Unser Gesprächspartner in Episode drei von #RaceitLike ist GT- und LMP1-Pilot Pierre Kaffer. Der Rennfahrer aus der Eifel wird am kommenden Wochenende das Saisonfinale der FIA World Endurance Championship für ByKOLLES Racing bestreiten. Wie bei den meisten (GT-) Rennfahrern begann seine Karriere in der Kartszene und führte über die Formel 3 bis in die ersten Stufen des GT-Bereichs. Nach zwei erfolgreichen Jahren im Porsche Carrera und Super Cup wagte er schließlich den Sprung über den Atlantik. In den Vereinigten Staaten gewann er unter anderem 2004 die 12 Stunden von Sebring in einem Audi R8. Nach diesem ersten Ausflug in die Le Mans-Szene absolvierte er einige Jahre in der DTM und im Porsche Carrera Cup, bevor er wieder dem Spirit of Le Mans erlag, der ihn bis heute antreibt. Im Laufe der letzten Jahre wuchs aber auch die Anzahl der GT3-Rennen in seinem Kalender.
Racingblog: Du bist schon lange im Geschäft und hast schon einiges im Motorsport erlebt. An welches Jahr/Engagement denkst Du besonders wehmütig zurück?
Kaffer: Ich bin froh, schon so lange im Geschäft zu sein. Es ist nicht immer leicht, im Motorsport weiter zu kommen. Deshalb bin froh und dankbar so viel erlebt zu haben und so viele verschiedene Autos in meiner Karriere gefahren zu sein. Ich freue mich noch auf die nächsten Jahre.
Racingblog: Was für eine Frage an jemanden, der vor kurzem erst 40 geworden ist (alles Gute nachträglich)! Welche Strecken und Fahrzeuge fehlen dem Allrounder Pierre Kaffer noch auf der persönlichen Wunschliste?
Kaffer: Bathurst!
Racingblog: Während die GT3-Szene auf einem absoluten Höhepunkt ihrer bislang zehnjährigen Geschichte ist, rutsch(t)en beide LMP1-Varianten in eine gewaltige Krise ab. Wie motiviert man sich als Pilot des CLM P1/01 in so einer kleinen Klasse?
Kaffer: Ich glaube, dass momentan die LMP1 (private Klasse) unter Wert geschlagen wird. Ich bin mir sicher: in der Zukunft, auch wenn es jetzt noch nicht danach aussieht, hat die Klasse bestand und wird mehr Autos haben. Wir konzentrieren uns auf das neue Auto im nächsten Jahr und versuchen, die Lücke zu den Werken zu verkürzen.
Racingblog: Der Saisonlauf in Le Mans ist ohne Frage DAS Rennen des Jahres. Die Vorbereitungen und die Anspannung eines ganzen Jahres gipfeln in dieser einen Woche im Juni. Besonders nach dem dramatischen Ende in diesem Jahr war der Le Mans-Blues bei den Fans besonders groß. Fallen auch die Beteiligten danach erstmal in ein kleines Loch?
Kaffer: Da ich soviel in meinem Kalender stehen habe, bekomme ich keine Langeweile ;-)
Racingblog: Die sechs Stunden von Bahrain tendieren meist dazu, eine Hitzeschlacht zu sein. Nun wirst Du höchstwahrscheinlich aus Deiner kalten Schweizer Wahlheimat anreisen. Wie kommst Du mit diesen Temperatursprüngen zurecht und wie kann man sich generell darauf vorbereiten?
Kaffer: Mir macht es generell nichts aus. Da das Rennen abends startet, halten sich die Temperaturen im Rahmen. Ich freue mich jetzt schon wieder, in Bahrain am Lenkrad zu drehen.
Racingblog: Dein persönliches Motorsportjahr beginnt oftmals schon mit den ersten Läufen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Stehen schon derartige Renntermine in Deinem 2017er Kalender?
Kaffer: Die Saison in USA ist beendet, deswegen konzentriere ich mich jetzt schon auf Daytona.
Für diesen Auftritt beim traditionellen Saisonauftakt wünschen wir bereits jetzt alles Gute und hoffen, dass die aktuelle Saison der FIA WEC mit einer starken Leistung abgeschlossen werden kann.
#RaceitLike Pierre Kaffer!
Bilderquelle / Copyright: SRS Sports Photography, Pierre Kaffer