Mit #RaceitLike stellen wir Euch heute ein neues Format vor, in welchem der Fahrer im Mittelpunkt steht. Vor wichtigen Rennwochenenden schnappen wir uns Fahrer aus unterschiedlichsten Disziplinen. Dabei steht das Persönliche im Vordergrund.
Unser Auftaktgespräch haben wir mit dem österreichischen Porsche-Werksfahrer Richard Lietz geführt. Lietz ist seit Ende der 90er Jahre im Motorsport aktiv. Er durchlief die klassische Formel-Ausbildung bis zur F3 und wechselte daraufhin in den Cup-Porsche. Dort bewies er sein Können und stieg in den GT-Spitzensport auf.
Racingblog: Das Jahr neigt sich dem Ende zu: zufrieden mit der eigenen Leistung in der 2016er Saison?
Lietz: Mit 2016 kann man absolut nicht zufrieden sein. Wir sind eine Klasse in der Klasse, somit chancenlos. Wir versuchen uns ständig zu verbessern und alles richtig zu machen, aber auch wenn alles läuft, sind wir dieses Jahr zu langsam.
Racingblog: Die Situation des Proton-Porsches in der GTE-Pro ist äußerst schwierig. Wie geht man als Fahrer mit der Ausgangslage um?
Lietz: Man gibt sein Bestes und versucht das Team zu pushen. Man schaut auf alle Kleinigkeiten, aber irgendwann, wenn man überrundet wird, realisiert man wieder, wo man steht.
Racingblog: Im Vergleich zu anderen GT-Piloten waren auch bei Dir Formel-Hoffnungen gegeben. Diese endeten auf der F3-Ebene. Daraufhin führte Dich Dein Weg ins Cup-Netzwerk von Porsche. Auch heute noch gibt es diesen alternativen Ausbildungsweg, welcher sogar an Beliebtheit gewinnt. Ist der Hersteller aus Zuffenhausen der größte Retter vermeintlich verlorener Talente?
Lietz: Formel-Sport ist meiner Meinung nach eine Matura für das Rennfahren, perfekte Ausbildung und echt harter Motorsport. Leider ist er sehr teuer und eine Meisterschaft, wo Entwicklung erlaubt ist, somit ebenfalls teuer! Im Cup-Porsche hast du ein sehr attraktives Produkt zu einem super Preis-/Leistungsverhältnis: Eine perfekte Ausbildung für angehende GT-Piloten. Und da es ein Cup ist, hat jeder die Chance zu gewinnen.
Racingblog: Der Verlust von Audi schmerzt. Drei Gründe, warum die GTE-Pro nun in den Vordergrund treten kann und soll:
Lietz: In der GTE-Pro sind dieses Jahr vier Hersteller mehr oder weniger werksseitig vertreten. BMW wird kommen und andere Hersteller überlegen sich diesen Schritt auch. Es sind wunderbare Zweikämpfe und toller Motorsport. Einfach mehr TV-Bilder von uns und die Zuschauer werden sehen, warum GT-Sport wunderschön sein kann.
Racingblog: Le Mans, Spa, Sebring, Nürburgring und Co. Ein Richard Lietz kennt sie alle, oder? Welche berühmten Rennorte fehlen noch auf der persönlichen To-do-Liste?
Lietz: Ich würde gerne mal in Australien fahren, beispielsweise in Bathurst.
Wir wünschen dem sympathischen Österreicher alles Gute bei der WEC in Shanghai. Über Eure Fahrerwünsche und weiteres Feedback freuen wir uns!
#RaceitLike Richard Lietz!
Bilderquelle / Copyright: Porsche; Richard Lietz