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Vorschau: 24 Stunden von Dubai 2017

von Philipp Körner
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Der Rundstreckenmotorsport startet wie gewohnt früh ins neue Jahr. Schon seit mittlerweile über zehn Jahren beginnt eine neue Saison der 24H Series auf dem Dubai Autodrome in Sichtweite des 828 Meter hohen Burj Khalifa. Ähnlich hoch wird auch das Niveau im Fahrerfeld in diesem Jahr sein, da ziemlich viele Starfahrer in die Wüste reisen werden.

Historie

Lange reicht die Geschichte der 24 Stunden von Dubai nicht zurück. Seit 2006 wurden bislang elf Rennen auf dem 5,39 Kilometer langen Kurs ausgetragen. Bereits vorher gastierte jedoch mit der FIA GT-Meisterschaft (2004-2006) eine andere GT-Veranstaltungsreihe auf dem Freizeitgelände Dubailand, zu welchem die Strecke gehört. Trotzdem sind einige Motorsportlegenden in den Siegerlisten zu finden. Die erste Ausgabe gewannen beispielsweise Dieter Quester, Hans-Joachim Stuck, Philipp Peter und Toto Wolff, die sich einen BMW M3 CSL von Duller Motorsport teilten. Mit 67 Startern war schon damals ein volles Grid zu sehen. Vor genau zehn Jahren konnte das österreichische Team diesen Triumph wiederholen, bevor in den darauf folgenden Jahren reinrassige GT3-Renner die Hauptrolle übernehmen sollten. Auch bei den Fahrern nahm das Niveau immer mehr zu. Ein passendes Beispiel für diese Entwicklung ist die Siegermannschaft aus dem Jahr 2011. Damals sicherte sich ein Schubert Motorsport BMW Z4 GT3 (Augusto Farfus-Edward Sandström-Tommy Milner-Claudia Hürtgen) den traditionsreichen Kamelritt durch die Boxengasse. Drei der letzten fünf Ausgaben (2012, 2013 und 2015) konnten von einem Mercedes SLS AMG GT3 von Black Falcon gewonnen werden, die dank des Piloten Khaled al Qubaisi eine Verbindung zum Nachbaremirat Abu Dhabi haben. 2014 triumphierte ein Porsche 997 GT3 RSR von Stadler Motorsport und 2016 konnte sich auch Audi dank des Belgian Audi Club Team WRT endlich in die Siegerlisten eintragen.

Siegreiche Marken:
Porsche (2008, 2009, 2010 und 2014)
BMW (2006, 2007 und 2011)
Mercedes (2012, 2013 und 2015)
Audi (2016)

Siegreiche Teams:
Black Falcon (2012, 2013 und 2015)
Duller Motorsport (2006 und 2007)
VIP Pet Foods (2008)
Land-Motorsport (2009)
IMSA Performance Matmut (2010)
Schubert Motorsport (2011)
Stadler Motorsport (2014)
Belgian Audi Club Team WRT (2016)

Erfolgreichste Fahrer:
Dieter Quester (2006 und 2007)
Philipp Peter (2006 und 2007)
Khaled Al Qubaisi (2012 und 2013)
Jeroen Bleekemolen (2012 und 2013)
Sean Edwards (2012 und 2013)

Strecke

Das Dubai Autodrome ist eine Strecke, die man nicht gerade häufig über das Jahr hinweg sieht. Das 24h-Rennen ist das größte – wenn nicht sogar einzige – Highlight im Rennjahr am Rande der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats. In der Vergangenheit hat man neben der bereits erwähnten FIA GT-Meisterschaft auch die A1 Grand Prix-Serie (2005) sowie die GP2 Asia (2008) begrüßen können. Seit dem Ende des asiatischen Ablegers blieb die große Motorsportwelt jedoch fern, obwohl man einen „Grade 1“ von der FIA erhalten hat.
Die 5,39 Kilometer sind aus der Layout-Perspektive durchaus spannend. Neben zwei langen Geraden, die Überholmanöver vereinfachen, gibt es einige schnelle Kurvenkombinationen. Die Anzahl enger und langsamer Sektionen ist zwar überschaubar, aber teilweise stehen die Mauern verhältnismäßig nahe am Asphaltband. Als moderner Rundkurs hat das Autodrome natürlich auch die scheinbar obligatorisch-riesigen Auslaufzonen zu bieten, welche aber bei 98 Meldungen durchaus positiv sein können.

Das Rennen

Klassen
Anfang dieser Woche haben sich sage und schreibe 98 Nennungen in der aktuell verfügbaren Entry List befunden. Jedes Fahrzeug hat somit bei optimaler Verteilung circa 55 Streckenmeter für sich alleine, was den brutalen Charakter dieses Langstreckenrennens optimal beschreibt. Noch kniffliger wird es durch die ausgeprägte Klassenaufteilung. Insgesamt gibt es elf Einordnungsmöglichkeiten (A6-Pro, A6-Am, A6, SPX, 991, SP2, SP3-GT4, TCR, A3, CUP1 und A2).
Die drei A6-Divisionen sind grundsätzlich für GT3-Boliden geschaffen worden und deswegen wird man dort bei der Suche nach Gesamtsiegkandidaten fündig. Genauer gesagt sollte man in diesem Fall vor allem die 13 A6-Pro-Nennungen betrachten. Denn die Fahrerpaarungen der A6-Am werden durch sogenannte Minimumreferenzrundenzeiten umfassend eingebremst, da sie diese Zeitvorgaben nur zehn Mal („Escape Joker“) unterschreiten dürfen. Das geschieht meist dann, wenn ein schnellerer Pilot (meist Profi bzw. Semi-Profi) im Fahrzeug sitzt. Diese Zeitschwelle basiert auf den Qualifikationszeiten. Wenn alle Joker verbraucht sind, werden die Teams für dieses Fehlverhalten bestraft. Während bei kleineren 24H Series-Veranstaltungen mit wenigen A6-Pro-Nennungen Amateure meist trotzdem vorne zu finden sind, ist selbiges in Dubai unwahrscheinlich. Die beiden A6-Nennungen gelten laut Reglement als Zwischenlösung und werden möglicherweise nochmals umverteilt.
Die SPX ist eine Heimat für besondere Boliden wie beispielsweise für den Lamborghini Huracán Super Trofeo, den Vortex 1.0 oder auch den Porsche 991 Cup MR. Diese Klasse ist mit nur sechs Rennern eher klein ausgefallen. Das kann man von der 991 hingegen nicht behaupten, die ihrer Bezeichnung entsprechend für Porsche 991 Cup geöffnet ist. Zwölf Boliden werden vor Ort sein und wohl wie immer ein lebhafter Teil des Rennens sein. Die SP2 ist eine Art Übergangsklasse, da sie Exoten wie den MARC Focus V8, Brokernet Silver Sting oder auch einen Audi TTRS beinhalten wird.
Die Größe der SP3-GT4 ist ein guter Indikator für die Zukunft des GT3-Unterbaus. 20 Fahrzeuge sind momentan gemeldet und die Markenvielfalt ist schon jetzt enorm. Porsche Cayman PRO4, Porsche Cayman GT4 Clubsport, Lotus Evora GT4, BMW E90, BMW M3 F80 Endurance, BMW F30 340i, Nissan 370Z GT4, Ginetta G55 GT4, KTM X-BOW GT4 und der brandneue BMW M4 GT4 werden zu sehen sein. Dieses Rennen im Rennen sollte man unbedingt im Auge behalten.
Ein weiteres stark wachsendes Reglement in der Form der TCR kann seinen positiven Trend nicht nach Dubai überführen. Nur sechs Tourenwagen werden diese Klasse formieren. Trotzdem gibt es auch hier eine interessante Entwicklung, denn der neue Audi RS3 LMS wird in den Händen von Cadspeed Racing with Atech sein Kundensportdebüt feiern. Die restlichen Klassen enthalten grundsätzlich kleinere Tourenwagen, die höchstens im dichten Verkehr zu sehen sind.

Besonderheiten der 24H Series:
Neben den Zeitvorgaben der A6-Am gibt es weitere Besonderheiten, die man beachten sollte. Im Gegensatz zum Blancpain GT Series Endurance Cup oder anderen genuinen GT-Veranstaltungsreihen liegt der Fokus klar auf den Amateuren. Selbst in der A6-Pro sind Amateure mehr als erwünscht, was jedoch auch die üblichen Grenzfälle bei der Einordnung nicht ausschließen kann. Beispiele dafür kann man in der Favoritensuche finden.
Der niederländische Veranstalter Creventic arbeitet zwar intensiv mit der FIA zusammen, aber betont seine Unabhängigkeit bei Regelauslegungen. Sie definieren ihre Serie als Anlaufpunkt für billigen Motorsport und werden diesem Anspruch durch verschiedene Maßnahmen gerecht. Beispielsweise arbeitet man Logistikpakete für die Reise nach Dubai aus, welche viele Teams nutzen (z.B. Transport via Containerschiff). Außerdem gibt es keine privaten Tankanlagen in den Boxen. Der Treibstoff wird in jedem Rennen an speziellen Plätzen ausgegeben, die großen Tankstellen ähneln. Meist werden dafür Tanklaster aufgestellt und mit transportablen  Zapfsäulen verbunden. Häufig werden diese Anlagen am Anfang oder Ende der Boxengasse positioniert und befinden sich im Übergang zum Fahrerlager. Also nicht wundern, wenn plötzlich ein Auto die Boxengasse verlässt!
Auch das zweite wichtige Element eines klassischen Boxenstopps in der Form der Reifen wird von Creventic vorgeben: Hankook als Namenssponsor stellt alle Reifen. Diese machten in der Vergangenheit vor allem bei hohen Außentemperaturen Probleme, da sie keinen Grip aufbauen konnten. Möglicherweise wird dies in Dubai wieder eine wichtige Rolle spielen.
Eine Spezialität der 24H Series ist die sogenannte Code 60-Phase, die mit einer rosa-pinken Flagge signalisiert wird. Dies ist de facto eine Full Course Yellow- / Virtual Safety Car-Neutralisierung, welche aufgrund der riesigen Felder das klassische SC ersetzen muss. Wenn sie ausgerufen wird, dürfen im Übrigen nur 50 % der maximalen Spritkapazität in der Box aufgenommen werden.
Nicht nur die A6-Am wird streng durch besondere Regeln beschnitten. Denn auch in schwächer motorisierten Klassen können Zeitschwellen und Tankbegrenzungen gefunden werden. Genaue Erklärungen diesbezüglich findet man bei Bedarf im 118 Seiten starken Regelwerk. Doch bevor wir uns in den Untiefen der extremen Beschränkungen verlieren, werfen wir nun einen Blick auf die A6-Pro, die „nur“ die klassische Balance of Performance zu bieten hat.

Favoritensuche (A6-Pro):

  • Audi:
    Die Ingolstädter Marke wird als Titelverteidigerin nach Dubai reisen und dort von zwei starken Kundensportteams repräsentiert werden. Der #4 Belgian Audi Club WRT Audi R8 LMS GT3 (Enzo Ide-Stuart Leonhard-Robin Frijns-Christopher Mies-Ruben Maes) ist de facto der titelverteidigende GT3-Bolide am kommenden Wochenende. Von der siegreichen Besatzung ist jedoch nur Leonhard übrig geblieben. Er hat zwar mit Laurens Vanthoor einen Starpiloten an seiner Seite verloren, aber nun mit Mies, Frijns und wohl auch Ide passenden Ersatz bekommen: wenn nur alle Deals im Leben so aussehen würden. Der einzige wirkliche Amateur ist der belgische Bronze-Fahrer Maes, was diese Besatzung zu klaren Siegfavoriten macht. Ihr Einsatzteam WRT ist zweifelsohne eine Größe in der GT3-Szene mit extrem guten Langstreckenkenntnissen.
    Die andere Maschine mit vier Ringen auf der Motorhaube ist der #14 Optimum Motorsport Audi R8 LMS GT3 (Joe Osborne-Flick Haigh-Ryan Ratcliffe-Christopher Haase). Das Team hat mit einer Ginetta GT4 erste Erfahrungen in der British GT gesammelt, bevor man den Aufstieg gewagt hat. Auf der Insel und in der 24H Series präsentierte man sich bisher sehr solide, aber verfehlte häufig vordere Platzierungen. Mit Flick Haigh wird auch eine Dame ins Volant des orange-schwarzen Audis greifen, die wie ihre britischen Kollegen sehr solide ist. Zusammen mit Audi-Werksfahrer Christopher Haase könnte man sogar ein Podiumsergebnis als Ziel ausgeben.
  • Mercedes:
    Black Falcon hatte bei der 2016er Ausgabe der 24 Stunden von Dubai das Privileg, den neuen Mercedes AMG GT3 in seinem ersten richtigen Rennen zu betreuen. Selbiges lief eher suboptimal und alle neuen Renner hatten größere Probleme. Fast zwölf Monate später ist das Modell jedoch zum Hauptfavoriten in der Szene avanciert und wird dementsprechend das zu schlagende Auto in den VAE sein.
    Im #2 Black Falcon Mercedes AMG GT3 werden neben dem Lokalmatadoren Khaled Al Qubaisi auch Jeroen Bleekemolen, Patrick Assenheimer sowie Manuel Metzger zu sehen sein. Übersetzt bedeutet dies folgendes: GTE-Stammfahrer, GT-Allesfahrer, Callaway Competition-Stammpilot und Nürburgring24h-Sieger. Hier kann keinesfalls noch ernsthaft von Amateuren gesprochen werden und höchstwahrscheinlich wird die Nummer zwei der Hauptfavorit sein. Nahezu keine andere Besatzung hat dieses durchgängig hohe Niveau.
    Der #3 Black Falcon Mercedes AMG GT3 (Abdulaziz Al Faisal-Hubert Haupt-Yelmer Buurman-Michal Broniszewski-Maro Engel) gilt ebenfalls als siegfähiges Auto, da selbiges von ähnlich starken Fahrern pilotiert werden wird. Auch hier findet man nur Pro forma-Amateure, die allesamt extrem gut ausgebildet sind. Der GT3-Star Engel rundet diese gute Mischung ab und ist ein weiteres Sinnbild für den Angriff der Sternenmarke auf den Gesamtsieg. Man möchte offensichtlich gerne mit Porsche in der Bestenliste gleichziehen.
    Doch nicht nur Black Falcon wird den AMG GT3 in der A6-Pro einsetzen. Der #16 SPS automotive performance Mercedes AMG GT3 (Valentin Pierburg-Tim Müller- Lance-David Arnold – Tom Onslow-Cole) hat zwar mit Arnold und Onslow-Cole spannende Personalien im Aufgebot, aber hier überwiegt der Amateuranteil. Vielleicht reicht die Zusammensetzung für eine Chance auf das Gesamtpodium?
  • Porsche:
    Die erfolgreichste Marke des 24h-Rennens würde sicherlich gerne den fünften Sieg feiern und die gemeldeten Zuffenhausener rechtfertigen diese Hoffnungen durchaus.
    Die Speerspitze wird der #911 Precote Herberth Motorsport Porsche 991 GT3 R sein. Die bayerische Truppe gewann im vergangenen Jahr etliche Läufe der 24H Series und dominierte teilweise nach Belieben. Ihre Geschichte kann im GT3-Jahresrückblick nachgelesen werden. Die Stammbesatzung besteht weiterhin aus Daniel Allemann, Ralf Bohn, Robert Renauer und Alfred Renauer. Für den Auftaktlauf in Dubai konnte man mit LMP1-Star Brendon Hartley eine Ergänzung finden, die beweist, wie groß die Konkurrenz in diesem Jahr ist. Da Herberth Motorsport „nur normale“ 24H Series-Rennen (viel weniger Pro-Gegner) siegreich absolvierte, stellt sich die Frage, welche Rolle man beim großen Jahresbeginn spielen kann. Wenn die Amateure wie gewohnt solide arbeiten, ist einiges möglich. Aber ob das im Kampf gegen den WRT-Audi und die schwarzen Falken reicht?
    Die Maxime einer soliden Arbeit wäre sicherlich auch für den #12 Manthey Racing Porsche 991 GT3 R (Otto Klohs-Sven Müller-Matteo Cairoli-Jochen Krumbach) sehr nützlich. Mit Manthey Racing hat man mehr oder weniger ein Porsche-Werksteam in eine Amateurserie eingeschleust, was jedoch durch die Fahrer teils legitimiert wird. Auch sie werden Teil des großen Podiumskampfs sein.
    Der dritte Pro-Porsche gehört ebenfalls einem bekannten Rennstall in der Form von IMSA Performance. Ihr #76 Porsche 991 GT3 R (Raymond Narac-Thierry Cornac-Maxime Jousse-Mathieu Jaminet) hat eine besondere Fahrerauswahl im Angebot. Auf der einen Seite sind Teambesitzer Narac und Cornac, die schon etwas länger auf der Erde weilen, und auf der anderen die Jungpiloten Jousse (PCC France-Meister) sowie Porsche-Junior Jaminet. Dieses spannende Zusammenspiel sollte man unbedingt im Auge behalten.
  • Lamborghini:
    In diesem Jahr wagt die Stier-Marke einen Großangriff in Dubai. Neben dem halben Werksteam namens GRT Grasser Racing Team sind auch HB Racing und Konrad Motorsport gemeldet.
    Konrad Motorsport hat viel Arbeit momentan. Während in Daytona noch eingepackt wurde, wanderte der Fokus bereits nach Dubai. In ihrem #21 Lamborghini Huracán GT3 wird der Teambesitzer Franz Konrad von Marc Basseng, Marco Mapelli, Jules Gounon und Luca Stolz unterstützt werden. Interessanterweise schenkt man drei jungen Piloten das Vertrauen, die durchaus das Talent haben, dieses umfassend zurückzuzahlen. Wenn Franz Konrad, immerhin Jahrgang 1951, gut agiert, könnte die Nummer 21 ein Geheimfavorit auf den Sieg sein. Wenn man an letztes Jahr zurückdenkt, wäre es ihnen zu gönnen. 2016 scheiterte man nämlich kurz vor Ende, als ein Motorschaden die Podiumshoffnungen zerstörte.
    Die aus der ADAC GT Masters bekannte Mannschaft von HB Racing (#7 Lamborghini Huracán GT3) hat im Vorfeld sehr spannende Fahrerentscheidungen getroffen. Der starke österreichische Gentleman Herbert Handlos trifft auf seinen Landsmann Norbert Siedler, den ehemaligen BTCC-Piloten Sam Tordoff sowie auf den Lamborghini-Experten Florian Spengler. Auch hier sollte man bestenfalls das Rennen abwarten, bevor man das österreichische Dubai-Projekt unterschätzt.
    Kommen wir nun zum GRT Grasser Racing Team, welches großen Wert auf die Beteiligung von Amateuren gelegt hat und damit wohl kein absoluter Favorit ist. Im #963 Lamborghini Huracán GT3 werden Mirko Bortolotti, Christian Engelhart, Rik Breukers, Rolf Ineichen und Mark Ineichen den Kurs befahren. Das Trio Bortolotti, Engelhart und Rolf Ineichen sollte wie gewohnt stark agieren. Hinter Breukers und Mark Ineichen stehen jedoch kleine Fragezeichen. Man sollte auch hier von möglichen Geheimfavoriten sprechen. Auf dem Schwester-Lamborghini Huracán GT3 mit der Nummer 964 werden ebenfalls die Namen Rolf Ineichen und Christian Engelhart zu lesen sein. Außerdem werden der Argentinier Ezequiel Companc und der Schweizer Adrian Amstutz das Gespann komplettieren. Im Endeffekt scheint dieses Fahrzeug ein Back-up-Plan zu sein, falls der Nummer 963 etwas zustoßen sollte.
  • Renault:
    Nachdem bereits die Namen von GT3-Stars und Langstreckenweltmeistern gefallen sind, fehlt eigentlich nur noch ein ehemaliger F1-Pilot. Diese Lücke kann von gleich zwei Fahrern gefüllt werden. Da Robert Kubica jedoch „nur“ in der A6-Am (#29 Forch Racing powered by Olimp Porsche 991 GT3 R) antreten wird, rückt nun Jean-Eric Vergne in unseren Fokus. Der Franzose wird den #28 GP Extreme Renault RS01 FGT3 bewegen und gilt nicht als Anwärter auf den Gesamtsieg. Seine Kollegen namens Jordan Grogor, Louis Delétraz und Nicky Pastorelli haben nicht das notwendige Niveau.

Da nun alle 13 Pro-Fahrzeuge besprochen wurden, kann festgehalten werden, dass vor allem Mercedes und Black Falcon einen starken Eindruck hinterlassen haben. Wer gewinnen will, muss sie schlagen.

Wer sonst noch interessant ist:
Da die A6-Pro-Besprechung schon sehr ausgiebig ausfiel, folgt nun eine Aufzählung:

A6-Am:
#1 Hofor-Racing Mercedes AMG GT3 (Michael Kroll-Chantal Kroll-Roland Eggimann-Kenneth Heyer-Christiaan Frankenhout): Die aktuellen Gesamtmeister setzen ihren neuen AMG GT3 ein, nachdem man im Rahmen des Brno-Laufs bereits getestet hat.
#5 Belgian Audi Club WRT Audi R8 LMS GT3 (Mohammed Bin Saud Al Saud-Mohammed Bin Faisal Al Saud-Marcel Fässler-Michael Vergers): Marcel Fässler-Fans sollten sich die Nummer fünf notieren.

A6:
#25 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3
(Wim de Pundert-Bernd Schneider-Carsten Tilke-Alexander Hrachowina): Die DTM-Legende Bernd Schneider kann es nicht lassen und das ist auch gut so!

SP2:
#209 Besaplast Racing Audi TTRS
(Franjo Kovac-Philip Geipel-Cora Schumacher-Milenko Vukovic): #TeamCora!

SP3-GT4:
#401 Schubert Motorsport BMW M4 GT4
(Ricky Collard-Jens Klingmann-Jörg Müller): Der neue GT4-Renner aus dem Hause BMW stellt sich der Konkurrenz.

TCR:
#108 Cadspeed Racing with Atech Audi RS3 LMS TCR
(James Kaye-Julian Griffin-TBA-TBA): Der Audi RS3 LMS feiert sein Kundensportdebüt in Dubai.

Gibt es ein Rahmenprogramm?

Ja, ein relativ großes sogar! In Dubai feiert die neu gegründete 24H Prototype Endurance Series ihren Saisonauftakt, welcher drei 3h-Rennen umfassen wird, die in unseren TV-Zeiten zu finden sind. Bereits heute (10.01.2017) wird das erste Rennen um 11:00 Uhr deutscher Zeit starten. Aktuell sind 17 Boliden gemeldet (sechs CN-Prototypen, acht Ginetta G57, zwei Ligier JS P3 und ein Renault RS01 ohne GT3-Kit). Wegen dieser Serie gab es Streit mit dem ACO, welcher wohl mittlerweile zumindest nicht mehr eskaliert. Der Kalender enthält außerdem noch 12h-Rennen in Magny-Cours, Misano, Le Castellet und Spa-Francorchamps. Vor allem das Saisonfinale (06. – 08. Oktober) in Belgien dürfte interessant werden.
Neben den Prototypen ist auch die TCR Middle East vor Ort, die jedoch eher eine Randerscheinung ist. Sie wird das Vorprogramm am Freitag stellen.

Auch wenn der Rennstart (Freitag 11:00 Uhr deutscher Zeit) sehr ungünstig ist, lohnt es sich, mal reinzuschauen. Wir wünschen Euch eine schöne Woche.

Bilderquelle / Copyright: Audi Motorsport; 24H Series; 24H Prototype Endurance Series; Daimler; IMSA

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