Die DTM kehrt an den Ring zurück, und die beiden Rennen dürften eine Vorentscheidung in der Meisterschaft bringen. Noch sind acht Piloten im Kampf um die DTM-Krone.
Lange hat man nicht so eine spannende DTM-Saison erlebt. Noch drei Strecken und sechs Rennen stehen an, aber es bewerben sich noch acht Fahrer mit realistischen Chancen um die Meisterschaft. Die Hälfte der davon kommt aus dem Audi-Lager, drei von BMW und einer von Mercedes. Das bedeutet, dass noch alle Hersteller gute Chancen auf den Titel haben und dementsprechend dürfte der Kampf im Feld sehr hart geführt werden. Die letzten Rennen haben schon gezeigt, das taktisches Fahren der Hersteller ganz weit oben auf der Liste steht. Und das dürfte sich am Nürburgring auch nicht ändern.
Fahrer | Hersteller | Punkte |
---|---|---|
Mattias Ekström | Audi | 128 |
Rene Rast | Audi | 114 |
Mike Rockenfeller | Audi | 110 |
Timo Glock | BMW | 104 |
Maxime Martin | BMW | 102 |
Lucas Auer | Mercedes | 99 |
Jamie Green | Audi | 99 |
Marco Wittmann | BMW | 93 |
Marco Wittmann fehlen schon 35 Punkte auf die Spitze. Das ist in sechs Rennen aufholbar, aber realistisch gesehen dürfte es schwer werden. Denn dann müssten alle sieben Konkurrenten sechs sehr schlechte Rennen haben, was allein statistisch schon unwahrscheinlich ist. Dazu kommt, dass Maxime Martin und vor allem Timo Glock etwas besser platziert sind. Es ist davon auszugehen, dass man sich bei BMW auf Martine und Glock konzentrieren wird. Aber das hängt sicher auch davon ab, wie die Rennen am Ring verlaufen werden. Gelingt es Wittmann, auf seine Markenkollegen aufzuholen, dürfte BMW mit den Teamordern noch etwas warten. Gelingt es Glock am Ring, noch mehr Abstand zu gewinnen, dürfte die Sache für Spielberg und Hockenheim klar sein.
Schwierig ist die Lage bei Audi. Ekström geniesst sicher etwas mehr Unterstützung. Er führt mit 14 Punkten, und Rast hat beim letzten Rennen gepatzt und nur zwei Punkte aus Zandvoort mitgenommen. Er wird am Ring zurückschlagen wollen, aber gegen den erfahrenen Ekström, der über das Jahr gesehen die bessere, weil stabilere Saison hat, wird es schwer werden. Und dann ist da noch Mike Rockenfeller, der sicher auch nichts dagegen hat, noch mal Meister zu werden. Audi wird alle Hände voll zu tun haben, die drei auseinander zu halten, was die Strategie deutlich schwieriger macht.
Mercedes kann sich dagegen voll auf Lucas Auer konzentrieren. Dass der Österreicher in diesem Jahr die Speerspitze von Mercedes darstellt, ist schon eine kleine Überraschung. Immerhin hat er in den eigenen Reihen jede Menge prominente Konkurrenz. Aber di Resta und Paffett fielen in diesem Jahr eher damit auf, dass sie sich permanent beschwerten, und der hoch gehandelte Mortara war leider ein Ausfall. Die Chancen, dass Mercedes der lachende Dritte in der Runde der Hersteller sein kann, ist aber ziemlich schmal.
Eine Rolle werden die ungeliebten Performance-Gewichte spielen. Der Nürburgring ist seiner Mischung aus engen Kurven und langen Geraden Gift für die etwas schwereren Fahrzeuge. Audi muss mit 1.132,5 kg an den Start gehen. Mercedes schleppt 1.122,4 kg mit sich rum, während BMW auf 1.107,5 kg kommt. 25 Kilo zwischen dem Audi und dem BMW dürften am Ring einiges ausmachen. Daher sollte man sich nicht wundern, wenn die BMW den Ton angeben. Das hängt natürlich aber auch vom Wetter ab. Am Samstag sieht es sehr wechselhaft aus, am Sonntag soll es aber trocken bleiben. Die Startzeiten findet ihr wie immer im TV/Stream-Planer.
Bilder: DTM