Es gibt besondere Ereignisse im Leben eines Rennfahrers, die sein oder ihr Selbstbild ins Wanken bringen können. Der 24-jährige Patrick Assenheimer erlebte so einen einschneidenden Moment vor fast genau einem Jahr auf dem Dubai Autodrome im Rahmen des 24h-Rennens. Im zweiten freien Training fing sein Mercedes SLS AMG GT3 von Black Falcon Feuer und brannte komplett aus. Der Auslöser dieses beängstigenden Unfalls war loser Treibstoff im geschlossenen Unterboden, der unglücklicherweise mit dem Auspuff in Berührung kam. Nach der Verpuffung konnte der Heilbronner zwar schnell aus dem Flammenmeer entkommen, aber musste trotzdem Verbrennungen zweiten Grades im Stirnbereich hinnehmen. Doch welchen Einfluss hatte dies auf die Psyche des noch jungen Piloten? Laut Assenheimer keinen sonderlich großen – er wollte sogar weitermachen. In der neunten Ausgabe von #RaceitLike stellt sich der ADAC GT Masters-Stammfahrer vor:
Racingblog: Die abgelaufene ADAC GT Masters-Saison war dank Wertungsplatz zehn Deine erfolgreichste bisher. Wie schätzt Du Deine Leistung im Jahr 2016 ein?
Assenheimer: Meine Leistung im Jahr 2016 schätze ich als sehr gut ein. Ich konnte mich nochmals im Vergleich zum Jahr 2015 steigern. Für mich ist es einfach genial, nun im Rennen immer unter den besten zehn Performern zu sein, auch wenn das ein oder andere Mal sehr viel Pech in der Saison 2016 dabei war und deshalb zwei mögliche Siege und eine bessere Gesamtplatzierung verhindert wurden. Ich hoffe, dass der Aufwärtstrend im Jahr 2017 weitergeht.
Racingblog: Callaway Competition hat mit der Corvette C7 GT3-R einen Boliden gebaut, der sich in Sachen Vorgeschichte und (nicht vorhandener) Werksunterstützung doch stark von anderen Projekten der GT3-Welt unterscheidet. Kannst Du größere Unterschiede zum Vorgängermodell oder auch zu den Dir bekannten GT3-Fahrzeugen von Mercedes identifizieren?
Assenheimer: Eines muss man ganz klar sagen: Callaway hat etwas geschafft, was nicht viele Teams hätten schaffen können. Im Vergleich zum Vorgänger ist es nun ein vollwertiges Rennauto, das sich vor den anderen GT3s in Sachen Downforce und Performance nicht zu verstecken braucht. Die Charakteristik der C7 Corvette ist dem AMG GT3 sehr ähnlich.
Racingblog: Ist die GT3-Szene der perfekte Anlaufpunkt für Deine fahrerischen und finanziellen Möglichkeiten oder gibt es Alternativen wie die LMP3 oder die TCR, die Du genau beobachtest?
Assenheimer: Ich sehe die Zukunft des Motorsports in der GT3- und GT4-Szene. Deshalb möchte ich mich komplett auf die GT3-Plattform konzentrieren und mich dort als Werksfahrer etablieren.
Racingblog: Obwohl die 24 Stunden von Dubai noch relativ jung sind im Vergleich zu den großen Klassikern, haben sie mittlerweile den gefestigten Ruf als Jahresbeginn des Rundstreckenmotorsports. Wie ordnest Du als Fahrer diese Veranstaltung ein?
Assenheimer: Sehr stark! Es gibt in diesem Kalenderzeitraum nicht sehr viele Rennveranstaltungen und deshalb auch keine Überschneidungen. Somit treffen nahezu alle besten GT3-Fahrer direkt am Anfang der Saison schon aufeinander.
Racingblog: In diesem Jahr hast Du das Rennen in einem Mercedes AMG GT3 von Black Falcon bestritten. Deine Teamkollegen und Du galten als große Favoriten. Nach starken Leistungen in den Trainings und in der Qualifikation warf Euch ein Unfall aus dem Rennen. Wie blickst Du auf Deinen Jahresstart zurück?
Assenheimer: Das Team Black Falcon gehört einfach zu den besten AMG GT3-Teams. Diesem Ruf sind sie wieder mal gerecht geworden. Als Fahrer möchte man allerdings egal in welchem Auto einfach seine Bestleistung bringen und schneller als alle anderen sein. Natürlich kann man sich in Dubai am Anfang des Jahres in Szene setzen und ich denke, das habe ich dieses Jahr mit meiner Performance vom Nachtstint unter Beweis gestellt.
Racingblog: Aktuell bist Du hauptsächlich noch im deutschsprachigen Motorsportumfeld unterwegs. Gibt es Serien oder Rennstrecken, die ganz oben auf Deiner persönlichen To-Do-Liste stehen?
Assenheimer: Ganz klar Blancpain Endurance für 2017! Im Jahr 2018 wird das Ziel sein, in Daytona und Bathurst an den Start zu gehen. Aber erstmal muss ich meine Leistung im aktuellen Motorsportjahr unter Beweis stellen.
Wir wünschen dem ausgebildeten Mechatroniker viel Erfolg bei diesem Vorhaben und einen anhaltenden Aufwärtstrend in der ADAC GT Masters, die auch in diesem Jahr fester Bestandteil des GT3-Reports sein wird.
#RaceitLike Patrick Assenheimer!
Neuigkeiten: Patrick Assenheimer teilte uns mit, dass er in diesem Jahr einen Mercedes AMG GT3 in der ADAC GT Masters, VLN (+24h-Rennen) und im Blancpain GT Series Endurance Cup pilotieren wird. Weitere Informationen diesbezüglich werden in etwa einer Woche folgen.
Bilderquelle / Copyright: Patrick Assenheimer; ADAC Motorsport
1 Kommentare
Der Kerle isch zu langsam und nicht bissfest…
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