsen war, war dies auch die Podiumsbesetzung nach wechselhaften 50 Minuten. In der GTA-Wertung reüssierte der #66 DIME Racing SLS GT3 von Montecalvo und in der engen GT-Cup-Schlacht ging Lokalmatador Sloan Urry im #20 TruSpeed Autosport Porsche als Sieger hervor.
Für Bryan Heitkotter war es der erste Sieg im GT-Bereich und ein weiterer Fingerzeig für den Erfolg der Nissan GT Academy. Artig gratulierte später auch Nissan-Kollege James Davison, der für das Utah-Wochenende gesperrt war und von Craig Dolby ersetzt wurde. Always Evolving plant aktuell für die nächste Saison ein Programm mit drei Wagen, in dem der englische Aushilfsfahrer höchstwahrscheinlich unterkommen wird.

PWC Utah 8Der zweite Wertungslauf der GT-Klassen fand durchgängig unter grün statt und die Konstellation der drei bestqualifizierten Boliden gab dem Rennen die nötige Spannung mit auf den 50 minütigen Weg. Von der Pole-Position startete der #98 Calvert Porsche 911 GT3 R von Michael Lewis, der auch am Sonntag sein großes Potential wieder beweisen konnte. Rang zwei nahm der vielumjubelte Gesamtsieger des Vortages Heitkotter ein, der sich einen weiteren Raketenstart seines #05 Always Evolving Nissan GT-R NISMO GT3 erhoffte. Startplatz drei wurde von Patrick Long im #58 Wright Motorsports Porsche 911 GT3 R besetzt. Frankie Montecalvo belegte mit seinem #66 DIME Racing Mercedes AMG SLS GT3 die GTA-Pole und Alec Udell im #17 GMG Racing Porsche startete als bester Cup-Pilot. Spencer Pumpelley, der seit dem Testbeginn des Acura NSX GT3 RealTime Racing-Teambesitzer Peter Cunningham ersetzt, konnte mit seinem #34 Acura TLX-GT das Rennen aufgrund technischer Probleme nicht bestreiten.
Heitkotters Hoffnungen wurden tatsächlich erhört und schon beim Start legte er etliche Meter zwischen sich und seine Verfolger. Der Blick auf die Startphasen der Meisterschaftsanwärter zeigte den Porsche von Long, welcher auf Rang vier zurückgefallen war, und einen Álvaro Parente, der es nicht schaffte, seinen McLaren 650S GT3 in den Bereich der besten Zehn zu bugsieren: klarer Vorteil Long. Wie seinem ehemaligen Teamkollegen bei EFFORT Racing erging es auch Michael Lewis, der nach hinten zurückfiel. Der Mann aus Laguna Beach verlor jedoch ein paar Plätze mehr, aber hielt sich gerade noch so in den Top 5, was für die Umstände eine sehr respektaAug 12 Pirelli World Challenge Grand Prix of Utah presented by Energy Solutionsble Leistung darstellte. Durch das Nichtvorhandensein von Neutralisierungen entstand früh ein Rennrhythmus, der von aufreißenden Lücken begleitet wurde. Bis zur Rennhalbzeit dominierte das Abtasten und Vermeiden von hitzebedingten Problemen im Feld und wiederholt glänzte der Cup als spannendste Klasse, was die Regie zu honorieren wusste. 15 Minuten vor Schluss wurden die Zuschauer Zeugen zweier Ausfälle nach einem eher ruhigen Rennen bis zu diesem Zeitpunkt. Zuerst brach Ryan Eversleys Acura TLX-GT die Aufhängung, da er es mit dem Fahren über die Randsteine endgültig übertrieben hatte. Dies war ein auffälliges Stilelement der Acura-Renner, die so die mangelnde Pace im Vergleich zur Konkurrenz aufholen wollten. Kurz danach drehte sich der GTA-Führende Montecalvo in seinem SLS GT3 zweimal, was ein vorzeitiges Rennende für den Boliden provozierte. Infolgedessen übernahm Martin Fuentes im #07 Scuderia Corsa Ferrari 458 Italia GT3 den ersten Platz der Klasse und gewann schließlich. In der Addition mit den etlichen Siegen aus der dominanten Saisonstartphase sicherte sich der Mexikaner einen Platz in den Geschichtsbüchern durch eine Rekordanzahl (neun Klassensiege). Im GT-Cup gewann der #17 GMG Racing Porsche von Alec Udell.
Obwohl sich die besten Verfolger immer mal wieder an Heitkotter annähern konnten, war keiner in der Lage, etwas gegen den Nissanfahrer auszurichten: Sieg an beiden Tage. Podiumsplatz zwei ging an Adderly Fong, der in seinem #88 Bentley Team Absolute Continental GT3 ein starkes Wochenende erleben durfte. Patrick Long komplettierte mit seinem #58 Wright Motorsports Porsche das Podium. Viel wichtiger als der kleinste Pokal war aber die erkämpfte Führung in der Meisterschaft, denn Parente gelang auch im weiteren Rennverlauf kein Sprung in die Top 10. Somit wird Long mit einem kleinen Zählervorsprung zum Sonoma Raceway reisen, wo die PWC im Rahmen der IndyCar Series vom 16. bis 18. September gastieren wird. Auch Michael Cooper von Cadillac Racing, der den Sonntagslauf auf Platz sechs beendete, ist noch in Schlagdistanz.
Der Saisonabschluss ist vom 07. bis 09. Oktober in Laguna Seca.

Aug 11 Pirelli World Challenge Grand Prix of Utah presented by Energy SolutionsDer zweite Sprint X-Lauf fungierte als Rausschmeißer nach drei langen und umfangreichen Tagen. Auch hier bekleidete Michael Lewis im #98 Calvert Porsche 911 GT3 R die Pole-Position. Preston Calvert blieb weiterhin sein Copilot. Nur knapp dahinter wurde das Duo um Sofronas und Holden im #14 GMG Racing Porsche 911 GT R gewertet. In der GTS-X-Klasse, die nun aus vier Akteuren bestand, ging der erste Startplatz an den #54 Racers Edge Motorsports SIN R1 GT4 (Heckert/Beaufait).
Michael Lewis bewegte den schwarz-gelben Porsche am geschicktesten durch die erste Kurve und behielt die Führung auf souveräne Art und Weise. Der BMW-Experte Kuno Wittmer katapultierte den #46 Mills Racing BMW Z4 in nur zehn Minuten von Platz fünf auf zwei und suchte Anschluss an Lewis. Die enorme Hitze suchte sich hingegen im Pole-Sitter der GTS-X ihr nächstes Opfer, wodurch der Tag für den roten SIN R1 GT4 beendet war. Den Sieg machten nun die beiden TRG-AMR Aston Martin Vantage GT4 unter sich aus. In der Box und später auf der Strecke verlor der #98 Calvert Porsche einiges an Zeit und wurde schnell vom Mills Racing BMW Z4 GT3 eingeholt, den nun Michael Mills um die Strecke trug. Im Duell der beiden Teamfinanciers nach der Pflichtboxenstoppphase sollte sich Mills durch einen Dreher zehn Minuten vor Ablauf der Zeit ausklinken. Während Calvert und Lewis deswegen als wahre Phönixe aus der Asche ihren zweiten Sprint X-Sieg feierten, landeten Mills und Wittmer nur auf Rang drei. Michael Mills führt im Übrigen gerade Verhandlungen mit BMW und könnte für die nächste Sprint X-Saison einen BMW M6 GT3 erwerben: ein möglicher reizvoller Neuzugang für das Format. Komplettiert wurde das Podium vom zweitplatzierten #23 M1 GT Racing Audi R8 LMS GT3 (Ostella/von Moltke). Im Aston Martin-Duell ging der #07 TRG-AMR / Aston Martin Vantage GT4 (Riddle/Wilson) als Sieger des vierten GTS-X-Klassenrennens hervor.

Folie aus der SRO-Pressekonferenzpräsentation (©SRO)

Folie aus der SRO-Pressekonferenzpräsentation (©SRO)

Wie steht es nun um Sprint X? Der provisorische Kalender, der von der SRO in Spa vorgestellt wurde, enthält signifikant mehr Rennen mit diesem Format, denn jedes der fünf „standalone events“ wird damit ausgestattet sein. Während Laguna Seca in diesem Jahr noch der Austragungsort für das Saisonfinale aller Klassen (darunter Sprint X Lauf fünf und sechs) vom 07. bis 09. Oktober sein wird, findet dort 2017 ein achtstündiges Rennen der Intercontinental GT Challenge (Markenmeisterschaft mit individuellen Teamnennungen abhängig vom Kontinent) statt. Zur IGTC gehören auch die 12h von Bathurst, die 24h von Spa und die 12h von Sepang. Der Vorschlag einer Gesamtmeisterschaft mit Sprint X und GT kam bei einigen Teams nicht so gut an, aber die Rennen, die dem Vorbild des Blancpain GT Series Sprint Cups folgen, sind durchaus interessant für viele Beteiligte. In diesem Jahr möchten die meisten jedoch nicht das Risiko zusätzlicher Rennen im Umfeld der entscheidenden GT(S)-Meisterschaft eingehen und verschieben mögliche Pläne in die nächste Saison. Da sich das Fahrerlager jedoch kontrovers zu diesem Thema äußerte, erklärte man auf Seiten der Serienorganisatoren, dass man weiter am Kalender arbeiten werde. Die Konfliktlinie, welche das Paddock durchläuft, könnte einer größeren Zukunft von Sprint X im Wege stehen. Man darf gespannt sein.

Wochenendvorschau / ADAC GT Masters:

Motorsports / ADAC GT Masters, 4. Event 2016, Red Bull Ring, AUTEigentlich sollte an dieser Stelle ein holpriger Vergleich zwischen dem sandigen Boden in Utah und Zandvoort folgen, welcher mit dem Meisterschaftsstand und BoP-Nachrichten abgerundet wird. Doch am Dienstag erreichten uns die Nachrichten des Restsaisonausschlusses beider kfzteile24 APR Motorsport Audi R8 LMS GT3. Der Grund dafür wurde im GT3-Report vom 26. Juli so beschrieben:

Das war Stunden später die Aufgabe der Rennleitung [Veränderung des Klassements], die bei beiden orangenen APR Motorsport Audis Regelwidrigkeiten feststellte.


Mit dieser Entscheidung setzte sich in dieser Woche das Sportgericht des DMSB laut Informationen der Kollegen von Speedweek auseinander. Das Gericht bestätigte die Entscheidung der Stewards und ergänzte diese mit dem Teilnahmeausschluss in Zandvoort und Hockenheim. Der Grund für die Bestrafung ist ein externes Teil in der Airbox gewesen, welches die Luft geordneter leiten konnte. Blöd gelaufen, wenn dann noch der Titelsponsor ein Onlineversandhandel für Fahrzeugteile ist. Die Strafe kann mit dem Prädikat „hart“ versehen werden, aber sollte im Sinne der sportlichen Fairness nach jetzigem Wissensstand angemessen sein.

Vielleicht auch aus diesem Grund ist die aktuelle Starterliste noch nicht verfügbar gewesen am Dienstagabend. Der legendäre Kurs an der Nordseeküste bedarf keiner weiteren Einführung, denn das 4,3 Kilometer lange Asphaltband in den Dünen ist eine der wichtigsten Traditionsstrecken in Europa. Alleine deswegen sollte mADAC GT Masters Zandvoortan Samstag und Sonntag jeweils um 13:15 Uhr einen Stream oder eine TV-Übertragung verfolgen. Ein weiterer Anreiz dafür ist der sehr enge Meisterschaftskampf, welcher sich zuspitzen könnte. Auf Platz eins liegen Daniel Keilwitz und Jules Gounon mit 130 Punkten pro Pilot, die am Wochenende in der #77 Callaway Competition Corvette C7 GT3 antreten werden. Mit 14 Punkten Rückstand lauert dahinter die Besatzung des #29 Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3 bestehend aus Christopher Mies und Connor de Phillippi, die sich dank des Formel 1-Punkteschlüssels noch große Hoffnungen machen können. Wenn nicht diese beiden Teams in Zandvoort sehr wenige bis keine Zähler einfahren, sind die Verfolger zu weit weg. In der BoP-Liste für die Niederlande wurden vor allem die Ballastzahlen angepasst. Der Audi darf nach den schwierigen Momenten in den letzten Rennwochenenden weiterhin leichter sein, während die Corvette C7 auch in Zandvoort etwas beladener sein wird. Man darf auch hier auf die Folgen gespannt sein.

Neben dem Beginn des GTM-Endspurts können Freunde des GT3-Rennsports am Wochenende die VLN verfolgen. Wir wünschen viel Spaß und unterhaltsame Motorsporttage.

Bilderquelle / Copyright: ADAC GT Masters; Pirelli World Challenge

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