Die Saison der großen 24-Stunden-Rennen beginnt auch dieses Jahr wieder am Nürburgring und spannender könnte die Ausgangslage kaum sein.
Insgesamt 34 GT3 und zwei SCG003C wurden für den Langstreckenklassiker am Nürburgring gemeldet, sodass 36 Fahrzeuge theoretisch eine Gesamtsiegchance haben. Selbst bei Abzug der Amateurbesatzungen, bleiben noch über 20 Fahrerpaarungen, die in das Wochenende mit Siegchancen gehen. Eine Vorhersage fällt daher extrem schwer, da alle Hersteller in den bisherigen VLN Läufen sowie im Qualifkationsrennen Sandbagging betrieben haben und eine Einschätzung fast unmöglich ist. Eine weitere Problematik sind die Reifen, denn viele Teams splitten dieses Jahr und lassen ein Auto mit Dunlop Pneus fahren, während das andere mit Michelin Bereifung startet. Zusätzlich wurden die Entwicklungsreifen verboten, auch wenn wohl viele Topteams neue Reifenmischung für das Großevent bekommen. Insgesamt herrscht also Uneinigkeit über die bessere Reifenmischung und möglicherweise gibt es eine Antwort erst im Verlauf des Rennens. Immerhin sieht die Wettervorhersage nur eine 10% Regenwahrscheinlichkeit für das Wochenende vor, sodass zumindest dieser Faktor hoffentlich ausgeblendet werden kann.
Kein Rennen zieht mehr Breitensportler an und kein Rennen wurde in den letzten Jahren so vom Werkssport verändert. Die Geschichte des 24-Stunden-Rennen am Nürburgring ist wechselhaft und wurde in den ersten 30 Jahren von Privateinsätzen dominiert, auch wenn es immer wieder Werkseinsätze gab u.a. von BMW. Erst mit Beginn der 2000er und den Kämpfen der DTM Fahrzeuge gegen GTs wie u.a. die Zakspeed Viper wurde der Einfluss der Hersteller größer, was man inzwischen an den Prachtbauten vieler Firmen im Fahrerlager sieht. Die größte Veränderung war die Einführung des GT3 bzw. SP9 Reglements, durch das die deutschen Premiumhersteller sowie ausländische Marken wie Bentley und Nissan, mit ihren Fahrzeugen um den Gesamtsieg mitfahren können. Einerseits wird hierdurch die Fahrzeugvielfalt und vor allem die Anzahl der Eigenbauten beschränkt, aber auch gibt es dadurch einen extrem spannenden Sport. So war das Finish im letzten Jahr wohl eines der engsten und spannendsten Zieleinläufe der Geschichte des Langstreckensports.
Ein weiteres Problem des GT3-Konzepts, ist die nötige BoP und das damit verbundene Sandbagging. So dominierte Mercedes am Nürburgring und bei den 24h Spa die Rennpace, da man in den Rennen zuvor nicht am Limit unterwegs war und so eine gute BoP bekam. Ähnlich war es letztes Jahr in Le Mans, als die Ford GT deutlich schneller als das restliche Feld unterwegs waren. Diese Gefahr besteht natürlich auch heuer für das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und könnte für die Dominanz eines Herstellers sorgen. Insgesamt dürfte der Rennsieg dieses Jahr über die Performance des Autos vergeben werden, da die Fahrerkombinationen aller Werksautos extrem stark sind und es kaum qualitative Unterschiede gibt. Falls die BoP passt, sollten wir also ein extrem spannendes Rennen zu sehen bekommen.
Bisher konnte Manthey Racing mit dem Porsche 911 GT3 R die beiden VLN Läufe gewinnen, was aber an den strategischen Fehlern von Land Motorsport im 2. Lauf der VLN lag. Zudem hatte man beim 1. Lauf Glück, da Laurens Vanthoor im Falken Porsche kurz vor Rennende, beim Kampf um den Sieg, im Bereich der Hohenrain-Schikane einen Fehler bzw. Unfall beim Überrunden beging und so den Doppelsieg für Porsche verhinderte. Das ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen konnte dann zumindest Audi gewinnen, sodass es keine komplette Porsche Dominanz in den Vorbereitungsrennen gab. Trotzdem geht Porsche als der große Favorit in dieses Wochenende, der sich eher vor möglichen technischen Problemen fürchten muss. Natürlich lassen die bisherigen Ergebnisse erahnen, dass Marken wie Mercedes-Benz und BMW Sandbagging betrieben haben, damit sie dieses Wochenende eine bessere Chance haben.
Favoriten
Audi
Mit fünf werksunterstützen Fahrzeugen tritt Audi dieses Jahr in der SP9 an. Überraschenderweise setzt Phoenix Racing nur einen Audi R8 LMS ein, obwohl man in den letzten Jahren noch die Speerspitze des Audi Einsatzes war und mit zwei Fahrzeugen an den Start ging. Die Besetzung liest sich sehr interessant und erschwert eine Einschätzung. Zum Einen hat man mit Frank Stippler und Mike Rockenfeller zwei Audi Werksfahrer, die sicherlich zu den besten Piloten im Feld gehören. Andererseits hat man mit Dennis Busch zwar einen erfahrenen Nordschleifen Piloten, aber er ist nicht ganz auf dem Niveau von anderen Werksfahrern. Auch Nicolaj Møller Madsen ist zwar sicherlich ein guter GT3-Pilot, es ist für ihn aber das erste Jahr auf der Nordschleife. Für mich gehört die Fahrerpaarung nicht zu den Favoriten, da man dieses Jahr wohl vier Piloten auf Werksfahrer-Niveau braucht. Trotzdem konnte man beim ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen den Gesamtsieg erreichen, jedoch war dies eine Folge mehrer Fahrzeugausfälle.
Interessanter für den Gesamtsieg dürften da die Fahrerbesetzungen vom Audi Sport Team WRT, da man dieses Jahr mit zwei Fahrzeugen startet. In beiden Fahrzeugen sind Nico Müller und Rene Rast gemeldet, die sicherlich zu den fünf besten Audi-Piloten momentan gehören. Auf der Startnummer #9 werden sie vom ehemaligen Formel Renault 3.5 Sieger und Blancpain GT Series Meister Robin Frijns unterstützt. Zusätzlich ist auch der ehemalige Le Mans Sieger Marcel Fässler auf dem Fahrzeug gemeldet, sodass die Fahrerpaarung kaum besser sein könnte. Daher handelt es sich hier um einen absoluten Topfavoriten, auch wenn natürlich entscheidend sein wird, ob der Audi die Pace der anderen Fahrzeuge mitgehen kann. Neben Müller und Rast wird zudem die #10 von Frank Stippler pilotiert, der bereits auf dem Phoenix Racing Audi gemeldet ist. Entscheidend wird für die Fahrerbesetzung, ob der vierte gemeldete Pilot Frédéric Vervisch viel Fahrzeit bekommt. Er ist zwar sicherlich ein guter GT-Pilot, der im letzten Jahr den fünften Gesamtrang im Blancpain GT Series Sprint Cup erreichte, aber für mich ist er nicht auf einem Niveau mit den Werksfahrern. Daher sehe ich diese Besetzung eher als Außenseiter an.
Auch das Audi Sport Team Land erhält dieses Jahr wieder Werksunterstützung und hat durchaus Gesamtsiegchancen. Ein Audi All-Star-Team gibt es auf der Startnummer #28. Mit Connor de Philippi und Christopher nehmen die aktuellen GT-Masters Gesamtsieger am 24-Stunden-Rennen teil und beide gehören gewiss zu den schnellsten Audi Fahrern. Zudem hat man mit Christopher Haase den Sieger der 2012er Version mit dabei und er besitzt eine gute Kombination aus Rennspeed und der nötigen Erfahrung. Als vierten Piloten hat man Pierre Kaffer genannt und er gehört zu den ganz erfahrenen auf der Nürburgring Nordschleife. Für ihn hat es bisher noch nicht zu einem Gesamtsieg gereicht, aber eigentlich besitzt er alle Vorraussetzungen, um dieses Jahr sein Ziel zu erreichen. Auf der #29 sind auch die beiden GT-Masters Piloten gemeldet und zusätzlich Kelvin van der Linde sowie Markus Winkelhock. Bei van der Linde könnte die fehlende Erfahrung ein Problem darstellen, die vor allem Nachts entscheidend ist. Zumindest die Grundschnelligkeit besitzt er, wie man bereits bei seinem Titelgewinn in der ADAC GT Masters gesehen hat. Mit Winkelhock hat man einen weiteren extrem erfahrenen Audi-Piloten, der schon das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gewinnen konnte. Beide Fahrerkombinationen sind für mich Teil des Favoritenkreis.
Der Audi R8 LMS gehört prinzipiell zu den besten und vor allem standfestesten GT3-Fahrzeugen, aber könnte dieses Jahr unter der BoP leiden. Bisher war man in der VLN schon am Limit unterwegs, während die anderen Hersteller sicherlich noch einige Sekunden finden können am Wochenende. Ein großer Vorteil bleibt die enorme Erfahrung und in den letzten Jahren dürfte kaum ein anderes Fahrzeug so häufig bei 24-Stunden-Rennen ins Ziel gekommen sein, sodass zumindest dies kein Problem wird.
Fahrzeug | Team | Fahrerbesetzung |
---|---|---|
#5 Audi R8 LMS | Phoenix Racing | Frank Stippler, Mike Rockenfeller, Dennis Busch, Nico Möller Madsen |
#9 Audi R8 LMS | Audi Sport Team WRT | Nico Müller, Marcel Fässler, Robin Frijns, Rene Rast |
#10 Audi R8 LMS | Audi Sport Team WRT | Nico Müller, Rene Rast, Frank Stippler, Frédéric Vervisch |
#28 Audi R8 LMS | Audi Sport Team Land | Connor de Philippi, Christopher Mies, Christopher Haase, Pierre Kaffer |
#29 Audi R8 LMS | Audi Sport Team Land | Connor de Philippi, Christopher Mies, Markus Winkelhock, Kelvin van der Linde |
BMW
Einen Großangriff gibt es dieses Jahr von BMW mit insgesamt sieben werksunterstützten Fahrzeugen. Die Schubert Motorsport Mannschaft könnte mit ihrer Besetzung durchaus in der USCC unterwegs sein. Auf beiden Fahrzeugen ist die BMW Legende Jörg Müller genannt, der seit einigen Jahren in Japan unterwegs ist und zudem Entwicklungsfahrer für den BMW M6 GT3 war. Unterstützung bekommt er in der #19 von Jens Klingmann. Momentan ist Klingmann in der USCC für Turner Motorsport ebenfalls in einem BMW M6 GT3 unterwegs, sodass er das Fahrzeug sehr gut kennt. Des Weiteren war er in den letzten Jahren für BMW schon beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring aktiv, sodass er zu den absoluten Topfahrern gehört. Mit John Edwards sitzt ein weiterer GTLM Pilot mit auf dem Auto, dem es aber noch etwas an Nordschleifen Erfahrung fehlt. Als neuen Werksfahrer konnte man Tom Onslow-Cole verpflichten und bei ihm fällt mir eine Einschätzung schwer. In der BTCC gehörte er zu den Topfahrern, aber bisher fuhr er nur relativ wenige Rennen im professionellen GT3-Sport und seine Erfahrung auf der Nordschleife ist noch relativ gering. Daher bin ich mir nicht sicher, ob diese Fahrerbesetzung reelle Siegchancen hat. Eine noch bessere Fahrerbesetzung hat das Schwesterfahrzeug von Schubert mit der Startnummer #20 und daher durchaus die Möglichkeit eine Podiumsplatzierung zu erreichen.. So wird Bruno Spengler sein 24-Stunden-Rennen Debüt auf der Nordschleife im GT3 geben, auch wenn er bereits einige VLN Läufe absolviert hat. Erfahrung auf der Nordschleife hat bereits Jesse Krohn, der in den letzten Jahren für BMW in den verschiedensten Serien unterwegs war und sein Talent beweisen konnte. Der vierte Pilot ist Kuno Wittmer, ein ehemaliger GTLM Champion und BMW Werksfahrer. Ihm fehlt es noch etwas an Rennrunden auf der Nordschleife, aber dafür hat er enorme Erfahrung im Multi-Class-Racing.
Ein weitere bekannte BMW Mannschaft ist das BMW Team Schnitzer, welchesmit zwei Fahrzeugen dieses Jahr in das 24-Stunden-Rennen geht. Hierbei setzt man vor allem auf DTM-Piloten, was gewiss kein Nachteil ist. Am deutlichsten wird dies bei der #42, die von Marco Wittmann, Tom Bloqmvist, Martin Tomczyk und Augusto Farfus pilotiert wird. Nur Tomczyk ist dieses Jahr nicht in der DTM aktiv, sondern in der USCC und bereitet sich dort auf eine mögliche WEC Saison im nächsten Jahr vor. Eine Bewertung der anderen Piloten ist wohl nicht nötig, da sie bekannt sind und bereits in den letzten Jahren für BMW auf der Nordschleife gefahren sind. So kann man sicherlich über die DTM selbst diskutieren, aber das Fahrerniveau gehört zu den höchsten weltweit, was man an den WRX Erfolgen von Mattias Ekström und Timo Scheider sieht. Damit kommen wir zu der #43, denn dieses Fahrzeug wird u.a. von Scheider pilotiert. Zusätzlich ist auch wieder Farfus gemeldet, der damit auf beiden Fahrzeugen genannt ist. Ergänz wird das Team von Antonio Felix da Costa und Alex Lynn, die beide bereits ein DTM Fahrzeug pilotiert haben, momentan aber primär in der Formel E aktiv sind. Lynn konnte jedoch schon auf der Langstrecke sein Können beweisen und die 12h Sebring gewinnen. Für beide könnten die wenigen bisherigen Runden auf der Nordschleife ein Problem sein. Trotzdem haben für mich beide Fahrzeuge Siegchancen.
Mit Rowe Racing startetdas Team, dass bereits die 24h Spa letztes Jahr für BMW gewinnen konnte und damit den ersten wichtigen Langstreckensieg mit dem BMW M6 GT3 erreichte. Von allen BMW Mannschaften hat man zudem dieses Jahr die beste Fahrerbesetzung, da alle Fahrer jahrelang auf der Langstrecke aktiv waren und die GT3-Fahrzeuge exzellent kennen. Etwas erinnert mich der Einsatz an die MarcVDS Zeiten, die ähnlich vorgingen. Auf beiden Fahrzeugen ist Alexander Sims genannt, der im letzten Jahr einer der entscheidenden Fahrer für die 24h Spa war. Auf der #98 wird er unterstützt von Markus Palttala und Nick Catsburg, die bereits für MarcVDS im BMW Z4 GT3 aktiv waren. Ergänz wird die Fahrerkombination vom Ford Werksfahrer Richard Westbrook, der bereits für HARIBO Racing vor einigen Jahren am Nürburgring aktiv war. Nicht schlechter ist die #99 besetzt. Mit Maxime Martin hat man den besten Regenfahrer im GT3-Sport, der zudem über Erfahrung an der Nordschleife verfügt. Zusätzlich wird der Wagen von Philipp Eng pilotiert, der in den letzten Jahren sich extrem gesteigert hat und seit diesem Jahr BMW Werkspilot ist. Auch ist er ein Favorit auf einen Werkseinsatz im WEC Programm nächstes Jahr. Der vierte Pilot ist der ehemalige GT1 Weltmeister Marc Basseng. Bis 2016 war er zudem Audi Werkspilot, jedoch musste er durch die Sparmaßnahmen den Hersteller verlassen. Für BMW ist er sicherlich eine sinnvolle und gute Ergänzung, da er bereits seit mehr als zehn Jahren auf der Nordschleife aktiv ist.
Einen weiteren BMW M6 GT3 setzt dieses Jahr Falken Motorsport ein. Auch hier die Fahrerbesatzung sehr gut und eine Mischung aus Falken und BMW Piloten. Mit Stef Dusseldorp hat man von BMW einen Fahrer bekommen, der bereits für MarcVDS aktiv war und in den Blancpain Serien sowie der Nordschleife Erfolge vorweisen kann. Ein jahrelanger Pilot des Falken Porsches ist Peter Dumbreck, der noch immer ein extrem guter GT-Fahrer ist und seit langer Zeit für Falken auf der Nordschleife aktiv ist. Marco Seefried ist ein erfahrener GT3-Pilot, der wohl zu den besten Fahrer zählt, die keinen Werksvertrag haben. Ergänzt wird die Fahrerkombination vom langjährigen Falken Piloten Alex Imperatori. An den Fahrer sollte der Einsatz nicht scheitern, aber die Falken Reifen sind immer ein Rätsel bei der Einschätzung. Während sie bisher am Porsche gut funktionierten, konnten sie am BMW M6 GT3 noch nicht ganz überzeugen. So war man beim Qualifikationsrennen knapp zwei Sekunden langsamer im Vergleich zum Porsche.
Dies könnte aber ein Problem aller BMW Teams sein, da sie in dieser Saison noch nicht ganz überzeugen konnten. Jedoch gibt es Vermutungen, dass man bisher Sandbagging betrieben. Besonders deutlich wurde dies auf das Döttinger Höhe. Hier hat man Windschattenfahrten vermieden und sicherlich kann der Wagen noch einige Sekunden schneller fahren. Problematischer wird aber die Standfestigkeit, denn der Sieg bei den 24h Spa war eines der wenigen Langstreckenrennen, bei dem ein BMW M6 GT3 ohne Probleme durchkam. Im letzten Jahr war am Nürburgring das Rennen bereits am Abend mit einem Motorschaden beendet, sodass man dieses Jahr wohl das Ankommen als großes Ziel haben sollte.
Fahrzeug | Team | Fahrerbesetzung |
---|---|---|
#19 BMW M6 GT3 | Schubert Motorsport | Jens Klingmann, Jörg Müller, John Edwards, Tom Onslow-Cole |
#20 BMW M6 GT3 | Schubert Motorsport | Jesse Krohn, Jörg Müller, Bruno Spengler, Kuno Wittmer |
#33 BMW M6 GT3 | Falken Motorsport | Peter Dumbreck, Stef Dusseldorp, Alex Imperatori, Marco Seefried |
#42 BMW M6 GT3 | Schnitzer Motorsport | Marco Wittmann, Tom Bloqmvist, Martin Tomczyk, Augusto Farfus |
#43 BMW M6 GT3 | Schnitzer Motorsport | Augusto Farfus, Antonio Felix da Costa, Alex Lynn, Timo Scheider |
#98 BMW M6 GT3 | Rowe Racing | Markus Palttala, Nick Catsburg, Alexander Sims, Richard Westbrook |
#99 BMW M6 GT3 | Rowe Racing | Philipp Eng, Maxime Martin, Alexander Sims, Marc Basseng |
Mercedes-Benz
Nach der Dominanz im letzten Jahr, möchte Mercedes auch dieses Jahr wieder das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gewinnen. Dafür unterstützt man sieben Fahrzeuge und bringt einige der besten Werksfahrer in die Eifel. Insgesamt drei Fahrzeuge bringt der Titelverteidiger Black Falcon an den Start. Natürlich wird in der Startnummer #1 wieder Maro Engel sitzen, der im letzten Jahr das entscheidende Überholmanöver vollbrachte. Mit dabei sind die beiden anderen Titelverteidiger Manuel Metzger und Adam Christodoulou, sodass zumindest ein Großteil des Teams zusammengeblieben ist. Nur Bernd Schneider ist zu HTP Motorsport gewechselt und wird bei Black Falcon durch Yelmer Buurman ersetzt. Buurman ist vielleicht nicht ganz so schnell wie Bernd Schneider unterwegs, jedoch ist er schon ehemaliger GT1 Vizeweltmeister und wurde 2013 zweiter beim 24-Stunden-Rennen-Rennen auf der Nordschleife. Insgesamt hat also die Startnummer #1 wieder Siegchancen und die Möglichkeit den Erfolg aus dem letzten Jahr zu verteidigen.
Auf der #3 wird ebenfalls Maro Engel unterwegs sein. Zusammen mit ihm wird Dirk Müller fahren, der momentan Ford Werkspilot ist und selbst in der GTE/GTLM zu den besten Piloten gehört. Mit Thomas Jäger wird ein AMG Entwicklungsfahrer das Team unterstützen, der bereits mit dem SLS das 12h Rennen in Bathurst gewinnen konnte. Zudem ist er seit 2010 bei AMG aktiv und war in jedem Jahr als Werksfahrer bei dem 24-Stunden-Rennen vertreten. Vervollständigt wird die Fahrerbesatzung durch Jan Seyffarth. Er ist ein Mercedes-Benz Werksfahrer und kennt sowohl die Nordschleife, als auch den AMG GT3 perfekt. Daher sehe ich die #3 sogar als die Speerspitze bei Mercedes-Benz. Keine wirklichen Siegchancen dürfte die #4 mit Hubert Haupt, Daniel Juncadella, Abdulaziz Al Faisal und Luca Stolz haben. Verglichen mit den anderen Teams fehlt es hier einfach an Werksfahrern undder Rennspeed der Piloten ist nicht auf einem absoluten Topniveau. Für Juncadella und Stolz ist es jedoch die Möglichkeit, sich für höhere Aufgaben im GT3 Bereich zu empfehlen.
HTP Motorsport konnte sich für die Startnummer #47 mit Stefan Mücke einen weiteren Ford Werkspiloten sichern. Bereits in den letzten Jahren war Mücke für Aston Martin und Mercedes-Benz auf der Nordschleife unterwegs und zählte stets zu den schnellsten Piloten. Zusammen mit ihm wird Sebastian Asch starten, der bereits in der ADAC GT Masters erfolgreich für Mercedes unterwegs ist und Erfahrung auf der Nordschleife besitzt. Ein absoluter Nordschleifen-Experte ist auch Christian Hohenadel. Ergänzt wird das Team zudem von Dominik Baumann. Dieser hatte zwar einen Unfall im Überrundungsverkehr beim 1. Lauf der VLN, gehört aber ansonsten zu den besten GT-Piloten. Als Topfahrer auf der #48 ist Bernd Schneider gemeldet. In den letzten Jahren war er immer einer der schnellsten Fahrer bei Mercedes-Benz und er dürfte den Wagen im Top 30 Qualifying fahren. Ebenfalls wird Kenneth Heyer das Fahrzeug pilotieren und er ist seit 2010 für Mercedes-Benz im Kundensport unterwegs. Zusätzlich werden Indy Dontje und Patrick Assenheimer den AMG GT3 in der Mann-Filter Lackierung pilotieren. Während Assenheimer bereits viel Erfahrung im Motorsport hat, so ist Dontje noch immer ein Nachwuchsfahrer, der ein Schwachpunkt darstellen könnte. Falls Dontje jedoch ähnlich schnell wie seine Kollegen unterwegs ist, sollte die #48 Siegchancen haben. Ähnlich ist es bei der #47, die zumindest vom Rennspeed her mit den anderen Fahrzeugen mithalten kann.
Nachdem man letztes zwei Fahrzeuge eingesetzt hat, konzentriert man sich beim Haribo Racing Team nur auf die Startnummer #8. Hier wird man mit Maximilian Götz wieder einen extrem starken Mercedes-Benz Werksfahrer haben. Des Weiteren wird mit Uwe Alzen ein Nordschleifen Urgestein für HARIBO an den Start gehen. Wie bereits im letzten Jahr ist wieder Lance David Arnold für das Team aktiv, sodass man zumindest drei von vier Fahrern halten konnte. Neu dabei ist Renger van der Zande, der letztes Jahr für HTP Motorsport den zweiten Rang beim 24-Stunden-Rennen erreichte und so eine weitere Verstärkung des Teams ist. Im letzten Jahr konnte das HARIBO Team den den dritten Rang erreichen und für dieses Jahr muss der Gesamtsieg das Ziel sein.
Hilfreich dürfte hierfür der Mercedes AMG GT3 sein, da dieser im Notfall noch immer ein bisschen die BoP austricksen kann. Das hat man letztes Jahr sowohl an der Nordschleife, als auch in Spa gesehen. Beide Rennen konnte der Wagen von der reinen Renngeschwindigkeit dominieren und so wäre verwunderlich, wenn man im Top 30 Qualifying nicht nochmal das Tempo erhöhen könnte. Der Wagen ist sehr zuverlässig, sodass wohl kaum alle Wagen durch technische Probleme ausfallen werden. Insgesamt ist der AMG GT3 also ein Wagen, der gute Siegchancen für die Teams verspricht.
Fahrzeug | Team | Fahrerbesatzung |
---|---|---|
#1 Mercedes-Benz AMG GT3 | Black Falcon | Maro Engel, Adam Christodoulou, Yelmer Buurman, Manuel Metzger |
#3 Mercedes-Benz AMG GT3 | Black Falcon | Dirk Müller, Thomas Jäger, Maro Engel, Jan Seyffarth |
#4 Mercedes-Benz AMG GT3 | Black Falcon | Hubert Haupt, Daniel Juncadella, Abdulaziz Al Faisal, Luca Stolz |
#8 Mercedes-Benz AMG GT3 | HARIBO Racing Team | Uwe Alzen, Lance David Arnold, Maximilian Götz, Renger van der Zande |
#47 Mercedes-Benz AMG GT3 | HTP Motorsport | Sebastian Asch, Christian Hohenadel, Dominik Baumann, Stefan Mücke |
#48 Mercedes-Benz AMG GT3 | HTP Motorsport | Kenneth Heyer, Bernd Schneider, Indy Dontje, Patrick Assenheimer |
Porsche
Mit einem kleinen Aufgebot wird Porsche dieses Jahr um den Gesamtsieg in der Eifel kämpfen. Die absolute Speerspitze bildet dabei mal wieder Manthey Racing, die ausschließlich auf Werksfahrer setzen. Zudem erinnert auch die Lackierung des Fahrzeugs wieder an den „Dicken“, der von 2006 bis 2009 die 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring Nordschleife dominierte. Pilotiert wird er von Romain Dumas, Frédéric Makowiecki, Patrick Pilet und Richard Lietz. Keiner der Fahrer bildet ein Schwachpunkt und so können nur (technische) Probleme den Wagen am Kampf um den Gesamtsieg hindern. Die beiden VLN Läufe konnte man bereits gewinnen, jedoch war dies eine Folge der Problem anderer Teams.
Auch Frikadelli Racing erhält dieses Jahr enorme Werksunterstützung und ein Sponsoring von MOTUL. Mit Lucas Luhr hat man einen letztjährigen BMW Werksfahrer, der die Nordschleife perfekt kennt und extrem schnell im GT3 ist. Zusätzlich hat man mit Norbert Siedler einen aktuellen Blancpain Sprint Cup Sieger und dort ist er für das Lamborghini Werksteam aktiv. Der einzige Porsche Werksfahrer ist Michael Christensen. Der junge Däne ist seit 2014 für Porsche unterwegs und durch seinen grandiosen Endspurt konnte Alegra Motorsports dieses Jahr die 24h Daytona gewinnen. Ergänzt wird das Team noch vom ehemaligen Porsche Junior Klaus Bachler. Am Wagen selbst dürften auch viele Porsche Mechaniker und Ingenieure unterwegs sein, sodass es sich hierbei eher um einen Werkseinsatz handelt.
Falken Motorsport wird dieses Jahr nicht nur mit dem BMW starten, sondern auch mit einem Porsche 911 GT3R. Jedoch ist dies eher ein Werkseinsatz wenn man sich die Fahrer anschaut und nur die Lackierung erinnert noch an die letzten Jahre. Leider wird man nicht mehr Wolf Henzler dieses Jahr sehen, da sich dieser auf seine Aufgaben in den USA konzentriert. Nur Martin Ragginger ist aus dem letzten Jahr geblieben und zumindest auf der Nordschleife kann er auf einem Niveau mit den anderen Werksfahrern fahren. Unterstützt wird er vom USCC Porsche Werksfahrer Dirk Werner. Auch Jörg Bergmeister ist in der USCC unterwegs und wird Falken Motorsport dieses Wochenende unterstützten. Mit Laurens Vanthoor hat man zudem noch einen weiteren Werksfahrer mit dabei. In den letzten Jahren war Vanthoor zusammen mit Rast und Mies, der schnellste Audi Werkspilot.
Insgesamt sollten alle drei Fahrzeuge Chancen auf den Gesamtsieg haben. Keine Fahrerbesetzung weist schwächen auf und der Porsche funktioniert extrem gut auf der Nordschleife. Es gab zwar einige BoP Anpassungen, jedoch wurden diese im Lauf des Jahres wieder rückgängig gemacht, sodass man noch immer zu den schnellsten Fahrzeugen gehört. In der 24h Series und bei den 24h Spa konnte man zudem zeigen, dass der Porsche 911 GT3R die 24 Stunden Distanz problemlos schaffen kann.
Fahrzeug | Team | Fahrerbesatzung |
---|---|---|
#31 Porsche 911 GT3 R | Frikadelli Racing | Michael Christensen, Lucas Luhr, Norbert Siedler, Klaus Bachler |
#44 Porsche 911 GT3 R | Falken Motorsport | Martin Ragginger, Dirk Werner, Jörg Bergmeister, Laurens Vanthoor |
#911 Porsche 911 GT3 R | Manthey Racing | Romain Dumas, Frédéric Makowiecki, Patrick Pilet, Richard Lietz. |
Morgen wird es noch eine weitere Vorschau geben, in der wir auf die Amateurwertung schauen und auch einen Blick in die anderen Klassen werfen. Wir werden zudem das komplette Rennen per Liveticker begleiten und sogar die Qualifying und Top 30 Qualifying gibt es bei uns komplett im Blog. Zusätzlich werden wir wohl einen möglichen offiziellen Youtube Stream hier im Blog einbinden, genauere Infos gibt es aber später dazu noch in einem Guide von Felix. Somit befindet sich zumindest unsere Live Coverage erstmals auf Le Mans Niveau.