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NASCAR: Analyse New Hampshire Juli / Vorschau Indianapolis 2017

von KristianStooss
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Denny Hamlin gelang in New Hampshire der Durchbruch für Joe Gibbs Racing in Form des ersten Saisonsieges 2017. Die Stage-Sieger Martin Truex Jr. und Kyle Busch verfügten über sehr schnelle Autos wurden aber letztlich Opfer der nicht mehr vorhandenen Clean-Air. Sie hatten während der Stage-Pausen die Führung an der Box verloren.

Analyse New Hampshire Juli 2017

Endlich ist der Knoten bei Joe Gibbs Racing geplatzt, nachdem sich das Team in New Hampshire erneut äußerst stark präsentierte. Insgesamt 153 der 301 Führungsrunden gingen an die größte Toyota-Mannschaft und zählt man die 137 Umläufe von Martin Truex Jr. noch hinzu, gingen nur 11 Runden nicht an das erweiterte JGR-Konglomerat. Truex holte sich noch die erste Stage, da ihm in Clean-Air niemand das Wasser reichen konnte. Dann griff Gibbs mit Busch an, den man in der letzten regulären Caution vor dem Ende des Segments frühzeitig zum Nachfassen holte. So konnte die #18 ihrerseits die Führung übernehmen und Stage Nummer zwei dominieren.

Als bereits alles danach aussah, dass Martin Truex Jr. oder Kyle Busch die Sache im Griff haben würden, gingen während der Caution vor der dritten Stage Denny Hamlin und Kevin Harvick an der Box am bisher dynamischen Duo vorbei. Truex eroberte die Führung erst nach 20 Runden von Hamlin zurück, konnte diese aber nicht lange genießen. Knapp nach der rechnerischen Öffnung des finalen Benzinfensters löste sich ein Reifen an der #78 in Wohlgefallen auf. Glücklicherweise fiel dieses Missgeschick knapp vor die letzten Green-Flag-Pitstops. Im Anschluss konnte sich Dale Earnhardt Jr. auf einer abweichenden Strategie kurz über einige Führungskilometer freuen, doch Truex schlug mit den schnellen, neuen Reifen knapp 50 Runden vor Schluss rasch zurück.

Da die restliche Spitze einige Runden nach Martin Truex Jr. zum letzten, geplanten Nachfassen kam, entwickelten sich wiederum seine Pneus mehr und mehr zum Nachteil. Gerade als Matt Kenseth gut 40 Runden vor dem Ende die Führung von Truex übernehmen konnte, wurde noch eine letzte Caution ausgerufen, weil sich Ryan Newman in Turn 2 gedreht hatte. Im anstehenden Finale wurde es dann etwas unübersichtlich, denn Leader Kenseth begnügte sich im Gegensatz zu seinen Verfolgern mit nur zwei neuen Reifen, um die Track-Position auf jeden Fall zu sichern. Dale Earnhardt Jr. blieb sogar ganz draußen und lag somit noch vor der #20. Dahinter gingen schließlich Truex, Denny Hamlin und Kyle Larson zum Restart.

Dale Earnhardt Jr. wurde sofort vom Gibbs-Duo bestehend aus Matt Kenseth und Denny Hamlin aufgefressen. Dahinter legte Martin Truex Jr. einen katastrophalen Run in Turn 1 und 2 hin, was ihn hinter die Top-5 zurückwarf. Kenseth behielt die Führung mit seinen zwei alten Reifen wiederum nur einen Umlauf, bis Hamlin übernehmen konnte. Für die letzten gut 30 Runden bekamen wir dann ein interessantes Duell zwischen der #11 und einem schnell aufholenden Kyle Larson zu sehen. Letzterer war aber nicht in der Lage, sich durchzusetzen, sodass Hamlin seinen ersten Saisonsieg einfahren konnte. Hinter Denny Hamlin und Kyle Larson kämpfte sich Martin Truex Jr. noch bis auf den dritten Rang nach vorne. Matt Kenseth und Kevin Harvick komplettierten die Top-5. Dahinter erreichten Daniel Suarez, Clint Bowyer, Kurt Busch, Brad Keselowski und Jimmie Johnson ein Top-10-Resultat.

Race-Results
Driver-Standings
Owner-Standings

Vorschau Indianapolis 2017

Am nächsten Wochenende geht es auf dem Indianapolis Motor Speedway weiter. Das legendäre 2,5-Meilen-Oval ist dabei der Schauplatz des siebtletzten Rennens vor dem Beginn der Playoffs. Die vier 90-Grad-Kurven sind mit nur neun Grad recht schwach überhöht und bieten den NASCAR-Fahrzeugen nur eine begrenzte Möglichkeit für ein spannendes Rennen. Nach meinen Informationen wird in Indianapolis auch keine Applikation von „Track Bite“ erfolgen, dem zuletzt so erfolgreich verwendeten Allheilmittel in Bezug auf eine zweite, konkurrenzfähige Spur. Dabei benötigt gerade diese Strecke nichts dringender als eine fahrbare, obere Lane.

Nachdem Denny Hamlin nun endlich den lange erwarteten ersten Saisonsieg für Joe Gibbs Racing einfahren konnte, wird Kyle Busch dem in nichts nachstehen wollen. Dabei bietet der Brickyard absolut optimale Bedingungen, denn in den letzten beiden Jahren stand die #18 am Ende jeweils in der Victory-Lane. Die zwölf Ausgaben davor gewannen allesamt Fahrer und Teams mit Chevrolet-Triebwerken, was schon eine bemerkenswerte Serie darstellt. Ich könnte mir vorstellen, dass man auch mit Kyle Larson rechnen muss. Chip Ganassi Racing war in Indianapolis auch bei der NASCAR jahrelang sehr konkurrenzfähig und verlor oft nur durch dumme Fehler ein paar Rennen, wie z. B. Speeding in der Pitlane. Juan Pablo Montoya hat hier 2009 und 2010 mehr oder weniger dominiert.

Blickt man auf die Entry-List, fällt sofort auf, dass zum ersten Mal seit dem Frühjahrsrennen in Talladega wieder mehr als 40 Fahrzeuge um einen Startplatz kämpfen. Wir haben also an diesem Wochenende ein echtes Qualifying bei den Hinterbänklern zu erwarten. Leider veröffentlicht die NASCAR ja keine Informationen zu Preisgeldern mehr, doch Indianapolis stand in den zuletzt bekannten Zahlen sehr weit oben und oft direkt hinter dem Daytona 500. Da lohnt sich ein Start selbst für die unterfinanzierten Teilnehmer. So hat Tommy Baldwin Racing die #7 mit JJ Yeley gemeldet und auch die #66 von Motorsports Business Management wird mit Carl Long am Steuer vertreten sein. Ein weiterer, seltener Starter ist BJ McLeod in der #51 von Rick Ware Racing.

Entry-List

Zeitplan & TV-Programm:

Freitag, 21.07.
19:00 Uhr, XFINITY Series Practice, nicht im TV
21:00 Uhr, XFINITY Series Final Practice, nicht im TV

Samstag, 22.07.
16:00 Uhr, Monster Energy Cup Series Practice, CNBC
17:00 Uhr, Monster Energy Cup Series Final Practice, CNBC
18:45 Uhr, XFINITY Series Qualifying, NBCSN
21:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (Lilly Diabetes 250), NBCSN
00:15 Uhr, Monster Energy Cup Series Qualifying, NBCSN

Sonntag, 23.07.
20:30 Uhr, Monster Energy Cup Series Rennen (Brantley Gilbert Big Machine Brickyard 400), NBC

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