Auch auf dem Moscow Raceway geht BMW mit dem niedrigsten Performance-Gewicht in das Wochenende und so dürfte es zumindest im ersten Rennen wieder einen Sieg für den Autohersteller aus München geben.
Bereits zum vierten Mal tritt die DTM auf dem Moscow Raceway an und bisher konnte sogar jeder der drei Hersteller zumindest ein Rennen gewinnen. Erfolgreichster Fahrer ist Mike Rockenfeller, der die Premiere 2013 gewinnen konnte und zudem letztes Jahr das erste Rennen siegreich beendet hat. Dieses Jahr dürfte es aber wohl nichts für Mike Rockenfeller werden, denn bisher hat er nur fünf Punkte in der Gesamtwertung geholt und so dürfte er wohl auch noch ein Opfer der Markenorder am Wochenende werden. Das erste Rennen im letzten Jahr konnte Pascal Wehrlein gewinnen, doch sein Nachfolger Esteban Ocon wird keine Chance haben, diesen Erfolg zu wiederholen, denn er wurde genau wie Wehrlein aus der DTM in die Formel 1 befördert. Beerbt wird er von Felix Rosenqvist, der damit für seine guten Ergebnisse im Nachwuchsbereich (Europäischer Formel 3-Meister und Indy Lights-Sieger) belohnt wird. Außerdem konnte er in den letzten Monaten auch gute Leistungen im AMG GT3 zeigen, sodass er der logische Nachfolger Ocons ist.
Wie man auf der DTM-Internetseite erahnen kann, handelt es sich bei dem Moscow Raceway um einen ziemlichen Retortenkurs. Es gibt kaum Höhenunterschiede und auch klare Überholstellen gibt es kaum. Dementsprechend waren die Rennen im letzten Jahr auch nicht besonders gut, aber es kommt immer mal wieder zu Zwischenfällen, die für ordentlich Diskussion sorgen. Falls man aber doch mal ein normales Überholmanöver probieren will, ist die letzte Kurve wohl die beste Möglichkeit, da dort auf eine längere Gerade eine harte Anbremsphase folgt. Alles weitere könnt ihr in dieser Onboard von Edoardo Mortara aus dem Jahr 2013 sehen.
Für den ersten Lauf ist mal wieder Marco Wittmann der absolute Topfavorit. Der BMW M4 DTM ist mit einem Gewicht von 1115 Kilogramm über 12 Kilogramm leichter als die Konkurrenz von Mercedes und Audi. In der DTM dürften das knapp zwei Zehntelsekunden sein und damit wäre alles andere als eine BMW-Pole überraschend im ersten Lauf. Zusätzlich ist Wittmann momentan mit großem Abstand der beste BMW-Pilot, sodass alle anderen für ihn fahren dürften. Damit hat er bei einem normalen Qualifying schon fast ein Platz in den Top 5 am Ende des Rennens sicher. Ein weiterer Siegkandidat für mich ist Maxime Martin, da er bereits 2014 das Rennen in der Nähe von Moskau gewinnen konnte, und auch in dieser Saison hat er schon acht von zehn Rennen in den Top 10 beendet. Natürlich haben auch fast alle anderen BMW-Piloten eine Siegchance, aber ich befürchte, dass es am Ende auf eine Markenorder hinauslaufen wird.
Für Jamie Green und Edoardo Mortara dürfte im ersten Rennen vor allem wichtig sein, nicht zu weit hinter Wittmann zu landen. Im Qualifying für das zweite Rennen können die Zusatzgewichte aber schon wieder ganz anders sein und so sehe ich für die beiden zumindest Siegchancen im zweiten Rennen. Die beiden liegen momentan sieben beziehungsweise 17 Punkte hinter Wittmann, sodass sie mit einem guten Rennen wieder an ihm vorbeigehen könnten. Insgesamt ist die Saison bisher extrem eng und es wäre eine Überraschung, wenn sich der Meisterschaftskampf schon vor dem letzten Rennwochenende entscheiden würde.
Auch Mercedes muss in die Mercedes AMG C63 DTM fünf Kilogramm Zusatzgewicht laden, sodass man bei 1127,5 Kilogramm für das erste Qualifying ist. Dementsprechend gering sind auch die Siegchancen für das erste Rennen. Falls man jedoch auf einen Piloten tippen müsste, wäre es wohl Robert Wickens, der ohne den Unfall am Norisring Tabellenführer wäre.
Unterstützt wird die DTM in Russland von der SMP F4 NEZ und der Porsche Sport Challenge Russland, sodass das Rahmenprogramm sehr dünn besetzt ist. Aufgrund der Zeitverschiebung und der olympischen Spiele finden beide Rennen bereits am Mittag statt. Das erste Rennen beginnt am Samstag um 12:33 Uhr und die ARD überträgt live. Das Sonntagsrennen gibt es ab 12:13 Uhr, sodass man dieses Wochenende nur zur gleichen Zeit fährt wie die Moto2 und nicht mehr in direkter Konkurrenz zur MotoGP. Zusätzlich gibt am Samstag das Qualifying ab 10:05 Uhr und am Sonntag ab 9:45 Uhr live auf Einsfestival. Auch wird es beide Rennen via Youtube-Stream in diesem Artikel zu sehen geben, sodass ihr gleichzeitig im Chat aktiv sein könnt.