Am Ende des heißesten Texas-Rennens der NASCAR-Geschichte, heißt der Sieger Kevin Harvick. Es ist der erste Sieg des Ford-Piloten am Texas Motor Speedway. Titelverteidiger Jimmy Johnson erwischte hingegen einen schwarzen Tag.
Am vergangenen Sonntag stand das zweite Rennen in der „Round of 8“ am Texas Motor Speedway an. Lange sah es dabei im letzten Renndrittel nach einem weiteren 1,5-Meilen-Oval-Sieg von Martin Truex Jr. aus, doch dieses Mal kam ihm der Stewart-Haas-Pilot Harvick zehn Runden vor Schluss dazwischen. Aufgrund der Bonuspunkte, die Truex über die Saison gesammelt hat, reichte dem Toyotas-Piloten auch der zweite Platz, um die Qualifikation für Homestead zu schaffen. Damit stehen mit dem Sieger von Martinsville Kyle Busch, Harvick und Truex Jr. bereits drei der vier Piloten fest, die in Homestead um die Meisterschaft fahren werden.
Harvick gewinnt Stage 1
Harvick erwischte in Texas von der ersten Stage an ein gutes Rennen. Nach dem Start übernahm aber erst einmal Denny Hamlin die Führung. Sein Teamkollege Kyle Busch kollidierte bereits in der ersten Runde mit dem Ford von Brad Keselowski. In der Folge dieses Crashs mussten beide an die Box, um ihre Autos zu reparieren und fielen aus der Führungsrunde. Vorne setzte sich Hamlin zunächst ab, wurde aber im Laufe von Stage eins zunächst von Kyle Larson und dann von Harvick überholt. Nicht so gut lief es für Larsons Markenkollegen Johnson, der schon im ersten Segment einen außerplanmäßigen Stopp einlegen musste und ebenfalls aus der Führungsrunde fiel. Am Ende der ersten Stage holte sich schließlich Harvick den Stage-Sieg.
Während Keselowski über den Free Pass wieder in die Führungsrunde gelangt war, lief es für Johnson auch im zweiten Segment weiter nicht rund. Eine mögliche Chance, sich nach den Drehern von Kasey Kahne und Daniel Suarez zurück zu runden, lies Johnsons Crewchief Chad Knaus dabei aus. In der Folge wurde Johnson ein weiteres Mal überrundet. An der Spitze bestimmten weiterhin Larson und Harvick das Geschehen. Den Stage-Sieg sicherte sich dann aber der junge Ganassi-Pilot.
Larson Crash in Stage 3
Im dritten und letzten Segment wurde es dann noch einmal richtig spannend. Zunächst zockte sich Truex in der Box nach vorne, indem er nur zwei statt vier neue Reifen aufzog. Beim Restart setzte er sich dann gegen seinen Toyota-Markenkollegen Matt Kenseth, der in der Competition Caution nach Stage 2 nicht gestoppt hatte, durch. Der 1,5-Meilen-Oval-Spezialist setzte sich dann auch erst einmal vom restlichen Feld ab. Als sich Michael McDowell drehte, nutzte Kenseth die Gelegenheit, um zu stoppen. Wenige Runden später gab es in der Folge zweier Dreher von Ray Black Jr. gleich zwei Gelbphasen innerhalb kürzester Zeit.
Mit noch 65 zu fahrenden Runden, setzten die Spitzenfahrer auf unterschiedliche Strategien. Während der Großteil des Feldes vier neue Reifen aufzog, holten sich einige wenige nur zwei neue Pneus. Da das Fuel-Window, um durchfahren zu können, aber noch nicht erreicht war, stellte sich auch die Frage, ob es einen Sprit-Krimi geben würde. Als Larson 52 Runden vor Rennende, bedingt durch einen Reifenschaden in die Mauer knallte, war diese Frage beantwortet. Nach einer 10-minütigen Rennunterbrechung durch die rote Flagge setzte sich beim Restart erneut Truex Jr. durch. Harvick blieb aber an dem Furniture-Row-Toyota dran und so gab es in der Schlussphase des Rennens ein spannendes Duell zwischen den beiden Piloten. Zehn Runden vor Schluss ging Harvick an seinem Kontrahenten vorbei und gab die Spitzenposition nicht mehr ab. Platz drei und vier, gingen an die Joe-Gibbs-Piloten Hamlin und Kenseth. Komplettiert wurden die Top 5 durch Keselowski, der sich trotz des Unfalls in der ersten Runde zurückgekämpft hatte. Weniger Glück hatte Johnson, der mit drei Runden Rückstand nur auf Rang 17 landete. Um seinen Titel in Homestead verteidigen zu können, benötigt der siebenfache Meister nun einen Sieg in Phoenix. Dies gilt auch für seinen Teamkollegen Chase Elliot, der zwar konstant an der Spitze fuhr, aber aufgrund seines Unfalls in Martinsville einen deutlichen Rückstand hat.
Vorschau Can-Am 500
Den Abschluss der „Round of 8“ bildet das Can-Am 500 auf dem Phoenix International Raceway. Es ist das letzte Phoenix Rennen unter dem aktuellen Namen der Strecke. Im Jahr 2018 wird das Oval in ISM Raceway umbenannt. Der neue Name ist Teil einer Partnerschaft zwischen den Streckenbetreibern und Ingenuity Sun Media (ISM Connect). Das ist aber nicht die einzige Veränderung. Im kommenden Jahr wird die Strecke umfangreichen Umbauarbeiten unterzogen.
Going to definitely want to qualify upfront at @PhoenixRaceway !New start finish line will make it fun getting through the gears on restarts pic.twitter.com/ZEghf39sBn
— Blake Koch (@BlakeKochRacing) 30. Januar 2017
Im Rahmen dieses Projektes wird unter anderem die Start/Ziellinie verlegt, in Zukunft befindet sich diese unmittelbar vor dem charakteristischen „Dog Leg“. Auch die Boxeneinfahrt wird verschoben und befindet sich am neuen Backstretch. Zudem werden die Sitzplätze und Hospitality-Bereiche bei Turn 2 erneuert. Die Bobby Allison Tribüne wird zunächst komplett abgerissen und neu errichtet. Neben Aufzügen wird es künftig auch WLAN am PIR geben. Ebenfalls neu erreichtet wird der Tunnel ins Infield der Stecke. Hier soll eine neue Fan-Zone entstehen, die die Fans noch näher an die Fahrer und Teams bringen soll.
Favorit auf den Rennsieg in Phoenix ist Harvick, der das Herbstrennen bereits viermal gewonnen hat. Auf jeweils drei Erfolge kommen Jimmy Johnson und Dale Earnhardt Jr., deren Team Hendrick Motorsports zugleich mit sechs Siegen das erfolgreichste Team auf dem Oval von Phoenix ist. Auf Platz zwei liegt Roush Fenway Racing (5) gefolgt von Richard Childress Racing (4). Bei den Herstellern teilen sich Chevrolet und Ford, die jeweils 13 Mal triumphierten, Rang eins. Toyota gelang bislang ein Sieg.
Blickt man zusätzlich auf auf das Driver-Rating am Phoenix International Raceway, so deutet sich ein Zweikampf zwischen Harvick (110,3) und Johnson (111,0) an. Dazu muss Johnson allerdings ein besseres Rennen als zuletzt erwischen. Ebenfalls gute Chancen hat Elliott, der mit einem Driver-Rating von 107,9 immerhin Platz drei vor Kyle Busch (99,7) belegt.