Nach dem Wegfall von Manor finden sich am Ende des Feldes nur noch zwei Teams. Und McLaren gehört leider dazu.
Zum Thema McLaren und Honda haben wir hier schon in den letzten Wochen ausführlich berichtet. Zuletzt im Zusammenhang mit den Gerüchten, dass McLaren eventuell zu Mercedes wechseln könnte, was aber so schnell nicht gehen wird. Es ist weiter mehr als überraschend, dass Honda seine Motorenprobleme nicht in den Griff bekommt. Und nachvollziehbar ist es auch nicht. Es ist eine Sache, wenn man einmal daneben liegt, dass aber nach drei Jahren Entwicklung ein neuer Motor schon daran scheitert, dass der Öltank falsch konstruiert ist, sagt einiges über Honda aus.
Eines der Grundprobleme zwischen Honda und McLaren ist wohl, dass die Motorenentwicklung in Japan sitzt und die Chassis-Leute in England. Zwar werden auch bei Renault und Mercedes Chassis und Motoren getrennt entwickelt, aber offenbar hat beide Seiten stärker in die jeweiligen Prozesse integriert. Bei McLaren und Honda sieht das anders aus. Vermutlich hätte ein technischer Entwickler bei McLaren Honda auf das Problem mit dem Öltank schnell hinweisen können, wenn man ihn in die Entwicklung des Motors einbezogen hätte. Unverständlich ist auch, warum Honda das Problem mit den Vibrationen auf Grund der Zündreihenfolge nicht schon auf dem Prüfstand aufgefallen ist. Den Japanern kann man da aber zu Gute halten, dass Porsche mal was ähnliches passiert ist.
Wie gut das Chassis von McLaren ist, kann man deswegen nicht sagen. Die Briten hatten bei den Tests schon Probleme genug Daten zusammen zu bekommen. Da Honda die Leistung des Motors reduzieren musste, konnte man keine genauen Daten über die Aero sammeln, die bei McLaren ziemlich komplex ist. Es fehlt also an allen Ecken und Enden. Dass dann selbst die Rundenzeiten auf den Ultrasoft extrem bescheiden waren, wundert daher nicht.
Da der Honda-Motor nicht mal ein Drittel einer Renndistanz durch gehalten hat und zudem zu wenig Leistung hat, kann man nur davon ausgehen, dass McLaren bei den ersten Rennen keine Chance haben wird. Die traurige Wahrheit ist, dass es schon eine Sensation wäre, wenn man überhaupt die Zielflagge sehen würde. Vielleicht bekommt Honda die Probleme aber in den Griff und dann wird man sehen, wie gut das Chassis von McLaren ist. Alonso und Vandoorne werden jedenfalls nicht mehr machen können, als zu hoffen.
Sauber
Es war nicht anders zu erwarten. Sauber wird in diesem Jahr das Schlusslicht der Serie sein. Also mal abgesehen von McLaren, wenn die denn ins Ziel kommen. Das Team befindet sich nach der Rettung im letzten Jahr weiter in einer Umbauphase. Mit dem Ex-WEC Audi Designer Jörg Zander hat man sich massiv verstärkt, dessen Arbeit kommt aber vermutlich erst im nächste Jahr zum tragen.
Nicht hilfreich ist die Tatsache, dass Sauber 2017 auf die Vorjahresmotoren von Ferrari setzt. Das ist einerseits billiger, andererseits spekuliert Sauber vermutlich darauf, dass die neuen Motoren zu Beginn der Saison noch Probleme haben könnten. Allerdings ist der Leistungssprung in diesem Jahr besonders groß, so dass Sauber ab Mitte der Saison hoffnungslos untermotorisiert sein wird. Keine guten Aussichten für die Saison. Da Manor fehlt, ist immerhin P10 gesichert und damit wieder Geld aus dem TV-Topf.
Das Sauber in die Punkte kommt, ist eher unwahrscheinlich, aber wie im letzten Jahr gesehen, gibt es ja immer wieder Rennen, die etwas anders laufen. Und Neuzugang Pascal Wehrlein hat bewiesen, dass er Punkte holen kann, wenn alles passt. Neben ihm bleibt weiter Marcus Ericsson im Team. Der Schwede ist nicht schlecht, fährt zuverlässig und macht wenig kaputt. Aber ein „hot shot“ ist er nicht.
Interessant wird sein, wie sich Sauber für 2018 aufstellt. Zander wird das Auto konstruieren, aber welcher Motor ins Heck kommt, ist noch unklar. Gerüchte sprachen von Honda, aber da wird Sauber eher vorsichtig sein. Andere Gerüchte sehen Mercedes wieder Sauber.
Bilder: Sauber, McLaren