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IndyCar: Analyse Indycar Grand Prix

von Rainer
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Seine dritte Pole-Position der IndyCar Saison konnte Will Power in seinen ersten Sieg umsetzen. Zusammen mit Scott Dixon und Ryan Hunter-Reay standen Fahrer der großen drei Teams auf dem Podium. Insgesamt waren die Wagen beider Hersteller auf Augenhöhe.

In der Qualifikation sah das noch ganz anders aus. Wie bei allen Rennen zuvor dominierte hier Team Penske. Mit Platz 7 verpasste Simon Pagenaud nur knapp die Fast-Six. Dank Juan Pablo Montoya schickte der Captain trotzdem vier Fahrer in die finale Session. Nur Scott Dixon (Startplatz 4) und Sebastien Bourdais (Startplatz 6) konnten noch mithalten. Team Penske sortierte sich in folgender Reihenfolge: Will Power, Helio Castroneves, Josef Newgarden und Juan Pablo Montoya. Entgegen der Erfahrungen der letzten Jahre kamen alle Fahrer ohne Probleme durch Kurve 1. Newgarden und Dixon tauschten die Plätze und Simon Pagenaud verlor in den ersten drei Runden drei Plätze.

In Kurve 7 der ersten Runde drehte dann doch Marco Andretti Tony Kanaan (Startplätze 11 und 12) um. Kanaan musste für einen neuen Satz Reifen an die Box kommen und Andretti eine Drive-Through antreten. Beide bildeten so das Ende des Feldes. Von dort sollte sich Kanaan auch nicht mehr verbessern, da sein Wagen durch die Beschädigungen doch deutlich gebremst wurde. Debris von Andrettis und Kanaans Wagen wurde von Helio Castroneves und Scott Dixon eine Runde später aufgesammelt. Zum Glück ohne Folgen für beide Fahrer. Die turbulente Anfangsphase endete in Runde 3 mit einem Motorschaden bei Sebastien Bourdais. Da er in Kurve 2 in das Oval ausweichen konnte, war aber auch diesmal keine Caution nötig. Mit Charlie Kimball in Runde 32 schied der zweite Honda mit einem technischen Defekt aus. Fernando Alonso wird es mit Grausen zur Kenntnis genommen haben.

Das Feld sortierte sich für die folgenden Runden bei Abständen von 1,5 bis 2 Sekunden zwischen den Fahrern. Zum Ende des ersten Stints ab Runde 16 machte sich aber der Reifenverschleiß bei einigen Fahrern deutlich bemerkbar. Alexander Rossi verlor innerhalb zweier Runden zwei Plätze an Ryan Hunter-Reay und Spencer Pigot. In der Folge ging Hunter-Reay auch an Montoya vorbei.

Der Großteil der Fahrer wechselte beim ersten Stopp von den roten Option-Tires auf die langsameren Prime-Tires. Nur Helio Castroneves ließ neuen Option-Tires aufziehen und sicherte sich mit einem Undercut die Führung vor Will Power. Schnell erarbeitete sich der Brasilianer einen Vorsprung von 3,5 Sekunden. Nach etwa sechs Runden konnte Power den Rückstand aber konstant halten und so seine Chance, später auf Option-Tires zurückzuschlagen, aufrechterhalten. Scott Dixon verlor hingegen in diesem zweiten Stint fast 10 Sekunden auf Will Power und somit auch die realistische Chance auf den Sieg, ohne Hilfe einer Caution. Diese blieb zu seinem Leidwesen aus.

Durch den ersten Boxenstopp fielen Juan Pablo Montoya und Spencer Pigot aus den Top-10. Bei Montoya klemmte der Benzinschlauch und Pigot würgte beim Losfahren den Motor ab. Das gleiche Missgeschick unterlief auch Conor Daly beim zweiten Stopp.

Bei der zweiten Runde der Boxenstopps war der Undercut von Will Power erfolgreich. Alle Fahrer der Spitzengruppe wechselten auf die Option-Tires und da waren die Zeitunterschiede wieder relativ gering.  Power fuhr einen Vorsprung von 2 bis 2,5 Sekunden auf Castroneves heraus und konservierte diesen über den dritten Stint hinaus. Josef Newgarden warf seine Topplatzierung durch eine zu hohe Geschwindigkeit in der Boxengasse beim zweiten Stopp weg. Dies wiederholte er dann auch bei der ersten Drive-Through-Penalty. Erst die zweite absolvierte er dann im korrekten Tempo. Gesellschaft hatte er dabei von Mikhail Aleshin, der beim Losfahren den Druckluftschlauch überfahren hat.

Für den letzten Stint musste Helio Castroneves die Prime-Tires nutzen. Gegen seine Kontrahenten auf Option-Tires hatte er dann keine Chance mehr, Platz 2 zu verteidigen. In Runde 68 ging zuerst Scott Dixon vorbei, in Runde 73 folgte Ryan Hunter-Reay und in Runde 80 noch Simon Pagenaud. Der amtierende Meister profitierte bei seiner Aufholjagd von Platz 10 in Runde 3 von dem Pech (Bourdais, Montoya) und den Fehlern (Pigot, Newgarden) anderer Fahrer. Aber auch während der Boxenstopps machte er mit frühen Stopps einige Plätze gut.

Pagenauds Aufholjagd war aber nur eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was Graham Rahal angestellt hat. Wie schon die ganze Saison über hatte er massive Probleme im Training und der Qualifikation. So musste er von Startplatz 20 ins Rennen gehen. Mit der bekannten Aggressivität überholte er schon in der ersten Runde J.R. Hildebrand, Ed Jones, Charlie Kimball und Takuma Sato. Dazu kam er auch noch an Tony Kanaan und Marco Andretti vorbei. Die meisten Plätze machte er dann durch zwei lange Stints auf den Option-Tires gut. Auch am Ende dieser Stints konnte er noch sehr gute Rundenzeiten fahren, während viele andere Fahrer mit abgenagten Reifen nur noch durch die Kurven rutschten. Rahals reifenschonende Fahrweise scheint ein großes Problem für eine schnelle Runde zu sein. Über das Rennen hinweg, hat sie sich aber ausgezahlt.

Ein ähnlich gutes Rennen hatte Max Chilton. Von Startplatz 14 konnte er sich immerhin bis auf Platz 7 vor Alexander Rossi verbessern. Spencer Pigot, Juan Pablo Montoya und Josef Newgarden belegten nach ihren Problemen in der Boxengasse die Plätze 9 bis 11. Dahinter folgten Takuma Sato und James Hinchcliffe, der wie in Phoenix unter massivem Reifenverschleiß und damit unter einem unfahrbaren Wagen litt.

Das ganze Ergebnis gibt es auf der Homepage der IndyCar Series als PDF.

Mit seiner fünften Top-5-Platzierung in dieser Saison bleibt Simon Pagenaud (191 Punkte) an der Spitze der Meisterschaftswertung. Mit nur 10 Punkten Rückstand folgt Scott Dixon. Josef Newgarden (152 Punkte), Helio Castroneves (149 Punkte) und Will Power (145 Punkte), der mit dem Sieg einen großen Sprung gemacht hat, komplettieren die aktuellen Top-5. Dahinter folgen die beiden Rennsieger James Hinchcliffe (137 Punkte) und Sebastien Bourdais (136 Punkte). Andretti Autosport rundet mit Ryan Hunter-Reay (117 Punkte), Alexander Rossi (99 Punkte) und Takuma Sato (97 Punkte) die Top-10 ab.

(c) Photos: IndyCar Media; Chris Jones, Christopher Owens, Matt Fraver, Joe Skibinski, John Cote

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