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NASCAR: Analyse Martinsville Oktober / Vorschau Texas November 2016

von KristianStooss
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Meine Damen und Herren, wir dürfen den ersten Teilnehmer der Championship Four für das Finalrennen in Homestead notieren: Jimmie Johnson war rechtzeitig am richtigen Ort und sicherte sich seine neunte Grandfather-Clock in Martinsville. Dabei sah erst alles nach einem Gibbs-Feuerwerk aus, bis die Rennleitung unsanft geweckt wurde.

Analyse Martinsville Oktober 2016

ms_103016_13Apropos geweckt: Hat die NASCAR das Feld nun schon sortiert oder kann ich noch eine halbe Stunde dösen? Nein, Spaß beiseite, die Rennleitung hatte wirklich mit widrigen Bedingungen zu kämpfen – doch hübsch der Reihe nach. Die ersten knapp 400 der insgesamt zu fahrenden 500 Runden sah eigentlich alles nach einem Durchmarsch für Joe Gibbs Racing und einem schönen Langweiler am späten Sonntagnachmittag aus. Zunächst marschierte Martin Truex Jr. mit dem Zepter los und musste nach 147 Führungsrunden schließlich Matt Kenseth ziehen lassen, der in der Folge 176 Umläufe in Front des Feldes verbrachte, bevor seinerseits Denny Hamlin 48 Runden anführte. Unterdessen kam es in Martinsville zu niedlichen fünf Gelbphasen, doch die letzte hatte es in sich.

Während einer fast kompletten Reihe von Green-Flag-Pitstops platzte Carl Edwards ein Reifen, was natürlich sofort die gelbe Flagge herausbrachte. Noch nicht reingekommen waren unter anderem AJ Allmendinger und Jimmie Johnson, die sich folgerichtig in Führung befanden. Das Rennen zum Pit-Exit splittete das Feld ungefähr zwischen Kyle Busch und Matt Kenseth, wobei Letzterer Boxenstopp-bereinigt eigentlich vorne lag. So weit, so gut, doch dann kam der große Schluckauf im Klassement: Allmendinger hatte keinen Sprit mehr und suchte sofort die Boxengasse auf, die allerdings noch geschlossen war. Die Rennleitung musste folglich umsortieren und Johnson als Referenzpunkt betrachten. Zu allem Überfluss ging auch der #48 beim großen Warten auf die amtliche Reihenfolge der Benzindruck in den Keller und damit war das Chaos dann komplett.

Geschlagene 20 Minuten oder 28 Runden benötigten die Offiziellen dann, um eine finale Restart-Order festzulegen – ein neuer Rekord! Schließlich durfte Denny Hamlin als Erster die Fahrt wieder aufnehmen, gefolgt von Kyle Busch und Jimmie Johnson, der es irgendwie schaffte, ganz vorne zu bleiben. Matt Kenseth sortierte die NASCAR ebenfalls in den Top-5 ein, obwohl er zu Beginn hinter AJ Allmendinger über die Linie an der Boxenausfahrt kam. So ganz korrekt kann das also nicht gewesen sein, aber es war halt auch wirklich extrem unübersichtlich. Wie dem auch sei, Johnson lieferte sich nach dem Restart ein nettes Duell mit Hamlin – zwei Martinsville-Experten unter sich. Dabei hatte er quasi doppeltes Glück, nun in Führung zu liegen. Bereits früh im Rennen rieb er sich den Kotflügel an Allmendinger auf und musste von ganz hinten wieder durchstarten.

Jimmie Johnson verteidigte jedoch seine Platzierung bis ins Ziel und das nicht zuletzt mangels weiterer Gelbphasen, obwohl die NASCAR kurz vor dem Ende noch einmal die gelbe Flagge wegen eines langsamen Fahrzeugs hätte rausholen können. Hinter Johnson kämpfte sich Brad Keselowski in einer sehenswerten Fahrt noch an den Gibbs-Piloten Denny Hamlin, Matt Kenseth und Kyle Busch vorbei. Die Top-10 komplettierten Jeff Gordon, Martin Truex Jr., Jamie McMurray, Joey Logano und AJ Allmendinger. Von den verbliebenen Chase-Teilnehmern kamen die Fahrer von Stewart-Haas Racing überhaupt nicht auf Tempo: Kevin Harvick (20.) und Kurt Busch (22.) ließen am Ende der Top-20 viele Punkte liegen. Ganz übel erwischte es jedoch wie erwähnt Carl Edwards mit seinem Reifenplatzer: Mehr als Rang 36 war schließlich nicht drin und damit muss er vermutlich eines der nächsten beiden Rennen gewinnen, um in Homestead noch um den Titel kämpfen zu dürfen.

Race-Results
Driver-Standings
Owner-Standings

Vorschau Texas November 2016

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Die „Road to Homestead“ findet am Wochenende auf dem Texas Motor Speedway ihre Fortsetzung. Nach dem letzten echten Shorttrack im Kalender geht es also direkt zum finalen Cookie-Cutter des Jahres. Das 1,5-Meilen-Intermediate-Oval mit 24 Grad Banking und typischer D-Form gleicht seinen Schwestern Atlanta und Charlotte wie ein Ei dem anderen. Unterschiede gibt es hier eigentlich nur im Alter der jeweiligen Streckenbeläge und damit bei den Gripverhältnissen. Auf die kommt es mit dem Low-Downforce-Paket natürlich am stärksten an und wir erinnern uns sofort, wer in dieser Kategorie zurzeit die Hosen anhat: Joe Gibbs Racing.

Meiner Meinung nach wird sich einer der vier Gibbs-Piloten in Texas das Finalticket sichern. Die Frühjahrsausgabe gewann Kyle Busch, doch irgendwie habe ich Carl Edwards auf dem Zettel. Für ihn wäre diese Strecke die optimale Gelegenheit, um seinen Reifenschaden aus Martinsville auszubügeln. Auf der anderen Seite bekomme ich ein wenig Angst, wenn ich sehe, dass Jimmie Johnson die letzten vier Texas-Chase-Rennen für sich entscheiden konnte. Das muss man halt auch erstmal schaffen, und zudem fuhr er auch im April 2015 in die Victory-Lane. Der Einzug ins Finale muss für Kevin Harvick und Kurt Busch aus meiner Sicht noch bis zum nächsten Rennen in Phoenix warten, denn dort ist wiederum Stewart-Haas Racing traditionell sehr stark. Vielleicht gewinnt aber auch Joey Logano in Texas, wie damals im Frühjahr 2014.

Entry-List

Zeitplan & TV-Programm:

ACHTUNG:
In den USA wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. In Deutschland ist das bekanntlich schon am vergangenen Wochenende passiert, daher ergibt sich für das Rahmenprogramm von Texas eine Zeitdifferenz von nur fünf Stunden zur Eastern-Time. Am Sonntag sind wir dann wieder ganz normal bei sechs Stunden angelangt.

Freitag, 04.11.
17:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, NBCSN
19:30 Uhr, XFINITY Series Practice, NBCSN
20:30 Uhr, Truck Series Qualifying, FS1
22:00 Uhr, XFINITY Series Final Practice, NBCSN (Taped um 05:00 Uhr)
23:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, NBCSN (Taped um 03:30 Uhr)
01:30 Uhr, Truck Series Rennen (Longhorn 350), FS1 ab 1 Uhr

Samstag, 05.11.
15:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, CNBC
16:30 Uhr, XFINITY Series Qualifying, CNBC
18:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, NBCSN
20:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (O’Reilly Auto Parts Challenge), NBC

Sonntag, 06.11.
20:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (AAA Texas 500), NBC & Motorvision TV ab 19 Uhr

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