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VLN 8: Rückblick – Spannung bis zum Ende

von Felix Töllich
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Ein Finish, wie es aus einem Film in Hollywood sein könnte. Im achten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring gab es gleich mehrerer filmreife Momente.
Fangen wir vorne an. Die eigentliche Siegerpaarung Estre/Bamber (Porsche 911 GT3 R von Manthey Racing) wurde nach der Renndistanz als Erste abgewunken, mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,371 Sekunden auf den zweitplatzierten Mercedes des Haribo-Teams (Arnold, Alzen). Doch die Freude über den Sieg währte nicht lange. Denn kurz vorher hatte der Porsche von Estre/Bamber eine gelbe Flagge übersehen und bekam eine Strafe von 35 Sekunden. Nun rutschte der zweiplatzierte Haribo-Mercedes auf den ersten Platz vor und der Porsche wurde dann noch auf dem zweiten Platz gewertet. Das Sieger-Treppchen komplettierte der Falken-Porsche (Dumbreck/Ragginger) auf dem dritten Platz.

 

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Im morgendlichen Qualifying zum VLN8 erreichte Christian Krognes im BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport die Pole Position mit einer Zeit von 7:53,375 min. Nach dem Start übernahm sein Teamkollege Jesse Krohn gleich die Führung. Dieser musste sich in einem harten Kampf gegen den Haribo-Mercedes, den Manthey-Porsche 911 GT3 R als auch den Lexus RC F GT von Farnbacher durchsetzen. Der Farnbacher-Lexus schied dann nach 14 Runden in Führung liegend aus. Der Grund für diesen Ausfall war ein Brand in der Boxengasse. Ebenfalls in Führung liegend fiel der Black Falcon-AMG GT von Manuel Metzger in der 18. Rennrunde durch einen Unfall in der Hohenrain-Schikane aus.

„Die letzten Runden in der Box zu verfolgen, war für mich die Höchststrafe“, gestand Uwe Alzen nach dem Rennen. „Das war ein unglaubliches Finish.“ Teamkollege Lance David Arnold ergänzte: „Wir hatten heute keine Zeit zum Verschnaufen, mussten jede Runde am Limit fahren.“ Nach seinem Sieg beim sechsten Lauf feierte das Haribo Racing Team nicht nur den zweiten Saisonsieg, sondern auch den dritten Podestrang in Folge. „Das ist vor allem für unser Team ein großartiger Erfolg“, bilanzierte Alzen. „Wir haben lange dafür gearbeitet und in den letzten zwei Jahren auch den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen müssen. Umso schöner, dass es aktuell für uns so gut läuft.“

Es wurde auch ein neuer Rundenrekord gefahren. Nicht von einem Fahrzeug aus der SP9-Klasse, sondern vom Ford GT von H&R Spezialfedern, der in der Klasse SP-X geführt wird. Die Zeit legte er in der zweiten Rennrunde hin. Es war eine 7.58,558 min. Damit unterbot er die bisherige Bestzeit von Jens Klingmann (2014, BMW Z4 GT3) um fast eine halbe Sekunde. Dieser Rekord lag 2014 bei 7.59,045 min.

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Die Gesamtmeisterschaft wurde in diesem Lauf so gut wie entschieden. Mit sieben Klassensiegen in Folge und einem dritten Platz sicherte sich das Gespann um Michael Schrey und Alexander Mies im BMW 235i Cup die Meisterschaft. Unter normalen Umständen ist der Titel den Beiden nicht mehr zu nehmen. Leicht war das allerdings nicht. Im Training kam Mies von der Strecke ab und beschädigte sein Fahrzeug. „Sieben Rennen lang hat unser BMW keinen Kratzer abbekommen und jetzt das“, ärgerte sich Mies. Aber man sollte nicht die Leistung eines gut aufgestellten Teams unterschätzen. Die Mannschaft von Bonk Motorsport hatte es fertig gebracht, das Fahrzeug pünktlich für den Start fertigzubekommen. Es ging dann von Position 3 aus ins Rennen. Aber nach kurzer Zeit war das Team am Schluss des Feldes zu finden. Der Grund war, dass Mies auf der Strecke anhalten musste, um sich den Sitz richtig einzustellen. Ab diesem Zeitpunkt fuhren die beiden Piloten am Limit ihres 235i Cup-Fahrzeuges. Für einen Klassensieg hat es diesmal nicht gereicht, aber für die Meisterschaft. Die anderen haben vor Abschluss der Saison nur noch rechnerische Chancen.

Text und Fotos: Felix Töllich/ FT Photography

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