Mit zwei Siegen in Snetterton schwingt sich Ashley Sutton endgültig zu einem heißen Anwärter auf den diesjährigen Titel in der BTCC auf. Einzig ein Ausfall im dritten Lauf und ein überraschender Sieg von Kontrahent Gordon Shedden vereitelten, dass der Subaru-Pilot als Meisterschaftführender aus Snetterton abgereist ist. Gleichzeitig muss man die Frage stellen, ob die heckgetriebenen Fahrzeuge von Subaru und BMW mittlerweile zu stark sind.
Sechs von neun Podiumsplatzierungen in Snetterton gingen entweder an einen BMW- oder einen Subaru-Piloten. Und hätte bei Andrew Jordan im letzten Lauf nicht die Technik gestreikt, wären auch alle drei Siege fest in der Hand der heckgetriebenen Fahrzeuge gewesen. Nüchtern betrachtet waren einzig die Hondas von Dynamics und Eurotech in den Rennen in der Lage die Pace der Subarus und BMWs mitzugehen – alle anderen frontgetrieben Autos waren schlichtweg aus eigener Kraft nicht siegfähig.
Wie die Pole Position von Jack Goff im Eurotech-Honda gezeigt hat, ist es weniger die reine Pace auf eine schnelle Runde, sondern vielmehr der weitaus schonendere Umgang mit den Reifen über die Renndistanz, der die heckgetriebenen Fahrzeuge so stark macht – insbesondere auch dann, wenn noch viel Zusatzgewicht an Bord ist. Blickt man weiter auf die reinen Ergebnisse, zeigt sich, dass von den letzten zwölf Rennen seit Thruxton ganze acht entweder von einem Subaru oder einem BMW gewonnen wurden, nur vier hingegen von einem fortgetriebenen Auto und nur eines von einem Fronttriebler, der kein Honda war (Mat Jackson in Croft).
Jetzt lässt sich natürlich einwenden, dass ein Hecktriebler naturgemäß immer einem Fronttriebler in vielen Punkten überlegen ist. Aber vor dem Hintergrund, dass mehr als drei Viertel des BTCC-Feldes aus frontgetriebenen Autos besteht und die TOCA stets darum bemüht ist, die verschiedenen Antriebskonzepte auf ein Level zu bringen, regt das ganze mindestens zum Nachdenken an. Da ich kein Fan davon bin, Autos künstlich einzubremsen – erst recht nicht während der laufenden Saison – fällt mir ein Urteil schwer.
Eine weitere Sache ist dabei zudem zu bedenken: Mindestens die BMWs von West Surrey Racing gehören neben ihrem konzeptbedingten Vorteil nämlich ganz generell zu den top vorbereiteten Autos in der BTCC. Das heißt, bei einer Einschätzung der Lage muss immer auch bedacht werden, wie weit die Vorteile eines Autos auf der einen Seite rein konzeptbedingt gegeben sind und in wie weit sie auf der anderen Seite auf die Vorbereitung durch das Team und den Einsatz der Fahrer zurückzuführen sind. Hat West Surrey Racing vielleicht einfach einen so guten Job gemacht, dass sie die für Hecktriebler geltenden Einbremsungen wie höheres Gewicht, andere Getriebeübersetzung und weniger Ladedruck einfach kompensiert haben? Ein Team für gute Arbeit zu bestrafen wäre jedenfalls nicht im Sinne des Sports.
Gleiches gilt für die Subarus, bei denen aber neben dem vorteilhaften Heckantrieb noch der dank Boxermotor niedrige Schwerpunkt als „natürlich gegebener“ Vorteil hinzukommt. Zu Beginn der Saison hatte man die vier Autos vom Team BMR noch zu hart eingestuft und erst seit einer Korrektur des maximal zulässigen Ladedrucks ist der Levorg in diesem Jahr ein Siegerauto. Aber auch wenn Ash Sutton in Snetterton seine Saisonsiege Drei und Vier eingefahren hat, fällt eine Gesamteinschätzung des Autos nach wie vor schwer. Denn obwohl die drei übrigen Subaru-Piloten Jason Plato, James Cole und Josh Price in Snetterton insgesamt flotter unterwegs waren als bei den bisherigen Rennen, klafft nach wie vor eine große Lücke zur Pace, die Sutton mit dem Auto gehen kann.
Während Sutton seinen Subaru hinter Jack Goffs Honda und Colin Turkingtons BMW auf Startplatz Drei stellte, fanden sich die übrigen Subaru auf den Plätzen Neun (Plato), 18 (Price) und 26 (Cole) wieder. Das Ganze erinnert nach wie vor ein wenig an die vergangene Saison, als nur Colin Turkington in der Lage schien, den Subaru flott zu bewegen. In diesem Gesamtbild erscheint der Subaru jedenfalls nicht als absolut überlegenes Auto und die viel Wirbel hervorgerufene Ladedruck-Reduktion, die die TOCA in Snetterton am Renntag zwischen den Läufen zwei und drei vorgenommen hat, erscheint aus dieser Richtung betrachtet doch wenig plausibel.
Dazu genötigt, die Subarus noch am laufenden Renntag einzubremsen, sah man sich nach den zwei Siegen, die Ash Sutton in den beiden ersten Läufen hinlegte. Den dritten Startplatz behielt Sutton zunächst nach dem Start zum ersten Lauf, profitierte dann aber von zwei Faktoren. Zunächst drehte sich Colin Turkington als Führender von der Strecke, zum anderen brachen gegen Rennende beim neuen Führenden Jack Goff die weichen Optionsreifen ein. Einen kleinen Fehler ausgangs Agostini nutze Sutton, um sich in der vorletzten Runde am wehrlosen Honda vorbeizupressen.
Nach diesem Sieg war Lauf Nummer Zwei dann eine souveräne Angelegenheit, bei der Sutton von der Pole startend nichts anbrennen ließ. Während sich hinter ihm die BMWs und Hondas duellierten, fuhr Sutton einem sicheren Start-Ziel-Sieg entgegen. Da Gordon Shedden nach verwachster Quali bislang gestrauchelt hatte, holte sich Sutton zugleich die Führung in der Meisterschaft. Diese verlor er aber bereits in der ersten Runde des dritten Laufs wieder, als er, von Startplatz acht startend, von Rob Austin in Oggies abgeschossen wurde und einen Ausfall hinnehmen musste. Trotzdem liegt Sutton nach Snetterton mit gerade einmal elf Punkten Rückstand auf Platz Vier in der Meisterschaft und ist zweifellos einer der top Anwärter auf den Titel.
Wie bereits gesagt sind Suttons Subaru-Teamkollegen nach wie vor nicht auf diesem Level. Jason Plato nutze seinen guten Startplatz immerhin zu einer soliden Fahrt auf Rang Fünf, profitierte dabei allerdings auch davon, dass sich die beiden Toyotas von Ingram und Austin gegenseitig aus dem Rennen nahmen und Mercedes-Pilot Adam Morgan mit defekter Antriebswelle die Segel streichen musste. Fast das gesamte Rennen über hing Plato zudem an der Stoßstange von Andrew Jordans BMW, fand aber keinen Weg vorbei.
Im zweiten Lauf legte Plato dann einen Blitzstart hin, der ihn kurzzeitig bis auf Position Zwei hinter seinem Teamkollegen Sutton führte. Ausgangs der Wilson-Hairpin geriet er dann jedoch mit Jordan aneinander, rodelte neben die Strecke und verlor mehrere Positionen. Das Auto wirkte danach nicht mehr ganz in Ordnung und der Altmeister sah die Zielflagge nur auf Platz 24. Nachdem sich Plato im dritten Lauf zunächst wieder bis in die Punkteränge vorgearbeitet hatte, musste er sich letzten Endes etwas überraschend Brett Smith bei dessen Debüt im Eurotech-Honda und Stephen Jelley im Team Parker-Ford beugen und landete nur auf Platz 16.
Jason Plato fährt nach wie vor mit dem Chassis, das beim Saisonauftakt einen heftigen Schlag abbekommen hat und seither krumm zu sein scheint. Vor Snetterton tauschten Sutton und Plato bei einem Test in Donington nun endlich die Autos und verglichen das Fahrverhalten. Rundenzeiten wurden leider keine veröffentlicht, aber Plato sagte, dass Suttons Auto deutlicher agiler einlenkt als seines und Sutton bestätigte im Gegenzug ein massives Untersteuern an Platos Auto. Laut BMR wird man aber vorerst damit leben beziehungsweise weiterhin versuchen müssen, das Problem über das Setup in den Griff zu bekommen, da man keine Kapazität hat, ein komplett neues Auto für Plato aufzubauen.
Statt Plato war es vielmehr James Cole, der sich neben Ash Sutton überraschend gut in Snetterton in Szene setzen konnte. Den ersten Lauf beendete Cole nach seiner schlechten Qualiplatzierung zunächst noch auf Rang 15, steigerte sich im zweiten Lauf dann aber bis auf Rang Acht und startete den letzten Lauf dank des Reverse Grids von der Pole Position. Ausgerechnet in dieser guten Ausgangslage traf ihn die von der TOCA angeordnete Ladedruckreduzierung für die Subarus. Schon im Verlauf der ersten Runde musste sich Cole Andrew Jordan, Gordon Shedden und Rob Collard geschlagen geben und im weiteren Rennverlauf gingen dann auch noch Colin Turkington, Matt Neal und Mat Jackson vorbei. Dank einiger Ausfälle stand am Ende aber dennoch Platz Fünf und damit das beste Saisonresultat für Cole zu Buche.
Hinter Gordon Shedden und noch vor Ashley Sutton liegen die beiden BMWs von Colin Turkington und Rob Collard in absoluter Schlagdistanz im Kampf um die Meisterschaft. Beide trennen gerade einmal zwei beziehungsweise vier Punkte von der Tabellenspitze. Trotz der beiden dominanten Vorstellungen von Sutton, waren die BMWs eigentlich unterm Strich die besten Autos in Snetterton. Dass es zu keinem Sieg gereicht hatte, ist in erster Linie auf Pech zurückzuführen.
Im ersten Lauf hatte sich Colin Turkington bereits beim Start die Führung von Polesitter Jack Goff geschnappt und alles sah nach einer routinierten Siegesfahrt für den zweifachen Champion aus. In Runde fünf rutschte Turkington dann jedoch in der schnellen Bombhole-Rechtskurve auf einer verschmutzten Fahrbahn weg und drehte sich einmal um die eigene Achse. Am Ende war es dann nur Platz Sieben für Turkington, während seine Teamkollegen Andrew Jordan auf Platz Vier und Rob Collard auf Platz Neun die Zielflagge sahen.
Im zweiten Lauf drehte der BMW-Zug dann voll auf und lag bereits nach einer Runde in der Reihenfolge Jordan, Collard (nach gewohntem Blitzstart) und Turkington auf den Positionen Drei, Vier und Fünf. Während Ash Sutton vorne einsam seine Runde drehte, machten die BMWs Jagd auf den zweitplatzierten Honda von Jack Goff. Eine fehlgeschlagene Attacke von Jordan in Runde Zehn nutzten Collard und Turkington zunächst um ihrerseits an ihrem Teamkollegen vorbeizugehen. Eine Runde später fielen beide dann in Bombhole erfolgreich über Jack Goff her und lagen auf Position Zwei und Drei.
Anstatt nun zu versuchen, den Abstand auf Sutton in den letzten Runden zu verkürzen, duellierten sich beide BMWs interessanterweise miteinander und Turkington ging mit reichlich Karrosseriekontakt in der vorletzten Runde an Teamkollege Collard vorbei, der zuvor seine weicheren Reifen etwas zu stark randgenommen hatte. Andrew Jordan musste sich noch Mat Jacksons Ford geschlagen geben und wurde am Ende hinter Jack Goff Sechster.
Den dritten Startplatz im letzten Lauf nutze Jordan dann, um sich bereits beim Start die Führung zu sichern und verteidigte diese im Verlauf des Rennens souverän gegen Gordon Shedden, dem seinerseits Collard und Turkington im Nacken saßen. Jordan sah schon wie der sichere Sieger aus, als er in der vorletzten Runde ausgangs der Wilson-Hairpin urplötzlich wegen Elektronikproblemen verlangsamte. Jordan schaffte es zwar, seinen BMW noch mal zum Laufen zu bringen, sah aber die Zielflagge nur als enttäuschter 21. Collard und Turkington holten sich währenddessen die Plätze Zwei und Drei hinter Gordon Shedden.
Hätte man Gordon Shedden am Sonntagmorgen gesagt, dass er am Ende des Tages einen Sieg holen und die Führung in der Meisterschaft erfolgreich verteidigen würde, wäre der Honda-Pilot wohl in schallendes Gelächter ausgebrochen. Mit dem vollen Zusatzgewicht an Bord ging für den Schotten in der Quali nichts und er landete nur auf dem enttäuschenden 21. Startplatz. Im ersten Lauf versuchte Shedden dann das beste aus der Situation zu machen und lag in der letzten Runde knapp hinter den Top Ten-Platzierungen. Im Infight in der schnellen Brunde/Nelson-Kombination geriet er dann jedoch mit Landsmann Aiden Moffat aneinander und verlor noch mal einige Positionen, so dass es nur zum 13. Platz reichte.
Ein sehr guter Start katapultierte Shedden dann bereits in der ersten Runde des zweiten Laufs in die Top Ten, wo er im weiteren Rennverlauf Kämpfe mit Andrew Jordan und Mat Jackson austrug und am Ende immerhin Siebter wurde. Den dritten Lauf ging Shedden dann dank des Reverse Grids von Startplatz Zwei an, konnte sich bereits nach dem Start Polesitter James Cole schnappen, musste sich aber seinerseits Andrew Jordan geschlagen geben. Eine Attacke konnte Shedden nicht auf den führenden BMW starten, da er zum einen auf seine Reifen achten musste und zum anderen die beiden anderen BMWs von Collard und Turkington dicht im Nacken hatte. Als Jordan dann in der vorletzten Runde plötzlich wegen des Elektronikdefekts verlangsamte erbte Shedden kampflos die Führung und fuhr einem überraschenden Sieg entgegen, der ihm die Führung in der Meisterschaft zurückbrachte.
Teamkollege Matt Neal liegt nach Snetterton auf Platz Sechs in der Meisterschaft und erlebte ein sehr wechselhaftes Rennwochenende. Sein sehr guter vierter Startplatz wurde ihm noch während der Qualifikation wegen einer falschen Fahrzeughöhe zunächst wieder aberkannt. Team Dynamics legte hiergegen jedoch Einspruch ein, da die Messung nicht von einem Offiziellen durchgeführt worden war und bekam Recht.
Im Rennen hielt sich Neal dann auf Rang Vier, aus dem nach Turkingtons Dreher an der Spitze Rang Drei wurde. Aus eigener Kraft ging allerdings nichts nach vorne und Neal landete am Ende mit mehr als sechs Sekunden Rückstand auf dem letzten Podiumsplatz. Lauf Zwei war dann, vielleicht auch wegen des höheren Zusatzgewichts, eine eher maue Vorstellung, die Neal nur Rang Neun einbrachte. Im letzten Lauf ging es zunächst wieder einige Positionen nach vorne, bevor er im Infight mit Mat Jackson, James Cole und Jake Hill mit letztgenanntem kollidierte und von der Strecke flog.
Statt der Werks-Hondas von Dynamics war es in der Qualifikation und im ersten Lauf zunächst der Eurotech-Honda von Jack Goff, der den Ton angab und die Fronttriebler-Fahnen hochhielt. Goff brannte eine überlegene Qualizeit in den Snetterton-Asphalt und holte sich mit fast einer halben Sekunde Vorsprung die Pole Position. Beim Start zum ersten Lauf war dann aber gegen Colin Turkington kein Kraut gewachsen und Goff musste sich zunächst auf Position Zwei einreihen.
Nach Turkingtons Dreher lag Goff dann zwar unvermittelt wieder in Führung, aber hatte gleichzeitig Ash Suttons Subaru formatfüllend im Rückspiegel. Leider hatte Goff sich in diesem Lauf für die weichen Optionsreifen entschieden, die an seinem frontgetriebenen Honda in den letzten Rennrunden massiv an Grip verloren und Sutton immer näher kommen ließen. In der vorletzten Runde geriet Goff dann in Agostini ein wenig neben die Ideallinie und bot Sutton so genug Platz, um sich innen neben den Honda zu setzen und bis zur übernächsten Kurve vorbeizugehen.
Platz Zwei war dennoch ein mehr als respektables Ergebnis für Jack Goff und das nach dem schweren Unfall von Teamchef Jeff Smith gebeutelte Eurotech-Team. Im zweiten Lauf verteidigte Goff zunächst seine zweite Position, hatte aber alle drei BMWs im Nacken. Letzten Endes musste er sich Turkington und Collard sowie Mat Jackson im Ford geschlagen geben und wurde Fünfter. Im dritten Lauf verlor Goff dann bereits in der ersten Runde mehrere Positionen und wurde Neunter.
Da Jeff Smith wegen seiner in Croft erlittenen schweren Verletzungen an der Schulter mindestens bis zum Saisonende ausfällt, wurde der zweite Eurotech-Honda in Snetterton kurzerhand von dessen Sohn übernommen. Brett Smith ist derzeit im Kampf um den Titel in der Mini-Challenge und wird nach jetzigem Stand beide Meisterschaften für den Rest des Jahres parallel bestreiten. In Snetterton zeigte Smith jr. ein wechselhaftes Debüt und fiel in den ersten beiden Läufen jeweils wegen Kollisionen in der ersten Runde aus. Im zweiten Lauf duellierte er sich aber dann unter anderem mit Jason Plato, wobei er die Oberhand behielt und auf einem sehr guten 14. Platz landete.
Snetterton war nun schon das dritte Rennwochenende in Folge, an dem für Tom Ingram nicht viel zusammenlief. Zwar liegt der Toyota-Pilot weiterhin auf Rang Fünf in der Meisterschaft, hat aber schon einen großen Abstand zur Spitze. Nach Bestzeit im ersten freien Training war Startplatz Fünf eine recht gute Ausgangslage für den Überraschungsmann vom Saisonstart. Im Rennen hielt sich Ingram zunächst in Schlagdistanz zu Matt Neal und lauerte auf einen Fehler des Routiniers. Leider hatte Ingram die Rechnung ohne Markenkollege Rob Austin gemacht. Der zweite Avensis-Pilot lag nach dem guten siebten Startplatz seinerseits hinter Ingram und probierte in der sechsten Runde eine allzu optimistische Attacke in Agostini.
Beide Toyotas kollidierten und in der Folge fiel Austin mit gebrochener Aufhängung aus und Ingram verlor mehrere Positionen, so dass er am Ende nur Achter wurde. Der zweite Lauf brachte dann gar nur Platz Zehn ein, bevor es in einer kämpferischen Fahrt im dritten Lauf immerhin noch zu Rang Sechs langte. Immerhin führt Ingram noch in der Independentwertung vor Mat Jackson.
Nach dem kollisionsbedingtem Ausfall im ersten Lauf beendete Rob Austin den zweiten Lauf immerhin auf Rang 15, kollidierte dann aber bereits in der ersten Runde des dritten Laufs mit Ash Sutton und fiel erneut aus. Auch wenn es mit Sicherheit nicht zu einem Sieg gereicht hätte, hätten die beiden Toyotas ohne die Kollision im ersten Lauf deutlich mehr aus ihren Möglichkeiten machen können.
Gleiches gilt für die Mercedes von Adam Morgan und Aiden Moffat. Morgan war nach dem sehr guten sechsten Startplatz in Schlagdistanz zu den beiden Toyotas und Mat Neal unterwegs, als ihm eine Antriebswelle kaputt ging. Es folgten Platz 19 im zweiten Lauf und ein erneuter Ausfall im dritten Lauf. Aiden Moffat lag im ersten Lauf auf Punktekurs als er in der letzten Runde mit Gordon Shedden kollidierte und auf Platz 19 zurückfiel. Nach einer Kollision in der ersten Runde des zweiten Laufs folgte ein Ausfall und dann immerhin noch Platz Zwölf im letzten Lauf, der die einzigen Punkte für einen Mercedes an diesem Wochenende bedeuteten.
Statt der Toyotas und Mercedes war es in Snetterton vielmehr Mat Jackson im Motorbase Ford, der sich aus der Garde der Privatteams sehr gut in Szene setzen konnte. Nach Startplatz 13 reichte es im ersten Lauf erst mal zwar nur zu Rang Elf, nachdem er in der zweiten Runde von Dave Newsham abgeschossen worden war und einige Plätze verloren hatte. Im zweiten Lauf lag Jackson dann jedoch bereits nach der ersten Runde auf Platz Sechs und machte im weiteren Rennverlauf noch zwei Plätze gegen Andrew Jordan und Jack Goff gut, die ihm schließlich Platz Vier einbrachten. Diese Platzierung wiederholte Jackson dann im dritten Lauf nachdem es ihm gelungen war, Matt Neal und James Cole, die sich ihrerseits duellierten, zu überholen.
Mat Jackson hat damit definitiv das Maximum aus seinen Möglichkeiten rausgeholt. Mehr war gegen die Subarus, BMWs und Hondas nicht drin. Das Ergebnis wird auf jeden Fall auch dem arg gebeutelten Motorbase-Team gut tun, das in Snetterton nur mit zwei Autos am Start war, nachdem das Auto von Luke Davenport abgeschrieben werden musste. Die gute Nachricht ist aber, dass der in Croft schwer verletzte Luke Davenport in Snetterton vor Ort war und trotz der zahlreichen erlittenen Brüche, die ihn vorerst an den Rollstuhl binden, guter Dinge zu sein scheint. Bis zu den Rennen in Knockhill will Motorbase auch ein neues drittes Auto fertig aufgebaut haben. Wer den dritten Ford anstelle von Davenport pilotieren wird, soll noch in dieser Woche bekannt gegeben werden.
Ebenso wie Mat Jackson überraschte auch Jake Hill im VW vom Team Hard als Dauergast in den Top Ten. Startplatz Elf nutze Hill zu einer tollen Fahrt auf Rang Sechs, wobei er allerdings auch von Ausfällen und Problemen der Konkurrenz profitierte. Im zweiten Lauf ging es dann nur auf Rang Elf nachdem Tom Ingram in der letzten Runde noch am VW vorbeigehen konnte, bevor im letzten Lauf noch mal ein siebter Rang heraussprang.
Teamkollege Michael Epps hatte mit Startplatz Zwölf eine ähnlich gute Ausgangsbasis, war aber in den Rennen immer wieder in kleinere Scharmützel verwickelt, die ein zählbares Resultat vereitelten. Für einen weiteren kleinen Erfolg für das Team Hard sorgte in Snetterton aber Rookie Will Burns im dritten VW. Da Josh Price und Senna Proctor keine guten Resultate zustande brachten, sicherte sich Burns den Pokal der Jack-Sears-Trophy für den besten Rookie.
Senna Proctor schien in Snetterton nach zuletzt sehr guten Vorstellungen nicht zurechtzukommen. Erst im dritten Lauf gelang mit Rang Neun ein zählbares Resultat, nachdem der Vauxhall-Pilot zuvor ohne größere erkennbare Probleme stets außerhalb der Punkteränge gelandet war. Etwas besser lief es für Teamkollege Tom Chilton, der sich die Plätze Zehn, Zwölf und Zehn holen konnte. Mehr ist aber nach wie vor für das neue Vauxhall-Team nicht drin.
Unter den Werksteams sind nur die MGs noch schlechter unterwegs als die Vauxhall. In Snetterton zeigte sich einmal mehr, dass das Auto mittlerweile hoffnungslos veraltet ist und mit den neuen Fahrwerkskomponenten von RML überhaupt nicht zurecht kommt. Egal wie sehr sich Árón Taylor-Smith und Josh Cook bemühten, aus dem Auto war nicht mehr herauszuholen. Erschwerend hinzu kam, dass beide MGs in so ziemlich jedem Lauf in irgendeine Kollision verwickelt waren und ständig lädiert um die Strecke fuhren oder gleich ausfielen. Die einzig gute Nachricht bei MG ist, dass Taylor-Smith trotz erlittenem Beinbruch bei dem Unfall in Croft guter Dinge ist und die Verletzung ihn nicht im Cockpit beeinträchtigt.
In Snetterton wurden die MG unter anderem von den AmD Tuning-Audis klar in den Schatten gestellt. Sowohl Ollie Jackson als auch Ant Whorton-Eales waren sehr flott unterwegs, verhagelten sich gute Resultate aber durch mehrere Kollisionen in den Rennen – interessanterweise vor allem mit den MGs, mit denen sie immer wieder aneinander zu geraten schienen. Rang Elf von Whorton-Eales im dritten Lauf war am Ende das beste Resultat, obwohl mehr drin gewesen wäre.
Alle Resultate der einzelnen Läufe aus Snetterton sowie die Stände in der Meisterschaft können auf der Website von TSL Live Timing abgerufen werden. Weiter geht es für die BTCC bereits am übernächsten Wochenende im schottischen Knockhill. Der Kurs nördlich von Edinburgh gehört traditionell zu den Strecken, auf denen heckgetriebene Fahrzeuge besonders stark sind. Daher sind die BMWs sowie die Subarus (bzw. Ashley Sutton) hier ganz klar die Favoriten. Gordon Shedden, der in der Geschäftsführung des Knockhill Circuits arbeitet und hier jeden Zentimeter Asphalt bestens kennt, wird zwar bemüht sein, bei seinem Heimspiel eine gute Leistung hinzulegen, mit dem hohen Zusatzgewicht an Bord dürfte das aber alles andere als einfach werden.
Die Fotos in diesem Beitrag sind allesamt selbst geschossen und wurden uns von meinem lieben Kumpel Raphael zur Verfügung gestellt, der am vergangenen Wochenende mit mir in Snetterton war. Noch mehr Bilder findet Ihr auf der Facebook-Seite des Racingblogs.