Valtteri Bottas wechselt also zu Mercedes und bekommt mit Lewis Hamilton einen der unbequemsten Teamkollegen, den man in der Formel Eins finden kann.
Seit Wochen deutete sich an, dass Valtteri Bottas zu Mercedes wechseln würde. Nach dem überraschenden Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg benötigte Mercedes einen der besten Piloten. Doch frei war keiner. Weder Vettel noch Alonso, Verstappen oder Ricciardo. Bottas, seit Jahren hochgelobt, schien da die beste Alternative und die hat man nun umgesetzt.
Für Bottas ist das ein großer Schritt nach vorne. Wer hat schon die Chance, in dem dominierenden Team der letzten drei Jahre zu fahren? Sein Talent gilt als ausgemacht. Er ist ein ruhiger, besonnener Fahrer, einer, der strategische Vorgaben einhalten kann und der in der Quali schnell ist. Ein guter Gegenpart zu Lewis Hamilton.
Auf der anderen Seite ist Bottas eine „Notlösung“. Er ist der beste Fahrer, den man in der Situation hat bekommen können, aber sicher nicht der beste, den Mercedes gerne gehabt hätte. Das schwächt seine Position im Team von Anfang an. Dazu wird er unter gehörigem Druck stehen. Er muss vom ersten Rennen an beweisen, dass er einerseits Rosberg ersetzen kann, andererseits, dass er Hamilton auch unter Druck setzen wird. Gelingt ihm das nach ein paar Rennen nicht, wird er schnell die klare Nummer Zwei im Team.
Vielleicht ist es auch das, was Mercedes am Ende haben will. Einen starken zweiten Mann, der immer gut für ein Podium ist, während man sich auf Hamilton konzentriert. Weg von dem erschöpfenden Zweikampf der letzten Jahre, der das Team belastet hat, hin zu klaren Fronten.
Eines ist jedenfalls klar: Jetzt wird man dann endlich sehen, wie gut Bottas wirklich ist.
Bilder: Daimler AG