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NASCAR: Warum der Chase langweilig wird

von DonDahlmann
3 Kommentare

Das Finale der NASCAR war wie üblich in den letzten 20 Runden dramatisch. Aber reicht das, um eine Meisterschaft zu tragen?

hms_nscs_pack_1_112016Es ist ein hübsches Ritual am Sonntagabend das NASCAR-Rennen im Hintergrund laufen zu haben, während man noch ein paar Dinge macht. Konzentrieren muss man sich ja eh nur auf die letzten 20 Runden. 23 Rennen laufen meist so, zwischendurch halt der Wahnsinn auf den Restrictor Plate-Ovalen. In der Saison ist das auch völlig in Ordnung, aber im letzten Rennen? Wenn es um alles geht?

Der Chase war schon immer umstritten, seit der letzten Änderungen, wo man vier Fahrer es unter sich ausmachen lässt, ganz besonders. Ich mochte das aktuelle Format mit dem letzten, alles entscheidenden Rennen nie und dieses Jahr nervte ganz besonders. Damit meine ich nicht, dass Jimmie Johnson seinen siebten Titel nicht verdient hätte. Ich finde nur die Art und Weise, wie der Titel ausgefahren wird, lächerlich.

Der Weg zu Chase ist ja in Ordnung. Es ist eine gute Idee und macht vor allem die 26 Rennen vor dem Chase deutlich interessanter. Der Juli und August wurden dadurch massiv aufgewertet, die Rennen haben mehr Biss bekommen, weil der Sieg eben mehr zählt und nicht mehr das reine Sammeln von Punkten.

Auch der „alte“ Chase war spannend. 2011 zum Beispiel, als Carl Edwards punktgleich mit Tony Stewart den Chase verlor. Oder auch 2013, als Johnson mit gerade mal 19 Punkten Vorsprung seinen sechsten Titel gewann, obwohl er zwischendurch nicht gerade wie ein Sieger im Chase aussah. Zehn Rennen sind lang genug für dramatische Entwicklungen. In zehn Rennen zeigt sich auch, welche Mannschaft konzentriert arbeitet und welche nicht. Zehn Rennen reduziert aber alles vor allem auf den Glücksfaktor.

Im aktuellen Chase-Format geht es fast nur noch ums Glück. Es schon richtig, wenn man sagt, dass in den Jahren zuvor selten mehr als vier Fahrer am Ende noch um die Meisterschaft fahren konnten. Aber darum geht es auch nicht. Es geht um Duelle, die sich in einer Saison entwickeln. Es geht um den Zweikampf, um das Ringen um Punkte und Siege. NASCAR-Rennen sind Langstrecken-Rennen, und auch wenn die Strategie selten eine große Rolle spielt, geht es um den langen Atem, nicht um den Sprint.

Der aktuelle Chase fühlt sich falsch an. Im Grunde ist es egal, was in den neun Rennen vor Miami passiert. Irgendwie bleiben halt irgendwie vier Fahrer übrig und einer wird es schon machen. Natürlich ist das spannend. Für ein Rennen. Aber eine Meisterschaft sollte meiner Meinung nach aus mehr bestehen als nur einem entscheidenden Rennen. Wenn man das haben will, dann sollte man das letzte Rennen nach Daytona verlegen.

Ich hätte gerne den alten Chase wieder. In dem man auch um jeden Platz kämpft und wo nicht das Glück auf den letzten zehn Runden entscheidet.

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3 Kommentare

Bluthund87 24 November, 2016 - 12:56

Gut geschrieben!
Dieses Jahr hat man deutlich gesehen, das der Chase absoluter Müll ist. Mit Johnson ist ein Fahrer Meister geworden, der es absolut nicht verdient hat. Er bekommt während der Saison kaum was auf die Reihe, wird am Ende aber trotzdem Meister. Andere die regelmäßig vorne dabei waren, schauen in die Röhre. Mit Fairness hat das nix zu tun.
Ein extremes Beispiel: Ein Fahrer gewinnt 35 Rennen und nur weil er im letzten Rennen ausfällt, wird er nicht Meister. Das ist echt ein tolles System…

DonDahlmann 24 November, 2016 - 13:20

Na ja, Johnson hat dieses Jahr die meisten Siege geholt (5). Von daher passt es schon. Aber ja, Du kannst alles gewinnen und am Ende platzt Dir fünf Runden vor Schluss ein Reifen.

Montoya12 24 November, 2016 - 23:58

Ich seh es mal so. HMS/Johnson waren relativ früh sicher im Chase.´Sind danach mit der Abstimmung des Autos in die evtl.falsche Richtung gegangen oder haben halt sehr viel rum experimentiert. Ich behaupte einfach mal das mit dem alten Chaseformat ein Johnson nicht nur 7. geworden wäre. Die Herangehenweise an das neue Chaseformat ist doch eine ganz andere als noch beim alten Format.

Ich finde schon wär so zurück kommt nach so einen grotten schlechten Sommer mit allen 4 Autos und dann noch 3 von 10 Chaserennen gewinnt gut Homestead war mehr Glück dabei hat schon irgendwo den Titel verdient.

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