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Formel Eins: Vorschau GP von Mexiko 2017

von DonDahlmann
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Die WM ist quasi gelaufen. Was aber nicht bedeutet, dass das Rennen in Mexiko zu einer langweiligen Veranstaltung wird. Ferrari hat einiges zu beweisen und Red Bull will Boden gut machen. 

Die letzten Rennen war zwar in Sachen Sieger einseitig, aber es war durchaus interessant zu sehen, wie sich die Lage zwischen den drei Top Teams verschoben hat. Mercedes hat die letzten Rennen auch mit viel Glück gewonnen, was ein bisschen kaschiert, dass die Deutschen bei weitem nicht mehr so dominant sind, wie es mal waren. Monza war das letzte Rennen, bei dem man Gefühl hatte, dass Mercedes deutlich überlegen war. Singapur, Malaysia und Japan waren Geschenke von Ferrari, die auf allen drei Strecken in den Longruns überlegen waren. In Austin war Mercedes zwar schneller als Ferrari, profitierte aber auch davon, dass Ricciardo mit einem Motorschaden ausfiel. Dessen Speed und Strategie hätte Hamilton unter Druck gesetzt.

Zwei Dinge sind in den Rennen deutlich geworden: der Mercedes mag weiterhin keine hohen Temperaturen und die Longruns liegen zeitmäßig unter dem, was man in der Quali zeigen kann. Die aggressiven Mappings, die Mercedes einstellen kann, bringen Hamilton mindestens drei bis vier Zehntel in der Quali. Gleichzeitig schafft es Mercedes besser, die Reifen für eine Runde auf Temperatur zu halten. Sowohl Ferrari, als auch Red Bull müssen sich die Reifen in der Quali-Runde etwas einteilen. Vor allem muss die Aufwärmrunde passe. Gelingt das nicht, kommt man in Probleme, wie zahlreiche Runs belegen.

Die Strecke in Mexiko spricht eigentlich für die Mercedes. Eine sehr lange Gerade, ein paar schnelle, fließende Kurven. Die engen Stellen helfen dem Mercedes nicht, sind aber auch so eng, dass man nicht überholen kann. Normalerweise ist es in Mexiko heiss, aber an diesem Wochenende verspricht der Wetterbericht nur 24 Grad, was Mercedes gerne hören wird. Es spricht also viel dafür, dass die Deutschen in Mexiko gut aufgestellt sind.

Ferrari sollte aber nicht weit weg sein. Die Strecke liegt dem Chassis besser als die in Austin, weil es mehr langsame Streckenteile gibt. Vor allem im letzten Sektor sollte der Ferrari leichte Vorteile haben. Red Bull wird die lange Gerade nicht mögen, aber dafür den zweiten Sektor mit seinen vielen unterschiedlichen Kurven. Auffallend in den letzten Rennen war, dass Red Bull in Sachen Rennspeed auf Augenhöhe mit den Ferrari war. Hier entscheidet allein die Strategie, also ob man am Ende noch frische Reifen hat.

Hinter den Top Drei sollte sich wieder Force India einfinden. Checo Perez dürfte alles dransetzen seinen Teamkollegen beim Heimrennen in die Schranken zu weisen. Das Team hat auch angekündigt, dass man die Fahrer für die letzten beiden Rennen in Brasilien und Abu Dhabi wieder von der Leine lassen wird. Das wird sicher interessant.

Renault dürfte nicht weit weg sein, aber die lange Gerade und die sehr langsamen Ecken schmecken dem Chassis nicht so gut. Wenn denn die Technik hält wird es aber die erste echte Auseinandersetzung zwischen Hülkenberg und Sainz sein. Was allein schon genug Spannung verspricht.

Williams wird wie immer um die letzten Punkte kämpfen. Massa scheint dafür im Moment mal wieder der bessere Mann zu sein. Nach seinem Hoch im Sommer sind die Ergebnisse von Stroll in letzter Zeit wieder enttäuschend. Vor allem in Austin versagte der Kanadier. Er hatte mehrfach auch der Strecke trainiert, konnte sich im Rennen aber nur mit großer Mühe vor Brendon Hartley halten.

Der Neuseeländer wird die restliche Saison für Toro Rosso fahren, da Red Bull Kvyat vor die Tür gesetzt hat. Der Russe hat in Austin zwar Punkte geliefert, aber das reichte Red Bull offenbar nicht. Es ist schon ein bisschen erstaunlich, wie Red Bull mit dem Russen umspringt. Fair scheint das nicht zu sein. Auf der anderen Seite: Die Zeiten von Hartley waren extrem gut, vermutlich kam man zum Schluss, dass Kvyat nicht gut genug ist.

Strategie:

Etwas erstaunlich sind die sehr unterschiedlichen Vorbestellungen der Reifen. Mercedes nimmt deutlich mehr Ultrasoft, als Ferrari oder Red Bull. Auch bei den Supersoft hat man weniger Auswahl. Davon ausgehend, dass im letzten Jahr fast alle Teams zwei Mal gestoppt haben, wird man bei Mercedes sich eine etwas andere Strategie ausgedacht haben. Dieses Jahr hat mehrfach gezeigt, dass man mit den Ultrasoft relativ lange fahren kann. In Austin waren es maximal 29 Runden (Massa). In diesem Bereich müsste man für eine Einstopp-Strategie auch gehen, was dann aber die Soft vor allem am Ende des Rennes schwer belastet. Die Strategie des Führenden wird stark davon abhängen, wie nah die Konkurrenz hinter ihm ist.

Red Bull und Ferrari sehe ich auf zwei Stopps. Die müssen einfach was machen, damit sie eine Chance haben, das Rennen zu gewinnen. Eine Variante wäre: US bis Runde 18, dann 25 bis 28 Runden die SS, danach wieder US. Statt der Supersoft kann man in der Mitte des Rennens auch die Soft nehmen, aber eigentlich machen die nur Sinn, wenn man den Stint verlängern will. Ferrari und Red Bull werden aber vermutlich einen aggressiven Undercut versuchen um Mercedes über den Speed unter Druck zu setzen. Zu verlieren hat man ja nun wirklich nichts mehr.

Etwas unsicher wird die Strategie durch ein mögliches Safety Car oder eine VSC. Zwar sind die Auslaufzonen in Mexiko ausreichend, nicht aber im Stadium. Da gab es vor allem in der Eingangskurve immer wieder Unfälle, die dann ein SC auslösen könnten. Das wirft dann die Strategie etwas durcheinander und bietet viele Möglichkeiten.

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