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NASCAR: Bericht Phoenix & Vorschau Homestead Ford Ecoboost 400

von André Wiegold / Leadlap.de
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Matt Kenseth gewinnt das vorletzte Saisonrennen in Phoenix und verhilft Brad Keselowski so ins Finale. Chase Elliott landet wieder nur auf Platz zwei und muss seine Titelhoffnungen begraben. Die vier Finalisten für das letzte Rennen am Homestead-Miami Speedway stehen fest.

Für Matt Kenseth war der Sieg am vergangenen Sonntag am Phoenix Raceway etwas ganz Besonderes. Der 45-Jährige muss nämlich nach der Saison 2017 seinen Helm an den Nagel hängen, da er für das kommende Jahr kein adäquates Cockpit gefunden hat. In der Schlussphase des Rennens überholte der Joe-Gibbs-Pilot Chase Elliott und sicherte sich den Sieg. Elliott, der zum siebten Mal auf Platz zwei landete, flog aus den Playoffs raus. Nur ein Sieg hätte dem jungen Talent den Einzug ins Finale in Homestead garantiert. Seinen Platz erbte Brad Keselowski, der von den Ausfällen seiner Konkurrenten profitierte.

Neben Elliott hatte auch Denny Hamlin lange gute Chancen auf den Sieg. Der Gibbs-Pilot geriet aber im letzten Renndrittel erneut mit Chase Elliott zusammen – die beiden waren bereits in Martinsville in eine kontroverse Situation verstrickt gewesen –, woraufhin ein Reifen von Hamlin platzte und er in die Mauer krachte. Der Fahrer mit der Startnummer 11 musste daraufhin ebenfalls seine Titelchancen gegraben.

Außerdem ausgeschieden sind Ryan Blaney und Jimmie Johnson. Während Blaney in Phoenix hartnäckig versuchte, das Rennen zu gewinnen, platzte der Traum vom achten Titel für Johnson schon sehr früh. Kurz vor dem Ende der zweiten Stage, die Hamlin gewann, war ein Reifen von Johnrison geplatzt, woraufhin der Chevrolet aus dem Hause Hendrick Motorsports in die Mauer krachte. Da weder Johnson noch Elliott es ins Finale geschafft haben, hat Chevrolet in der aktuellen Saison keine Chance mehr, den Titel zu holen. Blaney, der in Phoenix sogar elf Runden geführt hatte, kam nur auf Rang 17 ins Ziel. Das Resultat genügte nicht, um den Wood-Brothers-Ford im Finale zu platzieren.

Etwas Glück hatte hingegen Keselowski. Der Penske-Pilot stand lange Zeit mit dem Rücken zur Wand. Immer wenn Elliott oder Hamlin das Rennen angeführt hatten, war der Ford-Fahrer ausgeschieden. Bis zehn Runden vor Schluss mussten Keselowski und sein Crewchief Paul Wolfe zittern. Dann kam jedoch das erlösende Überholmanöver von Kenseth an der Spitze, wodurch die Penske-Mannschaft wieder neue Hoffnung schöpfte. Letztendlich reichte „Bad Brad“ Platz 16, um ins Finale zu fahren. In Homestead muss sich die Ford-Truppe im Vergleich zum Phoenix-Rennen deutlich steigern, um eine Chance zu haben, in dieser Saison die Meisterschaft zu gewinnen.

Ergebnis

Fahrerwertung

Teamwertung

Das Fahrerkarussell dreht sich weiter

Neben der Entscheidung, wer ins diesjährige Playoff-Finale rückt, gab es einige weitere Transfers für die kommende Saison. Stewart-Haas Racing hat den Nachfolger von Danica Patrick (#10) bekanntgegeben: Aric Almirola wird von Richard Petty Motorsports zum Ford-Team rund um Ex-Champion Tony Stewart und Gene Haas wechseln. Patrick selbst hat zurzeit noch keinen Platz für die kommende Saison gefunden. Gerüchte besagen aber, dass die schnelle US-Amerikanerin in der kommenden Saison bei Roush Fenway Racing fündig werden und neben ihrem Partner Ricky Stenhouse Jr. im Team fahren könnte.

Richard Petty Motorsports hat ebenfalls schon seine Personalentscheidung getroffen. Darrell „Bubba“ Wallace Jr. wird in der kommenden Saison den Ford mit der legendären Startnummer 43 steuern. Wallace Jr. ist der achte afroamerikanische Fahrer, der es ins NASCAR-Oberhaus geschafft hat. Der 23-Jährige hat in den vergangenen Jahren bereits in der Xfinity- und Truck-Serie auf sich aufmerksam gemacht.

Vorschau auf das Finale in Homestead

Vier Fahrer werden am kommenden Sonntag am Homestead-Miami Speedway um die Krone kämpfen. Der 1,5 Meilen lange Speedway ist seit dem Jahr 2002 der Austragungsort der NASCAR-Finals der drei nationalen Serien. Das klassische Oval hat in den Kurven ein Banking von 18 bis 20 Grad. Auf den Geraden ist der Kurs um drei Grad überhöht. Eröffnet wurde das Oval im sonnigen Florida im Jahr 1995.

Die vier Finalisten in der Saison 2017 heißen Martin Truex Jr., Kyle Busch, Kevin Harvick und Keselowski. Einzig allein Truex hat im NASCAR-Cup noch keinen Titel geholt. Alle anderen Piloten wissen bereits, wie es ist, in Homestead den großen Pokal in Empfang zu nehmen. In der letzten Runden werden die Punkte der vier Finalisten angeglichen. Die Bonuspunkte haben anders als in den anderen Playoff-Runden keinen Einfluss mehr. Der Pilot, der vor den anderen drei Finalisten ins Ziel kommt, ist der neue Champion.

Ein Blick auf die Statistik verrät, dass nur Harvick und Busch im Ford Ecoboost 400 bisher siegreich waren. Truex Jr. und Keselowski blieb ein Triumph auf dem 1,5-Meilen-Oval bisher verwehrt. Joe Gibbs Racing steht mit sechs Siegen in der ewigen Tabelle in Homestead auf Platz zwei hinter Roush Fenway Racing. Stewart-Haas Racing hat in Homestead bisher zweimal in der Victory Lane gestanden. Sowohl Furniture Row Racing als auch Penske warten hingegen noch auf ihren ersten Sieg.

Truex Jr. gilt sicherlich als Favorit auf den Titel. Der Furniture-Row-Pilot hat die Saison über weite Strecken dominiert und vor allem auf 1,5-Meilen-Ovalen überzeugt – immerhin holte er sechs seiner sieben Siege auf diesem Streckentyp. Sein bestes Resultat in Homestead holte der 37-Jährige mit Platz zwei für Dale Earnhardt Inc. im Jahr 2006.

Ebenfalls interessant ist die Altersstruktur der Finalisten: Alle Piloten sind über 30 Jahre alt. Busch ist der jüngste Titelanwärter mit 32 Jahren und Harvick der älteste mit 41 Jahren. Während Keselowski das 33. Lebensjahr erreicht hat, feierte Truex Jr. seinen 37. Geburtstag. Das Durchschnittsalter liegt bei 35,75 Jahren. Obwohl die jungen Wilden wie Elliott, Blaney oder Kyle Larson in dieser Saison für Furore gesorgt haben, sind es letztendlich aber die erfahrenen Piloten, die in diesem Jahr um den Titel kämpfen werden. Die grüne Flagge im Finale fällt am kommenden Sonntag um circa 20:45 Uhr deutscher Zeit.

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