Nachdem Ashley Sutton in Rockingham alle drei Läufe vor Colin Turkington beendet hat und obendrein einen weiteren Sieg einfahren konnte, ist der Subaru-Pilot nun Gesamtführender in der Meisterschaft. Gordon Shedden und Rob Collard als weitere Favoriten auf den diesjährigen BTCC-Titel strauchelten und verloren wertvollen Boden. James Cole holte sich seinen Debütsieg in der BTCC, während Andrew Jordan den letzten Sieg des Tages einfuhr.
Dass auf der ausgewiesenen Fronttriebler-Strecke von Rockingham die Pole Position und alle drei Laufsiege an heckgetriebene Fahrzeuge gingen (zweimal Subaru, einmal BMW) spricht Bände für die seit einigen Rennen zu beobachtende Stärke der Hecktriebler. Ein wesentliches Thema waren in Rockingham aber auch einmal mehr die Reifen. Dunlop hatte statt der weicheren Reifenmischung die härteste Mischung als Optionsreifen mit nach Rockingham gebracht. Die Strecke gilt mit dem bei Vollgas zu durchfahrenden Banking und dem kurvenreichen Infield als besonders reifenmordend, weshalb diese Entscheidung durchaus Sinn macht.
In der Praxis zeigte sich jedoch, dass die frontgetriebenen Autos den Medium-Standardreifen nur schwer über die Distanz bringen konnten – etwa ab Rennmitte brach der Grip spürbar weg. Der harte Optionsreifen hingegen verhielt sich wie ein Holzreifen und war so gut wie gar nicht auf Temperatur zu bekommen. Hier zeigte sich mal wieder der konzeptionelle Vorteil der Hecktriebler, die den Medium-Reifen schonender über die Renndistanz bringen und den harten Reifen ein wenig besser auf Temperatur und damit zum Arbeiten bekommen, wenngleich auch sie ihre Probleme damit hatten.
Dass Ash Sutton dann den zweiten Lauf ausgerechnet auf dem harten Reifen gewinnen konnte, ist bezeichnend und offenbart, wie viele Reserven anscheinend noch im Subaru stecken. Die Konkurrenz hob bereits im Qualifying die Augenbrauen, als Sutton den mit viel Zusatzballast beladenen Subaru auf Startplatz vier stellte. Was ohne das zusätzliche Gewicht an Bord möglich war, zeigte Teamkollege James Cole, der sich in den letzten Minuten der Qualifikation überraschend die Pole Position holte.
Nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte setzte James Cole seine gute Form aus Knockhill mit der Pole Position fort und stahl Ash Sutton so ein wenig die Show. „Cole on Pole“ wurde am Samstagnachmittag schnell zum geflügelten Wort im BTCC-Fahrerlager. Im ersten Lauf ließ Cole dann auch nichts anbrennen und fuhr relativ routiniert seinen ersten Sieg in der BTCC ein. Die Führungsposition hatte er beim Start erfolgreich verteidigt und hielt sich in den ersten Rennrunden wacker gegen Honda-Pilot Jack Goff, der immer mal wieder versuchte, sich in Angriffsposition zu bringen. Gegen Rennhalbzeit brachen an Goffs frontgetriebenen Honda aber mehr und mehr die Reifen weg und er verlor den Anschluss.
Cole siegt am Ende mit komfortablen 2,5 Sekunden Vorsprung. Eine erfolgreiche Attacke von Ash Sutton gegen Jack Goff in der letzten Runde machte daraus sogar einen Subaru-Doppelsieg. Im zweiten Lauf, jetzt mit dem ungewohnten vollen Zusatzballast von 75 Kilogramm und den harten Reifen ausgestattet, wurde es dann schwieriger für James Cole. Bereits kurz nach dem Start verlor/übergab er die Führung an Teamkollege Ash Sutton, büßte eine Runde später eine weitere Position gegen den starken Josh Cook ein und rodelte schließlich neben die Strecke, wodurch er weitere Positionen verlor. Im Infight mit Rob Collard wurde er dann zur Rennmitte ein weiteres Mal neben die Strecke bugsiert und am Ende 13. Im dritten Lauf fiel Cole dann nach einer weiteren Kollision aus. Angesichts seines Debütsieges dürfte das aber zu verschmerzen gewesen sein.
Das Subaru-Zepter hielt ab dem zweiten Lauf dann erwartungsgemäß Ash Sutton hoch. Nachdem er die Führung von Cole übernommen hatte, war Sutton nach der ersten Runde bereits um mehr als zwei Sekunden enteilt, hatte dann aber Probleme, die harte Reifenmischung auf Temperatur zu bekommen. Eine Safety-Car-Phase in Runde vier dampfte seinen Vorsprung zudem wieder ein. Zu seinem Glück beschäftigten sich die Verfolger Josh Cook, Mat Jackson und Matt Neal nach dem Restart primär miteinander, anstatt Jagd auf den führenden Subaru zu machen. Nachdem er seine Reifen im Griff hatte, siegte Sutton souverän und baute seine zuvor errungene Meisterschaftsführung weiter aus.
Im dritten Lauf verlor Sutton nach dem Start von Platz sechs zunächst einige Positionen, kämpfte sich aber wieder heran und lag im letzten Renndrittel hinter Colin Turkington, seinem wichtigsten Kontrahenten im Meisterschaftskampf. In der zwölften Runde gelang es ihm, am BMW vorbeizugehen und so den dritten Lauf an diesem Tag vor Turkington auf Platz fünf zu beenden. Sutton führt nach den Rennen in Rockingham die Meisterschaft mit zwölf Punkten an und ist ohne Zweifel der heißeste Anwärter auf den Titel.
Subaru-Teamkollege Jason Plato konnte seine starke Form aus Knockhill zunächst nicht reproduzieren und haderte einmal mehr mit dem Setup seines Autos. Von Startplatz zehn gestartet verlor Plato einige Positionen, kämpfte sich zwar zurück und wurde im ersten Lauf Zehnter – allerdings noch hinter Josh Price, womit er der schlechteste Subaru-Pilot war (BTW: alle vier Subarus in den Top Ten!). Im zweiten Lauf lief es dann trotz der aufgezogenen härteren Reifenmischung besser und Plato lag fast die gesamte erste Rennhälfte im BMW-Sandwich zwischen Colin Turkington und Andrew Jordan/Rob Collard.
Am Ende wurde Plato hinter Turkington guter Vierter, nachdem er sich in den letzten Runden noch an Adam Morgan und Jack Goff vorbeigearbeitet hatte, die mit nachlassenden Reifen keine Chance hatten. Im dritten Lauf kämpfte Plato dann mit Jack Goff und Rob Collard um den dritten Platz, den er relativ mühelos erbte, als Goff und Collard miteinander kollidierten. In den letzten Runden witterte Plato noch die Möglichkeit, am zweitplatzierten Adam Morgan vorbeizugehen, fand aber keine Gelegenheit und blieb Dritter.
Wie bereits gesagt ist Colin Turkington mit zwölf Punkten Rückstand der ärgste Widersacher von Ash Sutton im Kampf um die Meisterschaft. Wie schon in Knockhill war Turkington stets im Bereich der Spitzengruppe unterwegs und fuhr im zweiten Lauf auf das Podium. Insgesamt betrachtet schien aber aus eigener Kraft auch nicht mehr zu gehen und ein ernsthafter Anwärter auf den Sieg war Turkington wie schon vor zwei Wochen in Knockhill nicht. Von Startplatz fünf gestartet verlor er bereits in der ersten Runde eine Position an Josh Cook und wenige Runden später eine weitere an Matt Neal. Dem Honda blieb Turkington zwar bis zum Rennende im Nacken, fand aber trotz Top-Speed-Vorteil erstaunlicherweise keinen Weg vorbei und wurde Sechster.
Im zweiten Lauf hing Turkington dann lange hinter James Cole fest, bevor er in Runde zehn endlich am Subaru vorbeigehen konnte. In den beiden folgenden Runden holte er sich dann auch noch die beiden mit ihren Reifen hadernden Adam Morgan und Jack Goff und landete schließlich auf Platz drei. Diesen Lauf hatte Tukington interessanterweise auf dem harten Optionsreifen in Angriff genommen und fuhr damit seine beste Platzierung des Tages ein.
Im dritten Lauf bildete Turkington zunächst das Ende der Spitzengruppe auf den Plätzen eins bis sieben. Gegen Rennhalbzeit hatte sich dann Ash Sutton an diese Gruppe herangerobbt und ging scheinbar mühelos an Turkingtons BMW vorbei. Weil vor ihm Rob Collard nach Kollision mit Jack Goff ausfiel und Tom Ingram dem herumschleudernden Collard ausweichen musste, gewann Turkington noch mal zwei Plätze und wurde am Ende Sechster hinter Ash Sutton.
Turkingtons Teamkollegen Rob Collard – ebenfalls noch mit Meisterschaftschancen – und Andrew Jordan waren in den ersten beiden Läufen meist im Parallelflug anzutreffen. Beide hatten mit den Startplätzen 18 (Jordan) und 20 (Collard) die Qualifikation verwachst und mühten sich auf den harten Reifen im ersten Lauf, weiter nach vorne zu kommen. Andrew Jordan landete am Ende immerhin auf Platz zwölf in den Punkten, während Collard nur 17. wurde. Das war das erste Mal in diesem Jahr, dass der BMW-Pilot ein Rennen außerhalb der Punkte beendete.
Der zweite Lauf lief dann aber besser und bereits nach einer Runde lagen Jordan und Collard auf den Plätzen zehn und elf hinter Cole, Turkington und Plato. Nachdem Turkington und Plato endlich am Sieger des ersten Laufes vorbei gehen konnten, probierten es auch Jordan und Collard. Letzterer kollidierte dabei aber mit Cole und verlor zunächst eine Position an den starken Chris Smiley, die er sich aber wieder zurückholen konnte. In den letzten Runden versuchten Jordan und Collard dann noch, Adam Morgan und Jack Goff zu attackieren, kamen aber nicht vorbei und wurden Siebter und Achter.
Das Schicksal in Form des Reverse Grids beförderte Andrew Jordan dann auf die Pole Position für den letzten Lauf. Rob Collard war darüber natürlich mehr als unglücklich, da er die die Pole Position nur um einen Platz verpasst hatte und diese für ihn natürlich eine ideale Ausgangslage gewesen wäre, um wichtige Punkte im Meisterschaftskampf einzufahren. Aber „wäre, wäre Fahrradkette“, wie man neuerdings so schön sagt. Andrew Jordan nutzte die Pole, um seinen dritten Saisonsieg einzufahren, und hatte dabei nur in den ersten Runden etwas Druck von Adam Morgan und Jack Goff zu verspüren, bevor er das Rennen mühelos kontrollierte.
Rob Collard musste sich derweil von Startplatz sieben aus nach vorne kämpfen und lag auf Podiumskurs, als er auf der Gegengeraden mit Jack Goff aneinandergeriet, in die Leitplanken einschlug und beim anschließenden Abflug mit gebrochener Radaufhängung glücklicherweise niemand anderen traf. Darüber, wer wem ins Auto fuhr, haben Jack Goff und Rob Collard natürlich unterschiedliche Ansichten. Im Fernsehbild sah es eher so aus, als würde Collard ein wenig in Richtung Goff lenken, der links neben sich schon die Grasnarbe hatte und folglich nicht noch weiter ausweichen konnte. So oder so ist dieser Ausfall bitter für Collards Meisterschaftsambitionen. Der BMW-Pilot liegt zwar weiterhin auf Platz vier in der Meisterschaft, hat aber nun schon 56 Punkte Rückstand.
Nur einen Punkt vor Collard liegt Gordon Shedden, der in Rockingham ein Wochenende zum Vergessen erlebte. Setup-Probleme in der Qualifikation sowie massiver Top-Speed-Mangel (die Dynamics-Honda waren die langsamsten Autos auf der Geraden) brachten nur Startplatz 16 ein. Im ersten Lauf bemühte sich Shedden dann, nach vorne zu kommen, kämpfte aber gleichzeitig mit dem fehlenden Grip der harten Reifen. Eine leichte Kollision ausgerechnet mit Rob Collard führte dann zu einem Plattfuß und dem undankbaren vorletzten Platz im Endklassement. Im zweiten Lauf arbeitete sich Shedden dann wieder einige Positionen nach vorne, kollidierte aber in der Hairpin mit Rob Austin und fiel mit gebrochener Aufhängung aus. Erneut aus der letzten Startreihe startend ging es dann im letzten Lauf immerhin auf Platz zwölf. Die vier mageren Zähler, die Shedden damit einfuhr, reichten aber natürlich nicht, um im Meisterschaftskampf an Sutton und Turkington dranzubleiben.
Besser lief es zunächst für Sheddens Teamkollegen Matt Neal. Von Startplatz sieben gestartet konnte Neal in der dritten Runde an Colin Turkington vorbeigehen und den BMW bis zur Zielflagge hinter sich halten. Platz fünf war angesichts des mangelnden Top Speeds ein mehr als respektables Resultat und interessanterweise konnte Neal sogar die schnellste Rennrunde für sich verbuchen. Im zweiten Lauf lag Neal, nachdem er an Jack Goff und Mat Jackson vorbeigegangen war, unvermittelt hinter Josh Cook auf Platz drei. Anstatt aber gemeinsam mit Cook Jagd auf den führenden Sutton zu machen, setzte Neal eine etwas zu optimistische Attacke gegen Cooks MG, bei der er viel zu spät vor der Hairpin bremste. Es kam zur Kollision und anstatt um den Sieg zu kämpfen oder mindestens sicher scheinende Podiumsplatzierungen einzufahren, war das Rennen gelaufen. Im letzten Lauf ging es für Matt Neal dann auf Platz 13, eine Position hinter seinem Teamkollegen Gordon Shedden.
Statt der beiden Dynamcis-Honda war es Jack Goff im Eurotech-Honda, der am Ende des Tages nicht nur bester Civic-Pilot war, sondern auch die meisten Punkte unter allen frontgetrieben Fahrzeugen einfahren konnte. Im Gegensatz zu den Werks-Hondas von Dynamcis, die mit den von Neil Brown konstruierten Motoren unterwegs sind, fahren die Eurotech-Honda mit dem TOCA-Motor und sind daher nicht von den Ladedruck-Regelungen beziehungsweise dem daraus folgenden Top-Speed-Mangel betroffen. Die schon sicher scheinende Pole Position verlor Goff kurz vor Ende der Qualifikation noch an James Cole, konnte aber im Rennen zunächst am führenden Subaru dran bleiben. Gegen Rennhalbzeit verlor Goff aber massiv an Grip und musste sich in der letzten Runde auch noch Ash Sutton geschlagen geben, womit er auf Platz drei landete.
Nachdem sich Matt Neal und Josh Cook selbst aus dem Rennen genommen hatten, war Goff im zweiten Lauf als Drittplatzierter zunächst erneut auf Podiumskurs, hatte aber wieder mit den Reifen zu kämpfen (dieses Mal waren es die harten Reifen, die nicht auf Temperatur zu bringen waren) und musste sich kurz vor Rennende Jason Plato geschlagen geben. Im letzten Lauf lag Goff dann wieder auf Platz drei und in Schlagdistanz zur Spitze, als sich Jason Plato und Rob Collard immer bedrohlicher im Rückspiegel breit machten. Als Collard sich bei einer Attacke neben Goff setzte, kam es zur bereits beschriebenen Kollision zwischen den beiden, und obwohl Goff sein Rennen fortsetzen konnte, musste er Jason Plato passieren lassen und wurde erneut hinter dem Subaru Vierter.
Unter den Frontrieblern stachen neben Jack Goff auch Adam Morgan und Mat Jackson heraus, die sich beide je einen zweiten Platz als beste Resultate sichern konnten. Mercedes-Pilot Adam Morgan war den ersten Lauf auf dem sehr guten sechsten Startplatz gestartet, verlor dann aber einige Plätze und wurde „nur“ Achter. Im zweiten Lauf lag Morgan nach der Neal-Cook-Kollision zunächst in Podiumsreichweite auf Rang vier, musste aber ebenso wie Jack Goff Colin Turkington und Jason Plato, die besser mit ihren Reifen haushalten konnten, vorbei ziehen lassen. Rang sechs war aber dennoch kein schlechtes Ergebnis und dank des Reverse Grids gleichbedeutend mit Startplatz zwei für den letzten Lauf. In den ersten Runden gelang es Morgan dann sogar, den führenden Andrew Jordan unter Druck zu setzen. Mit abbauenden Reifen verlor er aber den Anschluss und musste sich in den letzten Runden gegen Jason Plato zur Wehr setzen. Der zweite Platz war ein krönender Abschluss eines endlich mal wieder erfolgreichen Rennwochenendes für Adam Morgan, bei dem er mal nicht in Probleme verstrickt war und jeden Lauf in den Punkten beenden konnte.
Ford-Pilot Mat Jackson legte von Startplatz elf aus einen soliden ersten Lauf hin, der ihm Platz sieben einbrachte. Beim Start zum zweiten Lauf hatte Jackson dann vor der Hairpin den Riecher für die richtige Linie und machte auf der Außenbahn gleich mehrere Positionen gut. Nachdem James Cole sich selbst aus der Spitzengruppe verabschiedet hatte, lag Jackson hinter Ash Sutton und Josh Cook auf Platz drei. Einen Fehler von Cook nutze Jackson zu einer Attacke, bei der Cook jedoch rüde die Türe zuschmiss, Jackson neben die Strecke geriet und einen Platz an Matt Neal verlor. Da Neal und Cook sich aber wie bereits beschrieben kurz darauf gegenseitig eliminierten, erbte Jackson kampflos Platz zwei. In den letzten Rennrunden musste er sich zwar mit einbrechenden Reifen noch Colin Turkington zur Wehr setzen, schaffte es aber, die Position über die Ziellinie zu bringen. Nach diesem starken Resultat lief der dritte Lauf dann leider nicht mehr so gut für Jackson. Das hohe Zusatzgewicht für den zweiten Platz und die harten Optionsreifen forderten ihren Tribut und Jackson wurde nur 15.
Eine ähnlich starke Rolle wie Adam Morgan und Mat Jackson hätten auch Josh Cook und Tom Ingram spielen können. Beiden kamen aber selbst verschuldete (Cook) und technische Probleme (Ingram) in die Quere. Josh Cook hatte im MG mit Startplatz acht aufhorchen lassen, arbeitete sich in der ersten Runde des ersten Laufes bis auf Rang vier nach vorne und behielt diese Position bis ins Ziel. Als Cook dann nach der zweiten Runde des zweiten Laufes plötzlich auf Rang zwei lag schien das gute Resultat aus dem ersten Lauf sogar noch zu steigern und man war schon geneigt, an einen möglichen Sensationssieg zu denken. Cook hatte zu diesem Zeitpunkt eines der schnellsten Autos im Feld und war im Gegensatz zum führenden Ash Sutton auf den besseren Medium-Reifen unterwegs.
Ein leichter Fehler von Cook in der Hairpin öffnete dann aber die Chance für Mat Jackson, sich für die nächste Kurve in eine gute Position neben den MG zu setzen. Cook reagierte selbst für Tourenwagen-Verhältnisse etwas zu krass, schmiss Jackson einfach die Türe zu und beide kollidierten. Cook behielt seine Position durch das Manöver, während Jackson einen Platz an Matt Neal verlor. Eine Runde später geriet Cook dann aber mit Matt Neal in der Haipin aneinander und das Rennen war für beide vorbei. Die Kollision mit Neal werteten die Rennkommissare als Rennunfall, für die Kollision mit Jackson dagegen erhielt Cook Strafpunkte und wurde für den dritten Lauf ans Ende des Feldes gesetzt.
Als wäre die vertane Chance im zweiten Lauf und die Versetzung auf den letzten Startplatz noch nicht schlimm genug, übertrieb es Josh Cook im dritten Lauf dann ein weiteres Mal, als er Stephen Jelley in der Hairpin abräumte. Die Rennkommissare zückten erneut ihre Bleistifte und stellten beim Vergeben der Strafpunkte fest, dass Josh Cooks Strafzettel nun voll ist. Folgerichtig hagelte es nicht nur eine Geldstrafe, sondern eine Sperre für das nächste Rennen in Silverstone. Cooks Team Triple Eight hat gegen die Sperre zwar Protest eingelegt, aber Stand jetzt ist, dass Cook den ersten Lauf in Silverstone auslassen muss. Schneller hat es schon lange kein Fahrer mehr von Licht zu Schatten gebracht und angesichts des greifbar nah gewesenen guten Resultats, das die MG-Truppe so dringend gebraucht hätte, ist das echt zum Kopfschütteln.
Tom Ingram brillierte dagegen als der wahrscheinlich kämpferischste Fahrer des Wochenendes, hätte darauf angesichts seines Pechs im ersten Lauf aber sicherlich verzichten können. Startplatz vier war eigentlich die ideale Ausgangsbasis für ein tolles Resultat, aber bereits in der Einführungsrunde setzen am Toyota die Bremsen aus und Ingram steuerte statt seines Startplatzes die Box an. Nach dieser Nullnummer drehte Ingram dann im zweiten Lauf aber voll auf und arbeitete sich vom letzten Startplatz aus bis auf den neunten Rang nach vorne. Im letzten Lauf lag Ingram dann schon auf Platz sechs, als ihm die Kollision zwischen Goff und Collard zum Verhängnis wurde, er dem quer über die Strecke kreiselndem BMW ausweichen und dadurch Turkington und Sutton passieren lassen musste. In der letzten Runde musste sich Ingram dann auch noch Senna Proctor geschlagen geben und wurde immerhin noch Achter.
Für Schlagzeilen sorgten in Rockingham außerdem Ingrams Toyota-Markenkollege Rob Austin und sein Team Handy Motorsport. Das allerdings nicht auf der Strecke – ganz im Gegenteil waren Austins Resultate geradezu sensationell schlecht –, sondern mit der Ankündigung, dass Handy Motorsport ab der kommenden Saison einen Alfa Romeo Giulietta in der BTCC an den Start bringen wird. Das Auto wird von Simon Belchers Team selbst aufgebaut und mit dem TOCA-Motor ausgerüstet. Unterstützung bekommt das Projekt ganz offiziell von Alfa Romeo UK. Eine weitere Marke im bunten BTCC-Feld, und dann auch noch ausgerechnet Alfa Romeo, ist natürlich eine mehr als tolle Nachricht. Nach derzeitigem Plan soll das Auto zur Winterpause fertig aufgebaut und bereit zum Testen sein.
Die BTCC macht am 17. September zum vorletzten Rennwochenende in dieser Saison Halt in Silverstone. Wie üblich wird auf dem kürzeren National Circuit gefahren, der eigentlich den Fronttrieblern gut liegt. Nach den aktuellen Vorstellungen der Subarus und BMWs sollte man sich darauf aber nicht zu sehr verlassen und davon ausgehen, dass Ash Sutton und Colin Turkington versuchen werden, sich für das Meisterschaftsfinale in eine optimale Ausgangsposition zu bringen.
Die Ergebnisse der einzelnen Läufe sowie die Stände in der Meisterschaft können wie üblich auf der Website von TSL Timing abgerufen werden.
1 Kommentare
Danke wieder für Deinen ausführlichen Bericht! B)
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